Schwere Depression...

Nellie

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29.11.2010
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Weiss gerade nicht, in welches Forum das Thema am besten passt...
Ich bin zur Zeit in der Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Dieser Beruf war lange mein Traum, und ich bin auch sehr glücklich, dass ich endlich die Möglichkeit bekommen habe, diese Ausbildung zu machen. Bin im 1. Lehrjahr, noch in der Probezeit...und war schon lange vor der Ausbildung ziemlich depressiv, bin soweit aber zurecht gekommen. Irgendwie spitzt sich die Situation seit einigen Wochen extrem zu...ich geh jeden Tag arbeiten/zur Schule, liebe meinen Job, kümmere mich gut und meine Patienten und lasse mir nichts anmerken. Sobald ich zuhause bin, würde ich am liebsten alles abdunkeln und den ganzen Tag im Bett bleiben. Ich habe keine Ahnung, warum es momentan so extrem ist, habe nicht ansatzweise das Gefühl, dass ich überfordert bin oder es der falsche Beruf ist oder sonst was..eigentlich müsste ich rundum zufrieden sein.
Wenn ich ein paar Tage frei habe, ist es besonders schlimm...hatte gerade 3 Tage frei und habe eigentlich durchgehend im Bett gelegen und geheult. Morgens duschen gegangen und sofort wieder ins Bett..gegessen hab ich diese drei Tage nahezu überhaupt nichts, kein Hunger..keine Lust mir was zu machen..was auch immer. Absolut antriebslos...und ich schaff es seit Wochen nicht, den Arzt anzurufen...jeden Tag nehm ichs mir vor, aber dank meiner Antriebslosigkeit schaff ich es absolut nicht...ich weiss, dass es sich total *******e anhört, aber leider ist das momentan so..leider gehe ich davon aus, dass ich um den Arztbesuch nicht drumrum komme, da ich ohne ärztliche Unterstützung da nicht mehr rauskommen werde. Zur Therapie geh ich übrigens schon..aber auch da schaff ichs momentan nicht anzurufen um einen Termin zu vereinbaren...

Meine größte Sorge ist es einfach, dass die Depression rauskommt...jemand es erfährt und es dann heisst, ich sei nicht belastbar und ungeeignet oder so..das will ich auf keinen Fall, denn ich liebe meinen Job!!! Bin aber noch in der Probezeit und könnte mir durchaus vorstellen, dass man wegen sowas als ungeeignet abgestempelt werden könnte. Ich bin verzweifelt.....kennt jemand sowas??? :weissnix:
 
Hallo, Nellie,

du bist anscheinend motiviert, zur Arbeit zu gehen und auch motiviert beim Arbeiten, d. h. du brauchst eher keinen Krankenschein und dann muß es im Moment auch keiner wissen? Richtig?
Das du in Therapie bist, finde ich gut.
Ruf mal deinen Hausarzt/ einen Psychiater an und gehe hin, vielleicht brauchst du ja ein unterstützendes Medikament.
Du bist für den Beruf sicher nicht per se ungeeignet, wirst es aber sicher schwerer haben als andere. Aber vielleicht nicht nur in dem Beruf, sondern allgemein im Berufsleben.
Aber eine Depression ist behandelbar, also Nellie::megaphon:Ruf an.
Ich drück dir unbekannterweise die Daumen, das du alles auf die Reihe kriegst,
Grüße, Marty
 
Kann mich da nur anschließen..

Leider stellt diese Antriebslosigkeit tatsächlich oft ein unglaubliches Hindernis dar und jemand, der das selbst nie erlebt hat, wird sich das kaum vorstellen können. Mir selbst erging es so, als ich dabei war, die Hochschulreife nachzuholen. Bin damals weder zum Arzt noch zur Therapie gegangen, noch war mir bewusst, was mit mir los war. Letztendlich hat es mich das Abitur gekostet, obwohl ich das mir, seit ich denken kann, gewünscht habe.

