Unterlassene Hilfeleistung oder nicht?

Hallo Henrietta,

das Thema ist für mich Verantwortung (Selbst/Fremd), Entscheidungsverantwortung und Eigenkompetenz.

Ich dachte, wir sind hier bei Menschen.
Gibts da Zweifel? Wir diskutieren ja hier nicht im Weißwurstforum.

Ich denke wir Reden aneinander vorbei. Bei deinem Beispiel entscheidet der Pat. eben nicht selbst sondern wird Fremdbestimmt, durch den Erziehungsberechtigten, einer Behandlung zugeführt oder auch nicht, also Mittelbar.

Es geht hier auch nicht darum, meine ich jedenfalls, sich darüber auszutauschen, dass es Pfeifen und Ignoranten in jedem Job gibt.

Wie gesagt das ist meiner Meinung nicht das Thema, sondern Entscheidungs- und Verantwortungskompetenz.

In diesem Beispiel: Wann kann/muss/soll diese auf eine andere Person (Arzt) übergehen/übernommen werden?

Wo hört die Eigenverantwortung auf und wann darf/kann ich erwarten, dass jemand Anderer, ohne ihm einen klaren Auftrag zu erteilen, eigentlich meine Entscheidungen für mich trifft oder treffen sollte?

Zur Frage: Sehe hier keinen Anhalt für eine unterl. Hilfeleistung.
 
Und da finde ich, liegt es in der Verantwortung des Arztes, die Hinweise der Eltern ernst zu nehmen, schließlich sind sie die besten Beobachter.
Mir wurde oft (eigentlich ständig) gesagt, ich muss das Kind anschauen und beurteilen, ob es ihm gut geht. Und soll mich weder auf die täglichen Routine-Untersuchungen wie die Temperatur- und Blutdruckmessung noch auf den Monitor verlassen.

Dieser Verantwortung bin ich nachgegangen und habe Anormalitäten immer genau geschildert. Und leider wird man aber bei verschiedenen Ärzten / medizinischen Angestellten (und ich könnte jetzt spontan mindestens 5 Beispiele nennen) nicht ernst genommen. Es wird davon ausgegangen, dass die Mutter überreagiert, übervorsichtig ist.

Ich assoziiere das insofern mit dem Fallbeispiel in diesem Thema, dass auch in diesem Fall nicht näher auf den Patienten eingegangen und dadurch Wichtiges übersehen wird. Und da ist es für mich unerheblich, ob der Patient selbst oder sein gesetzlicher Vertreter spricht.

Die andere Frage bleibt natürlich, inwiefern der Mediziner dafür verantwortlich ist. Und hier sehe ich dann doch eine Differenz zwischen den Beispielen, wie du sie beschrieben hast.

Da die Lage des Patienten direkt mit diesem Thema zusammenhängt, finde ich, dass man darauf auch innerhalb der Diskussion darauf eingehen kann.
Ich schätze aber, ich habe mich tatsächlich anfangs etwas missverständlich ausgedrückt..
 
@Henrietta:

liegt es in der Verantwortung des Arztes, die Hinweise der Eltern ernst zu nehmen
ja, das wäre der Wunsch.

Wobei es hier nicht um dem Wunsch geht, sondern darum, dass der Pat. jegliche Möglichkeit und das Recht gehabt hätte, zum Chirurgen 500m weiter zu gehen.

Es liegt aber vor allem in der persönlichen Kompetenz des Erziehungsberechtigten oder für sich verantwortlichen Menschen zu entscheiden -
dann hole ich mir noch ne zweite/dritte Meinung und gehe zu einem anderen Doc.
Oder der wird schon Recht haben und gebe mein Gehirn ab.
Was es zugegebener Weise, bei der vor allem älteren Generation, unüblich ist die Aussagen des Arztes in Frage zu stellen oder sogar zu hinterfragen.
Entbindet aber trotzdem nicht von der eigenen Entscheidung.

Selbst der Papst hat unlängst eingeräumt, dass er nicht in jedem Fall unfehlbar ist.
 
Es liegt aber vor allem in der persönlichen Kompetenz des Erziehungsberechtigten oder für sich verantwortlichen Menschen zu entscheiden -
dann hole ich mir noch ne zweite/dritte Meinung und gehe zu einem anderen Doc.
Oder der wird schon Recht haben und gebe mein Gehirn ab.
Also sorry, aber diese Aussage ist die wohl weit Unüberlegteste, die ich heute gelesen habe.
Ich finde es unverschämt, die Kompetenz der Eltern in Frage zu stellen, wenn diese oft gar keine Wahl haben.

