Was meint Ihr, gibt es eine Seele?

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Gibt es eine Seele? Ja.

Ich bin mir sicher das es eine Seele gibt, und auch das unsere Seele immer wieder im neuen Körper wiedergeboren wird. Allerdings ohne Gedächnis über das frührere Leben.
Als Kind habe ich immer gedacht dass das Verhältnis Tod/Geburt 1 zu 1 sei :emba:

Meine Mutter starb als ich 16 war. Mein Cousin starb mit 8. Meine beste freundin starb mit 26.

Die Seele haucht unsere Körper Leben ein. Geht die Seele, bleibt die Hülle zurück. Das Leben, so wir sie kennen, ist dann zu Ende.
 
Für Platon (427–347), der in seinen Werken seine Gedanken Sokrates in den Mund zu legen pflegt, ist die Seele immateriell und unsterblich, sie existiert unabhängig vom Körper, also schon vor dessen Entstehung. Daraus ergibt sich ein konsequenter Dualismus: Seele und Körper sind nach ihrer Beschaffenheit und nach ihrem Schicksal völlig verschieden. Ihr vorübergehendes Zusammentreten und Zusammenwirken ist somit nur zeitweilig bedeutsam, ihre Trennung erstrebenswert; der Körper ist „Grab der Seele“.[SUP][155][/SUP] Sokrates und Platon setzen die Seele sowohl ethisch als auch kognitiv mit der Person gleich. Da allein die Seele eine Zukunft über den Tod hinaus hat, kommt es nur auf ihre Förderung und ihr Wohlergehen an. Wegen ihrer Gottähnlichkeit als unsterbliches Wesen steht es ihr zu, über den vergänglichen Körper zu herrschen.[SUP][156][/SUP] In mehreren Mythen beschreibt Platon das Leben der Seele im Jenseits, das Seelengericht und die Seelenwanderung. Dabei verknüpft er das Schicksal der Seele mit ihren ethischen Entscheidungen.[SUP][157][/SUP]
Seele
 
Hier ein paar zugegebenermaßen unsortierte Gedanken zum Thema.

Der Mensch ist sich seiner Sterblichkeit bewusst, was unweigerlich zu der Frage führt: was kommt danach?

In fast allen Kulturen und Religionen hat sich dazu eine Vorstellung entwickelt, was der Idee einer unsterblichen Seele nahekommt.

Für die einen ist das gerade der Beweis, dass es eine Seele geben muss, für die anderen nur ein Beleg, dass das Bewusstsein vom eigenen Tod praktisch automatisch zur Idee einer Seele führt.

Der Mensch ist ganz offensichtlich ein Mängelwesen. Das was wir im Laufe unserer Entwicklung zu wissen glaubten, wurde immer wieder nachhaltig erschüttert. Die Welt ist keine Scheibe, die Erde ist auch nicht der Mittelpunkt des Universums, nach Darwin sind wir mit den Affen verwandt, nach Freud sind wir nicht einmal Herr/Frau im eigenen Haus, und neuerdings haben wir wohl nicht einmal mehr einen freien Willen.

Bezogen auf die Frage nach einer Seele gilt daher meiner Ansicht nach: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Was mich mehr interessiert: will ich überhaupt eine Seele? Muss es denn nach dem Tod noch etwas geben? Ich finde die meisten Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod entweder stinklangweilig oder erschreckend (Dante).
 
Jlo,
nein, Schulmedizin will das nicht wissen. Aber ich und noch ein paar Leute mehr.... Übrigens auch schon seit viiiiiiiiiiiiiielen Jahren.
thorstein, ich möchte gerne eine haben.Oh, es ist schwierig, in diesem Forum über Gefühle zu sprechen. In meinem Fall war ich viele Jahre der festen Überzeugung, daß es danach nichts gibt oder geben kann. So wurde es mir beigebracht. Gleichzeitig habe ich mein ganzes Leben bereits, schon als kleines Kind, das Gefühl gehabt, -nein, die Gewißheit- daß ich mehr bin als das, was jetzt hier sitzt und schreibt.
 
