Warum versteht es keiner?

Würdet ihr bei optimalen Bedingungen (Geld,Arbeitsbelastung) wieder zurückkehren in den Pflegeberuf?

  • Ja

    Stimmen: 9 69,2%
  • Nein

    Stimmen: 4 30,8%

  • Umfrageteilnehmer
    13

Excubitor

Newbie
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17.08.2018
Beiträge
3
Akt. Einsatzbereich
Krankentransport
Hallo zusammen,

An alle Berufsaussteiger und diejenigen die kurz davor sind.

Meine Frage an euch;

Würdet ihr unter optimalen Arbeitesbedingungen, Gehalt und entsprechenden Fortbildungen zurück in den Pflegeberuf kommen???

Es gibt Zehntausende ehemalige Pflegekräfte, wo ein Großteil liebend gerne in den Beruf zurückkehren will. Auch Jahre später noch. Nur interessiert es keinen!

Stattdessen werben Klinikchefs aufwendig um ausländisches Personal welches auch gleich wieder abhaut, setzen Kopfgeldprämien für Berufsrückkehrer bei gleichen miserablen Bedingungen oder oftmals trauen sich Leute die lange aus dem Beruf raus sind gar nicht mehr zu wieder zu kommen weil sie keinerlei Förderung wie Wiedereinstiegsfortbildungen bekommen. Und das obwohl sie gerne wollen.

Bin nur ich es, der den Eindruck hat, dass es gar nicht gewollt ist dass ehemalige Pflegekräfte wieder erwünscht sind?

Nehmt an der Umfrage Teil, sie ist anonym.
 
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Jeder definiert doch die "optimalen Arbeitsbedingungen" und das "richtige Gehalt" anders. Verstehe den Sinn jetzt nicht warum man dafür 2 Forenthreads aufmachen muss die keinerlei Wirkung für irgendwas zeigen werden. Das Thema wird hier doch tagtäglich durchgekaut.
 
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Hä?
Also wenn ihr zurück wollt, müsst ihr schon anfragen...
Und inwiefern soll jetzt euer Arbeitgeber die Bedingungen von jetzt auf gleich ändern?
 
Ich verstehe den Sinn auch nicht.
Zumal etliche Arbeitgeber sehr wohl Fortbildungen anbieten für Leute, die lange aus dem Beruf draußen waren. Kommt wohl auf den einzelnen Arbeitgeber an.
 
Ich bin ja keine wirkliche Aussteigerin, da ich noch auf Mini-Job Basis auf meiner Station aushelfe :D
Ich finde schon, dass Politik und AG sich mehr anstrengend könnte um bereits examiniertes Personal wieder zurück zu holen. Obwohl, wir (als Gesellschaft) werden nicht drumherum kommen Personal aus dem Ausland zu rekrutieren. Aber es dauert halt seine Zeit bis die Kollegen einsatzbereit sind.
 
Wer zurück in die Pflege will, der wird zurzeit mit Kusshand genommen.

Wer nicht unter diesen Arbeitsbedingungen zurück in die Pflege will - dem geht es wenig anders als zig Pflegekräften, die über den Ausstieg nachdenken.

Und wie sollen sich die Arbeitsbedingungen verbessern, bevor das Personal aufgestockt wird?
 
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Ich habe nicht den Eindruck, Ehemalige oder Teilzeitkräfte würden in irgendeiner Form geworben werden. Mir drängt sich zunehmend der Eindruck auf, sie hätten es immer noch nicht begriffen oder sie nehmen den Bewerbermangel als Ausrede nicht einstellen zu müssen. Nix machen und heulen, es würde sich keiner bewerben, ist so praktisch.
 
Ich habe nicht den Eindruck, Ehemalige oder Teilzeitkräfte würden in irgendeiner Form geworben werden.
Wie würdest Du sie gezielt werben? Welche Ideen schweben Dir vor, um mehr geeignete Bewerber anzulocken?
 
Fragen wäre ein erster Schritt. Sie fragen ja nicht einmal.
Angepasste Schichten für die zusätzliche Zeit anbieten. Mehrarbeit zu Überstunden werden lassen, damit sich es für die Teilzeitkräfte auch lohnt.Zusätzlich zu kommen auch ohne Aufstockung.
Und wie im Eingangspost beschrieben vorhandene Kräfte gezielt ansprechen.

