News Umfrage zur Pflegekammer geplant

Hier zeigt sich das Problem der Kammer als Nebenschauplatz und Symbolpolitik

Frau Ministerin steht unter enormen Druck der Opposition aufgrund von Versorgungslücken in Brandenburg(natürlich wegen der erbärmlichen Bezahlung (1994 Euro Examiniert im Median)) Warnung vor Pflegenotstand in Brandenburg: Notstand in Potsdam: Pfleger arbeiten lieber in Berlin - Nachrichten aus Brandenburg und Berlin

Erst versucht sie es mit aussitzen Pflegenotstand in Potsdam: Gesundheitsministerin Golze sieht keinen Handlungsbedarf - Neueste Nachrichten aus Potsdam
dann wird bei der Pflegekammer eingelenkt ohne das auch das geringste an den unmittelbaren monetären Problemen geändert wird

"Gefragt nach dem hohen Einkommensunterschied zwischen Pflegern in Berlin und denen in Brandenburg antwortete Golze, die sei ein Problem der Tarifpartner. Die Entlohnung sei eine Gratwanderung. Zwar müssten Pflegekräfte ordentlich bezahlt werden, aber umgekehrt müsse auch Pflege bezahlbar bleiben
."

Sozialpolitik Brandenburg – Ministerium setzt in der Pflege auf Vorsorge – MAZ - Märkische Allgemeine

Gerade für die Linke extrem schwach
und die Pflegekräfte die auf die Altersarmut zusteuern freuen sich
in 10 Jahren durch eine Kammer vertreten zu werden.

Der Unterschied in der Bezahlung Altenpflege Krankenpflege beträgt
im Osten 800 Euro Brutto(wird sich rächen wenn die Generalistik kommen sollte) .
Ostdeutschland wird mit der Demografie am stärksten zu kämpfen haben, heimische Pflegekräfte wandern ab, Zuwanderung findet praktisch nicht statt(aufgrund der Löhne) wenn da kein akuter Handlungsbedarf besteht weiß ich auch nicht.
Und eine Umfrage zur Kammerbildung ist alles aber kein akutes Handeln
 
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Hier zeigt sich das Problem der Kammer als Nebenschauplatz und Symbolpolitik

Das sehe ich, auch als Kammerbefürworter, sehr ähnlich.
Den meisten KollegInnen mit den ich spreche oder auf anderem Wege in Kontakt stehe, ist eine berufspolitische Vertretung, Vernetzung oder standesrechtliche Organisation ziemlich egal. Wolkige Begriffe wie "Berufsordnung", "Sachverständigentätigkeit" oder "Berufsethik" sowieso.
Es geht i.d.R. schlicht darum, daß die Finanzen am Ende des Monats stimmen, die individuelle Arbeit nicht überhand nimmt und der Dienstplan die aktuelle Freizeitplanung nicht behindert. Alles weitere ist Beiwerk.

Eine Pflegekammer kann solche Probleme nur sekundär lösen und wenn, dann erst nach längerer Zeit (hier rede ich eher von so fünf bis zehn Jahren) im Rahmen von PR-Kampagnen und konsequenter Netzwerkarbeit.
Kurz- bis mittelfristige Veränderungen, gerade was Gehalt und Personalstrukturen angeht, wird man lediglich über gewerkschaftliche oder eigene politische Mitgliedschaft erreichen (wieviele Pflegefachkräfte sitzen doch gleich im Bundestag?)...und via Arbeitskampf.
Das schliesst zwangsläufig auch die Abwanderung von Pflegekräften in Bereiche oder (Bundes)Länder mit besseren Optionen ein - aber das muss laut und öffentlichkeitswirksam geschehen.
Also: Gewerkschafts- oder Parteieintritt und dort aktiv Druck aufbauen. Alles andere ist reine Symbolpolitik.

Zuwanderung findet praktisch nicht statt(aufgrund der Löhne)
Wenn ich die Pläne auf politischer Seite nicht ganz falsch beurteile, wird in den nächsten Jahren gezielte Zuwanderung in schlecht bezahlte bzw. Mangelberufe und Landstriche mit ungünstigem demographischem Faktor stattfinden.
An der Bezahlung und Attraktivität des Standortes muss man noch nicht einmal etwas ändern, wenn man den Entsandten keine Wahl lässt...
 
