Unterlassene Hilfeleistung oder nicht?

Hallo Pampersqueen,

ich glaube dir sofort, dass dein Vater alles so wahrgenommen hat, wie er es dir erzählt hat.
Es gibt aber gerade in Situationen in denen man sehr aufgeregt ist, die selektive Wahrnehmung. Ich höre nur was ich hören will oder kann in so einer Situation.
Ich unterstelle deinem Vater nicht, dass er dir nicht alles erzählt hat, aber wie gesagt, der Urologe kann genauso gesagt haben, dass der Arm ggf. gebrochen ist, aber Prellungen schmerzhafter sind wie Brüche. Dein Vater wiederum hat nur den Teil 2 der Nachricht gehört/wahrgenommen.

Der Titel deines Threads ist vermutlich wirklich unglücklich gewählt und implementiert eben das "Talkshow-Thema".

Weiterhin alles gute für deinen Vater
Narde
 
Hallo Pampersqueen,

ich denke, wenn das Umfeld in der Praxis wie im letzten Beitrag von Dir beschrieben ist, dann such doch am Besten sobald wie möglich das Gespräch mit dem Urologen und sag ihm, wie sehr es Dich geärgert hat. Vielleicht sagt er auch Dir seine Sicht der Dinge und Du kannst besser vestehen, was da los war.

Deinem Vater für den weiteren Genesungsverlauf alles Gute!
 
Hallo Pampersqueen, ich kann verstehen, dass du von diesem Urologen menschlich enttäuscht bist. Würde sich ein Arzt zu dem meine Mutter geht sowas leisten, dann wäre ich auch sauer.
Sowas ist einfach unprofessionell. Sicher unsere Eltern sind was Medizin betrifft anderes gewöhnt. Der Vater einer Freundin hatte einen Bandscheibenvorfall und damals war er 61, die Ärzte sagten ihm er ist zu alt für die OP, was die Kasse in ihn reinsteckt holen die nie wieder rein an Beiträgen.
Oder ein Kind aus unserer Nachbarschaft ist mit 12 Jahren gestorben. Warum? Es hatte einen Herzfehler der operiert werden musste, die Ärzte verweigerten aber die OP. Warum? Weil das Kind an Trisomie 21 litt. Der wäre heute so alt wie ich.
Die heutigen Senioren sind meist auch sehr dankbar, dass ihnen überhaupt geholfen wird, außerdem kennen sie sich oft nicht aus und wissen nicht, was ihnen zusteht, oder was möglich wäre.
Heute ist es für die Patienten selbstverständlich zu mehreren Ärzten zu gehen, oder sich zu informieren, was gemacht werden kann und welche Rechte man als Patient hat.
 
Oder ein Kind aus unserer Nachbarschaft ist mit 12 Jahren gestorben. Warum? Es hatte einen Herzfehler der operiert werden musste, die Ärzte verweigerten aber die OP. Warum? Weil das Kind an Trisomie 21 litt.

Das ist bitter =/
Mein Sohn ist mit 3 Monaten am Herzen operiert worden, hat auch das Down-Syndrom (die Kinder leiden übrigens nicht an Trisomie 21, sondern eher an den Begleiterscheinungen, wie Organfehler, sowie teilweise an deren Umwelt, wenn sie nicht akzeptiert werden).
Wie auch immer, grausame Gründe, eine OP abzulehnen..
Leider etwas offtopic hier, sonst hätte ich mal ein vorher/nachher Bild reingestellt. Der Wert einer solchen OP ist unglaublich. Das Kind, das über 3 Monate sondiert worden ist, wurde nach der OP schließlich ans Trinken gewöhnt und konnte mit 5 Monaten voll gestillt werden.
Wie meinte man früher noch... Down-Babys können generell nicht gestillt werden?

Gott sei Dank ist das Früher Geschichte.
 
Es hatte einen Herzfehler der operiert werden musste, die Ärzte verweigerten aber die OP. Warum? Weil das Kind an Trisomie 21 litt. Der wäre heute so alt wie ich.
Dieser thread nimmt langsam Bildzeitungsniveau an.
Ich bin einigermassen erschüttert, wie fachfremd und populistisch hier geantwortet wurde.
Nicht alles was medizinsich machbar ist ist auch medizinisch sinnvoll. Genau das ist es, was uns als Pflegekräfte, insbesondere auf Intensivstationen vom fachfremden "Bildzeitungskonsumenten" unterscheidet! Solange wir diesen Fall nicht in all seinen Details kennen und wissen, wie und warum die behandelnden Ärzte zu ihren Äußerungen/Entscheidungen kommen, empfinde ich Wertungen, insbesondere von Fachkräften entbehrlich und unprofessionell!
D.
 
definurse:daumen:

@aquarius: mit deinem Hintergrund verstehe ich einen solch platten Beitrag nicht:cry:
 
So "platt" ist der Beitrag nicht.
Wusste eigentlich schon vom Hören-Sagen, dass da was Wahres dran ist, habe jetzt nur noch nach Quellen gesucht, die in dem Fall leider nicht massig aufgelistet werden.

