Welches Bereitschaftsdienst-Modell gilt bei euch?

Mayo-Hegar

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Wie ist bei euch der Bereitschaftsdienst geregelt? Es gibt bestimmt unterschiedliche Handhabungsmöglichkeiten.

Mich interessieren die verschiedenen Modelle der Vergütung oder Freizeitausgleich, und wie es sich mit Dienst hinterher verhält.

Also, wie läuft das bei euch im OP?
 
hi
na da wirst du sicher von jeder klinik ein eigenes modell bekommen. was sicherlich auch logisch ist, wenn sich die auslastung des personals an dem arbeitsaufkommen des hauses orientiert.
was ist denn deine motivation für diese "umfrage" ?

bei uns ist die diensplangestaltung an das eugh urteil angelehnt, sprich nach beendigung des b-dienstes verlassen wir auch die klinik.

soweit erst mal
 
hi
na da wirst du sicher von jeder klinik ein eigenes modell bekommen. was sicherlich auch logisch ist, wenn sich die auslastung des personals an dem arbeitsaufkommen des hauses orientiert.

Mich interessieren eher die Modelle, ob es noch Bereitschaften gibt und wenn ja, wie diese dann vergütet werden.
Wenn nein, müssen dann Mitarbeiter vor Ort sein und bekommen die dann ganz normale Schichtvergütung inkl. von z.B. Nachtzuschlägen?


Ich frage aus Interesse, weil über uns schwebt, dass sich da bei uns was ganz gravierend zu unserem Nachteil ändern soll. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das praktiziert werden würde.
Zur Zeit haben wir Früh- und Spätdienst. Der Spätdienst macht danach bis zum nächsten Morgen Bereitschaft, bzw. Rufbereitschaft. Der nächste Tag ist für die Bereitschaftskraft frei, für die Rufber. nur, wenn über die Hälfte gearbeitet wurde.
Dafür bekommen wir den Bereitschaftstarif oder eben den für Rufbereitschaft nach AVR und die geleisteten Stunden als Plusstunden für unser Arbeitszeitkonto.

Zukünftig wurde was gemunkelt von Planung als Aktivstunden in Form von Freizeitausgleich. Aber nicht über den ganzen B-Dienst, sondern nur anteilig. Wenn man mehr arbeitet: Pech, wenn weniger: Glück. Zuschläge für Nachtarbeit usw. gäbe es dann nicht. Nächster Tag wäre frei. Falls man krank werden sollte, entfallen die geplanten Nachtstunden aber und man macht einen Haufen Minusstunden, da das Frei am nächsten Tag stehen bleibt.
Ob ich das richtig verstanden hab?

Habe noch nicht über den eigenen Krankenhaustellerrand hinausgeschaut und frage mich deshalb, was es denn sonst noch so gibt, wie es woanders gemacht wird.
 
hi,

bei uns gibt es einen rufdienst,der mit einer pauschale bezahlt wird.
das liegt bei uns daran , dass der arbeitgeber personal und kosten sparen
möchte. wir können dadurch sehr viele dienste hintereinander oder insgesamt im monat machen. unsere auslastung ist gut bis sehr gut und wir müssen zw. 15 und 30 minuten vor ort sein , um auch unsere notfälle zu versorgen. um uns es noch schöner zu machen, haben wir auch die möglichkeit im haus zu schlafen.

wir sind ein akut krankenhaus, operieren neben den gängigen sachen ( hernien , appendix, pfn, cts und mehr )wippel, lungen, prothesen usw.

kleiner einblick, hoffe es hilft dir weiter

ach ja das nächste krankenhaus , nächste stadt, die haben einen normalen dienst , bleiben im haus, dürfen nicht länger als 24 std arbeiten
( arbeitszeit und bereitschaftszeit zusammen )gehen dann nach hause und wenn sie zu beginn ihres dienstes arbeiten müssen bekommen sie die zeit angerechnet, auch wenn sie voher arbeitszeit hatten und es in die bereitschaftszeit übergeht
 
bei uns gibt es einen rufdienst,der mit einer pauschale bezahlt wird.
unsere auslastung ist gut bis sehr gut und wir müssen zw. 15 und 30 minuten vor ort sein , um auch unsere notfälle zu versorgen. um uns es noch schöner zu machen, haben wir auch die möglichkeit im haus zu schlafen.