Danke für den Link, ich gucke mal.
 
Wer ist denn in diesem Zusammenhang "die Schulmedizin"? Gehört die Psychiatrie da nicht auch dazu? Die sind auf die Behandlung seelischer Krankheiten spezialisiert. Wie passt die Behauptung von Ilo und squaw da hinein?
 
Natürlich gehört die Psychiatrie zur Schulmedizin. Ich gebe in diesem Zusammenhang zu bedenken, daß es eben sehr unterschiedliche Definitionen des Begriffs "Seele" gibt, siehe Wikipedia. Ich gehe hier nicht von der medizinischen aus, wie viele Teilnehmer dieses Threads sehr richtig verstanden haben. Ich hatte ja eingangs geschrieben, um was es mir geht.
 
Also ist "die Schulmedizin" sehr wohl der Auffassung, dass der Mensch eine Seele hat, definiert "Seele" aber anders als Du. Richtig?
 
Richtig, Jeder definiert "Seele" anders. Man hat so seine Vorstellungen... Worauf willst du hinaus?
 
Nun ja, Du fragst im Eingangspost: "Gibt es eine Seele? Und wenn ja, wie könnte sie aussehen?"

Die erste Frage beantwortet die heutige Schulmedizin meines Erachtens mit JA. Daher kommen die Fachrichtungen Psychiatrie oder Psychosomatik und die Bezugswissenschaften wie Psychologie.

Die zweite Frage tendiert ja eher in Richtung Philosophie oder Theologie. Aber das ist Wissenschaft, die hast Du Dir ja im Eingangspost ausdrücklich verbeten. Auch wenn Du selbst immer wieder mit Argumenten verschiedener Philosophen kommst...

Was möchtest Du mit diesem Thread bezwecken? Rein persönliche Definitionen des Begriffes "Seele" oder auch Stimmen, die sich eher an den Definitionen verschiedener Glaubensrichtung oder Philosophen orientieren? Eigentlich kann man das eine vom anderen kaum trennen. Unsere Vorstellungen von Begriffen entwickeln sich dadurch, was wir lernen und erfahren.
 
Was möchtest Du mit diesem Thread bezwecken?
Rein persönliche Definitionen des Begriffes "Seele" oder auch Stimmen, die sich eher an den Definitionen verschiedener Glaubensrichtung oder Philosophen orientieren? Eigentlich kann man das eine vom anderen kaum trennen. Unsere Vorstellungen von Begriffen entwickeln sich dadurch, was wir lernen und erfahren.
Was ich bezwecken möchte, steht im Einganspost. Und ich bin da völlig offen. Vor allem aber: ich möchte eben weiter erfahren und lernen, wie Du sehr richtig geschrieben hast.
Bisher hatte ich diesen Thread als sehr interessant und angenehm anders als die anderen empfunden. Sollte sich das jetzt ändern?
 
Was ist denn Deiner Meinung nach die schulmedizinische Definition, die der Deinigen widerspricht? Dass die Medizin die Existenz einer Seele bejaht, hatten wir jetzt ja geklärt. Was fehlt Dir noch zu einer zufriedenstellenden Definition?

Geht es Dir um die Frage nach einer unsterblichen Seele?
 
Müssen wir in unserem Beruf nicht aus professioneller Sicht jede persönliche Meinung zu diesem Thema akzeptieren? Auch wenn ich anderer Meinung bin?

Ich für meinen Teil bin Christin. Ich glaube an eine Seele und auch an ein Leben nach dem Tod, nicht jedoch an eine Wiedergeburt. Ich glaube aber auch an einen barmherzigen Gott und nicht daran, dass bestimmte Rituale vor und nach dem Tod für das Seelenheil eines Verstorbenen ausschlaggebend sind - darüber entscheiden nicht wir, darüber entscheidet ein anderer. Die Rituale sind heilsam für die Hinterbliebenen - der Tote ist bereits auf einen anderen Ebene, den betrifft das nicht mehr.