Ich wohne ländlich. Wenig Arbeitgeber da, die vernünftig nach Tarif zahlen. Da gehen Krankenschwestern lieber beim Kaufmann als ungelernte Kraft arbeiten als im Heim oder in der ambulanten Pflege. Da ist das Geld nur unwesentlich weniger, dafür nachts und Sonn- und Feiertags frei. Für ein ordentliches Gehalt würde sich der eine oder andere vielleicht überlegen.
 
Mehrarbeit von Teilzeitkräften wird erst zu Überstunden, nachdem die Anzahl der Stunden die regulâre Arbeitszeit der Vollzeitkräfte erreicht hat. Vorher ist es Mehrarbeit.
 
Mehrarbeit von Teilzeitkräften wird erst zu Überstunden, nachdem die Anzahl der Stunden die regulâre Arbeitszeit der Vollzeitkräfte erreicht hat. Vorher ist es Mehrarbeit.

Das weiß ich. Und wäre es nicht so, würde es attraktiver sein, einzuspringen.
 
Natürlich würden sie. Eine Teilzeitkraft arbeitet in der Regel nicht Teilzeit, weil sie das Geld nicht braucht, sondern weil es aus meist familiären Gründen nicht anders geht.
Und was daran ungerecht ist, erschliesst sich mir nicht. Wenn ich einen Vertrag über 30 Stunden habe, müsste jede Stunde mehr eine Überstunde sein, weil sie über der vertraglichen Arbeitszeit liegt. Ungerecht ist, das sie nicht adäquat vergütet wird.
 
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Mein vorletzter Arbeitgeber hat es tatsächlich so gehandhabt. Und unter diesen Umständen findet er Leute, die zusätzlich kommen. Einfach weil es gewertschätzt wird und es sich finanziell einigermaßen lohnt. Bevor das so gehandhabt wurde, kam nämlich keiner mehr. Wenn ich für einen Samstag zusätzlich 125% bekomme, dann überlege ich tatsächlich ob ich Lust habe. Für einen feuchten Händerdruck Reben nicht.
Und was spricht dagegen, wenn viele Leute z.b 75% arbeiten? Solange dabei alle Schichten gut besetzt sind und alle ihr Auskommen haben, warum denn nicht?
 
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Einfache Rechnung. Wenn einer für 100% Arbeitszeit 100% Geld bekommt und der andere fûr 75% + 25% Arbeitszeit 75% plus (25% x 125%) verdient hat einer fûr die gleiche Arbeitszeit mehr Geld. Und das geht einfach nicht.
Bei uns war das auch mal im Gespräch, wurde aber aus diesem Grund abgeschmettert. Sonst kommen zu viele in Versuchung, Teilzeit zu arbeiten, um das "hintenherum" mit Überstunden für mehr Gehalt aufzurunden.
 
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Wenn ich mehr als meine vertragliche Arbeitszeit arbeite, will ich das auch entsprechend honoriert sehen. Ein erstes Urteil in diese Richtung hat es meines Wissens schon gegeben.
Des weiteren würde genau diese Entlastung den Pflegekräften tatsächlich helfen.
Die Teilzeitrate würde das nicht grundlegend erhöhen, denn das wäre ja keine Geld, mit dem Fest rechnen kann. Das sichere Gehalt ist ja die Lebensgrundlage.
Die Teilzeitkräfte die ich kenne, und das sind viele, arbeiten in Teilzeit, weil sie anders die Kinder nicht gewuppt kriegen oder ihre alten Eltern und nicht, weil sie so gerne am Existenzminimum rumeiern. Auch ich hätte gerne sehr viel früher mehr gearbeitet. Vollzeit geht tatsächlich nur weil ich raus aus der Pflege bin. Das hätte ich gerne schon vor 10 Jahren so gehabt.
Und ja, tatsächlich bin ich in der Zeit, als es finanziell honoriert wurde, öfter eingesprungen. Warum auch nicht? Ich habe dadurch ja auch mehr Aufwand, wenn es nicht geplant war.
 