Wie schafft ihr das denn? Da muss man ja quasi in der gleichen Straße wohnen, um das zu schaffen. Und ihr kommt ohne Bereitschaft aus, die im Notfall sofort im OP sein kann? *staun*


ach ja das nächste krankenhaus , nächste stadt, die haben einen normalen dienst , bleiben im haus, dürfen nicht länger als 24 std arbeiten
( arbeitszeit und bereitschaftszeit zusammen )gehen dann nach hause und wenn sie zu beginn ihres dienstes arbeiten müssen bekommen sie die zeit angerechnet, auch wenn sie voher arbeitszeit hatten und es in die bereitschaftszeit übergeht

Das habe ich jetzt nicht verstanden.
Die haben max. 24 Bereitschaft. Aber was heißt jetzt Bereitschaft und Arbeitszeit zusammmen? Und vor allem, wie wird der Ausgleich geschaffen - finanziell als B-Dienst-Zuschlag oder als Plusstunden?
 
hi

okay, du wirst verschiedene modelle kennenlernen, die dir u.U. bei der einschätzung eurer neuerungen helfen, aber die vorstellungen, wie der bereitschafstdienst bei euch zu organisieren ist, müßt ihr aus eurer abteilung heraus finden und festlegen.
ein bereitschaftsdienst (bd) richtet sich nach dem arbeitsaufkommen der klinik, in unserem fall sind es 2 ma im bd. ich kenne aber auch kliniken, die keinen bereitschaftsdienst im haus haben.
zudem haben wir zwei ma in der sog. rufbereitschaft.
ausgleich über freizeitausgleich.
die crux ist die zeit, die nach dem bd als frei geplant ist. das sind dann minusstunden, die man erst einmal einarbeiten muss. von vorteil sind dann samstage oder freitage, da der folgetag kein arbeitstag ist, demzufolge keine minusstunden anfallen...

@diazepam´s modell mit alleinigem rufdienst (rd) ist das unvorteilhafteste modell, da schlecht vergütet und zeitaufwendig, da ja nach seiner schilderung der rd oft in anspruch genommen wird.

das andere modell scheint ähnlich konzipiert zu sein wie das unsere. 24h meint : reguläre arbeitszeit + bereitschaftszeit

wenn das eugh-gesetz konsequent umgesetzt würde, dann wäre die mehrzahl der kliniken unterbesetzt. zudem zeigt sich eine spanne zwischen anspruch und realität, denn wenn die bd als arbeitszeit vergütet würden und auch als stunden zählen würden, dann wäre man in 24h schon sehr nah an seiner soll-arbeitszeit.

die anpassung an das eugh-gesetz hat mehrheitlich nur nachteile, aber die feststellung allein bringt keine veränderung und man wird schnell mit einem übergestülpten arbeitszeitmodell konfrontiert...

letztendlich zeigt die diskussion aber wie nachteilig eine solche gesetzgebung in einem bereich ist, der so manigfaltig zu organisieren ist wie der krankenhausbereich. andere bereiche: labor, kardiotechnik, röntgen haben ganz andere ansprüche und fallen alle unter das eugh... nicht wirklich sehr sinnvoll...
 
Hallo,
ich arbeite in einem Haus der Maximalversorgung mit ca 12 Fachabteilungen. Da diese OPs zum Teil aber über das ganze Gelände verstreut sind gibt es auch ganz verschiedene Arbeitszeitmodelle. Grundsätzlich werden wird nach dem TVöD bezahlt, was auch die Bereitschaftsdienste mit einschließt. Speziell im KinderOP haben wir unter der Woche einen 16 Studen Dienst, wovon 7:42Std Arbeitszeit sind. Am Wochenende haben wir einen 24 Stunden BD, wovon 7:30Std Arbeitszeit sind. Unsere Regelarbeitszeit beträgt zwar 38,5Std, trotzdem arbeiten wir unter der Woche 8:30Std / Tag, um auf unsere Stunden zu kommen. Denn falls du die Soll-Arbeitszeit nicht erfüllst werden dir die BD Stunden wieder abgezogen, und somit nicht bezahlt. Also brauchst du schon eine Leitung, die genau darauf achtet, dass du deine Regelarbeitszeit im Monat erfüllst und zusätzlich noch ein paar BD Stunden auf dem Konto hast, damit sich die Maloche auch finanziell gelohnt hat. Wir sind übrigens in BD Stufe I eingruppiert (60%).
Im ZOP gibt es nur 12 STD BD, wovon glaube ich 4Std Arbeitszeit sind. Unter der Woche wird die Arbeit bis Abends vom Früh und Spätdienst abgedeckt, bis dann gegen 19Uhr der Dienst kommt. Am Wochenende gibt es dann 2 mal 12 Std Dienste. Die werden nach BD Stufe 2-3 eingruppiert.
Ich finde unser Arbeitszeitmodell angenehmer, weil man gefühlt mehr frei hat. Arbeitest zwar auch mal 24 Std, dafür hast dann aber mindestens 24 Std frei. Im ZOP kannst du nach deinem BD am nächsten Tag wieder BD machen. Also sozusagen Nachtwache (5 Tage am Stück). Außerdem haben die glaub ich schon Probleme auf ihre Regelarbeitszeit zu kommen. Alles nicht so ganz einfach. Und vor allem sowas von Arbeitgeberfreundlich. Wenn ich regulär von Montags bis Freitags arbeiten würde, und nebenbei in einer Tanke arbeiten könnte würde ich sicher mehr Geld als jetzt verdienen. Vom Aufwand arbeite ich sicher jetzt schon ähnlich viel.
:motzen:
 
