Übergabe am Bett vs. Pflegevisite

Hallo Ulrich,

entschuldige, aber ich glaube es kommt auf den Fachbereich an, ob den Patienten seine Laborwerte interessieren oder nicht.
Dem Unfallchirurgischen Patienten vielleicht nicht, aber dem Hämatolischen Patienten sehr wohl.
Von daher fnde ich die Übergabe am Bett recht sinnvoll und auch, dass solche Werte angesprochen werden.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo:) Bin durch google zu der Seite gekommen. Hoffe auch einen Rat oder sinnvolle Hilfe zu bekommen. Habe bis vor einem halben Jahr in einem Krankenhaus gearbeitet. Derzeit bin ich für eine Krankenkasse tätig. Allerdings wollte ich im Rahmen meines Fernstudium eine kleine Hausarbeit über das Thema Übergabe am Bett schreiben. Dazu müßen auch Folien miteingebracht werden und Bücherverweise. Vor 2 Jahren habe ich mal bei einem solchen Stationsprojekt mitgewirkt und es hat auch sehr viel Spaß gemacht, allerdings wurde es von anderen Mitarbeitern schlecht angenommen, so dass die Einführung und Durchführung nur 3 Wochen anhielt. Nun wollte ich fragen ob mir da jemand vielleicht ein Foto auf der Station von solch einer Übergabe machen könnte oder vielleicht jemand zu diesem Thema günstig Bücher/ Fachzeitschriften abgeben kann? Ggf. auch leihen? Porto übernehme ich natürlich. Weiß, dass ist ziemlich viel verlangt, wäre aber sehr hilfreich, da ich auch noch für 2 Prüfungen lernen muß und nicht so wirklich weiß, wo mir der Kopf steht. In einer Bibliothek in der Nähe habe ich schon geschaut, aber ich wohne zu weit auf dem Lande, da gibts leider keine Fachliteratur. Vielen Dank an alle! Liebe Grüße! amanda:)
 
Wir hatten in den letzten 10 Jahren eine Übergabe am Patientenbett, die sehr gut durchzuführen war, und auf die sehr großen Wert gelegt wurde- (auch durch die PDL kontrolliert). Mit unserem neuen Dienstherren, erledigte sich diese Art der Patientenübergabe auf die in der Vergangenheit sehr viel Wert gelegt wurde sofort. Mit anderen Worten:- Er hat sie abgeschafft, genau wie die Bereichspflege. ( macht ja auch keinen Sinn, als einizge Schwester im Dienst von einer Bereichspflege zu reden.) -
Zudem gibt es zig verschiedene Zeiten zu denen ein Dienst beginnt, daß sich das Thema Übergabe am Bett erledigt hat. Einer beginnt seinen Dienst um 6 Uhr, der nächste Mitarbeiter kommt um halb 7 oder 7 Uhr. Der Mittagdienst beginnt für einen Mitarbeiter um 12, für den anderen um 14: 30 Uhr, für die Teilzeitkraft um 15 Uhr. Wir wären nur noch unterwegs zur Übergabe.
Liebe Grüße Fearn
 
Ich hatte mit der Visite am Patientenbett verschiedene Erfahrungen gemacht.