Aber wenn ich einen Patienten betreue, der einem anderen Glauben angehört oder auch Atheist ist, dann muss ich ihm seine Version und seine Rituale lassen. Der Respekt ihm gegenüber muss höher sein als meine eigene Ansicht. Ohnehin weiß kein Mensch von uns, wer Recht hat.
 
Richtig. Keiner von uns weiss wer Recht hat und jeder hat zu diesem Thema eine andere Meinung. Und das ist auch gut so. Drum kann man auch nicht sagen: Du hast recht oder du hast unrecht. Ich finde das man es auch auf dieser Ebene belassen sollte. Und so wie ich es verstanden habe, geht es in diesem Threat auch genau darum. Und nicht um die Begleitung sterbender, um das aufzwingen seiner Meinung oder um wissenschaftliche Dinge. Sondern um die eigene Meinung.
 
Müssen wir in unserem Beruf nicht aus professioneller Sicht jede persönliche Meinung zu diesem Thema akzeptieren? Auch wenn ich anderer Meinung bin?

Du sagst es. Ich würde das nicht einmal nur auf die professionelle Sicht beschränken, sondern auf das gesamte Leben ausweiten wollen. Toleranz, heißt das Zauberwort. Ich muß nicht die andere Meinung teilen, denn ich habe einen Grund,meine so und nicht anders zu haben. genauso der andere. Warum ist es also immer nur so schwer, eine andere Meinung respektvoll stehen zu lassen????
 
Sehr richtig, Squaw.
Man muss auch lernen, etwas einfach mal so stehen zu lassen.
Bei manchen Dingen gibt es kein Richtig oder Falsch.
 
Um mal wieder auf die Seele zurückzukommen:

"Professor Dr. Hans-Peter Dürr, ehemaliger Leiter des Max-Planck-Instituts für Physik in München, vertritt heute die Auffassung, dass der Dualismus kleinster Teilchen nicht auf die subatomare Welt beschränkt, sondern vielmehr allgegenwärtig ist. Mit anderen Worten: Der Dualismus zwischen Körper und Seele ist für ihn ebenso real wie der „Welle-Korpuskel-Dualismus“ kleinster Teilchen. Seiner Auffassung nach existiert ein universeller Quantencode, in der die lebende und tote Materie eingebunden ist. Dieser Quantencode soll sich über den gesamten Kosmos erstrecken.



Konsequenterweise glaubt Dürr aus rein physikalischen Erwägungen an eine Existenz nach dem Tode. In einem Interview erläuterte er dies wie folgt: „Was wir Diesseits nennen, ist im Grunde die Schlacke, die Materie, also das was greifbar ist. Das Jenseits ist alles Übrige, die umfassende Wirklichkeit, das viel Größere. Das, worin das Diesseits eingebettet ist. Insofern ist auch unser gegenwärtiges Leben bereits vom Jenseits umfangen.“ "

http://seele.blogg.de/
 
Das hast du doch ganz zu Anfang schon gepostet ... !

Das sind auch nur Ideen eines Mannes... Auch wenns ie mit vielen Fremdworten gespickt sind und naturwissenschaftliche Tatsachen als Ausgangspunkt nehmen, so ist es doch nur eine Idee. Keine Tatsache und auch kein Hinweis auf eine Existenz...
 
Gut, es ist eine Idee unter vielen. Physiker haben auch ein Recht auf ihre eigene Vorstellung.

Zeigt nur einmal mehr, wie sehr Erlerntes uns prägt. Otto Normalverbraucher würde wohl nur in extrem seltenen Fällen von Gott als einem universellen Quantencode und der Verbindung zwischen Körper und Seele als Welle-Korpuskel-Dualismus sprechen.
 
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