ine einzige Tablette Contergan reichte: Der Wirkstoff darin, nicht mehr als eine Messerspitze, schädigte zahlreiche Föten fürs ganze Leben. Es war die größte Medizinkatastrophe im Nachkriegsdeutschland. Ende der 1950er Jahre wurden viele Kinder mit Missbildungen geboren: fehlende Arme und Beine, taube Ohren, Schäden an den inneren Organen. Was war die Ursache? Der Verdacht fiel auf ein weitverbreitetes Schlafmittel: Contergan. 1957 eingeführt, nahm die Firma Grünenthal das Medikament vier Jahre später aufgrund des öffentlichen Drucks vom Markt. Bis dahin waren in Deutschland rund 10.000 Kinder mit Conterganschäden geboren. Doch derselbe Wirkstoff hilft auch heilen: Schon drei Jahre nach der Einstellung der Produktion in Deutschland entdeckte ein israelischer Arzt die positive Wirkung von Thalidomid bei Leprakranken. Die Geschwüre bilden sich zurück und heilen teilweise wieder aus. Seit den 1980er Jahren ist Thalidomid zur Leprabehandlung weltweit im Einsatz.
Der Film von Marko Rösseler und Mike Schäfer verfolgt die Spuren des Wirkstoffs Thalidomid von damals bis heute. Die Autoren fragen nach, wie es kommt, dass Thalidomid mit unheimlicher Präzision in die Entwicklung werdenden Lebens eingreift und zeigt, wie die contergangeschädigten Kinder durch vermeintliche Behandlungsversuche erneut zu Opfern wurden. Er dokumentiert jedoch auch, wie der Wirkstoff Thalidomid helfen kann: Nicht nur Lepra, auch Knochenkrebs kann mit dem Wirkstoff bekämpft werden.
Der Film von Marko Rösseler und Mike Schäfer verfolgt die Spuren des Wirkstoffs Thalidomid von damals bis heute. Die Autoren fragen nach, wie es kommt, dass Thalidomid mit unheimlicher Präzision in die Entwicklung werdenden Lebens eingreift und zeigt, wie die contergangeschädigten Kinder durch vermeintliche Behandlungsversuche erneut zu Opfern wurden. Er dokumentiert jedoch auch, wie der Wirkstoff Thalidomid helfen kann: Nicht nur Lepra, auch Knochenkrebs kann mit dem Wirkstoff bekämpft werden.