Was will die Pflege eigentlich?

@Brady, Du hast recht,falsche Bezeichnung,werde es gleich ändern.

Nichtsdestotrotz frage ich mich, warum in vielen Köpfen eine Aufwertung des Berufsbildes durch Übernehmen von Tätigkeiten aus anderen Berufen entsteht.
Die Rufe nach mehr Kompetenzen und mehr Anerkennung werden laut, andereseits wird darüber lamentiert, dass man für die Ausübung der Tätigkeiten, die zum Berufsbild gehören immer weniger Zeit hat.
Ja,was denn nun?
 
Nur weil eine Blutabnahme momentan eine ärztliche Tätigkeit ist, heißt es noch lange nicht, dass bei einer Übernahme der Tätigkeit es zu einer Aufwertung des Berufsbildes kommt, zumal diese Aufgabe sowieso schon viele Pflegende machen!
Ich finde das ist auch ein falscher Ansatz!
Hier geht es vielmehr um die Arbeitsabläufe auf den Stationen zu verbessern, denn jeden Morgen auf den Assistenzarzt zu warten und dann endlich als "Krankenschwester" das Blut wegzubringen führt automatisch zu Zeitverzögerungen auf allen Bereichen!

Auch hier muss ein Umdenken stattfinden!

Pflege im Aufbruch__Gemeinsam stark!
 
Aber dann ist doch der Ansatz falsch. Es sollte dann nicht so sein,dass man noch mehr Tätigkeiten aufgebürdet bekommt,die eben nicht originäre Aufgabe einer PFLEGEkraft sind, sondern die Tätigkeiten rauszunehmen, die nicht dazugehören,wie z.B. Blut wegbringen oder Nachttische wischen.
 
Genau!
Deswegen werden die Berufe durch Qualifikationen (z.B. Studium, OP-Bereich: Operative Assistenz,...) so verändert, dass sich auch die Arbeitsabläufe verändern und die Tätigkeiten sich in allen Bereichen nach oben und nach unten verschieben. Hier gilt nur noch die Diskussion, inwieweit die Verteilung stattfindet und ob diese Verteilung wirtschaftlich ist!? Deswegen hat der ärztliche Bereich genauso viel Angst wie die Pflege! Auch die Ärzte werden sich Gedanken machen, ob sie den Personalschlüssel dann noch halten können, wenn die Arbeiten anders verteilt wird. So wird die Pflege auch umstrukturiert. Durch die Akademisierung der Pflege werden die Tätigkeiten ebenso verschoben.
  • BScN / B.A. / PN / AsN / etc
  • Gesundheits- und Krankenpflege
  • Krankenpflegehilfe
  • Servicedamen
Die Frage ist nur noch: Wer macht was?
Ich glaube hier geht es nicht mehr um Aufwertung, sondern nur noch um Wirtschaftlichkeit!
Mann muss nur die Diskussion entfachen und dem Kind einen anderen Namen geben.

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Deswegen hat der ärztliche Bereich genauso viel Angst wie die Pflege! Auch die Ärzte werden sich Gedanken machen, ob sie den Personalschlüssel dann noch halten können, wenn die Arbeiten anders verteilt wird.

Das wage ich zu bezweifeln.Da wird sich die Bundesärztekammer nicht reinpfuschen lassen.
  • BScN / B.A. / PN / AsN / etc


Kannst Du mich kurz aufklären,was diese Abkürzungen bedeuten?


Und ich dachte,die Aufgabenverteilung wäre geklärt...
 
Tja, bei uns herrscht schon "Chirurgen-Mangel" am Hause...-aber natürlich assistieren und instrumentieren wir dann die Leistenhernien, Appendektomien, Bypässe, Sprunggelenke usw. gleichzeitig! Das ist doch selbstverständlich!!!:angryfire: Das Bekloppte daran ist, dass es auch noch Spaß macht:twisted:!!!
 
so ganz bin ich bei den Abkürzungen übrigens auch noch nicht durchgestiegen:-?
 
Sicher werden die genauso dagegen intervenieren wie wir gegen weitere Tätigkeiten! Das ist Politik.
Tja, und da sind wir wieder bei der Verkammerung der Pflege!
Der ärztliche Bereich hat ganz klar ihren Sprecher, nämlich den Marburger Bund.
Was hat die Pflege?
Wer setzt sich für die Pflege ein? Eine Pflegekammer? Die gibt es nicht!
Und genau jetzt muss die Pflege auf die Straße und das einfordern um einen adäquaten Sprecher für den runden Tisch bieten zu können.

