21.01.2008 - 3SAT - 20.15 Uhr: Auf Leben und Tod

narde2003

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Leitung HOKO
Ein außergewöhnlicher Operateur, dem die Heilkunst viel zu verdanken hat, war der französische Feldscher Paré. 1552 fand er heraus, dass der Tod durch Verbluten, wie er seit der Antike viele Eingriffe begleitete, buchstäblich unterbunden werden kann: "Gott hat mir die Eingebung gegeben, die freigelegte Schlagader der Amputierten mit einem Faden zuzuschnüren", meinte der Armeearzt und rettete mit seiner bis heute praktizierten "Ligatur" Unzähligen das Leben. Grundlage für Parés Erfolg war die Anatomie, die sein Zeitgenosse Andreas Vesalius revolutionierte. Mit der Öffnung von Leichen und der detailgenauen Untersuchung der Toten brach der schon mit 22 Jahren zum Professor Berufene ein großes Tabu. Jedes Organ, jeden Muskel beschrieb er, jede Blut- und Nervenbahn verfolgte er bis in die kleinste Verästelung - und machte so aus der Anatomie eine moderne Wissenschaft. Doch was nutzt alles Wissen über den menschlichen Körper, wenn operative Eingriffe mit unerträglichen Schmerzen verbunden sind? Mit Schmerzen, die langwierige und komplizierte Operationen unmöglich machen? Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnte dieses Problem gelöst werden.1846 erfand im amerikanischen Boston der Zahnarzt William Morton die Narkose. Er ließ erstmals einen Patienten Äther inhalieren. Ohne Schreie, ohne Schmerzen konnte der Chirurg Warren so einen Tumor am Hals entfernen. "Der Beruf des Chirurgen" sagte Warren später, "ist für immer von seinem Schrecken befreit."
Die zweite Folge der vierteiligen Reihe "Auf Leben und Tod - Sternstunden der Medizin" erzählt von den großen Entdeckungen der Anatomie und den Revolutionen in der Chirurgie.
 

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