Soll so die Schule aussehen?

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@getlucky,

Ich wünsche dir, dass du in den nächsten Wochen einen Weg für dich findest. Wenn dein Stresspegel so hoch ist , wie du schreibst, wirst du die 3 Jahre Ausbildung nicht schaffen.

@Elisabeth Dinse

Ob sich das System bewährt hat? Ich weiß es nicht! Die Probleme, die getlucky beschreibt, werden mir in ähnlicher Form beschrieben…. nur gerade umgekehrt. Die Dozenten sind keine Mediziner/Studenten und unterrichten unstrukturiert und zu flach. In den Klausuren werden Dinge abgefragt, die im Unterricht nie angesprochen wurden. Es kommt sogar vor, dass Fehler unterrichtet werden. Die Schüler haben dann das gleiche Problem. :cry:

Es kommt wahrscheinlich auf die jeweilige Schule an und die dort unterrichtenden Dozenten.

Ich wünsche allen Azubis, dass sie den, für ihre Schule, passenden Weg finden. :daumen:

LG Einer
 
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Ich muß mich noch einfinden. Fakt ist ich lerne zuviel. Habe auch extrem Motivation das zu lernen. Es interessiert mich eben auch sehr. Bloß weiß ich eben nicht was ist zu wenig, was ist genug und was ist zuviel.

@einer: das mit dem unstrukturierten ist echt schlimm. Klar das sind auch nur Menschen, aber das kommt so häufig vor. Der eine Lehrer schweift ständig vom Thema ab, der andere zeichnet den Lungenkreislauf falsch rum ein, wird pampig wenn man fragt. Am schönsten ist die Antwort. "Akzeptieren sie das einfach..." Nö ich akzeptiere das nicht wenn man mir was falsches beibringt und wieder einer kann Kerantinozyten und Korneozyten nicht auseinanderhalten... oder vergisst sie gleich mal in der Zellwanderung durch die Epidermis... Das absolute High Light war, dass die Dozentin nur ein Medium ausgearbeitet hatte und dann der Beamer nicht funktionierte, darüber ist sie ins schwimmen geraten. War ein toller Unterricht, den hätten wir uns auch sparen können. Das erste was ich zum Thema Mediennutzung hatte, rechtzeitig da sein, gucken ob dat Ding auch läuft. Plan B genauso trainieren wie Plan A.

Mir würde es schon reichen wenn die Dozenten sich mit einander absprechen und das gleiche Material benutzen, Sie die Bücher dazu nutzen die wir haben und nicht die die sie aus ihrem Medizinstudium nutzen. Evtl. hat sich die Schule ja was dabei gedacht als sie uns Bücher genannt hat in denen nicht alles bis ins letzte Futzel beschrieben ist. Sich etwas mehr konzentrieren würden und ein Zusatzwissen auch als solches deklarieren. Damit man weiß was ist jetzt wichtig und was später...

So ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht euch allen...
 
Naja, wir haben es die letzten 4 Jahre alle immer Unterricht genannt. Wie auch sonst? "Hey, ich hab jetzt gleich Anwesenheitszeit mit aktiver Beteiligung in einer Bildungseinrichtung! Du auch?" Unterricht ist ungleich Unterricht, schon klar.
Das nennt sich Vorlesung oder eben auch mal Seminar. Mit Unterricht hat das im Studium für gewöhnlich aber wenig zu tun.

Aber darum ging es auch gar nicht! Es geht um die Problematik namens Didaktik. Ich verstehe nicht wieso man sich in die Lehre wirft, wenn man kein Interesse daran hat, die Lehre zu strukturieren oder zu perfektionieren.

In Fall der TE wurde von Medizinstudenten gesprochen. Diese haben wohl eher wenig Ambitionen die Lehre in der Krankenpflege zu optimieren.

An meiner "Traumschule" wird nach dem POL-Prinzip unterrichtet - für mich absolut perfekt (Bigest Bochum). Vielleicht kannst du deiner Schule ja auch einen Denkanstoß in diese Richtung geben (wenn es mehr deinem (und auch dem aktuellem) Lerntyp entspricht).

