Vorlagenzerpflücker und Katheter-Rauszieher

Vielleicht ist es eine andere Art Autostimulation.

Sicherlich ist es eine Art der Autostimmulation, er leidet ja auch unter Parkinson und ist schon aufgrund dessen eingeschränkt. Nur habe ich keine Möglichkeit das zu ändern. Siehe 5x 45 Minuten.Und eine sowieso überforderte über 80 jährige Ehefrau.
Die Kinder helfen auch nicht, es läuft ja irgendwie....
 
Ein Overall ist keine Freiheitsentziehende Maßnahme. Vieleicht ist ihm das Material unangenehm. Evt. könnte ein Katheter aus einem anderen Material und der suprapubisch gelegt werden. Auch beim IKM gibt es diverse Anbieter.
 
1. Er hatte bereits einen suprapubischen Katheder, den er durch rein und rausschieben bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus selber herausgerissen hat.

2. Das Ehepaar lebt zuhause und mag nicht über Sex reden, nur das er nicht mehr stattfindet.

3. Haben wir bereits alle anderen Möglichkeiten durchüberlegt.Es ist längst nicht das Mittel der 1 Wahl. Aber er kann nicht ohne Katheder bleiben.

4. Ist ein großer Unterschied zwischen häuslicher und stationärer Pflege.Der Kontakt beschränkt sich bei Ihm auf 5x wöchendlich 40-45 Minuten.

5. Kenne ich keine Pflegekraft, die sich mit den Patienten über deren Sexleben und/oder Bedürfnissen unterhält.
Betonung liegt eindeutig bei Ich!

6. Was meinst du mit Einschränkung des Pinzettengriffs?

7. Möchte ich immer noch lediglich wissen ob jemand das Tuch kennt.

Zu1. Wenn er auch den suprapubischen DK rauszupft, liegt es anscheinend nicht an der sexuellen Stimulation, sondern vielleicht - wie schon erwähnt wurde - an einer Störung des Körperbildes.

Zu 3. Wieso braucht er den DK?

Zu 4. Das ist uns schon klar, dass da ein Unterschied besteht. Wenn die Frau trotz Hilfe überfordert ist, sollten vielleicht andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden (z.B. 24-h-Betreuung)

Zu 5. Falls da Bedarf besteht, wird es nicht so schwierig sein, Kontakt herzustellen. Beratungsstellen gibt es z.B. in vielen KH.

Zu 6. Einen Link dazu, findest du in einem Beitrag von Elisabeth

Zu 7. Siehe Punkt 6.

Gruß,
Lin

P.S. Parkinson bedeutet nicht gleich Autostimulation.
 
Wieso braucht er den DK?
Störung der Blasenentleerung/ Harnverhalt
Wenn die Frau trotz Hilfe überfordert ist, sollten vielleicht andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden (z.B. 24-h-Betreuung)
Falls da Bedarf besteht, wird es nicht so schwierig sein, Kontakt herzustellen. Beratungsstellen gibt es z.B. in vielen KH.
Wenn die Frau das nicht will, haben wir keine Chance
P.S. Parkinson bedeutet nicht gleich Autostimulation.
Das war im Zusammenhang mit der Definition :


·
Bei Menschen, die in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit und Eigenaktivität
eingeschränkt sind und keine Stimulation mehr bekommen, beginnen sich selbst zu
Stimulieren

Zu 7. Siehe Punkt 6.Link im Beitrag von Elisabeth

Pardon, das habe ich nicht ganz geschnallt, weil der Pinzettengrifflink nur ein Foto war.

Danke schön, es ist zwar nicht das Tuch welches ich meinte, aber ich freue mich über jede Info(sofern ich es denn Raffe:knockin:)

Ebenso danke für die Info Kathedermaterialwechsel! Da muß ich nachfragen ob das schon passiert ist.
 
