Schwere Halluzinationen und Angsttäume nach Chemo/Morphingabe

Hope1958

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Liebe user!
Ich hoffe sehr, dass hier Jemanden zum Gedankenaustausch finde.
Bei meinem Ex-Ehemann wurde vor 3 Jahren ein Sarkom zwischen den Schulterblättern diagnostiziert.
Am 25.12.2011 hat er seinen 50. Geburtstag gefeiert.
Er hat schon diverse Chemos-auch orale Chemo erhalten,aber die Krankheit schreitet-zu unserem Entsetzen unaufhörlich fort.Es haben sich weitere Metastasen in beiden Lungenflügeln und eine sehr große im Mediastinum gebildet, die am Herzen festgewachsen ist.
Auch 2 grosse Operationen bei einem Prof in Essen , zu denen ich ihn mehrere Wochen begleitet habe nicht den gewünschten Erfolg gezeigt.
Anfang 2012 hat ihm seine Onkologin eröffnet, dass nun die "finale Phase"eintritt-obwohl im Sarkom-Zentrum noch weitere 3 Chemos-und ggf eine Operation geplant sind.
Er hatte große Schmerzen, da die Metastase im Mediastinum nun schon von außen tastbar ist und auf Herz und Lunge drückt.
Treppensteigen und Spaziergänge fallen ihm sehr schwer.
Aber er kämpft tapfer weiter-und es bricht mir das Herz hilflos zusehen zu müssen.
Seitdem er Morphium bekommt, getraut er sich nicht mehr zu schlafen.
Ein Antidepressiva bekommt er bereits seit 1 1/2 Jahren.
Morgen habe ich ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt.
Vielleicht jat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir einen Tip geben, was man gegen die nächtlichen Hallozinationen tuen kann.
Vielen Dank im Voraus
 
Was man dagegen tun kann, wird sehr auf die Ursache ankommen. Und die wird vielschichtig sein.

Ich will eine Nebenwirkung von Medikamenten nicht ausschließen (wobei Halluzinationen und Ängste jetzt keine typische Morphin-Nebenwirkungen sind). Aber zum einen könnten sie auch direkte Folgen der Krankheit sein - durch noch nicht entdeckte Metastasen im Gehirn.

Zum anderen sind Ängste bei dieser infausten Prognose ja verständlich. Da geht einem eine Menge im Kopf rum, dass einen nicht zur Ruhe kommen lässt.

Wie werdet Ihr - außer durch die Medikation - unterstützt? Ambulante Hospizbegleitung? Psychoonkologie? Seelsorge?
 
typisch wären eher albträume - und so habe ich die schilderung jetzt auch eigentlich verstanden. die ängste wiederrum können eng mit selbigen korrelieren (falls das in der schilderung nicht sogar so gemeint war).
interessant wäre noch, welches antidepressivum der pat. bekommt; mirtazapin z.b. ist durchaus bekannt für seine schlaf-nebenwirkungen (auch: anomale träume).
zusammen könnte beides in dieser hinsicht auch wechselwirken.

was man da machen kann, sagt ja zum einen claudia (nicht-medikamentöse unterstützung, sehr wichtig!). andererseits kann man vllt die frage stellen, welches opioid er ganz genau bekommt. ist es konkret morphin, oder ein anderes? patienten reagieren mitunter individuell auf opioide. vllt den arzt fragen, ob auf ein anderes umgestellt werden könnte?

stichwort wäre da 'facharzt' (etwa ein schmerztherapeut, falls noch keiner involviert ist - in zusammenarbeit mit der onkologin).

diese zeilen bitte ohne gewähr - dies ist nur ein forum, das keine ärztliche beratung ersetzt.
 
Zwei Vorschläge, die ich dringenst anraten möchte


Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) - gibt's die vor Ort?

Wir haben hier diese Möglichkeit, seit dem letzten Jahr
auch der Arzt macht Hausbesuche, der Pflegedienst ist immer telefonisch erreichbar, 24h am Tag, 7 Tage die Woche.
Die SAPV ist eine Leistung die durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt ist.

Gibt es einen Hospizverein in der Nähe?
Recherchieren, anrufen, nachfragen
Ein Hospizverein hat eine Notfallnummer ist 24h am Tag, 7 Tage die Woche jemand erreichbar.


Schreibst leider gar nichts, wo Du wohnst
somit kann man Dir keinen gezielten Link zukommen lassen
aber suchen könntest selbst schon mal
welchen Beruf hast Du, bist Du Krankenschwester?
 
Ich nehme mal an, das die 3 geplanten Chemos dazu dienen sollten, das Wachstum des Tumors und metastasen aufzuhalten bzw zuverlansamen.
Ist für viele Onkologen Standart. Nur sollte sich Patient ebend genau überlegen, auf er sich das mit all seinen Nebenwirkungen antun will/möchte und kann.
Ich würde vielleicht auch ein Psychoonkologen mit hinzu ziehen. Ich hab gute Erfahrung mit einem solchen gemacht, der viele Patienten mit infauster Prognose bei uns betreut.
Wenn du mir deinen Wohnort nennst, kann ich mal schauen, welche Psychoonkologen in eurer Nähe sind. Eine andere Anlaufstelle wäre die Tumorberatung, die sind auf immer auf den neusten Stand und können gezielt helfen.
Dann natürlich die anderen Hinweise der User.
In sächsichen Raum, gibt es ein so genanntes Brückenteam, das Patienten im präfinalen Stadium daheim betreut. Vielleicht habt ihr das auch in eurer Nähe, einfach mal googeln Brückenteam und dein Wohnort.

Für die betreuenden Angehörigen ist es oftmals schwerer los zulassen, ich glaube, du bräuchtest auch jemanden, der dich psychologisch betreut. Nicht nur für die augenblickliche Situation, sonderer erst recht danach.
 

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