Nach diesem Prinzip wird sogar recht häufig in Pflege- und anderen Gesundheitsberufen unterrichtet. Jedoch passt dies nicht für jeden Inhalt. Des Weiteren müssen auch die Schüler auch darauf erst vorbereitet werden.

Medizinstudenten wird vermutlich die Zeit fehlen sich eingehend mit verschiedenen Unterrichtsprinzipien und Methoden zu beschäftigen. Die versuchen vermutlich eher das abgeschwächt zu vermitteln, was sie im Studium erfahren haben. Gute Unterrichtsplanung erfordert aber sehr viel Zeit!

Allgemein muss der Lehrende die Bedingungen in der Klasse analysieren und dann entscheiden wie er vorgeht. Nur Schüler mit den gleichen Lernvoraussetzungen in einer Klasse unterzubringen ist unmöglich. Die Kunst liegt darin trotzdem allen gerecht zu werden. Dazu ist eine sehr gute Planung notwendig und nicht immer glückt dieses Vorhaben.

@getlucky: Unterrichten denn gar keine ausgebildeten Lehrer an der Schule? Gibt es keine Einheiten, die dir liegen?
 
So mit dem schlafen gehen hat nicht funktioniert... LOL

Grundsätzlich liegt mir das alles gut. Ich mag die Themen. Was mir nicht liegt ist das für den Moment wichtige raus zuziehen... :(

In meinen anderen Ausbildungen war das anders aufgebaut. Alles was in der Schule gelehrt und besprochen wurde kam auch wirklich in der Klausur dran. Wenig was nicht dran kam. Dafür wurde das aber auch dann im Unterricht besprochen und auch geübt. Dazu wurden einheitliche Bücher genutzt. Also alles was im Unterricht dran war und in der Klausur dran kam, habe ich 1 zu 1 in den Büchern wiedergefunden. Konnte mich also von Kapitel zu Kapitel durcharbeiten. Und die Fachtermini waren auch immer die gleichen. Wenn in einem Buch von Versicherungspolicen gesprochen wurde, war es im anderen Buch auch die Versicherungspolice. Und selbst wenn ich Versicherungsschein geschrieben hätte, das hätte mir niemand als Fehler angekreidet. Wichtig war, dass ich wusste welchen Sinn der Wisch hat.

Hier wiederum habe ich Bücher die nur nett im Regal stehen, weil die Lehrer ihre eigenen benutzen die wir natürlich nicht haben. Dann schreibt man im Unterricht stichpunktartig mit und schlägt im großen Google nach, man hat ja nicht das Buch auf das sich der Lehrer bezieht. Und auf einmal heißen die Dinge anders. Ist es nun die Pulmonalklappe, die Valva pulmonalis oder die Valva trunci pulmonalis. Und richtig lustig wird es dann wenn das Mitgeschriebene gegensätzlich zu dem ist was man im Internet recherchiert. Ist nun das vom Lehrer falsch oder das im Internet? Das wäre leicht zu klären würden alle die gleichen Bücher nutzen.

Und ich frage ich mich wenn die Bücher doch so schlecht und unvollständig sind, warum haben wir sie dann? Oder ist es vielleicht doch so, dass die Bücher für unsere Bedürfnisse vollkommen ausreichen und wir doch zu detailliert lernen? Fragen über Fragen...
 
Edit: einige sind Pflegepädagogen, andere Medizinstudenten. Hält sich die Waage.

Eine Studentin hat es finde ich sehr gut gemacht, strukturiert und nur was auch dran kommt. Mund und Zähne... Und da glaube ich auch, dass sie das gut reduziert hat. Dort haben wir nämlich nicht gelernt welche Zellen nun wie das Sekret xy produziert. Nur das was eben nötig ist zu wissen: was macht es, wofür macht es das, was ist für die Pflege wichtig und welche Gefahren gibt es die gesondert beobachtet werden müssen...

Die ist auch super mit der Zeit hin gekommen, kein Stress gehabt und hatten Zeit für Übungen. Was wir nicht als Buch hatten, hat sie uns ordentlich zusammen gefasst. Sie ist auch die jüngste und studiert die Pflegepädagogik.