Die Übergabe am Krankenbett ist so sinnvoll, wie das Personal selbst damit umgeht.- Den Optiplan vorlesen braucht mir zb. niemand. Lesen kann ich alleine vor allem, wenn das zb. Dinge sind wie die Hausmedikamentation in allen Details. Und wenn ich die ganze Woche über diesen Bereich hatte, benötige ich auch keine tägliche Wiederholung, der gesamten vorherigen Dienste im Detail.
Dann gab es Mitarbeiter, die so eine Übergabe zu einer 2 Stunden- Angelegenheit hochstilisieren konnten, was in jeder Beziehung nervte: Dh. man übergab den Patienten, erzählte hierzu, wurde 150 mal im Satz unterbrochen für Dinge, die man in 2 Sätzen erklärt haben konnte. Oder man erklärte, der Mitarbeiter schien überhaupt nicht zuzuhören und fragte dann 10 mal das ab, was man eben schon gesagt hatte. Oder tippte auf eine andere Stelle des Optiplans und fragte dann hierzu irgendetwas banales, statt beim Wichtigen die Ohren aufzuklappen. Je länger für einige diese WICHTIGEN Übergaben dauerten, je weniger Nebenarbeiten mußte man in dieser Zeit selbst bewältigen, denn während der Übergaben sollte man keine anderen Arbeiten verrichten.- Das war oftmals äußerst ärgerlich und nahezu gruselig. Andererseits habe ich Übergaben gehört, bei dem mir das Pflegepersonal, dann ganz dringend mitteilen mußte, an welcher Stelle des Armes die Braunüle liegt und welche Farbe diese hätte. Das ist eine feine Fleißaufgabe, aber ich habe mich immer wieder gefragt, ob jemand erwartet, daß ich soetwas nun auswendig lerne und welchen Sinn, diese Information haben sollte? Also mir hätte sie gewiß keinen Weg erspart, weil ich mir in der Übergabe ganz bestimmt nicht die Farbe des Mandrins merke, mit der ich die Nadel später abstöpseln sollte. Ich hab lieber von jeder Farbe einen griffbereit, als das ich mich mit einer solchen Information belaste. Etwas verwundert hörte ich mir dann immer wieder an, wie sogar verbessert wurde: " Ach nein, diese Braunüle ist nicht grün, sie ist rosa, oder war sie etwa gelb? ." :knockin:( ich bin überigens nicht farbenblind, falls das nun jemand annehmen sollte.) Dafür wurden aber tatsächlich Überstunden gemacht, weil die Übergabe so lange dauerte. - :gruebel:
Liebe Grüße Fearn
 
Lieber als eine Dienstübergabe am Bett, war mir das System, daß mein früherer Dienstgeber hatte.
Es wurde so übersichtlich dokumentiert und auch sinnvoll, daß man ohne eine Übergabe anhand eines jeden Optiplans arbeiten konnte. Eintragungen wie zb. wenn nichts auffälliges passiert war, wurden nicht vorgenommen, weil diese das System nur unübersichtlich machten, wenn zb. irgendwelche Sätze als Fleißarbeit geschrieben werden mußten. Man nahm sich zu Beginn, die Optipläne konnte mit wenigen Blicken, tatsächlich das Wesentliche sofort herauspicken und setzte danach seine Reiter, die man abarbeiten mußte, die man dann immer wieder zurückschob, wenn man die Aufgaben erledigt und abgezeichnet hatte. Zuviel Unsinn in der Doku macht das System unübersichtlich. Die Einstellung des damaligen Pflegedienstleiters war: " Es bedarf gar keiner großer Übergabezeiten, wenn die Dokumentation stimmt und so ist, daß jede stationsfremde Schwester danach arbeiten kann.- " Das ist tatsächlich eine große Hilfe beim Arbeiten. Sätze wie hat geschlafen, sind eigentlich Standard,- und brauchten nicht auftauchen, sondern wirklich nur die Besonderheiten und das Wesentliche. Routinedurchgänge kann man standadisiert abzeichnen, dazu benötigt es keine Tonne Papier und keinen Roman, den ich erst durchlesen muß, bevor ich auf eine wichtige Information stoße.
Leider ist das System in der Klinik in der ich nun arbeite nicht so übersichtlich und eher behindernd. Um eine wichtige Information zu erhalten, muß man erst 100 andere durchlesen, das jedoch unter Zeitdruck. Es sollte klar sein, wozu die Dokumentation dient. Handelt es sich um ein Instrument, daß die Arbeit erleichtert, oder um einen Nachweis der Berechtigung, daß wir eine Schwester/ einen Pfleger im Dienst hatten die nicht nur Kaffee getrunken hat.
Liebe Grüße Fearn
 