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@DieFranzösin
Also normalerweise läuft es ja häufig genau andersrum:
Gerade Teilzeitmitarbeiter werden leider von vielen Arbeitgebern als billige "Einspringer" betrachtet; die haben ja so schön Zeit und die Vollzeit-MA sind "ja eh schon die ganze Zeit da". :roll: Jedenfalls war das damals bei mir in der Klinik genau so, die Teilzeit-MA "mußten" am häufigsten einspringen, und zwar je weniger Stunden einer regulär hatte, desto mehr Überstunden hatte er i. d. R. Am krassesten bei den geringfügig Beschäftigten, die hatten dann locker über 200 Überstunden. :schraube: Klar, gibt ja auch keinen Grund, Teilzeit zu arbeiten, außer dem AG so möglichst flexibel zur Verfügung zu stehen... bin froh, aus diesem Drecksladen weg zu sein! :angryfire:
Bei meinem jetzigen AG wird niemand "gezwungen", sondern es wird tatsächlich öfters mit einem Bonus gewunken, wenn jemand bereit ist, einzuspringen.
 
Auch Teilzeitkräfte bekommen Überstunden wenn sie an einem Tag mehr Stunden arbeiten als geplant. Dafür gibt es ein Gerichtsurteil. Leider wissen das nur sehr wenige, und fordern dies ein. Der Arbeitgeber wäre schön blöd seine Mitarbeiter schlau zu machen. Ich arbeite seid Jahren Teilzeit und habe mich jahrelang als billigen Einspringer mißbrauchen lassen. Wir haben auch diverse Berufsrückkehrer, wir haben ein tolles Einarbeitungskonzept und es werden Fortbildungen versprochen. Einarbeitung findet so gut wie gar nicht statt, weil Personalmangel,Fortbildungen beschränken sich auf die gestzlichen Mindestanforderungen. Ob jemand zu den Pflichtfortbildungen geht, wird nicht kontrolliert. Ich kenne Mitarbeiter die haben vor 30 Jahren Examen gemacht, sind danach in Familienzeit, haben 25 Jahre pausiert und kommen dann wieder, haben keine Ambitionen sich auf den heutigen Stand zu bringen und werkeln wie anno dazumal. Einen Bonus fürs EInspringen hatten wir mal, dank dem engagierten Betriebsrat. Jetzt gibt es nichts mehr, weil die Leute ja auch umsonst einspringen. Einen kleinen Ausstieg hab ich mir schon geleistet, ich springe nicht mehr ein und mein Arbeitgeber hat keine Telefonnummer mehr von mir, kann mich also auch zu Hause nicht mehr belästigen. Ich bin nicht mehr bereit meine Lebenszeit der Arbeit zu opfern, nur weil mein Arbeitgeber nicht in der Lage ist ein vernünfitges Ausfallmanagement auf die Beine zu stellen. Wenn ich bei uns neu Anfangen würde, dann wäre dür mich schon in der Probezeit Schluß und ich würde lieber Putzen gehen.
 
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Also ich sehe es ähnlich wie meine Vorredner. Ich kenne bisher auch kein einziges Haus, was sich speziell darum bemüht ehemalige Pflegekräfte wieder zurückzugewinnen...
Ein paar kurze pflichtfortbildungen und wieder rein in die Misere. Dabei hätten es auch Leute die Jahre lang raus sind sicher noch gut drauf.

Es ist auch nicht leicht zu selektieren wo es angenehm zu arbeiten ist, da sie alle ausschreiben „flexibel und familienfreundlich“

Sieht man ja allein schon an den Stellenanzeigen wie geworben wird. Wenn dort nicht mal die Tarifgrupoe oder gar die Station ausgeschrieben ist wo man hinkommt, wie will man dann den zukünftigen Arbeitgebern zusichern dass in ihrem Haus nicht auch so desolate Zustände herrschen. Und dass jemand zich Einsatzorte durchhospitiert bis er den geeigneten Arbeitsort gefunden hat, ich glaube so doof sind mittlerweile die meisten Pflegekräfte schon lange nicht mehr...
 
Bei uns ist "Einspringen" grundsätzlich freiwillig. Kann doch keiner gezwungen werden.

Unser "Ausfallkonzept" heisst "Pool". Dort tragen sich Leute ein, die an bestimmten Tagen einspringen könnten, würden sie gebraucht. Andere werden nicht angerufen.
 
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