Moment. Mir kommt da gerade was in den Sinn. Seit wann wird in Lerneinheiten unterrichtet? Das ist ja noch nicht so lange.
 
Warum sollte man heute nicht die Klassen nach Lerntypen bilden?

Vielleicht, weil manche der jüngeren Azubis noch gar nicht wissen war für ein Lerntyp sie sind? Ich beispielsweise muss es erst noch rausfinden.

Hast du mal mit den Azubis geredet die im zweiten oder dritten Jahr sind?

LG Simone
 
Herzlich Willkommen in der Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung, @getlucky. Ich kann deinen Frust schon irgendwie verstehen. Ich bin im Mittelkurs und dachte am Anfang auch: Super, tagelang lernen für eine Klausur und am Ende werden nur "Kinkerlitzchen" abgefragt. Aber auch wenn vieles in den Klausuren nicht abgefragt wird: Deine Dozenten Grenzen nicht ohne Grund nicht ein! Die Vertiefungen in den einzelnen Themen geschehen nicht um dich zu ärgern, sondern weil das Wissen im Laufe der weiteren Ausbildung benötigt wird. Und glaub mir: später das lernen was du jetzt vermeintlich nicht brauchst haut nicht hin. Dann musst du andere Sachen lernen. Du hättest keine Chance mehr hinterher zu kommen. Gewöhne dich lieber jetzt an das (Lern-)Pensum. Es wird die drei Jahre nicht besser. Wenn es 3 unterschiedliche Begriffe für ein und dieselbe Sache gibt dann lerne alle drei. Du musst sie eh wissen. Auf den einzelnen Stationen wirst du merken, dass nicht alle Ärzte zu 100% gleiches Fachtermini verwenden. Trotzdem musst du irgendwann immer verstehen müssen was der Doc gerade sagt/von dir will. In der Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung ist es auch normal, dass dir nicht restlos alles, was du wissen musst, in der Schule vorgekaut wird. Es liegt in deiner eigenen Verantwortung dich nach dem Unterricht weiter mit dem Thema auseinander zu setzen. Wenn du es nicht machst wirst du irgendwann gnadenlos scheitern. Früher oder später. Es heißt nicht umsonst: 3 Jahre Leben auf der Überholspur. :besserwisser::wink:
 
Grundsätzlich liegt mir das alles gut. Ich mag die Themen. Was mir nicht liegt ist das für den Moment wichtige raus zuziehen... :(
Ich meinte damit, ob dir bestimmte Methoden im Unterricht mehr liegen, wie z. B. Arbeit mit Fallsituationen, selbstgesteuerte Einzel- oder Gruppenarbeiten, etc. .
In meinen anderen Ausbildungen war das anders aufgebaut. Alles was in der Schule gelehrt und besprochen wurde kam auch wirklich in der Klausur dran. Wenig was nicht dran kam.
Tatsächlich? Finde ich ehrlich gesagt nicht erstrebenswert. Was nicht geprüft wird und kein Pünktchen gibt, ist also nichts wert? Das Lernfeldkonzept ist offener und gibt dem Lehrenden mehr Freiheiten. Eine Klausur oder die Abschlussprüfungen sollten nicht den "heimlichen" Lehrplan darstellen. Du lernst nicht nur primär damit du Prüfungen gut bestehst. Ich finde es schade, dass man das nach mehreren Ausbildung noch nicht begriffen hat.

Und die Fachtermini waren auch immer die gleichen. Wenn in einem Buch von Versicherungspolicen gesprochen wurde, war es im anderen Buch auch die Versicherungspolice. Und selbst wenn ich Versicherungsschein geschrieben hätte, das hätte mir niemand als Fehler angekreidet. Wichtig war, dass ich wusste welchen Sinn der Wisch hat. Hier wiederum habe ich Bücher die nur nett im Regal stehen, weil die Lehrer ihre eigenen benutzen die wir natürlich nicht haben. Dann schreibt man im Unterricht stichpunktartig mit und schlägt im großen Google nach, man hat ja nicht das Buch auf das sich der Lehrer bezieht. Und auf einmal heißen die Dinge anders. Ist es nun die Pulmonalklappe, die Valva pulmonalis oder die Valva trunci pulmonalis.
Wieso hängst du dich an diesen Termini so auf? Ich finde den Terminus "Valva trunci pulmonalis" sehr logisch, wenn man bedenkt warum diese Klappe so heißt. Bekommt ihr tatsächlich Abzüge wenn ihr trunci dazu schreibt?