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Also zunächst mal ist die Kammerdiskussion keineswegs ein Nebenschauplatz oder Symbolpolitik.
Es wird zwar immer wieder so getan, aber die finanziellen Verhältnisse der allermeisten Pflegekräfte sind nicht so prekär, wie es immer wieder (gern auch von Politikern) dargestellt wird. Ausnahmen mag es bei ungelernten Hilfskräften geben, ich spreche hier aber von echten Pflegekräften, also Leute mit einer heutzutage i. d. R. 3-jährigen Ausbildung.
Ich halte die einseitige Gehaltsdebatte für einen Ablenkungsversuch, um die eigentlichen Probleme der Pflege nicht anzugehen: Viel zu wenig Personal bei gleichzeitig immer mehr zu versorgenden Menschen; keine klar definierten Vorbehaltsaufgaben (dadurch willkürliche Zuweisung bzw. Übernahme pflegefremder Tätigkeiten durch andere Berufsgruppen, natürlich Ärzte, aber auch andere, z. B. Therapeuten an Wochenenden und Feiertagen - "ihr seid ja eh schon da" - wie die Profession Pflege allerdings ihre eigentlichen Aufgaben schaffen soll, das interessiert nicht); immer noch ein überwiegendes Image als "Deppen- und Helferberuf", was natürlich an der immer noch starken Fremdbestimmung liegt.
Alle diese Punkte auch und gerade im internationalen Vergleich - anderswo schaffen es die Kollegen deutlich besser, sich abzugrenzen und Kernaufgaben der Profession festzulegen. Dies alles insbesondere auch mit Hilfe von Pflegekammern, welche in den allermeisten Ländern Standard sind: Pflegekammer – PflegeWiki

"In den europäischen Ländern sind Pflegekammern längst praktizierter und bewährter Standard. Zu diesen Ländern gehören zum Beispiel Dänemark, Großbritannien, Schweden, Norwegen, Finnland, Irland, Italien, Spanien, Portugal, Ungarn, Polen, Slowakei, Slowenien, Zypern sowie jüngst in Frankreich. In den aufgeführten Ländern ist die Pflegekammern am nationalen Gesundheitssystem angepasst und in politische Entscheidungen mit eingebunden. Sie haben eigenverantwortliche Tätigkeitsbereiche sowie ein rechtlich gesicherteres Berufsbild. Des Weiteren setzen sie sich sowohl im Versorgungskontext wie auch im politischen Sinne durch sogenannte Nursing Boards und Nursing Councils für professionelle Pflege ein. Die Ausbildung in den Pflege- und Gesundheitsberufen ist in das jeweilige Bildungssystem integriert und blickt auf eine lange akademische Tradition zurück.

Aber auch außerhalb der Grenzen Europas sind Pflegekammern weltweit (z.B. in Australien, Neuseeland, USA) Standard. Verbunden mit den Pflegekammern dort ist eine Registrierung von Pflegefachkräften die Norm. Diese Regristierung ist in Großbritannien ebenso bindend für Pflegekräfte. Sie dürfen ihren Beruf nur ausüben, wenn eine gültige Registrierung bei der Pflegekammer, dem Nursing and Midwifery Council nachweisbar ist."


Im übrigen wird auch die Zuwanderung die (hausgemachten) Probleme im deutschen Gesundheitssystem nicht lösen können, bestenfalls können dadurch ein paar der ärgsten Lücken kurzfristig gestopft werden - mehr nicht.
Abgesehen davon halte ich es moralisch für ein Armutszeugnis, daß ein reiches Industrieland wie Deutschland aus ärmeren Ländern Pflegekräfte abzieht, die dann dort fehlen, weil es nicht in der Lage ist, sein eigenes Gesundheitssystem endlich mal zu reformieren. :x
 
Es wird zwar immer wieder so getan, aber die finanziellen Verhältnisse der allermeisten Pflegekräfte sind nicht so prekär, wie es immer wieder (gern auch von Politikern) dargestellt wird.

