Transfer in Rollstuhl bei Bewohnern die nicht mehr alleine stehen können?

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pfleger-j

Gast
Hallo!

Ich arbeite seit kurzem Im Altenheim, habe aber im Krankenhaus Krankenpfleger gelernt, bzw. lerne noch, da ich einen Prüfungsteil im schriftlichen nochmal machen muss.

Auf jeden Fall haben wir im Krankenhaus Leute, die nicht mehr alleine stehen können immer zu zweit vom Bett in den Rollstuhl mobilisiert.

Jetzt im Altenheim ist es so, dass die Pflegekräfte eine Bewohnerin mit starken Kontrakturen in den Beine, die nicht stehen kann, alleine vom Bett in den Rollstuhl mobilisieren.Dasselbe bei einer anderen Bewohnerin, die nicht mehr stehen kann.

Es geht wirklich extrem auf den Rücken, auch wenn man ich Mühe gibt kinästhetisch zu arbeiten.

Ist das in anderen Heimen oder Krankenhäusern auch geläufig, dass man Patienten die nicth stehen können oder Querschnittsgeläht sind, alleine mobilisiert zb in den Rollstuhl.

Ich finde das nicht in Ordnung, dass man im schlimmsten Fall noch einen Bandscheibenvorfall bekommt, weil man Leute alleine heben soll?

HAb die Schwester ein paar mal gefragt, ob sie die zwei alleine mobilisieren.Sie meinte ja das ginge schon.

Ich werd jemand beten, mir bei der Mobilisierung in Rollstuhl zu helfen.Ich seh es echt nicht ein mir meinen Rücken kaputt zu machen.Ich will kein Bandscheibenvorfall bekommen.

Werd im Fitnesstudio mit Rüclentraining anfangen, weil man so weniger gefährdet ist, einen Bandscheibenvorfall zu bekommen.

Gibts noch irgendwelche Tipps, um Bandscheibenvorfall vorzubeugen?
 
Da gibt es so ein Zaberteil, das nennt sich Lifter.... :besserwisser:
 
Ja richtig, nur den Lifter benutzt für sowas auf der Station niemand oder nur ganz wenige.

Ich werd den Lifter für solche Transfers dann auf jeden Fall benutzen, egal was die anderen davon halten.

Eine querscnittsgelähte Patientin, die etwas schwerer ist, wird zu zweit vom Bett in den Rollstuhll gebracht.Das machen sie auf Station nur mit Lifter, wenn die Heimleitung oder die Stationsleitung in der Nähe ist.
Bei dieser Patientin geht es zu zweit ganz gut.Denke das ist für den Rücken noch vertretbar, wobei Lifter besser wäre.Aber es dauert eben mindestens 3 Minuten länger mit dem Lifter.
 
Kinästhetic - Transfer über deinen OS?
 
wenn die Heimleitung oder die Stationsleitung in der Nähe ist.

Klingt so als wäre der Transfer mit ausreichend Personal/Hilfsmitteln offiziell vorgeschrieben ist [wie es ja auch sein sollte]

Wenn du in diesem Fall keinen benutzt und etwas passiert, hast du sogar die doppelte A-Karte.

Aber es dauert eben mindestens 3 Minuten länger mit dem Lifter.

Dann dauert es ebend 3 Minuten länger :sdreiertanzs:
 
hi,

bei schweren leuten arbeiten wir auch nur mit lifter und wenn selbst das schwer wird holen wir uns eine zweite person dazu. das ist dann machbar. klar kann man sich selber krank machen aber wofür, ich möchte meine rente noch genießen können und nicht selber da liegen.
ich kann dich verstehen und nehme den lifter oder hole dir hilfe. ist absolut in ordnung.:up:

lg :sdreiertanzs:
 
Wie machen es die anderen Kollegen denn? Hast du es dir schon mal zeigen lassen?

Zum Vorbeugen eines Bandscheibenvorfalles... schon einen Kinästhetic- Kurs oder einen Kurs "Rückengerechtes Arbeiten"?
Ich weiß- kostet Geld. Das Geld wäre aber mit Sicherheit gut angelegt.

Elisabeth
 
Die anderen, die ich bis jetzt beim Transfer gesehen habe, haben alle diese 2 Personen von denen ich geschrieben habe, alleine in den Rollstuhl gebracht.

Wie ich erfahren habe, kann die eine Patientin, wenn sie einen guten Tag hat sogar stehen.

Wo der Lifter steht weiß ich ja.Ich frag dann in Zukunft entweder eine PK um Hilfe, wenn sie nicht will, dann nehm ich eben den Lifter.

Hab der Kollegin heute sogar gesagt, ich kann ihr gerne helfen, wenn sie die Patientin aus dem Bett in den Rollstuhl bringen will.Sie hat nur gesagt "Das geht doch bei ihr gut alleine". Ich finde aber das geht nicht gut alleine. Die Patientin kann ihre Beine gar nicht mehr ausstrecken.Die Beine sind total verkrampft.Sie hat sehr starke Kontakturen.Ich denke es nützt etwas, dass die Beine, auch wenn sie verkramapft sind zumindest den Körper stützen, wenn sie auf der Bettkante sitzt und in den Rollstuhl gebracht wird.Aber sie kann definitiv nicht stehen und wiegt ca 65 kg.

Ich frag mich echt, warum die anderen das alleine machen.Vielleicht wollen sie Zeit sparen.Aber mein Gott wenn es zwei Minuten länger dauert, sich eine 2.PK zu holen.

Naja auch wenn die ein oder andere Pflegekraft es vielleicht doof findet, wenn ich mir dafür Hilfe hole, ist es die Gesundheit auf jeden Fall mehr wert, als die Beliebtheit bei den Kollegen.
 