vielen dank fearn:) das war sehr ausführlich. die zustände in den krankenhäusern werden wohl immer schlimmer. drastische einsparrungen, vor allem beim personal, machen die arbeit am patientenbett immer schwerer. da sollten sich die chefs mal eine scheibe im ausland abschneiden... da gehts ja auch irgendwie. war auch einer der gründe, warum ich im letzten jahr das krankenhaus verlassen habe, war zum schluß die meiste zeit am computer oder mit essen austeilen und abräumen beschäftigt. im ganzen 1/3 der zeit am patienten. war nicht so wie ich mir das vorgestellt habe.
hast du denn auch zufällig fachliteratur von dienstübergaben am bett? vielleicht sind ja auch bücher im netz veröffentlicht. da werde ich später mal schauen. will heute das schöne wetter nutzen und im garten klar-schiff machen. aber noch mal 1000 dank! hast dir ja echt viel zeit genommen. vielleicht können wir ja noch mal rücksprache halten, wenn ich bei meiner hausarbeit bin? muß jetzt erst mal ein expose über die hausarbeit verfassen (ca 2 seiten). die hausarbeit soll ca 25 seiten beinhalten. an das expose soll ich aber schon die ganze fachliteratur anfügen, die ich benutzen werde, deshalb, muß ich jetzt schon mal schauen, wo ich was dadrüber finde.
wünsch dir noch einen schönen sonntag! :)
 
Schau mal , hilft das weiter? Click ( man kann hier einiges Interessantes herausarbeiten zu dem Thema.)

Mein Sohn hat sicherlich viele Unterlagen hierzu. Das würde aber dauern ihn zu fragen,weil er woanders wohnt, arbeitet und nebenher in seiner Fortbildung ist. Liebe Grüße Fearn
 
...und dauert im wesentlichen auch nicht länger als eine Übergabe am Bett!

Ich kenne ebenfalls beides und muss dazu sagen: wenn die Übergabe am Patientenbett korrekt durchgeführt wird, was gar nicht so schwierig ist, dann dauert sie nur halb so lange wie die Übergabe mit allen am Tisch. Zur Verdeutlichung: Nephrologische Abteilung mit 30 Betten und Bereichspflege. Übergabe am Tisch Beginn 13.15, Ende meist 14.00 - 14.15 Uhr, bedingt durch Dazwischengerede, Annekdoten, Störungen wie Tel. etc. Jetzt Übergabe am Patientenbett Beginn 13.00 Uhr, Ende gegen 13.30 Uhr, im Anschluss tätigt die Frühschicht ihre letzten Aufgaben, während die Spätschicht sich gegenseitig eine knappe (heißt Diagnosen, Besonderheiten in Pflege und Medizin, wichtigste aktuelle Dinge) gemeinsame Übergabe über die anderen Bereiche macht (Dauer etwa 15. min) Ich habe die neue Übergabe als sehr gewinnbringend empfunden, da Patienten und Angehörigen unsere Arbeit transparent wird und sie sich in den Ablauf eingebunden fühlen. Außerdem, im Hinblick auf Ärztemangel, wir z.B. haben fast ausschließlich frisch Studierte auf der Station, die kaum Praxiserfahrung haben, sind Patienten dankbar darüber, wenn sie ein wenig Informationen erhalten, die sie auch verstehen.:)
 
In welchem Rahmen bleibt bei der Übergabe am Bett der den Datenschutz des Patienten gewahrt?
 
In welchem Rahmen bleibt bei der Übergabe am Bett der den Datenschutz des Patienten gewahrt?

Das ist der Punkt der mir auch fehlt denn vielleicht will der Patient nicht das sein BettNAchbar erfährt was er hat und eine Pflegevisite sollte man auch mit dem Patinten alleine und nicht mit einer ganzen Gruppe machen.

LG CHB
 
Wir haben ein Formblatt erstellt, bei der Aufnahme hat jeder Patient die Wahl, ob er die Übergabe am Bett möchte. Er kann dies unterschreiben und wird darauf hingewiesen, daß ggf. Mitpatienten die Diagnosen mitbekommen. Sie können sich auch vorher äußern, daß im Zimmer keine Diagnosen erwähnt werden. Besucher und Angehörige werden aus den Zimmern gebeten, können bei auf Wunsch von und bei ihrem eigenen Angehörigen natürlich dabei sein. Bei Patienten, die die Übergabe ablehnen, erfolgt sie wie sonst üblich im Dienstzimmer. Bei der Visite des Arztes ist es ja fast immer auch so, daß Mitpatienten etwas mitbekommen. Bisher hatten wir damit keinerlei Probleme.

LG
 

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