Wie in unserem Fall, wäre ein Krankenhauswechsel aus diesen Gründen unverantwortlich gewesen, bzw welcher auswärtige Arzt schaut schon wegen einer Zweitmeinung vorbei, wer bezahlt das? Vor allem wenn es im Krankenhaus ganze Teams gibt. Außerdem garantiert das keine Besserung. In der Herzklinik fingen dieselben Probleme gerade wieder von vorne an - zudem waren die Schwestern und Ärzte dort noch viel mehr im Stress als in unserer "Kleinstadt-Klinik" - das nur als Beispiel.

Bitte versetze dich mal selbst in die Lage, wäre es dein Kind, das schwer krank ist und monatelang in der Kinderintensiv liegt - du würdest es den Strapazen aussetzen und es von einem Arzt zum anderen schleppen, wenn es eigentlich nicht einmal die Intensiv verlassen darf? Ganz davon abgesehen, dass man es sich auch mit dem KH-Personal verscherzen kann, mit dem man aber noch sehr lange zu tun haben wird und die die Gesundheit deines Babys sicherstellen.

Das hat rein gar nichts mit Unfehlbarkeit zu tun.
Es können Fehler unterlaufen, aber man sollte während der Ausübung seines Berufes schon die Augen bzw Ohren auf machen.
Schließlich passiert sowas ja nicht "aus Versehen".
Außerdem waren - im Gegensatz zum Fallbeispiel - hier die Mediziner bereits vom Fach. Sie haben es ja auch nach ein paar Tagen dann selbst festgestellt, als es schlimmer wurde - aber es hätte nicht soweit kommen müssen.

edit:
um nicht weiter sinnfrei über diesen Fall zu diskutieren, hier nochmals meine Begründung:
Ich assoziiere das insofern mit dem Fallbeispiel in diesem Thema, dass auch in diesem Fall nicht näher auf den Patienten eingegangen und dadurch Wichtiges übersehen wird. Und da ist es für mich unerheblich, ob der Patient selbst oder sein gesetzlicher Vertreter spricht.

Die andere Frage bleibt natürlich, inwiefern der Mediziner dafür verantwortlich ist. Und hier sehe ich dann doch eine Differenz zwischen den Beispielen, wie du sie beschrieben hast.

Da die Lage des Patienten direkt mit diesem Thema zusammenhängt, finde ich, dass man darauf auch innerhalb der Diskussion darauf eingehen kann.
 
Du wurdest von Ärzten nicht ernst genommen, aus welchen Gründen auch immer, als du mit deinem Kind in der Klinik warst. Da würde ich nun mal garnicht von unterlassener Hilfeleistung sprechen, sondern von verzögerter Behandlung.

Bei dem Threaderöffner geht es um einen erwachsenen Mann, der mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einen Facharzt für Urologie aufsucht.
Dem erzählt er, wie auch immer, dass er gestürzt ist und schmerzen im Arm hat, diesen aber noch bewegen kann.
Der Facharzt sagt ihm, dass Prellungen schmerzhaft sind, woraufhin der Mann nach seiner Behandlung nicht den Chirurgen aufsucht, sondern zurück in die Heimat fährt mittels ÖPNV und auch dort nicht die Notwendigkeit sieht ein Krankenhaus aufzusuchen. Erst am Abend bittet er den Sohn ihn ins KH zu bringen.

Dein Kind kann sich nicht selbst entscheiden ob es behandelt werden will oder auch nicht, der Arzt sieht in deinem Fall erstmal keinen Handlungsbedarf um dies dann später zu korrigieren.
 
@henriette:

Also sorry, aber diese Aussage ist die wohl weit Unüberlegteste, die ich heute gelesen habe.
Ich finde es unverschämt, die Kompetenz der Eltern in Frage zu stellen, wenn diese oft gar keine Wahl haben.
Persönlich werden bringt überhaupt nix und ich stelle auch nirgends die Kompetenz von irgendwem in Frage.
Ich behaupte nur, dass bestimmte Kompetenzen im Leben nicht ohne Not und Grund an jemand abgegeben werden können,
bevor ich einen Anderen "beschuldige" für mich evtl. diese Entscheidung nicht getroffen zu haben, ohne dies genügend zu Hinterfragen.