Die Verlängerung des Lebens beruht vorwiegend auf der heute verbesserten Entwicklungsförderung, die schon in den ersten Lebensjahren beginnt, aber auch auf der verbesserten medizinischen Betreuung. So war es zum Beispiel vor 20 Jahren nicht üblich, Kinder mit Down-Syndrom und einem angeborenen Herzfehler zu operieren, was deren Leben verlängert hätte.
ARBEITSKREIS DOWN-SYNDROM e.V. - Lebensqualität durch Therapie

Dann zur Ergänzung, wie es in halbwegs modernen Ländern heute aussieht:

medizinische Interventionen müssen oftmals schwer erkämpft und komplett selbst gezahlt werden wie beispielsweise Herzoperationen (China)

In Russland wird auch heute noch den Eltern nach der Geburt eines Kindes mit Behinderung, so auch im Falle eines Down-Syndroms, geraten, den Säugling in ein Heim zu geben. Durch unzureichende personelle und materielle Ausstattung, Mangelernährung, unhygienische Zustände, wenig Bewegungsfreiheit und so gut wie keine pädagogische Zuwendung, Förderung und Therapie lernen die wenigsten Kinder mit Down-Syndrom das Laufen und Sprechen. Die meisten versterben im Kindesalter, da sie medizinisch kaum bzw. nur ungenügend behandelt werden.
Down-Syndrom ? Wikipedia

Zum Glück ist Deutschland heute etwas weiter. Trotzdem ist es sehr "anstrengend" und vor allem traurig, erkennen zu müssen, dass diese wunderbaren Kinder in anderen Ländern noch immer nicht als vollwertige Menschen akzeptiert werden.
 
Einige dieser wunderbaren Menschen sind aufgrund ihrer Trisomie so schwer krank, dass auch der modernen Medizin Grenzen gesetzt sind und und man auf ethisch moralischer Ebene entscheiden muss, was therapeutisch sinnvoll ist und was pure Lebensverlängerung darstellt. Das ist Alltag in der medizin und trifft nicht nur auf behinderte Menschen zu.
ICH maße mir nicht an, meine deutsch geprägten, ethisch/moralischen Vorstellungen auf China oder Russland oder sonst ein Land zu übertragen.
Da dies aber nichts mehr mit der thread zu tun hat und die Überschrift in diesem Zusammenhang noch absurder wird, von meiner Seite aus Funktsille
D.
 
Bildzeitungsniveau, tsts.
Das mit den Herzoperationen wusste ich (ohne die Quelle dazu zu schreiben) da ich mal an einer Veranstaltung im Klinikum Großhadern war. In einem Vortrag wurde gesagt, dass Professor Bruno Reichhardt (Chef der HCI) einer der ersten Herzchirurgen war, der in Deutschland auch behinderte Kinder operiert hat.
Und welche Vorkenntnisse habe ich, dass ich so ein Beispiel nicht nennen sollte? Ironie aus.
Kurz und gut, ich habe das gesagt, was ich sagen wollte. Jeder sollte den Mut haben sich seines Verstandes zu bedienen. Quizzfrage, wen habe ich hier zitiert?:nurse:
 
Kleine Zwischenfrage: Sind nicht so ziemlich alle Kinder, die am Herzen operiert werden, "behindert".
Ich arbeite in der Herzchirurgie, und wir operieren viele angeborene Herzfehler, ich würde das schon auch als Behinderung ansehen, wenn das Herz falschrum angewachsen ist oder nur die Hälfte ausgebildet ist usw usf...
Aber diese Diskussion hat ja nun NICHTS mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun :knockin:
 
Bei meinem Beispiel ging es um Down Syndrom.
 
Bei meinem Beispiel ging es um Down Syndrom.

Das ist ja schön und gut, deine zweite Aussage war aber:

Das mit den Herzoperationen wusste ich (ohne die Quelle dazu zu schreiben) da ich mal an einer Veranstaltung im Klinikum Großhadern war. In einem Vortrag wurde gesagt, dass Professor Bruno Reichhardt (Chef der HCI) einer der ersten Herzchirurgen war, der in Deutschland auch behinderte Kinder operiert hat.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass "behindert" nicht nur Kinder mit Trisomie 21 sind.
Kinder mit nem Herzfehler zu operieren bedeutet fast immer ein enormes Risiko, und es ist einfach nicht wahr, dass diese Kinder heute nicht operiert werden, weil davon auszugehen ist dass sie körperlich oder geistig behindert sind.
Vllt war das früher so, das kann ich nicht beurteilen. Aber heute trift das definitiv nicht zu.
Und ein Professor, der das mal irgendwo gesagt hat, ist mMn keine zuverlässige Quellenangabe...
 
