5. Wochenende in Folge arbeiten: zulässig?

... Im übrigen interessieren die Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz sowieso keinen. Habe vorkurzem eine Studie gelesen, wonach 90% alle ambulanten Pflegedienste permanent gegen Höchstarbetszeit und Ruhezeit verstoßen. Kaum einer wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Selbst in Fällen wo nachweislich Anzeigen vorlagen, passierte so gut wie nie etwas. Habe ich selbst schon erlebt. Habe vor einigen Jahren auch gegen meine damalige Chefin Anzeige erstattet, wegen massiver Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz (keine Pausen, Dienste von 12-14h pro Tag, Ruhezeiten von unter 8 Stunden; und das war eher die Regel, als die Ausnahme)
Das heißt wenn man will das was passiert, dann muss man entweder Klage einreichen und/oder kündigen.
Und weil so wenige sich wehren und kündigen sind solche Methoden möglich.

Wer sich ausbeuten lassen will, der soll dies tun und net rumjammern. Wer es net will, soll Nägel mit Köpfen machen und gehen. Den Kadi kann man zusätzlich beschäftigen, wenn man denn will. Lässt sich finanzieren über Prozesskostenbeihilfe oder Mitgliedschaft in der Gewerkschaft bzw. einem Berufsverband.

Elisabeth
 
danke für eure zahlreichen antworten. ich werde mir meine gedanken machen. zumindest habe ich dieses wochenende frei :) unsere PDL weis wie ich die letzten wochen geschuftet habe, und springt das wochenende ein damit ich frei habe...
 
Wer über 30 Tage durcharbeitet ohne aufzumucken, macht sich ganz offensichtlich keine Gedanken.
Schon gar keine, die irgendwelche Folgen nach sich ziehen.
Und genau davon leben solche Arbeitgeber.
Immerhin kann jeder zumindest als schlechtes Beispiel dienen.
Natürlich hätte ich mir diesen Beitrag sparen können, wollte ich aber nicht.
 
Na da hat sich das Problem ja gelöst.

Elisabeth
 
danke für eure zahlreichen antworten. ich werde mir meine gedanken machen. zumindest habe ich dieses wochenende frei :) unsere PDL weis wie ich die letzten wochen geschuftet habe, und springt das wochenende ein damit ich frei habe...
Na, wenn das nicht mal lieb von ihr ist, ich hoffe du hast dich artig bedankt.:cheerlead:
 
Na da hat sich das Problem ja gelöst.

Elisabeth

Na ja, - gelöst ist wieder anders!

- Die tägliche Höchstarbeitszeit wird immer noch überschritten und das Wochenende ist nur frei, weil sich ihre "Heiligkeit die PDL" zu einem Wochenend-Dienst herabläßt.......
Der Kollege bleibt weiter ohne gewerkschaftlich gestärkten Rücken, holt sich weder Rechtsbeistand noch berufsorganisatorische Information oder Rechtschutz......

- SO WHAT!?!
 
danke für eure zahlreichen antworten. ich werde mir meine gedanken machen. zumindest habe ich dieses wochenende frei :) unsere PDL weis wie ich die letzten wochen geschuftet habe, und springt das wochenende ein damit ich frei habe...
Wäre ich manipulativ, würde ich es genau so machen. Dich bis zur Erschöpfung durcharbeiten lassen und dann bissel selbst rumjammern und aufopferungsvoll für dich einspringen, dabei aber explizit erwähnen, dass das auch gar nicht zu meinen Aufgaben gehört und ich dies nur mache, weil du so ein wertvoller Mitarbeiter bist und ich dich nicht verlieren will und du mal zwei Tage zum ausspannen brauchst. Gleichzeitig würde ich noch nachdrücklich betonen das ich fieberhaft nach Unterstützung suche, alles bald besser wird und den Satz nachschieben "Sie machen aber doch jetzt nicht krank".
Damit hätte ich bei dir vermutlich Erfolg (nich bös gemeint) und aus der inneren Kündigung der eigentlich als Konsequenz die tatsächliche Kündigung folgen sollte, wird wieder eine "es ist ja doch nicht so schlecht und meine PDL kann ja auch nichts dafür" Einstellung.

Manipulation ist die Kunst, Reibung und Druck so zu verpacken, dass man sie als Nestwärme empfindet.

In der Gesundheitsbranche ist das extrem leicht, man muss nur ans Gewissen apellieren und das Helfersyndrom geschickt ausnutzen und schon ist alle in bester Ordnung, weil sich die meisten nur zu bereitwillig bis zur Selbstaufgabe aufopfern. Aber wehe, es gibt Kollegen, bei denen das anders ist. Wie können die nur; Die bösen Freizeit und Familie hat selbstverständlich hinter dem Job anzustehen.
Ach nein: Pflege ist doch kein Job (pfui, pfui), Pflege ist eine Berufung.