Sind Medianeinkommen (Vollzeit Examinierte Altenpflegekraft im Jahr 2015) von 1743 Sachsen-Anhalt, 1783 Sachsen, 1945 MV, 1982 Thüringen, 1994 Brandenburg nicht prekär? Bei einem zuerwartenen Rentenniveau von 43% des durchschnittlichen Nettoeinkommens?
http://www.patientenbeauftragter.de..._Studie_zu_den_Entgelten_der_Pflegeberufe.pdf

Und Median heißt die Hälfte liegt darunter.
 
Das ist prekär, aber "die allermeisten" sind eben nicht Sachsen(-Anhalt).
Des Weiteren, Achtung Unschärfe: Es geht um Fachkräfte in der Altenpflege. Nicht Altenpflege-Fachkräfte.
Und die Daten sind 4 Jahre alt. 2013, nicht 2015!
 
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Das ist prekär, aber "die allermeisten" sind eben nicht Sachsen(-Anhalt).
Genau, und die Fachkräfte in der Krankenpflege verdienen sogar besser als der Durchschnitt:

"Allgemein zeigt sich, dass Fachkräfte in der Krankenpflege im Vergleich mit allen Beschäftigten besser entlohnt werden. In Ostdeutschland verdienen sie 18,1 Prozent mehr als im Mittel aller dortigen Beschäftigten. In Westdeutschland ist der Vorsprung mit 1,4 Prozent allerdings geringer. Im Vergleich zu anderen Fachkräften in Deutschland verdienen sie 11,4 Prozent mehr. Vor allem in den neuen Ländern ist der Abstand mit +30,4 Prozent prägnant (alte Bundesländer: +9,5 %)."

Was jetzt nicht heißen soll, daß ich die miese Bezahlung in der Altenpflege gutheiße!
 
Es wird zwar immer wieder so getan, aber die finanziellen Verhältnisse der allermeisten Pflegekräfte sind nicht so prekär, wie es immer wieder (gern auch von Politikern) dargestellt wird. Ausnahmen mag es bei ungelernten Hilfskräften geben, ich spreche hier aber von echten Pflegekräften, also Leute mit einer heutzutage i. d. R. 3-jährigen Ausbildung.
Ich halte die einseitige Gehaltsdebatte für einen Ablenkungsversuch

Da es sich hier um die Kammer in Brandenburg dreht und die Bezahlung nachweislich zumindet am Rande der Prekarität befindet. Vor allem bei einer Teilzeitquote von 60% von denene die Hälfte unfreiwillig Teilzeit arbeit(Und da sind wir schon im Aufstockerbereich).

Was soll sich die Altenpflegefachkraft in Brandenburg bei solchen Kommentaren denken?
Das sie keine richtige Pflegefachkraft ist?
Das ihr Hauptproblem nicht die Bezahlung ist weil die 900 Euro mehr verdienen GuKs endlich Augenhöhe mit der Ärzteschaft haben wollen?
So wird das eher nichts mit der breiten Unterstüzung für die Kammer.

By the way momentan steht es 350.000 Beschäftigte in der Krankenpflege zu 500.000 in der Altenpflege und der Abstand wird sich noch stark vergrößern.

Es geht um Fachkräfte in der Altenpflege. Nicht Altenpflege-Fachkräfte.

Bitte erläutern, die Definition ist Tätigkeit in der (direkten)Pflege die eine 3-Jährige Ausbildung vorraussetzt damit könne nur Examinierte gemeint sein natürlich auch GuKs,HEPs und Kinderkrankeschwestern von denen sind gerade nach den Stellenabbau im KH-Bereich um 2000 eine Menge in der Altenpflege gelandet. Bei der Datenbasis stimmt natürlich das Jahr 2013 mein Fehler.
 
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Eben, darunter fallen alle Fachkräfte die (verallgemeinert) im Heim arbeiten.
Altenpfleger im Krankenhaus bspw. nicht.

