ZVD-Messung über Port möglich?

-Claudia-

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Kann man über einen Port den zentralen Venendruck messen?

Ich habe das meines Wissens noch nie beobachtet. Aber der Portkatheter liegt, genau wie ein ZVK, vorm rechten Vorhof. Würde es funktionieren? Zumindest, wenn der Port rückläufig ist?
 
Ich habe noch nie versucht, aber ich glaube nicht. Weil das System des Port's ja anders ist, mit "Kammer" als der ZVK.

Lass mich aber gerne eines besseren belehren.
 
Ich glaube es auch nicht, aber ich wüsste es gern genau. Ich werde einen Vortrag über den Umgang mit Ports halten.
 
Wenn du dir das Bild anschaust, dann misst du den Druck in der Kammer des Port's:
Port.jpg

Google-Ergebnis für http://pool.nursingwiki.org/images//d/d0/Port.jpg
 
Hallo Claudia,
ich denke nicht, dass dies gut funktioniert, denn die Portpunktionssysteme haben unterschiedliche Lumina, zusätzlich ist die Portkammer „zwischengeschaltet“ und das Blut müsste gegen einen erhöhten Widerstand ankämpfen, um die Wassersäule zu bewegen. Einen wirklich verlässlichen Wert wird man so nicht bekommen.
Zumal es auch wegen der möglichen Grinnung in der Kammer auch nicht ganz ungefährlich wäre mehrfach am Tag ZVD zu messen. Ich persönlich finde schon regelmässige Blutentnahmen aus dem Portsystem fragwürdig und für die Patienten eine unsichere Sache.
Desweiteren ist auch die mögliche Infektionsgefahr durch bakterielle Besiedelung innerhalb des Portsystems, wo die körpereigene Abwehr nicht hinkommt, nicht zu verachten.
VG lusche
 
Jetzt, wo ihr es sagt, klingt es logisch: Der ZVK-Schenkel hat über die ganze Länge den gleichen Durchmesser. Beim Port gibt's den sehr geringen Durchmesser der Nadel, den viel größeren der Portkammer und den vom Katheter, der in etwa einem einlumigen ZVK entsprechen dürfte.

Bei so einer Messung kann nichts Vernünftiges herauskommen.

@lusche: Mit der Gerinnungsgefahr hast Du natürlich Recht. Die bakterielle Besiedlung des Ports - nun ja, ich würde natürlich keinen Port ausschließlich zur ZVD-Messung implantieren.
 
Die Frage ist: Warum will man überhaupt den ZVD messen?
 
Nein, meine Frage war, ob es theoretisch auch über den Port machbar ist oder nicht. Und diese Frage ist bereits beantwortet.
 
@Claudia
Das Wissen um die Indikation einer Portanlage hatte ich einfach mal vorausgesetzt.
Sollte neben der eigentlichen Aufgabe des Port, ZVD gemessen werden sollen, gehe ich davon aus, dass dies nicht nur einmal geschieht, sondern mehrfach um Vergleiche bzw. Trends zu sehen. In diesem Fall spielt die Infektionsgefahr durchaus eine nicht gerade untergeordnete Rolle.
 
Ich glaube einer Palliativschwester muss man keine Vorträge über allgemeine Portpflege halten. :freakjoint:Sie wollte lediglich wissen, ob es möglich ist ZVD zu messen. Narde hat mit ihrem Bild die Fragen beantwortet. Warum der ZVD gemessen werden soll, stand gar nicht zur Debatte. Lange Rede, kurzer Sinn: Man kann keinen ZVD über Port messen. :flowerpower:
 
Ich glaube einer Palliativschwester muss man keine Vorträge über allgemeine Portpflege halten. :freakjoint:Sie wollte lediglich wissen, ob es möglich ist ZVD zu messen. Narde hat mit ihrem Bild die Fragen beantwortet. Warum der ZVD gemessen werden soll, stand gar nicht zur Debatte. Lange Rede, kurzer Sinn: Man kann keinen ZVD über Port messen. :flowerpower:

Dankeschön. Die Vorträge halte ich ja demnächst selbst, deshalb wollte ich diese Frage klären. Wäre ja möglich, dass sie einer der Zuhörerinnen stellt.

Die potentielle Infektionsgefahr eines Ports ist mir durchaus bewusst. Aber die ist bei jeder Benutzung des Ports gegeben, ZVD oder nicht. Natürlich sollten unnötige Manipulationen am Port vermieden werden.
 
Geht man davon aus, dass die Port-Nadel absolut "dicht" im PORT steckt und der PORT starr ist, also keine "Gummiwände" hat, dann misst man mitnichten den Druck im Port, sondern den ZVD.
Man stelle sich eine große geschlossene Wassertonne vor, absolut komplett mit Wasser gefüllt, in der Tonne steckt oben eine leerere Plastiksäule die senkrecht in die Höhe geht und unten steckt ein starrer Schlauch, ca 2m lang, am Ende ein komprimierbarer Ballon, ebenfalls komplett mit Wasser gefüllt... Was wird wohl passieren, wenn man den Ballon komprimiert? Das Wasser wird in der Säule steigen. Man darf das ganze größtentechnisch nicht übertreiben, da dann eher das Wasser komprimiert wird als dass die Säule mit Wasser gefüllt wird, aber im PortSystem sind solche Effekte vernachlässigbar im Mikrometerbereich. Es ist immer die selbe Kraft nötig, um gegen den Herzdruck anzukommen - so würde das Wasser in der Plastiksäule bei gleichem Kraftaufwand am Ballon auch um die selbe Höhe steigen, wenn der Ballon direkt an der Plastiksäule angeschlossen wäre statt am starren Schlauch der Wassertonne.
 
Jede Portkammer hat eine Silikonmembran, die nicht starr ist (wenn auch nicht sonderlich beweglich, dafür ist sie zu dick).

Es geht aber eher darum, dass die unterschiedlichen Durchmesser von Portnadel, Portkammer und Schlauch die Werte verfälschen. Natürlich könnte ich ein ZVD-System an einen rückläufigen Port anschließen - es käme aber kein vernünftiges Ergebnis dabei heraus. Je nach Hersteller und Größe stimmen noch nicht mal die Werte des über den Port gemessenen Drucks überein. Mit solchen Messungen kann man nichts anfangen.
 

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