Ich bitte um Verzeihung für meinen Zynismus, aber ich konnte nicht anders.
 
"Sie machen doch jetzt nicht krank" würde ich in ein "nicht dass sie mir jetzt auch noch krank werden" umwandeln...
 
@matras- ich denke, es ging dem TE lediglich um das 5.WW. Für mich ist damit die Lösung des Problems erfolgt.

@Phönix- ich habe langsam den Eindruck, dass die Anzahl der Helfersyndrome in unserer Branche wächst. Kein Wunder. Es wird ja auch mit Worten wie Pflegen mit Herz und Empathie als Hauptvoraussetzung für den Beruf geworben. Mitmenschen mit einem gesunden Narzissmus werden einen Beruf meiden, wo die Gefahr besteht, nur ausgenutzt zu werden.

Elisabeth
 
Habe ich das richtig verstanden, PDL springt am Wochenende persönlich ein?
Wo jibbet denn sowas???????????
 
In der ambulanten Pflege fährt die PDL oft mit "raus", also zum Patienten. Warum auch nicht? Die Anzahl der Patienten und der Mitarbeiter sind gering, verglichen mit den Zahlen von Kliniken. Die reine Bürotätigkeit wird keine Vollzeitstelle nötig machen.
 
OK, gut, mit ambulanter Pflege habe ich einfach keine Erfahrung.
 
Zunächst mal kann ich so gar nicht verstehen, dass man solange ohne freien Tag arbeitet und wenn man sich erst vor dem 5. Wochenende wehrt hat man auch eine nicht zu vernachlässigende Teilschuld.
Mal abgesehen davon, dass die PDL in diesem Fall ihren Führungsaufgaben (Personaleinsatzplanung, Fürsorgepflicht) nicht nachgekommen ist, ist es auch keine Lösung, dass sie am Wochenende arbeitet. Bei kleinen Pflegediensten mag es ja sein, dass man nicht genügend im Büro zutun hat, aber ansonsten sehe ich schon ausreichend Arbeit auch für eine PDL im Büro, gleiches gilt auch für Stationsleitungen. In meinen Augen hat eine PDL/Stationsleitung nichts am Bett der Patienten verloren, wenn sie dafür Zeit hat, hat sie ihren Job nicht verstanden, aber das ist ein anderes Thema.

Solange die Pflegenden sich so verplanen lassen und nicht mal in der Lage sind für sich selbst ausreichend zu sorgen, solange werden wir auch noch in 50 Jahren ( und die Anforderungen werden sicher noch größer werden bei voraus zu sehenden Fachkräftemangel) diese Themen diskutieren. Es gibt hier zig Threads zu diesem Thema und eigentlich kann sich jeder diese Fragen auch selbst beantworten ohne einen weiteren Thread aufzumachen. Manchmal kommt es mir so vor, als wolle die Pflege immer noch ein bißchen weiterjammern und darstellen wie schlecht unsere Arbeitsbedingungen sind. Die Bedingungen lassen sich jedoch nur ändern, wenn die Einzelnen mal endlich ihre Rechte einfordern und die dazu die bereits bestehenden Gesetze nutzen.


Gruß Ludmilla
 
Ich schon.
Wenn eine PDL ihre Führungsaufgaben wahrnimmt ist sie mehr als beschäftigt - Grundsätzlich.

Bei mittleren und großen PD, KH, AH ist das so, sonst hat die PDL ihre Aufgabe nicht verstanden.

Ausnahme - bei kleinen amb. Diensten oder kl. AH.
 
Ich schon.
Wenn eine PDL ihre Führungsaufgaben wahrnimmt ist sie mehr als beschäftigt - Grundsätzlich.

Bei mittleren und großen PD, KH, AH ist das so, sonst hat die PDL ihre Aufgabe nicht verstanden.

Ausnahme - bei kleinen amb. Diensten oder kl. AH.
Ich teile diese Meinung ebenfalls. Habe schon mehrere Stellenangebote abgelehnt, weil man dort der Meinung ware, die PDL könne zu 50% durchaus in der Pflege mitarbeiten. Entweder bin ich PDL oder Pflegefachkraft, aber gaz sicher bin ich keine 50% PDL und trage die Konsequenzen, wenn irgendwas passiert und ich meinen Aufgaben nicht zur Genüge nachkommen konnte. Das interessiert dann auch die Prüfer vom MDK, Arbeitsschutz oder der Zertifizierungsstelle net (letztere achten übrigens sehr darauf, dass die PDL nicht in der Pflege arbeit).
 
Zunächst mal kann ich so gar nicht verstehen, dass man solange ohne freien Tag arbeitet und wenn man sich erst vor dem 5. Wochenende wehrt hat man auch eine nicht zu vernachlässigende Teilschuld.

Da stimme ich vollkommen zu. Gehören immer zwei dazu: der Ausbeuter und der, der sich ausbeuten lässt.
 

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