Kürzel: Bachelor of Sience Nursing; Bachelor of Arts Pflegemanagement; Primary Nurse; Associate Nurse


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Hallo Pflegeimaufbruch,

der Marburger Bund ist aber nicht die Ärztekammer.

Schönen Abend
Narde
 
@dieEv,

wir übernehmen tagtäglich ärztliche Tätigkeiten in allen Bereichen. Warum diskutieren wir dann über die Übernahme dieser Tätigkeiten! Die machen wir doch schon, obwohl die gesetzlichen Grundlagen für diese Tätigkeiten gar nicht vorhanden sind! Wir sollten lieber über die Gesetzeslage diskutieren und den Personalschlüssel dann dementsprechend aufstocken. Aber da die Ärzte diese Tätigkeiten immer noch in ihrem "Tätigkeitskatalog" haben, werden wir auch weiterhin inoffiziell diese Tätigkeiten bei dem jetzigen Personalschlüssel durchführen!
Bilde dich zum operativen assistenten aus, dann hast du die offizielle Zulassung zur Durchführung von operativen Tätigkeiten: An der Universitätsklinik in Essen werden bei den thoraxchirurgischen (Bypass...) Eingriffen die weitergebildeten Op-Fachpfleger mit der Zusatzausbildung zum operativen Assistenten eingesetzt. Auch hier wieder eine Umverteilung von ärztlichen Tätigkeiten! Weiterqualifikation ist auch hier ein muss!
narde2003 schrieb:
der Marburger Bund ist aber nicht die Ärztekammer.
Richtig Narde,
aber der Marburger Bund setzt sich ausschließlich für den ärztlichen Bereich ein!
Montgomery: Pflege soll bei ihrer "Satt und sauber"-Tätigkeit bleiben!
Unglaublich!

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Hallo Pflegeimaufbruch,

der Marburger Bund ist die Gewerkschaft der Ärzte, ähnlich BIG für die Pflege.
Ich finde es nicht Sinnvoll über Zitate eines ehemaligen Vorsitzenden des Marburger Bundes zu diskutieren.

Schönen Abend
Narde
 
Trotzdem setzt der Marburger Bund sich für die Ärzte ein!
Nur der Pflegebereich mit der Vielzahl von Verbänden und den Partikularinteressen bringt die Pflege auch nicht weiter!
Und das Zitat vom ehem. Vorsitzenden des Marburger Bundes spiegelt das wieder, was viele aus dem ärztlichen Bereich denken!
Und das kann es auch nicht sein!

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Es geht aber doch nicht darum,was die Ärzte über die Pflege denken,sondern wie die Pflege selbst ihr Berufsbild und ihre Tätigkeiten und Aufgaben sehen. Und da scheint ja schon einiges im Argen zu liegen.
 
Hallo Coco206,

genauso sehe ich es auch. Auf einem wackeligen Gerüst/schlechtem Fundament, kann man nichts erbauen.

Solange keine Grundhaltung, kein einheitliches Berufsbild oder besser gesagt den Beruf als Beruf und nicht als Weiterführung unserer eigenen emotionalen Bedürfnisse gesehen wird, wird sich nichts ändern.

Liebe Grüße Brady
 
Solange keine Grundhaltung, kein einheitliches Berufsbild oder besser gesagt den Beruf als Beruf und nicht als Weiterführung unserer eigenen emotionalen Bedürfnisse gesehen wird, wird sich nichts ändern.
aber wer bitte definiert das Berufsbild ,wenn nicht eine berufsständische Organisation wie z.B. eine Pflegkammer ?
Und wer fühlt sich dann an diese Definitionen gebunden, wenn es keine "Zwangsmitgliedschaft " gibt ?

