Tod durch Heparin-Überdosierung

  • Ersteller Ersteller Patrick4928
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@TE
Wieso ne frische OP relevant ist liegt eigentlich auf der Hand.
Ein Großes Wundgebiet was evtl nachblutet und mit zuviel Antikoagulantien einfach nicht heilen kann.

@OT

Ich find es immer wieder erschreckend das es noch Ärzte gibt die 90+ OPs durchziehen nur weil da ja ein Privatpatient/Selbstzahler hintersteckt.

Der Risiko/Nutzen Effekt wird leider immer seltener mit dem Patienten selber besprochen bzw selten ausführlich genug.
 
@OT

Ich find es immer wieder erschreckend das es noch Ärzte gibt die 90+ OPs durchziehen nur weil da ja ein Privatpatient/Selbstzahler hintersteckt.

Der Risiko/Nutzen Effekt wird leider immer seltener mit dem Patienten selber besprochen bzw selten ausführlich genug.

Es wär wohl eher erschreckend, wenn es keine Ärzte mehr geben würde die "90+" operieren.
 
Hey, Patrick,

ich glaube nicht, dass man da ne bestimmte Dosis angeben kann. Das hängt ja ganz von der/dem Patienten ab, wie ist sein AZ, welche Medis nimmt er, seine Masse, wie ist der INR- Wert...
Im Prinzip hast du ja zwei Möglichkeiten, warum der Patient innerlich einblutet:
1) Du gibst Niedermolekulares Heparin nach ärztlicher Anordnung (Klexane glaub ich in DE?!). Hier sollte der INR ja mal alle paar Tage kontrolliert werden, eigentlich kann man hierbei nichts falsch machen, wenn sich an die Anordnungen gehalten wird. Wenn du aber eben z.B. 15.000 IE bei einer sehr dünnen Patientin spritzt, kann das sicher Innere Blutungen verursachen. Oder wenn du`s direkt nach einer OPs spritzt.
2) Und das ist die Situation, in der man auch strafrechtlich belangt werden kann:
Du gibst unfraktioniertes Heparin ad Infusion. Hier wird alle 6 Std der pTT- Wert bestimmt. Je nach pTT- Wert variiert die Heparinmenge. Wenn hierbei falsch abgelesen wird in der entsprechenden Tabelle, kann das zu massiven Blutungen führen. Und auch hierfür lässt sich kein bestimmter Wert festlegen, das hängt eben von dem pTT- Wert ab, ab wann es gefährlich wird. Ich glaube, die Tabelle geht von ca. 8600- 18.000IE pro Std. (ohne Gewähr, meine letzte Heparin- Infusion ist schon wieder ne Weile her ;-)).

Und wenn die Gerinnungswerte gut kontrolliert werden, kann man auch bei einem "ausrutschen" der Werte immer recht gut entgegensteuern. WENN es bemerkt wird. Aber genaue Dosen wird dir hier keiner nennen können.
Für mich stellt sich vielmehr die Frage: warum wurde das entgleisen nicht bemerkt? Und hatte der Patient keine Beschwerden? Wo hat er eingeblutet? Falls der 90-jährige einen Körper hatte wie ein 20-jähriger, dann hätten Ärzte und Schwestern alles daransetzten müssen bei den ersten Beschwerden, um den Patienten wieder zu stabilisieren, dann wäre eine "Rettung" ein leichtes gewesen.
ODER ABER: war der Patient bereits instabil und hatte ein Herz wie ein 90- jähriger und entsprechende Arterien und war er vielleicht nach der OP noch etwas müde und konnte seine Beschwerden nicht ganz 100% benennen???

Alles in allem eine heikle Situation, besonders für die Pflegende, die vermutlich am Ende einer endlosen Kaskade steht und von da aus an den Pranger gestellt wurde. Ich unterstelle jetzt einfach einmal, dass der 90- jährige KEIN Jungbrunnen mehr war (und ja, wenn er die OP wollte, dann ist eine OP auch absolut legitim), der evtl. schon irgendwo im Körper ein Aneuysma hatte oder eine Schwachstelle, die prädestiniert war, zu platzen, das Lindenblatt auf Siegfrieds Schulter sozusagen ;-).

Mein Tipp: wenn du dich an die Schemata und Anordnungen betreffs Heparinen hälst (oder im ganz unglücklichen Falle einer Verwechslung sofort Rücksprache mit dem Arzt hälst), kann dir definitiv nichts passieren.

Hoffe, deine Frage ist beantwortet, vielleicht gibt dir ja noch jemand Ergänzungen oder so, die ich hier nicht erwähnt hab.

LG, Baum
 

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