Du solltest bitte schnell Hilfe aufsuchen. Denn wenn sich die Depression verschlimmert, kann es wohl auch noch zur Arbeitsunfähigkeit kommen und ich gehe davon aus, wenn ich so deinen Beitrag lese, dass du genau das vermeiden möchtest. Davon abgesehen, dass deine Lebensqualität zur Zeit total beeinträchtigt ist und du dich wahrscheinlich nicht einmal richtig erholen können wirst.

Wie sieht es denn mit dem Schlaf aus? Kannst du das denn noch problemlos? Sicher auch ein Punkt.. Schlaflosigkeit kann sehr deinen Alltag beeinflussen.
 
Naja, bei der Arbeit bin ich motiviert. Aber motiviert hingehen sieht glaub ich anders aus...es kostet mich jeden Tag enorme Überwindung aus dem Bett aufzustehen...wenn ich dann aber einmal auf der Arbeit bin gehts..so als würd ich für die Zeit auf der Arbeit ne Maske aufsetzen, die sofort wieder verschwindet, wenn ich Feierabend hab...
Ich will keine Krankmeldung, möchte auch um Gottes Willen nicht arbeitsunfähig werden...aber ich hab Angst, dass es soweit kommt. Vor 2 Jahren war ich schonmal stationär mit meinen Depressionen, weils so schlimm war, dass es damals keine andere Wahl gab...und ich bin damals 3 Monate komplett ausgefallen...das kann ich mir in der Ausbildung natürlich nicht erlauben.

Schlafen kann ich fast gar nicht..einschlafen ist schon problematisch, und wenn ich denn mal einschlaf, wach ich andauernd wieder auf und kann dann nicht wieder einschlafen...meine größte Angst ist einfach, dass es rauskommt..denn ich mach mir Tag und Nacht Gedanken um meine Probezeit..was mir halt zu denken gibt...vor kurzem fragte mich auf der Arbeit jemand, obs mir denn gut gehen würde, ich würde ja immer so blass/krank/müde aussehen..irgendwie fällts mir dann auch schwer aus Überzeugung zu antworten "ja es geht mir gut", weil mir schon bei der Frage fast die Tränen kommen. Hab die Person seitdem nicht mehr gesehen, weiss aber dass ich sie diese Woche definitiv wieder wahrscheinlich jeden Tag sehen werde....weiss wirklich nicht was ich machen soll..jede noch so kleine Tätigkeit strengt mich total an und ich hab das Gefühl, dass mir das jeder anmerkt..auch wenn ichs noch so gerne verstecken würde....
 
Naja, deine Angst, den Ausbildungsplatz zu verlieren, verbessert es auch nicht unbedingt - im Gegenteil. Es kann mit eine der Ursachen sein.
Und ich denke, du weißt auch selbst, dass es eines Tages so weit kommen kann, da wirst du morgens dann nicht mehr aufstehen können und dich komplett vor der Außenwelt verschanzen.

Ich finde und würde dir nahe legen, keinen Tag mehr zu warten, sondern jetzt gleich einen Termin zu machen, ob das nun beim Therapeuten oder Arzt ist.
Wenn du es auf später verschiebst, wann wird dieses später sein? Ich denke, du weißt es selbst aus deinen Erfahrungen, dass der Zeitpunkt womöglich nie eintrifft und du im schlimmsten Fall total zusammen brichst, wenn man das so nennen kann..

Würde dir auf jeden Fall nahe legen, jetzt gleich um einen Termin zu bitten.
 
Hi Nellie,

es ist keine Schande krank zu sein, aber es ist eine Schande nix zu machen.

Nimm umgehend Kontakt mit deinem Psychiater auf, lieber jetzt als morgen.
Mit jedem Tag den du wartest wird es schlimmer werden.

Was meinst wie lange es dauert, dass du durch den Schlafmangel und die Depression nicht mehr aus dem Bett kommst oder schlimmeres?