Fragt sich Flocky
 
Ich fasse zusammen: - die Pflegekammer muss kommen
- die Pflegeausbildung muss reformiert werden
- die Studiengänge muss etabliert werden
- Weiterbildung und Fortbildung muss obligat werden
Voraussetzung: - besserer Personalschlüssel

Was ich nicht so gut finde, ist diese "Ver-Amerikanisierung". Okay, der Bachelor ist nun in fast alle Studiengänge eingekehrt, aber Primary Nurse und Associate Nurse - das ist doch etwas zu abstrakt für die Gesellschaft, würde ich sagen...

zum "Chirurgischen Assistenten" muss ich sagen, dass der von der Ärzteschaft wohl kaum gewünscht wird, außer von den Kardiochirurgen, die immer schon ihr eigenes Brot backen und ne Hilfskraft für die Venenentnahmen wollen. Das ist nicht erstrebenswert.

Ansonsten muss ich mich pflegeimaufbruch anschließen: Wir übernehmen tagtäglich ärztliche "Basis-Aufgaben" und können diese besser, z.B. sterile Verbandswechsel, also bitteschön auch mit entsprechender Professionalisierung, Bezahlung und Stellen.
 
Die Bezeichnung der Studiengänge sind keine Veramerikanisisierung, sondern im Zuge der Angleichung innerhalb Europas gekommen. Da musste man sich halt auf eine Sprache einigen.

Mir persönlich kommt das Englische entgegen. Auf jeden Fall besser als italienisch, französisch, portugisisch oder oder...

Ulrich Fürst
 
@Flocky,

genau so ist es.
Nur die Pflege hat es leider noch nicht erkannt, dass eine Pflegekammer die Pflege einheitlich definiert und alle Fragen der Berufspolitik beantwortet.
Und deswegen habe ich den Marburger Bund erwähnt, der frühzeitig erkannt hat, dass nur durch eine Solidarisierung vieles bewegt werden kann! Da sind die Ärzte wesentlich weiter als wir, obwohl Agnes Karl zur damaligen Zeit schon für eine Pflegekammer plädiert hat und der Beruf "Krankenpflege" im Grundgesetz als Heilberuf deklariert wird!

@die Ev,

sicher kann eine Organisationsform nicht 1:1 übernommen werden, aber die Grundideen können durch eine Analyse der vorhandenen Strukturen und anschließenden Veränderungen des Vorhandenen eingefügt werden.
Denn die bisherigen Organisationsformen werden die Institutionen ins verderben führen, wenn wir nichts ändern!
Dafür muss die Pflege sich über ihr inneres Berfusbild bewußt sein. Das kann auch nur durch permanente Kommunikation stattfinden. Außerdem müssen die Pessimisten zur Gründung einer Pflegekammer überzeugt werden!

Und nur durch Qualifikationen können wir uns der Politik und anderen Berufsgruppen Gehör verschaffen!

Pflege im Aufbruch__Gemeinsam stark!
 
Es werden Veränderungen auf allen Ebenen geben. Das fängt bei der Ausbildung (Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege,...) und der Profession (BScN, B.A.,...) der Pflege an und hört bei den Arbeitsprozessen auf!
Der Pflegebereich muss sich jetzt durch Weiterbildungen qualifizieren und sich solidarisieren um den Veränderungen mit der richtigen Profession entgegenzutreten.
Hallo Pflegeimaufbruch,

will ja nicht kleinkariert sein, aber deine Berufsbezeichnung ist OP-Fachpfleger und deine Funktion ist OP-Pfleger.

Wäre es dann nicht, wenn Dir auch die Profession wichtig ist, richtiger:
Fachgesundheits- und Krankenpfleger für den Operationsdienst und die Funktion wäre dies dann auch?

OP-Pfleger ist meiner Meinung keine geschützte Berufsbzeichung und jeder könnte sich so nennen.

Nach der alten Berufsbezeichnung wäre es auch verkehrt. Denn diese wäre Fachkrankenpfleger für den Operationsdienst, was auch noch korrekt ist.

Aber hier steht es so und das liest auch jeder, so wird auch weiterhin keiner den Wert darauf legen und einfach sich so präsentieren wie er will.

Sorry, im Kontakt oder Sprachgebrauch sehe ich es weniger eng, aber geschrieben bleibt es erstmal in den Köpfen.

Genauso wie es auch keine Schüler mehr sind, sondern Auszubildende.

Gruß Brady
 
Ich glaube die Inhalte meiner beruflichen Einstellung brauche ich nicht mit dir zu diskutieren. Die verdeutliche ich genug.
Aber ich denke mal dass du den Sinn dahinter verstanden hast!?

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