Sollte dem so sein, dann verlangt Einsicht und eine Erläuterung der Bewertung. Vom Lehrenden zu erwarten nur mit einem Buch zu arbeiten, ist nicht nötig, wenn dieser sich auf solche Unklarheiten einlässt und diese mit euch klärt. Auch ein Buch sollte nämlich nicht den Lehrplan ersetzten, sondern lediglich eine Hilfe sein zum Nachschlagen.

Und richtig lustig wird es dann wenn das Mitgeschriebene gegensätzlich zu dem ist was man im Internet recherchiert. Ist nun das vom Lehrer falsch oder das im Internet? Das wäre leicht zu klären würden alle die gleichen Bücher nutzen. Und ich frage ich mich wenn die Bücher doch so schlecht und unvollständig sind, warum haben wir sie dann? Oder ist es vielleicht doch so, dass die Bücher für unsere Bedürfnisse vollkommen ausreichen und wir doch zu detailliert lernen? Fragen über Fragen...
Ist es tatsächlich gegensätzlich oder nur anders erklärt? Das klärt man dann mit dem Dozenten. Notfalls auch per Email!

Ich bin mir nicht sicher, was genau das Problem nun ist. Einerseits sind da didaktisch unzureichend ausgebildete Medizinstudenten, die wohl zu viel Stoff vermitteln und sich nicht auf euch einlassen. Richtig?

Wenn Gespräche nicht helfen, habt ihr schon versucht mit der Klassenleitung zu sprechen? Anderseits scheinst du zu erwarten, dass die Inhalte sich nur auf Klausurrelevantes begrenzen bzw. diese genau als solche ausgewiesen werden. Diese Erwartung sollte auch nicht mit anderen Dozenten umzusetzen sein. Das ist nämlich nicht der Sinn von (Aus-)Bildung.
 
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Darf ich mal die grundsätzliche Frage stellen ob Medizinstudenten (wie beschrieben) geeignet sind angehende Pflegekräfte qualifiziert auszubilden? Befinde mich darüber im Zweifel.

Wenn das grundsätzlich so abläuft, fände ich das schon fatal. Da stelle ich mir die Frage warum das so sein muss. Hat die Schule nicht ausreichend selbst qualifiziertes Unterrichtspersonal, dass man so wenig Wert drauf legt den Azubis, grad am Anfang - das Lernen unnötig schwer zu machen?

Oder hat das andere Gründe, die nach der kurzen Zeit (1 Monat dabei) nicht überblickt werden können? Möglich wäre es ja. Ich lese, dass es auch anderen nicht anders geht/ ging - und habe dabei ein miserables Gefühl.

Die TE macht auf mich den Eindruck, dass sie alles an Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung mitbringt. Deswegen - sehe ich grad gar nicht ein, den Missstand in irgendeiner Weise schönzureden. Der einzelne Azubi soll's richten? Nein. Die Schule sollte für Ordnung sorgen.

Wird das von der TE beschriebene an die Kurs- bzw. Schulleitung angetragen, sehe ich diese in der Pflicht - sich selbst ein Bild zu machen und für deutlich klarere Strukturen zu sorgen.
 
Ich hoffe doch nicht, dass die Medizinstudenten den Großteil des Unterrichts übernehmen.
Gegen einzelne Stunden spricht nichts, wenn die Studenten zuvor auch in Grundzügen angeleitet werden.

Ich bin an sich nicht unbedingt ein Freund davon Ärzte an Krankenpflegeschulen als Lehrkräfte einzusetzen. In bestimmten speziellen Stunden ist es sicher sinnvoll externe Dozenten zu holen. Ärzte verfügen zwar grundsätzlich über das Fachwissen, haben oft aber keinerlei didaktische und pädagogische Kenntnisse. Es gehört eben mehr dazu, wenn man Wissen vermitteln will. Damit will ich nun nicht sagen, dass es nicht auch Ärzte gibt, die einen super Unterricht hinbekommen. Die gibt es zum Glück!