Nochmal es geht hier nicht um dich und deinen Fall sondern um den des threaderöffners, dessen Beispiel einen erwachsenen Mann betrifft!

Willst du deinen Fall vorstellen, mach einen thread auf.

Es sollte auch klar sein, dass dies von mir grundsätzliche Bemerkungen und Überlegungen sind, auf das was hier als Information zur Verfügung steht.
Du weißt ja selbst, dass ich weder bei dir, noch beim threaderöffner dabei war.

Persönliche Empfindlichkeiten, Beleidigungen und Betroffenheitsadressen sind hier unangebracht.

OT: Grundsätzlich weiß ich, dass es auch in einem KH mehr als einen Arzt gibt.
Ob das jetzt bei dir möglich gewesen wäre - i don´t know - das musst du für dich im Nachhinein reflektieren. Wie gesagt ich war nicht dabei.
Ich werde auch an diesem Punkt, in Bezug auf deinen Fall, jetzt nicht mehr weiterdiskutieren
 
Oh je wie sehr dieses Thema doch Wellen schlägt. Auf die Gefahr euch mit meinem Psycho****** zuzudröhnen. Spontan fällt mir da der Begriff Verantwortungsdiffusion ein.
Das klassische Beispiel ist eben der Mann an der Bushaltestelle, der von zwei Jungen Männern angegriffen wird, einmal steht einer da ein anderes mal zwei, vier oder zehn Leute. Wann wird dem Man am wahrscheinlichsten geholfen?
Wen maximal ein bis zwei Leute dastehen, denn wenn es mehrere sind, dann denkt fast jeder, der andere kann ja helfen.
In diesem Fall würde ich sagen, wenn der eine, der da steht der Urologe ist, dann hat der aber ganz schlechte Karten8)!
Manchmal sind Leute, nach einem Unfall oder Sturz "Neben der Spur" oder sie haben einen Schock, dann reagieren sie nicht mehr logisch. Sowas könne ja auch bei dem Vater der Fall sein, das passiert auch wenn Leute über 5 sind.
 
Selbstverständlich kann das passieren, dass man nach einem Unfall eine postraumatische Belastungsreaktion zeigt, aber wäre er dann dem Vorschlag des Urologen zugänglich, dass er zum Chirurgen soll?
Wissen wir, was der Urologe wirklich gesagt hat?
Wir kennen nur die Aussage, dass der Urologe angeblich gesagt hat, dass Prellungen schmerzhafter sind als Frakturen.

Wissen wir wirklich ob der Vater nicht die Antwort des Urologen selektiert hat und in seinem Schock nach dem Sturz nur das gehört hat was er bereit war zu hören?
 
@aquarius:

nach einem Unfall oder Sturz "Neben der Spur" oder sie haben einen Schock, dann reagieren sie nicht mehr logisch.
Was willst du damit sagen in Bezug auf den thread?

Jeder der Stürzt und nicht zum Arzt geht muss zwangsweise zugeführt werden, weil er evtl. nicht mehr selbst Entscheiden könnte?

Umkehrschluss-wer nach einem Sturz nicht zum Arzt geht kann nur Unzurechnungsfähig sein, denn sonst würde er ja gehen?
 
Sehr witzig! Ich sage das ein Patient auch einen Schock haben kann, oder sonst wie "Neben sich steht". Da ich nicht dabei war und der Urologe seine Sicht der Dinge bisher nicht geschildert hat kann ich nur aus meinen Erfahrungen reden.
Ist ja nicht so selten, dass manche Patienten so eben mal untergehen, weil sich jeder nur um seine Sachen kümmert.
Beispiel, eine Frau kommt in die Nothilfe, sie war mit dem Enkel Schlitten fahren und hat sich den Finger gebrochen. Die Chirurgin kümmert sich fachgerecht um den Finger. Die Frau fällt einer Schwester auf, weil sie glasige Augen hat und kaum auf Ansprache reagiert, als sie sie anlangt fühlt die sich heiß an. Eine Fiebermessung ergibt 40². Sie legt die Frau, auf eine Trage und versucht irgendeinen Arzt herzukriegen. Die Chirurgin sagt, die kann nach Hause, der Internist sagt, keine Zeit. Als man ihr den Blutdruck misst hat sie keinen Messbaren und eine Herzfrequenz von 160.
Die Schwester schiebt die Frau einfach mal auf die Intensiv. Da wird sie noch am gleichen Tag intubiert.
Die Frau hat das übrigens nicht überlebt. Hinterher stellte sich raus, die gute Frau hatte seit mehr als 14 Tagen eine Grippe und da sich niemand für sie zuständig fühlte (der Hausarzt sah täglich nach ihrem Mann) und es natürlich den Kindern wichtig war, dass Oma sich um die Enkel kümmert haben alle nichts gemacht. Ist vielleicht ein krasses Beispiel, aber tatsächlich so passiert.
Das sie in die Nothilfe kam hat sie einem Passanten zu verdanken, sonst wäre sie mit gebrochenen Finger und Enkel heimgegangen....
Kollektives Wegsehen mit Verantwortungsdiffusion ist eben nix neues mehr.
 