6. Was meinst du mit Einschränkung des Pinzettengriffs?

Der Pinzettengriff beschreibt das Greifen von Gegenständen mit Daumen und Zeigefinger. Durch Zusammendrücken dieser beider Finger können auch kleine Gegenstände festgehalten werden.
Pinzettengriff – Wikipedia

Du kannst die Hand zu einer Faust zusammenbinden. Dann entfällt diese Fähigkeit.

7. Möchte ich immer noch lediglich wissen ob jemand das Tuch kennt.
Blau unterlegte Worte kann man anklicken und kommt dann zu entsprechenden Seiten. Aber hier gerne noch mal extra: Pflegedecke

Wieso eine Autostimulation zum Krankheitsbild Parkinson zählt ist mir schleierhaft- aber das ist hier ja nicht Thema.

Elisabeth
 
Nochmals danke schön für die Info.
 
Gern geschehen.

Elisabeth
 
Läuft bei uns nicht als Fixierung- sondern als Selbstschutz.

Elisabeth
 
Es gibt meines Wissens ein Tuch welches zwischen Patient und Zudecke befestigt wird und verhindert das der Patient an die Schutzhose gelangt.

Die von Elisabeth verlinkte "Schlafsackvariante" ist vermutlich besser als das Tuch.
Ich kenne die Tücher noch. Unsere waren damals wie ein Leinen das bis zur Brust ging und mit einer Tuchschlaufe für den Kopf. Das Tuch wurde am Bett mit Schlaufen festgeknotet die sich manchmal auch wieder (je nach Knotenqualität und Patient) lösten. Nachdem uns Berichte über unruhige Patienten zu Ohren kamen welche sich mit dem Tuch versehentlich strangulierten (meist nachdem das Tuch sich teilweise gelöst hatte), wurden sie abgeschafft. Nebenbei bemerkt waren sie auch nicht sonderlich effektiv da die Patienten auch mit etwas Mühe darunter greifen konnten.

Grüße,

Gerrit
 
Hallo,

ich finde das eine sehr seltsame Diskussion, vor allem in welche Richtungen die Meinungen verlaufen...:gruebel:

Erstens finde ich, dass Grenzen zwischen "Selbstschutz" und "Fixierung" sehr schwammig sind und das im Prinzip jeder anders interpretiert, sofern es nicht eindeutig irgendwo schriftlich fest gehalten ist.
Aus Patientensicht sind alle Maßnahmen eine Art der Fixierung. Sie schränken meine Bewegungen, meine Bedürfnisse ein oder verhindern sie.

Dennoch fixiere ich tagtäglich meine beiden Kinder: im Hochstuhl, im Kinderwagen, im Auto, sie tragen einen Body damit sie nicht an ihre Windeln kommen und schlafen tun sie im Gitterbett in einem Schlafsack. Bis jetzt hat sich der Kinderschutzbund noch nicht bei uns gemeldet. Nein, der meldet sich nämlich dann, wenn man die Kinder NICHT fixiert.

Beim alten, dementen Menschen wird Eigenschutz oder Selbstschutz plötzlich zur Fixierung und das muss erst mal genehmigt bzw. angeordnet werden.

Wir haben den "gefährdeten" Pat. in der amb. Pflege den Pat. eine Art Strampler/Body angezogen. Es hört sich entwürdigend an, ist es aber nicht.
Es ist entwürdigender, für den Pat. sowie für die Familie, wenn man morgens ins Zimmer kommt und muss erst mal den Pat. mit seinen sieben Sachen sortieren und den Stuhlgang vom Bett und vom Pat. selbst abwaschen (ich möchte hier jetzt nicht noch intensiver auf den Zeitfaktor eingehen, der eine erhebliche Rolle für das Personal spielt eingehen).
Stellt euch doch mal vor wie es ist, wenn euer Partner sich nachts mit Stuhlgang verschmiert und seine Umgebung mit dazu. Zusätzlich noch die ausgeflockte Windel, die in vielen Kleinteilen im Zimmer zu finden ist. Ich persönlich finde das entwürdigender, peinlich, beschämend gegenüber evtl. Besuchern.

Es ist m.E. also nicht der Schlafsack, der Body, der Strampler entwürdigend.