Ich will der TE auch nicht die Schuld an den eventuellen Missständen geben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob andere Lehrkräfte besser eingeschätzt würden. Ich stoße mich da vor allem an der Erwartung nur Prüfungsrelevantes lernen zu wollen. Aber vielleicht schätze ich die Situation auch total falsch ein.

Es ist schwer von hier aus zu beurteilen, wie es an der Schule abläuft. Mich würde, wie gesagt, sehr interessieren was die Kursleitung dazu sagt. Gibt es eine Schülervertretung?
 
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Es macht für mich jetzt wenig Sinn darüber weiter zu sprechen. Ich bin frustriert. Ich bin der Meinung man legt sich selber, was die Bildung der Gesundheits- und Krankenpfleger angeht, Steine in den Weg. Ich bin erschüttert wie schlecht sich Dozenten vorbereiten die uns etwas beibringen sollen, das dann anschließend auch fürs Examen reichen soll. Mir wäre das peinlich so zu arbeiten und das hätte ich mir niemals leisten können. Wenn man aber mal bedenkt, dass sie stellenweise gar nicht gelernt haben zu unterrichten, ist das nicht verwunderlich. Dann finde ich es aber fraglich, dass man solche zum Unterrichten ran zieht. Das aber ist scheinbar ein Problem in der gesamten Ausbildung und nicht nur an unserer Schule. Demnach kann ich oder die Klasse das nicht mal eben ändern. Noch dazu würde ich derjenige sein der das dann zu vertreten hat. Und ich habe ganz sicher anderes zu tun als die Struktur einer Schule zu überarbeiten.

Mir fehlt es ganz sicher nicht an Hirnschmalz, Motivation oder Fleiß. Ich sehe nur, dass es auch leichter gehen würde. Meine anderen beiden Ausbildungen waren auch anspruchsvoll, dennoch war eine vernünftige, nachvollziehbare Struktur drin.

Ich werde jetzt statt mich damit weiter zu beschäftigen, wie es doch leichter gehen würde, oder zu erklären wo Unterschiede zur Wirtschaft sind, ans lernen machen und einen Weg finden wie ich durch diese Ausbildung komme ohne dabei vom Frust darüber aufgefressen zu werden.
 
Darf ich mal die grundsätzliche Frage stellen ob Medizinstudenten (wie beschrieben) geeignet sind angehende Pflegekräfte qualifiziert auszubilden? Befinde mich darüber im Zweifel.

Was spricht generell dagegen!? Wenn die Person in der Lage ist ein Thema korrekt rüber zu bringen ist es doch zweitrangig ob er/sie das Studium beendet hat. Sicher kommt es immer auf den einzelnen an, das Thema und wie weit die Person im Studium fortgeschritten ist.

Wenn das grundsätzlich so abläuft, fände ich das schon fatal. Da stelle ich mir die Frage warum das so sein muss.
Hat die Schule nicht ausreichend selbst qualifiziertes Unterrichtspersonal,
dass man so wenig Wert drauf legt den Azubis, grad am Anfang - das Lernen unnötig schwer zu machen?

Wenn Du dich mal umhörst, wirst du feststellen, dass Lehrkräfte für Pflegeberufe rar sind. Und nur weil jemand pädagogisch ausgebildet ist steigt damit (leider) nicht automatisch die Qualität des Unterrichts (Stichwort: ausgebildete Lehrer für Pflegeberufe). ;)

Die TE macht auf mich den Eindruck, dass sie alles an Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung mitbringt.

Und woran machst du das fest? Weil jemand zwei erfolgreiche Ausbildungen hinter sich hat ist es nicht gleichbedeutend damit, dass die Person qualifiziert ist für jede weitere Ausbildung. Egal wie gut man immer war, ich habe bei mir im Kurs Leute scheitern sehen von denen ich das im Leben nicht dachte. Da waren welche bei die studiert haben (erfolgreich), mit abgeschlossenen Lehren und dennoch sind sie nun nicht mehr in meinem Kurs.