Wenn es die Kollegen gut allein schaffen, warum beobachtest Du dann nicht mal, wie sie es machen, und kopierst zumindest versuchsweise ihre Technik? Oder lässt Dich von ihnen darin unterweisen?

Es gibt kinästhetische Methoden zur Mobilisierung, gerade bei Querschnittsgelähmten, die den Rücken nicht oder nur minimal belasten. Ich hatte als Schülerin einen Einsatz in einem Reha-Zentrum für Querschnittsgelähmte. Ich glaube, ich habe in dieser Zeit nicht einmal einen Lifter zu sehen bekommen, weil die Beschäftigten so fit in Sachen Kinästhetik waren.
 
1. Gibts einen Lifter auf den meisten Stationen, und dir und deinem Rücken zu liebe sollte es dir egal sein, was die anderen MA davon halten. Wenn ihr so einen habt, dann benutze ihn bitte! Wenn die anderen dich auslachen, lach zurück und sage: wenigstens hab ich keine Rückenschmerzen so wie ihr. Hab ich alles schon erlebt. Wenn es Hilfmittel gibt, sind diese dazu da, sie zu benutzen. Anfangs ist so ein Lifter umständlich und Zeitaufwendig, aber wenn du es ein paar mal gemacht hast, geht das Ruck Zuck.
2. Hast du schonmal was von dem Knietransfer gehört? Dabei transferiert man den Pat über den eigenen Oberschenkel. Hört sich kompliziert an, ist anfangs auch gewöhnungsbedürftig, ein paar mal gemacht dann klappt es auch. Nur sollte dazu gesagt sein, dass dies nicht jedermanns Sache ist, da man doch ziemlich engen Kontakt dann mit dem Pat hat. Aber es klappt echt gut.
 
....Hab der Kollegin heute sogar gesagt, ich kann ihr gerne helfen, wenn sie die Patientin aus dem Bett in den Rollstuhl bringen will.Sie hat nur gesagt "Das geht doch bei ihr gut alleine"... .

Wie hat sie es denn nun alleine gemacht? Und was bedeutet: "...an guten Tagen kann die eine Pat. sogar stehen"

Elisabeth
 
Und wenn der AG net zahlt, dann bezahlt man ihn selber, wenn einem die Bandscheiben wichtig sind.

Elisabeth
 
ich kann dir auch nur empfehlen einen Kinästhetikkurs zu belegen.

Seit meinem letzten Kurs arbeite ich nur noch in Ausnahmefällen mit Liftern, dafür sehr viel über Schoßtransfers (das meinen die Kollegen hier mit "über das Knie")
und selbst da gibt es viele neue Möglichkeiten, wenn man schaut, was brauch ich als Pflegekraft, welche Ressourcen hat der zu mobilisierende Patient.

PS - der Schoßtransfer klappt bei Patienten ohne Muskeltonus, wenn man den Dreh raus hat, reibungslos...

und ich hab noch Beatmungsschläuche auf die ich gucken muss ;)
es geht also und du brauchst nur das richtige Werkzeug!


Den Einwand mit dem engen Körperkontakt unterstütze ich - allerdings baust du gerade im Heimbereich als Pflegekraft eine Beziehung zum Patienten auf... wenn der Patient es natürlich nicht möchte, geht sein Wunsch ganz klar vor... Und jeder der hier laut "Lifter" schreit, sollte sich selbst mal reinhängen - wenn ich der zu Bewegende wäre, würde ich den Lifter ganz klar ablehnen, wenn es auch anders ginge *nachdenklich guck*
 
Da muss ich dir recht geben. Wir haben es mal an uns selber ausprobiert, wie es ist, in so einem Lifter zu hängen. Es gibt wirklich schöneres. Drum wäre empfehlenswert, vorher ein wenig mit Kollegen zu üben, denn wenn man den Dreh raus hat geht es ja zack zack und dann ist es für den Pat auch in Ordnung.
Wie gesagt, eine gute Alternative Lösung ist eben der Knietransfer. Aber auch da , klar, gilt der Wunsch des Pat. zu berücksichtigen. Aber man sollte einfach auch ganz klar sagen, wenn ein Pat. extrem schwer zu mobilisieren ist und ich dabei mich selber kaputt mache, dann kann ich dem Wunsch des Pat. auch nicht mehr nachgehen. Dann muss ich wirklich sagen: Ich muss sie mit dem Lifter oder per Knietransfer umsetzen. Denn ich opfere mich und meine Gesundheit nicht auf. Da hört für mich einfach der Spaß auf. Aber ich habe auch zum Glück noch nie einen Pat. erlebt,der dann etwas dagegen hatte.
 
BamBamsche, irgendwo stoßen wir alle ganz unweigerlich an eigene, körperliche Grenzen.

Ich bin nicht mal so groß wie eine Parkuhr und die kräftigste kann ich mich auch nicht betiteln.

Bei einem 2m-Menschen, der 150Kilogramm auf die Waage bringt, nutzt mir mein Knie selbstverständlich nichts mehr. Da hilft dann nur, das Gespräch mit dem Patienten zu suchen und ganz offensiv zu erklären, warum es nur so geht. Und wenn ein Mensch wirklich raus will aus dem Bett, dann stimmt er diesen max. 10min pro Transfer zu. Zumindest ist das meine Erfahrung. Das Paket muss natürlich stimmen - gute Analgesierung bei Schmerzen, möglichst ressourcenorientertes Bewegen usw.

Kinästhetik lässt sich auch im Kleinen umsetzen und ist nunmal viel mehr, als einen Menschen von a nach b zu bringen.

:)
 

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