Warum kann sich beim Apoplex der BZ erhöhen?

Jeanny1309

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Neurologie
Hallo Leute,

kann mir jemand sagen warum sich nach einem Apoplex der BZ erhöhen kann??? Bei der Temperatur weiß ich es ja, wegen der Nekrose...!Aber BZ?

Vielen Dank!
 
Es ist nicht so, dass Apoplex-Patienten automatisch höhere BZ-Werte haben.

Es geht eher darum den Zucker straff einzustellen, da dadurch die prognose verbessert wird. Die Infarkt-Gebiet-Vergrößerung fällt geringer aus, je besser (nicht tiefer) der BZ liegt.

Hypogkykämien sind natürlich ebenso strikt zu vermeiden.
 
Hallo Jeanny1309,

Ereignisse die Stress auslösen sowohl physische wie auch psychische können dazu führen, dass die Leber vermehrt Glukose ins Blut freisetzt, daher kann der BZ bei einem Schlaganfall-Patienten erhöht sein.

MfG,
Helen.:)
 
Man lernt doch nie aus.
War auch für mich interessant.

Sonja
 
Vielen Dank für die Antworten... weil nämlich meine Lehrerin hatte mich das auf Station mal gefragt, weil unser Pat. bei dem war vor seinem Apoplex kein Diabetes bekannt. Und er hatte mal eine paVK und dann wurde ihm sein eines bein amputiert und nun fragte sie mich warum sich der BZ erhöht hat...mit was das was zu tun hatte. Liebe grüße jenny
 
Also nochmal, ich bin der Meinung, das ein Schlaganfall erstmal keinen direkten Zusammenhang mit Diabetes hat.

Wenn eine stressmäßige Überproduktion bzw Ausschüttung von Glukose aus der Leber stattfindet (was durchaus sein kann), so hat der Nicht-Diabetiker eine Bauchspeicheldrüse, die das reguliert.

Es kommt zum Diabetes durch eine Insulinresistenz und/oder eine Pankreas Insuffizienz.

Was davon wird durch den Apoplex herbeigeführt?
 
Ich halte die Auswirkung von Stress auf den Blutzuckerspiegel nicht für abwegig:

Bei Stress – wie ... schweren Krankheiten – werden die Katecholamine Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin freigesetzt und über Vermittlung des Corticotropin-releasing hormone (CRH) das Adrenocorticotropin (ACTH) frei gesetzt, das die Synthese und Ausschüttung des Cortisols aus der Nebennierenrinde stimuliert.
Stresshormon – Wikipedia

Cortisol besitzt ein sehr breites Wirkungsspektrum und hat im Stoffwechsel vor allem Effekte auf den Kohlenhydrathaushalt (Förderung der Glukoneogenese in der Leber), den Fettstoffwechsel (Förderung der lipolytischen Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin) und den Proteinumsatz (katabol).
...
Das Cortisolsystem reagiert aber träger als das Katecholaminsystem, da es anders als Katecholamine und Glucagon nicht über G-Protein gekoppelte Rezeptoren, sondern über eine Regulation der Genexpression wirkt. Hierbei bindet Cortisol an den nukleären Glucocorticoidrezeptor. Dieser wird dadurch in seiner Eigenschaft als Transkriptionsfaktor aktiviert und führt zur Expression von verschiedenen Zielgenen, z. B. von Enzymen der Gluconeogenese oder auch von β2-Adrenozeptoren. So erklären sich die Wirkungen von Cortisol auf den Stoffwechsel.
Cortisol – Wikipedia

Im Stress werden also die Glucogenreserven in der Leber aktiviert.

Elisabeth
 
Bei Apoplex direkt weiss ich es nicht, ich weiss aber dass Patienten auf Intensivstationen zu 90% einen zu hohen Zucker haben. Auf die Frage warum bekam ich als Antwort durch Stress den der Körper hat.

und natürlich bei Hydrocortison steigt der Blutzucker an.
 
... auch die eingeschränkte Mobilität aufgrund des Apoplexes wirkt sich auf den Blutzuckerspiegel aus, und lässt diesen steigen.

Außerdem ist es oft so, dass viele Patineten schon vorher an Diabetis leiden, und es einfach nur nicht wussten- aber da ist ein anderes Thema...

lg Ms Swan
 
ein bißchen viel, aber hoffentlich alles drin

Also nochmal, ich bin der Meinung, das ein Schlaganfall erstmal keinen direkten Zusammenhang mit Diabetes hat.
Wenn eine stressmäßige Überproduktion bzw Ausschüttung von Glukose aus der Leber stattfindet (was durchaus sein kann), so hat der Nicht-Diabetiker eine Bauchspeicheldrüse, die das reguliert.
Es kommt zum Diabetes durch eine Insulinresistenz und/oder eine Pankreas Insuffizienz.
Was davon wird durch den Apoplex herbeigeführt?

fast alle Schlaganfallpat. kommen inzwischen bei einem Akutereignis, sei es auch nur der V.a. in eine Stroke-Unit
dort wird mind. 3xtgl. der BZ gemessen wobei der Nüchternwert oft noch o.k. ist, aber noch häufiger sind Werte postprandial erhöht. Deswegen messe ich wenigstens 1x früh ca. 2Std. nach dem Essen, das verspricht das beste Ergebnis weil die meisten ihr Marmeladenbrötchen essen und sich damit ausreichend Zucker zuführen. Oft muss noch ein OGGT gemacht werden welcher meist die Bestätigung ist dass nicht mehr ausreichend Insulin produziert wird.
Beim Hausarzt wird i.d.R. bei Kontrollen nur der nüchtern BZ gemessen, wenn bislang kein Diabetes vorliegt, was m.E. absolut unzureichend ist, ein latenter Diabetes kann übersehen werden.

Auch bei Infekten, die im Rahmen eines Schlaganfalls häufiger auftreten, z.B. aufgrund einer Aspiration (Dysphagie oder/und Erbrechen) ist mehr Glucose in der Blutbahn
und doch wieder der ....Stress.
Am Monitor zu kleben, sich nicht ausreichend bewegen dürfen (würde BZ kompensieren) nicht wie üblich kommunizieren können, auch verwirrt sein, das kann sehr stressig sein.
Das kranke Hirn arbeitet auf Hochtouren, evtl. ist auch der Stoffwechsel direkt durch den Schlaganfall gestört (?) fordert mehr Futter => die Glucose gelangt aus den Körperzellen UND der Leber in die Blutbahn, der BZ steigt.
Bei häufig nicht ausr. Insulinproduktion wird nicht mehr genügend Glucose in die Körperzellen/Leber aufgenommen, weil die Produktion von Glykogen i.d. Leber reduziert wird, zus. wird auch noch vermehrt Glucose aus der Leber freigesetzt, evtl. sorgt das Hirn für Falschinformation, der BZ bleibt zu hoch.
Es gibt nur noch wenige die über 60 sind, einen frischen Schlaganfall haben und keinen wenigstens latenten Diabetes haben, nur wissen es die meisten nicht.
Eigentlich kein Stroke-Pat. braucht Kortison, viele andere schon, MS, Tumore, Bandscheibe.... auch da wieder - scheinbare Nichtdiabetiker die bei 1g i.v. aber auch schon 100mg per os völlig entgleisen. Immer wieder Zufallsbefunde.
 

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