Deswegen- sehe ich grad gar nicht ein, den Missstand in irgendeiner Weise schönzureden. Der einzelne Azubi soll's richten? Nein. Die Schule sollte für Ordnung sorgen. Wird das von der TE beschriebene an die Kurs- bzw. Schulleitung angetragen, sehe ich diese in der Pflicht - sich selbst ein Bild zu machen und für deutlich klarere Strukturen zu sorgen.

Wer redet denn was schön? Und was genau wird schön geredet?
 
Ich wiederhole mich: Nach meiner Erfahrung gibt es in jedem Beruf, auch dem des Lehrers, solche und solche. Und das in Schule, Studium und jedem Ausbildungsgang, der mir bekannt ist. Persönliche Schwierigkeiten zwischen einzelnen Personen - wenn die Chemie nicht stimmt - können noch hinzu kommen. Und natürlich ist es frustrierend und ungerecht, wenn ich eventuell bei einer anderen Mathelehrerin mehr verstehen und dann bessere Noten schreiben würde - aber that's life. Wenn die TE das mit Anfang 30 tatsächlich zum ersten Mal erlebt, hatte sie wirklich großes Glück mit ihren bisherigen Lehrern.

Da ja nun doch nicht alle Dozenten als vollkommen unfähig bezeichnet werden: Wurde überhaupt schon mit den betreffenden Dozenten gesprochen? Und falls das nicht half: mit dem Kursleiter? Inwieweit kennen die Dozenten überhaupt die Anforderungen, die die Schule oder das Curriculum an sie stellt? Kennen Sie die empfohlenen Lehrbücher?

"Die Schule" bzw. die hauptamtlichen Lehrkräfte können nicht auf Missstände reagieren, auf die man sie nicht hingewiesen hat. Für sowas habt ihr Kurssprecher gewählt. Wenn der Großteil der Klasse Probleme hat, dürfte es ja nicht schwer sein, diese Sprecher in Aktion treten zu lassen. Die Überarbeitung der gesamten Schulstruktur ist dazu weder notwendig noch wird sie gefordert.

(CAVE: Das ständig wiederholte "in meiner früheren Ausbildung war mehr Lametta" ist kein sinnvolles Argument. Und auf den Wunsch, nur die paar Punkte zu besprechen, die in der nächsten Klausur dran kommen, wird der Kursleiter nicht wie gewünscht reagieren!)
 
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...Ich werde jetzt statt mich damit weiter zu beschäftigen, wie es doch leichter gehen würde, oder zu erklären wo unterschiede zur Wirtschaft sind, ans lernen machen und einen Weg finden wie ich durch diese Ausbildung komme ohne dabei vom Frust darüber aufgefressen zu werden.
Wenn es gar nicht besser werden sollte, letztendlich ist das erste halbe Jahr Probezeit. Bis dahin sind es noch knapp 5 Monate und damit ist noch reichlich Zeit sämtliches für und wider abzuwägen.

Der spezifische Lernprozess, sich mit den vorhandenen Widrigkeiten vor Ort zu arrangieren - bei Dir noch im werden. :confused: Es nutzt Dir wenig wenn ich schildere wie anders es aktuell an unserer Schule läuft.

@WildeSchwester - lies doch bitte sorgfältiger, :weissnix: ich dank Dir.
 
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Verständnisfragen...
Man will also erst mal was über die Haut lernen. Dann geht man auf Station und schaut sich alles an, was mit der Haut zu tun hat. Dann geht man wieder in den Unterricht und lernt was über das Herz- geht wieder in die Praxis und schaut sich dort alles an, was man zum Herzen gelernt hat... usw.

Patient A reagiert identisch wie Patient B auf Maßnahme 123. Es muss also nur Checkliste und Drehbuchstandard vermittelt werden. Damit weiß man dann, was man zu tun hat.

Elisabeth
 
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Moin, moin...!

