Hallo amezaliwa,
bedauerlicherweise musste ich feststellen, dass Sie mir im positiven Sinne gesehen tatschlich nicht weiter helfen konnten. Ich erkenne natürlich vollkommen neidlos an, dass Sie sich sehr viel Mühe gegeben haben sehr ausführlich über eine,
in diesem Zusammenhang, so unwichtige Sache zu schreiben wie es der offenbar unterschiedliche Gebrauch des Begriffes "Nachtschicht" nun einmal darstellt.
Sie schrieben: "...... kann ich mir sehr gut vorstellen, ......" Was meinen Sie was ich mir alles vorstellen kann. Haben Sie den kleinen Hauch Ironie bemerkt? Und genau da liegt ein grosser Irrtum. Es ist vollkommen unerheblich was Sie sich alles vorstellen können! Meine Vorstellungen sind hier jetzt genauso unerheblich. Das alles entscheidende ist, was sich die Patienten nicht nur vorstellen können, sondern das was für jeden Einzelnen der konkret betroffenen Patienten wichtig und notwendig ist. Haben Sie alle diese HDlerInnen befragt wie sie es sehen? Ob es manch einen Patienten vielleicht sogar völlig egal ist nach welchem Betreuungsschlüssel Sie arbeiten (solange er selbst gut betreut und versorgt wird)? Können Sie sich vorstellen, dass das so sein kann? Es ist nicht zu hoffen; ganz klar. Haben Sie jeden einzelnen der Betroffenen gefragt ob die Medikamenteneinnahme eine Belastung für Sie darstellt? Können Sie sich vorstellen, dass es so fitte HDler gibt, die ihre "Pillen" z. B. ganz normal beim Frühstück nebenher einnehmen und noch nicht mal auf den Gedanken kommen, dass es für andere eventuell ein Problem darstellt die manchmal recht grossen oder auch eklig schmeckenden Tabletten zu schlucken.
Der Patient der keine Probleme hat weis eventuell nicht dass es HDler gibt die mit den gleichen Medis grosse Probleme haben. Und warum weis er das nicht? Er hat mit dem anderen nie darüber geredet.
Eine weitere "Ungenauigkeit" (bemerken Sie meine Höflichkeit in den Formulierungen?) haben Sie wie folgt beschrieben: "Selbst für einen gesunden Menschen stellt der Wechsel vom üblichen Tagesrhythmus eine Belastung dar.Im Beitrag von vor einigen Monaten wurde erwähnt, dass dies von den Patienten auch so nicht gewünscht wird.
Dazu wenige Bemerkungen von mir: 1. welcher Tagesrhytmus ist üÜbliche? 2. Für wen ist er üblich? 3. Was wird von den Patienten auch so nicht gewünscht?
Hier bleiben Sie im ungefähren, werden nicht konkret und verallgemeinern. Und vor allem, ziehen Sie möglicherweise Schlüsse aus Vorgängen mit denen Sie nicht befasst sind oder waren (Jedenfalls ist das ein Eindruck von mir).
Zu den 3 kleinen Fragen; Ich kenne selber einige Menschen die ihr gesammtes Berufsleben im Schichtsystem zugebracht haben (einer davon sogar 52 Jahre in Früh- Spät- und Nachtschicht an Wochenenden und Feiertagen). Ich selber ebenso aber nur 8 Jahre) und niemals mit anderen hätten tauschen wollen.
Und da wir wissen, dass nicht nur die gesunden Menschen in diesem unseren Land individuell sehr verschieden sind, trifft das selbstverstndlich ebenso auf Dialysepatienten und damit auch auf die HDler zu.
Und was haben wir jetzt hieraus gelernt?, ganz einfach. Wir alle sind individuell sehr verschieden egal ob Schwester oder Pfleger, ob Arzt oder Ärztin oder Patient und Patientin. Und genauso sollten immer alle Menschen miteinander umgehen.
Wissen Sie was der grösste Unterschied zwischen der Arbeit irgendwo im Krankenhaus und der Arbeit in einer Dialysestation ist? Den grössten Unterschied machen die Patienten aus. Im Krankenhaus erleben Sie einen konkreten einzelnen eine ganz bestimmte mehr oder weniger kurze Zeit. In der Dialysestation werden Sie zum Teil mit denselben Patienten gemeinsam alt. Es kann Ihnen passieren, dass Sie tatsächlich ein und denselben Patienten z. B. als HDler über mehrere Jahrzente hinweg, jede Woche 3 Mal und max. jeweils 8 Stunden lang, betreuen. Und man ist auf ein vernünftiges Verhältnis zueinander angewiesen. Da müssen Sie tatsächlich wissen und nicht vermuten oder ahnen oder sonstwas. Und das bedarf zwingend einer guten Kommunikation. Und wer das alles nicht kann ist nach meiner ÜÜberzeugung tatsächlich dort fehl am Platze (aber das hatten wir ja schon an anderer Stelle).
Und das ist der Hauptgrund warum ich mich in der Achtung vor der Arbeit guter Dialysefachschwestern und Dialysefachpfleger von niemanden, (auch von Ihnen nicht; lol), übertreffen lasse!