Gute Besserung
Narde
 
Ja ich weiss...genauso ist es ja auch. Es wird ja immer schlimmer, und ich komm ja schon gar nicht mehr aus dem Bett...ausser halt zur Arbeit. Ich bin seit Stunden schon wieder wach und hab mir vorgenommen, dass ich direkt um 8 beim Arzt anrufe, wenn er aufmacht. Seitdem liegt das Telefon neben mir und ich schaff es nicht die Nummer zu wählen...ich hab keine Angst vorm Arzt oder so..natürlich mach ich mir Gedanken, was die denken könnten...aber ich geh normalerweise hin, wenns denn sein muss...nur diese Antriebslosigkeit hindert mich gerade total daran, dort anzurufen...

Gleich hab ich Spätdienst, bin irgendwie total nervös und zittrig gerade..weil ich Angst hab, dass die Person, die mich letztens drauf angesprochen hat auch wieder Dienst hat und wieder fragen könnte...aber ich schaffs einfach auch nicht, es dauerhaft zu verstecken, zumal das ja auch alles andere als richtig wäre...
 
Naja, eine Möglichkeit wäre das schon...aber da ich mich und meine Antriebslosigkeit kenne, weiss ich...dass ich den Termin dann in letzter Minute wieder absage... :cry1:
 
Hmm...ja, dann versuch ich mal mich zu überwinden jemanden anzurufen, der den Termin machen kann...wobei es eigentlich einfach nur peinlich ist, dass man das selbr nicht schafft....

Ich lieg immer noch im Bett, nervös, zittrig, Bauchkrämpfe...ich will da gleich nicht hin, es darf niemand merken, wie schlecht es mir geht....:-(
 
Das muss dir nicht peinlich sein, du bist krank!
 
Das ist sehr vernünftig, sich Hilfe zu suchen und braucht Kraft und Überwindung.
Du kannst stolz auf dich sein, den Schritt zu wagen und aktiv geworden zu sein; und das braucht dir gar nicht peinlich zu sein.

Wenn du einen Patienten nach einem schweren Unfall betreust, musst du demjenigen ggf. ja auch helfen; beim waschen, beim essen, etc etc
Und nein, es ist nichts anderes.
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man körperliche Verletzungen sehen kann (und wenn es nur der Gips/Verband ist), Infektionen nachweisen kann und seelisch-gesundheitliche Probleme eben nicht so einfach. Das macht diese aber nicht harmloser oder weniger schwerwiegend.

Hat denn eigentlich alles geklappt nun?
Wegen der Kollegin würde ich versuchen, mir keine zu großen Gedanken zu machen. Falls sie hartnäckig ist, kannst du dir auch eine Ausrede ausdenken, damit sie nicht weiter fragt. ZB deine Nachbarn machen bis spät in die Nacht Krach oder so...
 
Ich habs zustande gebracht, mich soweit fertig zu machen, dass ich gleich nur noch Schuhe anziehen muss und losfahren kann...Arzt oder Freundin hab ich allerdings noch immer nicht angerufen...
Es ärgert mich einfach, dass ich die einfachsten Sachen nicht selber
schaffe..seh aber irgendwie auch keinerlei Hoffnung, dass das nochmal besser wird..

Und wegen der Kollegin...weiss nicht, eigentlich mögen wir uns wirklich super gerne und vllt. würde ich auch mit ihr mal darüber reden wollen...ich hab schon das Gefühl, dass ich das könnte...aber es ist eben eine Kollegin und da gehört dieses Thema für mich irgendwie halt nicht hin. Sie hat bisher nicht hartnäckig immer weiter gefragt, meinte man würde sehen, dass es mir nicht gut geht und sie wär halt ein wenig besorgt...hab versucht irgendwie auszuweichen, was nicht ganz gelungen ist...und hab sie danach nicht mehr gesehen...aber das wird sich wahrscheinlich gleich ändern...
 
Das Forum kann dir hier nicht weiterhelfen, also ruf deinen Arzt an.
 

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