Ein gut strukturierter Unterricht (was verstehen Schüler eigentlich unter diesem Begriff? Definieren das Lehrer und Schüler gleich?) ist auf jeden Fall immer ein wichtiges Ziel. Ich halte es aber nicht für realisierbar (und sinnvoll), eine theoretische Ausbildung im Sinne der TE aufzubauen. Die Anforderungen differenzieren sehr stark von Fachbereich zu Fachbereich, Station zu Station und wechselt man in ein anderes Haus liegen Anordnungen wieder auf anderen Gebieten. Sicher soll ein guter Unterricht dazu führen, dass man eine Klausur gut besteht, aber ein guter Unterricht definiert sich ja nicht allein darüber. Ziel eines Unterrichts (unter anderem) ist nicht das Bestehen einer Klausur, sondern das inhaltliche und methodische Rüstzeug für die Praxis zu liefern!

Gruss
Hartwig
 
Jemand spricht es aus. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass es jemand angesprochen hat, dieses komische, mulmige Gefühl, dass mich so oft während der theoretischen Einheiten begleitet.

Die Anatomie ist ohne Frage eines der lernintensivsten Fächer und man sollte auch Zeit da rein stecken, allerdings habe ich eine Diskrepanz zwischen den Lehrmethoden und Struktur (ich sage nicht Fähigkeiten, jeder hat seine Talente) festgestellt.

Betreffend der Terminologie kann man, wie ich finde, sich relativ gut entlanghangeln und versteht doch was gemeint ist (die Dozenten werden schon wissen, dass man mit dem ventriculus cordis sinister, ventriculum sinister/sinistra/sinistrum das linke Ventrikel, die linke Herzkammer meint. Man kann in der Pflegeausbildung keine Kenntnis um die Deklination "unbekannter" Adjektive verlangen). Wenn mir jemand zuruft "Vena Cava!" weiß ich genauso Bescheid wie wenn er sich vertut und "Venum Cavum!" ruft.
Meine Dozenten sind diesbezüglich relativ entspannt solange man sich keine groben Schnitzer erlaubt.

Wir hatten im letzten Block eine neue Dozentin, die uns die Nieren erklären sollte. Dann kam sie, lehrte sie und verwirrte. Sie ging tatsächlich in das atomare Level von Glucose-Molekülen. Ich bin und bleibe der Meinung, das dies mir nicht in der Pflege eines Menschen hilft. Ich sollte natürlich um die Filtration wissen, was die Glucose wo zu suchen hat, wo sie filtriert wird und in etwa wie besonders, da man oft auf Menschen mit Erkrankungen der Niere trifft, allerdings ging das mit dem Molekül so tief, sodass es eher Schaden (heillose Verwirrung) als Nutzen (die Übertragung eines Glucose-Moleküls auf eine pflegerische Situation?) angerichtet hat.

Bei uns besteht das Problem, dass wir zum selben, oder zusammengehörigen Thema auch mal gerne unterschiedliche Dozenten haben, die sich nicht untereinander absprechen. Das ist schwierig insbesondere wenn man versucht, dem jeweiligen Dozenten zu erklären, dass Dozent A es so erklärt hat und Dozent B dann sagt "Das ist zwar oberflächlich richtig aaaaaber...." und dann rutschen wir wieder in eine Exkursion der molekularen Biochemie (interessant aber schwer übertragbar wenn man kein Grundlagenwissen in Besagter besitzt).

Strukturtechnisch habe ich persönlich schon aufgegeben. Im ersten Lernblock den Bewegungsapparat in der Anatomie aber dazu nix weiter im zweiten Lernblock dann Nieren und ihre Verdauungscrew und Athrose und Athritis. Zumindest hat man sich den Bewegungsapparat noch mal ins Gedächtnis gerufen.

Mir scheinen Ausbildungsinhalte recht arg durcheinandergewürfelt und obwohl ich sie interessant finde war ich doch heillos überfordert im ersten Einsatz mit den wie manche sagen "einfachsten Erkrankungen" (häufigsten) u.a. Demenz, Athrose. Allerdings war meine Station sehr onkologisch behaftet was sowieso zu einer Überforderung meinerseits geführt hat.

