Anhand Deiner recht kurzen Schilderung: Wer von diesen drei Personen macht sich jetzt Vorwürfe?
Es waren 3Pflegekräfte im Dienst. Eine kümmerte sich gleich um die Frau.Dann war Pause.Danach geht die Pflegehilfskraft ins Zimmer der Frau und stellt fest die Frau hat Luftnot.Sie sagt es der Schwester, die gerade Medikamente austeilt.Sie sagt sie geht danach hin.In zwischen klingelte die Patientin nach dem Schieber, die andere Schwester geht hin und kümmert sich.Nach einigen Minuten kam sie aus dem Zimmer und sagt die Frau ist gestorben und es ging ganz schnell.Nun denkt die Schwester, die ist Schuld am Tod,da sie nicht gleich zur Patientin gegangen ist und erst Medizin ausgeteilt hat.
Eine Person (wer?) "kümmert sich gleich". Da war ja offenbar noch alles in Ordnung.
Eine Pflegehilfskraft erkennt die Luftnot und informiert eine der Pflegefachkräfte. Diese (nennen wir sie Schwester Nr. 1) setzt - meiner bescheidenen Meinung nach - falsche Prioritäten und will erst später zur Patientin.
Schwester Nr. 2 geht zur klingelnden Patientin. Diese stirbt innerhalb weniger Minuten.
Ich schätze das Verhalten von Schwester Nr. 1 als falsch ein. Luftnot ist eine Notfall-Situation, da kann man sich nicht noch Zeit lassen. Aber es ist nicht gesagt, dass eine schnellere Reaktion etwas am Endergebnis geändert hätte. Nach so langer Zeit wird das auch nicht mehr festzustellen sein.
Deiner Beschreibung nach war die Patientin hochbetagt, vorerkrankt und lehnte lebensverlängerende Maßnahmen ab:
Die Patientin ist sehr alt und Herzprobleme und da kann man nichts tun und die Frau wollte keine lebensverlängeren Maßnahmen.
Vielleicht hätte man ihre Symptome lindern können, wenn Schwester Nr. 1 rascher reagiert hätte. Vielleicht hätte sie aber auch in ihren letzten Minuten noch ein Riesentheater mit Reanimationsversuchen etc. über sich ergehen lassen müssen, ohne dass es ihr etwas gebracht hätte. Viele Menschen wünschen sich einen raschen Tod. Möglicherweise war der Ablauf das beste, was der Patientin passieren konnte.
Wir lernen auch aus Fehlern. Der Fehler hier war meiner Meinung nach, das Verteilen der Medikamente als vorrangig gegenüber einer Notfallsituation einzustufen. Aber das muss nicht bedeuten, dass eine der Pflegenden eine Schuld am Tod dieser Patientin hat.