Wollte es nur erwähnt haben. Einsatzort, nicht Qualifikation.

So interpretiere ich es jedenfalls
 
Da es sich hier um die Kammer in Brandenburg dreht und die Bezahlung nachweislich zumindet am Rande der Prekarität befindet.
Ich heiße (wie schon geschrieben) weder die Zustände im Bereich der Altenpflege für gut, noch die im Osten herrschenden! Allerdings halte ich das für eine unzulässige Verallgemeinerung, da es eben nicht die allermeisten sind!
Vor allem bei einer Teilzeitquote von 60% von denene die Hälfte unfreiwillig Teilzeit arbeit(Und da sind wir schon im Aufstockerbereich).
Sorry, ich dachte wir diskutieren hier über Vollzeitstellen?! Sonst kann man allerdings jede Vergleichbarkeit gleich vergessen.
By the way momentan steht es 350.000 Beschäftigte in der Krankenpflege zu 500.000 in der Altenpflege und der Abstand wird sich noch stark vergrößern.
Würde mich jetzt doch mal interessieren, wo diese Zahlen herkommen?
Die Zahlen von 2009 besagen:
Ca. 485.000 Gesundheits- und Krankenpfleger
Ca. 50.000 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger
Ca. 194.000 Altenpfleger
Quelle:
http://www.hs-hannover.de/fileadmin...tudie_zur_Beschaeftigung_in_Pflegeberufen.pdf
Tabelle 2 auf S. 30.
"Krankenhäuser trotz Stellenabbau noch wichtigster Arbeitgeber: Trotz des erheblichen Stellenabbaus
seit Mitte der 1990er Jahre sind Krankenhäuser aber immer noch der wichtigste Arbeitgeber
für Pflegepersonal. Zwar ist der Anteil der Krankenhäuser an der Gesamtzahl der Beschäftigten in
der Pflege deutlich gesunken, sie beschäftigen aber immer noch fast 40 % des Pflegepersonals.
Da der Umfang der Teilzeitbeschäftigung in ambulanten Pflegeeinrichtungen und Pflegeheimen
höher ist als in Krankenhäusern, dürfte der Anteil der Krankenhäuser am gesamten Arbeitszeitvolumen
in der Pflege – ausgedrückt in ‚Vollzeitäquivalenten’ oder ‚Vollkräften’ – deutlich über
dem Anteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten liegen. Es ist insofern problematisch, wenn in der
öffentlichen und gesundheitspolitischen Diskussion „die Pflege“ zunehmend ausschließlich mit der
Pflege in ambulanten Pflegeeinrichtungen und Pflegeheimen gleichgesetzt wird und Krankenhäuser
unberücksichtigt bleiben."
Quelle s. o., S. 4.
 
Die Entlohnung sei eine Gratwanderung. Zwar müssten Pflegekräfte ordentlich bezahlt werden, aber umgekehrt müsse auch Pflege bezahlbar bleiben.

Und da bleibe ich immer wieder bei der These hängen, die da lautet:
Geld ist genug im System, es ist lediglich an andere - aber mit guter Lobby ausgestattete - Stellen hingeleitet worden.
Nett, dass in der Pflege die Grundregel des Kapitalismus ausgehebelt wird: Gefragtes, aber geringer verfügbares Produkt...wird teurer, weil ja wervoller.
Aber man kann natürlich auch den "Herstellungsprozess" optimieren, "Qualität" immer wieder neu definieren und diskutieren und die "Rohstoffausschöpfung" möglichst weit auffächern; mittelfristige Verlagerung der "Produktion" ins Ausland läuft ja auch bereits...siehe derzeitige Diskussion zum Pflegeberufegesetz.

Dann bleiben am Ende immer genug Menschen im System, damit der Mangel zwar spürbar bleibt, aber eben nicht zu einem Eklat führt.

Und was ist eigentlich "ordentliche" Bezahlung?
Und viel wichtiger: wie soll denn die "ordentliche" Bezahlung langfristig zu einer Rente oberhalb von GruSi führen?
Zur Rente:
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