Es ist schwer nicht (nur) für die Klausuren zu lernen, einfach weil der Leistungsdruck entsteht und viele Inhalte nicht in Zusammenhang mit Pflegesituationen gesetzt werden können (besonders im ersten Lernblock!). Ich merke nun im zweiten Einsatz, dass sich mein Blick geschärft hat und es mir leichter fällt, die Anatomie zu verstehen und in Zusammenhang mit den Patienten zu sehen und mir damit die Dinge besser zu merken.
Das soll ein Lichtblick für uns Schüler sein, die Leber wächst mit ihren Aufgaben.

Kurz gesagt: Die Dozenten sollten untereinander kommunizieren was, wie gelehrt wird, die Übungsaufgaben sollten auch im Unterricht durchgeführt werden und Anatomie muss in Bezug zu Funktion, Disfunktion und Praxis gebracht werden.

Allerdings haben die Dozenten bei uns es gerne wenn die Schüler den lütten Kutscher machen, d.h. lächeln, winken und so tun als verstünden sie wie es um sie geschieht.
 
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Ich mach mal einen Schwenk hin zu einer mehrmonatigen Weiterbildung, wo man im Detail recht flexibel war und ist. Die Weiterbildung fand bei uns statt, d.h. durch mir bekannte Lehrkräfte, sämtliche unserer Oberärzte, weitere. Im Kurs waren Kollegen, die teilweise erst sehr kurz in dem Bereich arbeiten, oder/ und ihre 3-jährige Ausbildung erst beendet hatten.

Bei verschiedenen Themen guckte man dann in Gesichter, die recht eindeutig vermittelten - keine Ahnung was da erzählt wird. Vereinzelt Desinteresse. Auf "meine" Ärzte war ich echt gespannt, wie sie den Unterricht gestalten, Wissen vermitteln. Den Bonus: Ich bin Dir prinzipiell erst mal wohlgesonnen, weil ich Dich kenn - gab es nur von mir.

Es gab Ärzte die haben dass toll gemacht, grad unser Chefarzt - eben weil er sehr viel Erfahrung hat, vor anderen zu sprechen, Wissen zu vermitteln, das auf ein vernünftiges Maß runterzubrechen. Ein Oberarzt hat damals auch an Pflegeschulen unterrichtet, das war ordentlichst hilfreich. Andere haben sich ein Details "reingefressen" oder in ihr Lieblingsthema - eben weil sie es nicht lassen konnten darüber zu referieren. Nur hatte das dann mit dem was sinnvoll war dann vereinzelt so gar nix zu tun. Einer, muss das so schreiben, hat gelangweilt vom Blatt abgelesen. Da hätte er uns auch die Blätter geben können und wieder abdüsen. Lesen kann ich auch.

Ein geschätzter und erfahrener Kollege hat 2 Tage für ein pflegerelevantes Thema bekommen, er ist Trainer, hat es also eigentlich vernünftig gelernt. Auch gelernt sein Wissen zu vermitteln. Es war grausam, nach kürzester Zeit blickte ich in entsetzte Gesichter, keiner war mehr beim Thema, er wurde ausgelacht, der Kollege schien das kaum zu merken. Mir hat er leid getan, aber so ging das nicht. Es gab umgehend Rückmeldungen an die Kursleitung, welche sich dann selbst ein Bild gemacht hat. Ab dem nächsten Kurs hat jemand anderes das Thema übernommen. Bei JEDER Fort- und Weiterbildung gibt es sowieso eine schriftliche Beurteilung über jeden einzelnen Dozenten.

Mir ist auf der anderen Seite bewusst, wie das System bei uns funktioniert. Die meisten Ärzte unterrichten nebenbei, während der Arbeitszeit, es gibt eine kleine Aufwandsentschädigung, das war's.

Wie man generell mit dem Thema umgeht, wie Kritik ermöglicht wird, auf sie reagiert wird, wie ein gewisses System sich etablieren kann WENN es denn eingeführt wird - da bleibt für mich nur: Es führt eigentlich KEIN Weg dran vorbei. Im Interesse aller Beteiligten.

Das wünsche ich mir - in Bezug auf das eigentliche Thema - auch. Auch weil es das für die Azubis, in der Form, bei uns gar nicht gibt. Dafür profitieren sie wenigstens von denen die eine Beurteilung abgeben dürfen und sollen.
 

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