LG
Trisha
 
:) ich wollte mich schon völlig gefrustet aus diesem Forum verabschieden,aber es gibt doch noch ein paar, die verstehen was ich meine.

Danke!!!
 
@Trisha
Kann man mit deinem Statement nicht einen eigenen Thread eröffnen: Fixierung vs. Selbstschutz?

Elisabeth
 
@Trisha
Kann man mit deinem Statement nicht einen eigenen Thread eröffnen: Fixierung vs. Selbstschutz?

Worauf sollte das hianus laufen?

ES Wird doch grundsätzlich NUR aufgrund des Selbstschutzes (und halt Fremdschutz) fixiert.
Da gibt es kein versus...
 
Okay,

ich wollte das Thema nicht in eine andere Richtung steuern.

Es ging um die Frage, was kann ich als Pflegekraft tun, damit sich der Pat. nicht ständig den Katheter o.ä. heraus zieht.

Man muss in diesem Fall natürlich abwägen, ob er nicht doch ein Problem mit diesem Katheter hat. Wenn man ausschließen kann, dass es Schmerzen sind, was spricht dagegen, in diesem Fall einen "Pflegeoverall" anzuziehen. Das ist nichts anderes als ein Schlafanzug, der einteilig ist und der Pat. dadurch nicht in der Lage ist, an seinen Intimbereich zu gelangen, wo sich Katheter und Vorlage (o.ä.) befinden. Der Pat. kann sich darin frei bewegen.

Ich habe damit beste Erfahrungen gemacht und hatte bei keinem Pat. das Gefühl, dass sie sich eingeschränkt fühlen.
Die Pflege ging damit gut von statten, vor allem deshalb, weil es viel unnötige Arbeit erspart - einen neuen Katheter legen ist übrigens auch für den Pat. ein sehr unangenehmes Ereignis.

Deswegen frage ich mich, warum solche Kleidungsstücke so negativ betrachtet werden.

:) ich wollte mich schon völlig gefrustet aus diesem Forum verabschieden,aber es gibt doch noch ein paar, die verstehen was ich meine.

Danke!!!

Gerne - die, die in der ambulanten Pflege nicht arbeiten, sind mit dieser Problematik nun mal nicht vertraut. Das darf man ihnen nicht verübeln. Auf Station ist immer jemand da, in der amb. Pflege erlebt man aber erst morgens bei Ankunft beim Pat. das "Unfassbare"....

LG
Trisha
 
Zuletzt bearbeitet:
Worauf sollte das hianus laufen?

ES Wird doch grundsätzlich NUR aufgrund des Selbstschutzes (und halt Fremdschutz) fixiert.
Da gibt es kein versus...


Kleiner Fehler: Fixierung vs. Selbstbestimmungsrecht. Oder anders: Wann gilt z.B. eine Bewegungseinschränkung als Fixierung?

Elisabeth
 
Ist eine Infektion ausgeschlossen? Nicht dass, eine Harnwegsinfektion vorliegt...da würd ichs mir auch ziehn ;) Vllt hat es auch psychischen Nutzen...hatte schon einen ähnlichen Fall, bei dem dieses Gefühl von Wasserlassen nach dem Ziehen als angenehm enpfunden wurde...
 
Hallo ,

Der Patient ist mittlerweile im Pflegeheim, da der Zustand in der häuslichen Umgebung nicht mehr vertretbar war.

Danke nochmal für die Hinweise!

Gruß
Atis
 
Ich weiß ja nicht, wie die Versorgung von dem Patient aussieht und ob mein Vorschlag für deinen Patienten geeignet ist, aber wie wäre es, wenn ihr es mit Botoxspritzen in den Muskel am Harnröhrenausgang und Urinalkondomen versucht. Mein Patient ist so versorgt.
Es erspart mehrstündliches Einmalkateterisieren und die Gefahr von Harnwegsinfekten sinkt.
Man muss nur 2x täglich Einmalkateterisieren, ansonsten trägt er das U-Kondom.
 

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