@aquarius:

Was natürlich mit einer Portion Ironie gemeint.

Vielleicht steh ich auf der Leitung, aber verstehe den Bezug deines Beispiels mit dem thread nicht.:-?

Auch hier Wissen wir nicht, ob nicht doch jemand gesagt hat - geh doch mal.
Antwort wie öfters bei Älteren - Wird schon wieder, was soll der Doktor schon machen. Vergeht schon wieder.

die gute Frau hatte seit mehr als 14 Tagen eine Grippe und da sich niemand für sie zuständig fühlte (der Hausarzt sah täglich nach ihrem Mann) und es natürlich den Kindern wichtig war,
Man kann ihr die Verantwortung für Kinder problemlos übertragen, aber die Verantwortung, dass sie zu Arzt geht nicht, sondern diese geht auf Andere über:-?

Was hat das mit Verantwortungsdiffusion zu tun?
Nach erkennen des Notfalls wurde dann sach und fachgerecht gehandelt.
Es wurde also nicht zu spät gehandelt, gehandelt wurde sofort bei erkennen.

Problem: Die Dame ging zu spät zum Arzt?
 
Der Punkt ist, es gibt ein Problem und das ist diese weit verbreitete "Geht-mich-nichts-an"-Einstellung.

Im Prinzip sollte jeder etwas nach dem anderen schauen, nicht nur auf diesen Beruf bezogen, allerdings kann man erwarten, dass die Kompetenz, einen gesundheitlich schlechten Zustand zu erkennen, besonders den Medizinern nahe liegt.

Aber wie gesagt, eigentlich sollte sich jeder ein Stück weit für seine Mitmenschen verantwortlich fühlen. Das ist gesetzlich zwar nicht vorgeschrieben, aber ethisch gesehen doch erstrebenswert.
 
@henrietta:

eigentlich sollte sich jeder ein Stück weit für seine Mitmenschen verantwortlich fühlen.
völlig einig, da bin ich selbstverständlich bei dir.

Hier im thread gehts aber um einen Straftatbestand der

Unterlassenen Hilfeleistung

also wer hat die Verantwortung letztendlich.

Ich selbst oder der Arzt?
 
Auf den Tatbestand bezogen, habe ich keine Zweifel an der Unschuld des Mediziners - gesetzlich gesehen.
(Moralisch - kann ich kaum beurteilen, da ich nicht dabei war..)

Aber ich gehe davon aus, dass einige von uns (mich eingeschlossen) die Diskussion auf den ethischen Aspekt ausweiten..
 
Ach Renje, du musst nicht alles verstehen was ich sage, Ironie aus ;-)
Aber ich finde, die Leute sollten doch ein bisserl auf ihre Mitmenschen achten, wer die Oma nur als Babysitter und Pflegerin sieht ist doch ein wenig egoistisch...
Was den Vater von Pampersqueen betrifft, sicher der hätte selbst zum Arzt gehen sollen, oder ins Krankenhaus, aber wenns dir so richtig schlecht geht, kommst du nicht aufs naheliegende. Da wäre es toll gewesen, wenn der Urologe gesagt hätte, sieht nicht wie eine Fraktur aus, aber um Gewissheit zu haben, gehen sie ins Krankenhaus und lassen sich röntgen. Stell dir vor, der wäre alleine zu Hause gewesen.
 
@Aquarius:

Sicher wäre es toll gewesen, wenn der Urologe gesagt hätte: Das sollten Sie zur Sicherheit röntgen lassen, es könnte auch eine Fraktur sein.

Aber es weiß hier keiner (auch nicht die TE), was der Mann zu dem Urologen sagte und wie er es sagte. Ich finde es halt etwas übertrieben, gleich hier einen Thread mit dem Thema "Unterlassene Hilfeleistung" zu starten. Ich versteh aber auch die Tochter, dass sie sich darüber geärgert hat, dass der Vater so länger mit Schmerzen auskommen musste.
 