Hmm, danke schonmal für eure ausführlichen Antworten. Aber ich erhoffe mir mehr Auskünfte, was das Zusammenspiel von Arbeitszeit, Bereitschaftszeit und Vergütung betrifft.

Also nehmen wir an, der Tag mit 24 Stunden muss abgedeckt sein.

Dann wären das jetzt bei uns unter der Woche 12 Stunden Arbeitszeit, die auch als solche vergütet werden, und 12 Stunden Bereitschaftszeit, die mit 25% bezahlt werden. Zusätzlich werden die geleisteten Stunden während der Bereitschaftszeit aufs Stundenkonto gesetzt, die dann irgendwann wieder abgefeiert werden.


In Zukunft aber wäre es so: 12 h Arbeitszeit, auch als solche vergütet, und dann 12 h Bereitschaft. Diese nur pauschal mit 8 h fürs Arbeitszeitkonto belohnt, keine Bereitschaftszulage, nix. Für die wirklich anfallenden Aktivstunden in dieser Bereitschaftszeit keine Zuschläge oder ähnliches. Arbeitet man 12 h, bekommt man trotzdem nur 8 h aufs Konto gutgeschrieben. Wirst du krank, werden die 8 Stunden, die du pauschal bekommen hättest, gestrichen, aber das geplante Frei am nächsten Tag bleibt stehen. Also 8 h minus.


Würde das echt so laufen?

Das wäre doch eine enorme Einbuße an Lohn, oder? Ist das Modell, für das sich der AG entscheidet, nicht tarifgebunden? Und wenn er es ändern will, muss da die MAV drüber mitentschieden, oder reicht es, wenn der AG es einfach ändert?
 
Habe eben doch glatt eine ausführliche Betrachtung zu diesem Thema gefunden: Arbeitszeitberatung Dr. Hoff Weidinger Herrmann : "Freizeitausgleich für Bereitschaftsdienst: Arbeitszeitrechtliche Aspekte der Anrechnung von Bereitschaftsdienstzeit auf die Regelarbeitszeit"

Danke Elisabeth!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In Zukunft aber wäre es so: 12 h Arbeitszeit, auch als solche vergütet, und dann 12 h Bereitschaft. Diese nur pauschal mit 8 h fürs Arbeitszeitkonto belohnt, keine Bereitschaftszulage, nix. Für die wirklich anfallenden Aktivstunden in dieser Bereitschaftszeit keine Zuschläge oder ähnliches. Arbeitet man 12 h, bekommt man trotzdem nur 8 h aufs Konto gutgeschrieben. Wirst du krank, werden die 8 Stunden, die du pauschalbekommen hättest, gestrichen, aber das geplante Frei am nächsten Tag bleibt stehen. Also 8 h minus.

Wenn Du im geplanten Dienstplan mit 8 Stunden AZ drin stehst, bleiben die 8Std auch wenn Du krank wirst. Stehst Du mit Üstd abfeiern drin und wirst krank,sind die Std weg.:x So ist es jedenfalls im TVöD.
Bei uns ist es folgendermaßen geregelt:
Wir werden bezahlt nach Stufe 1 (60%) unsere BD zimmer liegen in einem Nebengebäude,auf dem Papier machen wir RD.(BD std werden nicht auf AZ angerechnet,der Verdienst bleibt derselbe)Haben uns verpflichtet am Haus zu bleiben.Alle waren froh,dass wir das so geregelt haben.Jetzt haben wir seit 1 Jahr eine neue PDL die unbedingt alles ändern will :x
 

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