Paula Puschel, es ging nicht um HEUTE.
 
Nein, es wurde zB von henrietta geschrieben, dass es vor 20 Jahren nicht üblich war Kinder mit angeborenem Herzfehler und Down-Syndrom zu operieren.
Wenn man solche Aussagen in den Raum stellt, sollte man aber auch dazu sagen dass es vor 20 Jahren überhaupt nicht "üblich" war Kinder mit angeborenem Herzfehler zu operieren.
Die Möglichkeit, dies zu tun, hat sich in den vergangenen 20 Jahren so dramatisch verbessert, das solche Aussagen mMn unter aller Kanone sind und nichtmal Bild-Niveau entsprechen ;)
 
Sorry für ot:
Vor 20 Jahren war ich in Der MH Hannover auf der HTGIPS. Die Kapazitäten in Deutschland waren damals noch so begrenzt, dass auch Kassenpatienten für ACVB und Klappen nach zB London geflogen wurden, um sich diesem Eingriff unterziehen zu können und nicht auf der Warteliste und deren natürliche Selektion aussortiert zu werden.
Über die Steinzeit der HTG war man aber auch damals schon deutlich hinaus ;)
Ich habe viele Kinder mit angeborenen Herzfehlern postoperativ versorgt. Es war genauso üblich, sie zu versorgen wie heute aber aufgrund der Kapazitäten nicht in der Masse möglich, was eben aber auch für ACVB und Klappen Op´s galt. Heute haben wir im Umkreis von 150km mehrere Herzzentren und können (müssen) dadurch die therapeutische Indikation weiter fassen um sie auszulasten.
D.
 
Liebe Paula, ich bin leider keine Spezialistin.
Dafür gibt es aber die Quellenangabe, aus der ich die Info entnommen habe.

Dass es vor 20 Jahren überhaupt nicht üblich war, würde ich gerne nachlesen.
Bitte nicht falsch verstehen, es ist nicht, weil ich dir das nicht glauben würde, sondern weil ich mich für das Thema interessiere und gerne mehr darüber wissen würde..

Also, falls du einen Bericht etc im Internet kennst, wäre es sehr nett, wenn du ihn mir reinstellen könntest.
 
Mit "überhaupt nicht üblich" meinte ich nicht, dass es gar nicht gemacht wurde, sondern dass es eben kein "Routine-Eingriff" war, das eben nicht ein- bis zweimal die Woche ein Kind mit angeboeren Herzfehlern in einem Haus operiert wurde.
Vor 20 Jahren waren viele Methoden die heute Standard sind noch experimentell, man hat manche Sachen eher als letzte Hoffnung gemacht, und bei manchen Kindern hats eben geklappt.

Okay, vor 20 Jahren war schon 1990. da gab es natürlich schon die meisten "modernen" Herz-OPs bei Kindern. Aber die Erfolgsquoten waren bei weitem nicht so gut. Vllt in den USA, wo man mit all dem auch viel früher angefangen hatte, aber in D war es nicht "normal" dass ein Kind mit angeborenem Herzfehler einfach so operiert werden konnte und danach eine normale Entwicklung hatte.

Aber das Ganze tut ja wirklich nichts zum eigentlichen Thema dazu.
Internet-Quellen habe ich da nicht,ich habe das im folgenden Buch gelesen:

Herzchirurgie
 
Liebe Paula,
leider ist das Blödsinn was du schreibst! Sorry!
Wir haben in den 80ern und 90ern nicht auf Bäumen geschlafen und sind im Lendenschurz zur Arbeit gegangen!
Experimentell waren diese Eingriffe auch 1990 nicht, sondern Routine. Tranplantationen gehörten ebenso zum normalen Alltag dazu wie Fallotsche Tetralogien, Doppelklappenerstz oder ACVB etc
Einige OP Techniken haben sich verändert. ECMOS und IABPs waren damals auch Routine. Einizg, wie ich schon schrieb, gab es nicht die Kapazitäten wie heute. HTG war oft speziellen Herzzentren oder Unikliniken vorbehalten.
20 Jahre ist scheinbar lange her, wenn man jung ist aber das Experimentierstadium war zu Dr Barnads Zeiten ;)
D.
 
Erstmal vorweg, hab nicht alles gelesen.

Aber mein erster Gedanken war, der Arzt ist der Arzt und nicht der gestürzte Vater der Thread-Eröffnerin. Woher soll er als Laie wissen, was er zutun hat? Einen Arzt hat er ja von seinem Unfall unterichtet.
Wenn er ihm wirklich nur gesagt hat, dass eine Prellung manchmal mehr wehtut als eine Fraktur, dann naja...er hätte zumindest in eine andere Fachrichtung verweisen. Meiner Meinung nach fahrlässig.
 
Ich bitte Euch, jetzt wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukommen. Die Diskussion über die Herzchirurgie bei Kinder passt hier nicht dazu und führt zu weit OT.
 

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