Ich habe diesen Tread ja nicht eröffnet, aber mal ganz nebenbei eine Ärztin hat einen Anwalt zum Vater, der ist auf Medizinrecht spezialisiert. Der Vater hat sich diesen Beitrag mal durchgelesen und gesagt, wenn´s hart auf hart kommt kann man dem Urologen schon an den Karren fahren.
Frag mich bitte keiner nach den Paragraphen, wenn mich das interessieren würde hätte ich Jura studiert.
Ich glaube sie hat es ja gar nicht vor, Anzeige zu erstatten, sonst wäre sie sicher zur Polizei gegangen und hätte hier nicht die Diskussion eröffnet.
Wäre das meinem Vater passiert, dann wäre ich auch wütend, aber mein Vater war ganz anders drauf. Der wäre sicher von alleine erst mal ins Krankenhaus gefahren.
 
das erinnert mich sehr an meine Mutter(Damals 68J), die ich vor Jahren Spätabends vom Flughafen abholte, sie humpelte-sei in der Nacht zuvor im Bad ausgerutscht (Urlaub-Ägypten-alleine).
Um den re Unterschenkel hatte sie sich selbst einen Stützverband gewickelt "weil das Bein dann nicht weh tat"
(Brav war nat eine Kranken- Rücktransport und sonst was Versicherung abgeschlossen worden.... DAAAAAAAAAAAA hat sie garnicht dran gedacht)
Mein Angebot das im Krankenhaus untersuchen zu lassen, hat sie abgelehnt-nö-zu Hause gekühlt & Morgens würde sie dann zum Orthopäden fahren.Da durfte ich sie auf mein drängen hin wenigstens hinbringen.
Diagnose :komplizierter Tibia Bruch...
der Orthopäde wollte sie übrigens zu Fuß "die paar Meter" ins gegenüberliegende Krankenhaus schicken. Meine Mutter wäre gegangen, wenn ich nicht um einen Rollstuhl gebeten hätte.
Solche Dinge passieren-unsere Eltern sind mündig und reagieren mit ihren 70 J warscheinlich anders, als sie es mit 35 J getan hätten.
Je älter meine Mutter wird, umso mehr nimmt sie die Dinge hin und ignoriert Warnzeichen. Sie hat auch schon einen zuvor kleinen Knoten in der Brust 1Jahr nicht kontrollieren lassen...was soll ich sagen?? :Mama CA
 
Hallo Aquarius!

Wie schon mehrmals geschrieben, es war niemand bei dem Gespräch dabei und somit könnte es theoretisch ganz anders verlaufen sein.
Der Vater hat es vielleicht bagatellisiert, nicht richtig herübergebracht, vielleicht nur am Rande erwähnt, dass er ausgerutscht oder gestürzt ist.
Wir wissen das alles NICHT!!!

Hat der Rechtsanwalt denn auch nach Zeugen des Gespräches gefragt?

Wenn es meine Mutter so getroffen hätte, hatten allerdings auch einen ähnlichen Vorfall der um einiges heftiger war, hätte und habe ich mich auch fürchterlich aufgeregt.
Es bringt letztendlich nichts.
Unsere Eltern sind erwachsene Menschen.
Hauptsache der Vater ist nun schmerzfrei und hat bald alles gut überstanden.

Viele Grüße,
Sanne
 
das erinnert mich sehr an meine Mutter(Damals 68J), die ich vor Jahren Spätabends vom Flughafen abholte, sie humpelte-sei in der Nacht zuvor im Bad ausgerutscht (Urlaub-Ägypten-alleine).
Um den re Unterschenkel hatte sie sich selbst einen Stützverband gewickelt "weil das Bein dann nicht weh tat"
(Brav war nat eine Kranken- Rücktransport und sonst was Versicherung abgeschlossen worden.... DAAAAAAAAAAAA hat sie garnicht dran gedacht)
Mein Angebot das im Krankenhaus untersuchen zu lassen, hat sie abgelehnt-nö-zu Hause gekühlt & Morgens würde sie dann zum Orthopäden fahren.Da durfte ich sie auf mein drängen hin wenigstens hinbringen.
Diagnose :komplizierter Tibia Bruch...
der Orthopäde wollte sie übrigens zu Fuß "die paar Meter" ins gegenüberliegende Krankenhaus schicken. Meine Mutter wäre gegangen, wenn ich nicht um einen Rollstuhl gebeten hätte.
Solche Dinge passieren-unsere Eltern sind mündig und reagieren mit ihren 70 J warscheinlich anders, als sie es mit 35 J getan hätten.
Je älter meine Mutter wird, umso mehr nimmt sie die Dinge hin und ignoriert Warnzeichen. Sie hat auch schon einen zuvor kleinen Knoten in der Brust 1Jahr nicht kontrollieren lassen...was soll ich sagen?? :Mama CA

DANKE liebe Teilzeitschwester !!! :nurse: Du sprichst mir aus der Seele !!! Leider scheine ich die Problematik mit meinem Papa nicht so gut rübergebracht zu haben - jedenfalls hätte ich es nicht besser ausdrücken können, als Du gerade.
Unsere Eltern sind 70 und reagieren nun mal anders, als wir (und vor allem, da wir ja PK´s sind und SOWIESO schon mal anders reagieren bei so Sachen :mrgreen::mrgreen:)

ICh weiß ich weiß, jetzt wird gleich wieder auf dem "Du warst ja nicht dabei" - oder noch besser :knockin: "WIR waren ja nicht dabei" herumgeritten, aber auch wenn ich es (leider) nicht war (denn dann hätte ICH ihn ohne Umweg zum Röntgen gebracht), so glaube ich meinem VAter, daß er dem Arzt von dem Sturz erzählt hat und auch davon, daß er starke Schmerzen hat und den Arm KAUM noch bewegen kann !! Ich hab am Tag nach dem Unfall lange mit ihm telefoniert und er hat mir nochmal die ganze Geschichte erzählt - und ich hab hinterfragt und nachgehakt und glaub es ihm einfach.
WIe Teilzeitschwester schon sagte - ältere Menschen tendieren wohl wirklich mehr dazu Dinge "hinzunehmen", als junge Menschen und mein Papa ist echt hart im nehmen. Wenn ihm also ein ARZT (was für ihn so eine Art "Respektsperson" ist" sagt, es ist nur geprellt und das tut nun mal weh, dann GLAUBT mein VAter das - nimmt es hin, hinterfragt es nicht, sondern nimmt es hin und beißt die Zähne zusammen und "erträgt" es. Der Doc hat es ja gesagt ! Er ist nun mal so !! Und ich bin mir sicher, nicht nur ER hätte so reagiert !!
ZUm Glück ist er ansonsten nocht halbwegs "fit" und hat den Heimweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß geschafft, ohne umzufallen. Er ist zwar kein Diabetiker, aber Epileptiker und wenn ich mich recht erinnere können starke Schmerzen auch einen Anfall auslösen.
Ist ja zum Glück nichts passiert.
Er ist im KH wo er hingehört, nimmt brav alle Schmerzmittel und wartet auf seinen OP Termin.

Öhm ....Und nochmal für alle, die das wohl übersehen hatten :mryellow::mryellow: NEIN - ich wollte/will den Urologen NICHT verklagen !!! Hatte ich nie vor und hab ich auch nicht vor. ICh werd auch der BIldzeitung kein Brieflaein schicken oder damit in eine Talkshow gehen !! Der Titel meines Threads ließ das höchstwarscheinlich eher vermuten, aber so schlimm ist es nicht.
Meinem Vater geht es "den Umständen entsprechend" gut, ihm sind keine Schäden entstanden - an der Enddiagnose hätte auch eine sofortige Überweisung zum Chirurgen nichts geändert und da er ASS nimmt wäre er auch sowieso nicht sofort "dran gewesen" !!! Das ist mir alles bewusst. ABER trotzdem hat mich das Verhalten seines Urologen TIERISCH geärgert.
ICh meine - er ist seit über 20 Jahren Patient bei diesem Arzt. Da er ein Blasen CA hatte (und jetzt auch wieder hat) ging bzw geht er sehr sehr oft - manchmal 1x die Woche- zur Vorstellung. Die Praxis ist nicht sehr groß und hat nicht DEN mega "Durchlauf" an Patienten. Es herrscht schon bei der Ameldung ein nettes Klima und es geht "eher familiär" zu. Der Urologe kennt Papa seit über 20 Jahren , kennt seine "Macken" :mrgreen:, seine Anamnese.... und dann so ein Klops !!!!
Ich bin einfach menschlich mega enttäuscht. Das ist alles.
 

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