Schriftliches Examen Juli 2020

Im Isobereich werden keine Prüfungen statt finden!
Das ist mir klar. Deswegen schrieb ich ja, dass es ziemlich doof sei, dann auf einer "fremden" Station Examen zu machen!
Das Praxisbegleitungen ausgesetzt sind ist sinnvoll - es ist einfach unnötiger Kontakt.
Ja sicher ist es in dem Kontext sinnvoll. Trotzdem fehlt uns damit eine wichtige Übungsmöglichkeit. Bis jetzt hatte ich in dieser ganzen Ausbildung genau ein Ereignis dieser Art. Da "richtige" praktische Anleitungen bei uns im Haus Seltenheitswert haben (und auf einigen Stationen gar nicht passieren), fehlt vielen von uns eben die Übung darin, zu arbeiten, während einem jemand über die Schulter kuckt
Laut Schule arbeitet man ja "einfach nur so, wie in jedem anderen Dienst auch". Dass das nicht der Wahrheit entspricht, sollte jedem klar sein.
In einem "normalen" Dienst versorge ich nämlich auch im OK keine eigenen Pat., begleite keine Visiten, arbeite diese nicht aus, mache keine Aufnahme selbstständig, fordere kein Labor an und benutze auch nur selten eins der vielen Assessmentinstrumente.
Das sind aber Tätigkeiten, die im praktischen Examen gefordert werden (könnten).
Es gab bis jetzt 2 Stationen, bei denen ich ab und an mal Visiten begleiten/ausarbeiten, Tabletten stellen oder eine Aufnahme selbst machen durfte.
Ich durfte auf ITS, wo ich es am wenigsten erwartet hätte, selbstständiger arbeiten, als auf jeder anderen Station.

In einem "normalen" Dienst besteht die Hauptaufgabe der Schüler aus putzen, Patiententransport, auffüllen, Wasser und Essen verteilen, sowie VZ messen. Und zwar völlig egal, ob man nun kurz vorm Examen steht oder seinen ersten Einsatz hat.
Das alles sind Tätigkeiten, die meines Wissens nach im Examen nicht die größte Relevanz haben.

Wenn das in anderen Häusern anders ist, ist das natürlich schön, bei uns geht es aber eben wie oben beschrieben zu.
 
Im Isobereich werden keine Prüfungen statt finden!

Ist das eine generelle Regelung, oder hat sich da in den letzten 5-10 Jahren etwas geändert? Ich erinnere mich an einige Klassenkameraden, die isolierte Patienten zur Prüfung zugeteilt bekamen.
 
Es ist nicht verboten, aber für gewöhnlich gibt es ja keine kompletten Isolierstationen, sondern einige Patienten mit multiresistenten Keimen. Das ist ja schon ein Unterschied.

Wir haben weiterhin chirurgische Patienten, weil Du nicht alle OPs aufschieben kannst, wir haben weiterhin internistische Patienten, weil Herzinfarkte oder Krebserkrankungen sich nicht an Quarantänerichtlinien halten - es sollten noch genügend Patienten vorhanden sein, um die praktischen Prüfungen nicht zusätzlich zu erschweren.
 
Ist das eine generelle Regelung, oder hat sich da in den letzten 5-10 Jahren etwas geändert? Ich erinnere mich an einige Klassenkameraden, die isolierte Patienten zur Prüfung zugeteilt bekamen.

Naja, MRSA oder ein 4 MRGN sind schon etwas anderes als Covid19....letzteres fällt unter das IfSG. Hier müssen nicht unnötig 2 weitere Menschen im Zimmer sein. Ausserdem müssen wir ja auch unsere Unterlagen zum Schreiben rein und rausnehmen und man geht eben wegen der Versorgung von 2 bis 4 Patienten auch öfter mal rein und raus.
Vom Ablauf her nicht praktikabel....
 
Ich kann die Nöte und Ängste des Examenskurses voll und ganz verstehen. Jedoch kann ich auch nur beruhigen. Es ist für alle Beteiligten dieses Jahr eine Ausnahmesituation. Die Schulen warten bislang noch auf die Anweisungen der Regierungen. Wir arbeiten parallel dazu schon an Alternativlösungen. Die Rede ist hier auch von Simulationen, falls sowas dann an der jeweiligen Schule möglich ist ;)
Wir kämpfen für unsere Schüler um bessere technische Lösungen zum Onlinelearning und Simulationen um in der Theorie und der Praxis gut aufgestellt zu sein. Denkbar sind natürlich auch Prüfungen in der Praxis, wie alle Jahre. Da muss man aber das örtliche Infektionsgeschehen zu der Zeit abwarten. Ich weiß, dass das für die Schüler blöd ist, diese Unsicherheit......
Wir sind doch alles Menschen und verstehen das. Auch wir beruhigen unsere Schüler immer wieder und versuchen den engen Kontakt zu halten, damit sie sich nicht allein gelassen fühlen. Wir haben Tränen getrocknet und Paniken versucht zu vermeiden. Das mit den Tränen meine ich natürlich nicht wörtlich :)
Ich wünsche euch viel Gelassenheit und Durchhaltevermögen!!! Uns allen!
 
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Auch wir beruhigen unsere Schüler immer wieder und versuchen den engen Kontakt zu halten, damit sie sich nicht allein gelassen fühlen. Wir haben Tränen getrocknet und Paniken versucht zu vermeiden.
Das passiert bei uns halt so gar nicht. Wenn wir nicht permanent nachfragen würden, wüssten wir beispielsweise bis heute nicht, dass alle praktischen Begleitungen erst mal ausgesetzt sind.
Das war uns natürlich irgendwo klar, aber eine Info wäre trotzdem nett gewesen.
Skripte, die uns seit Wochen/Monaten versprochen wurden, haben wir teilweise immer noch nicht...
Wir haben eher das Gefühl, alleine gelassen zu werden.
 
Ihr habt doch sicher einen Klassensprecher und eine Kursleitung. Jemand(im besten Falle der Klassensprecher) meldet sich telefonisch bei der Kursleitung und spricht eure Ängste an!!!!! Ihr müsst das kommunizieren!
 
Ihr habt doch sicher einen Klassensprecher und eine Kursleitung. Jemand(im besten Falle der Klassensprecher) meldet sich telefonisch bei der Kursleitung und spricht eure Ängste an!!!!! Ihr müsst das kommunizieren!
Haben wir. Da kommt halt nicht viel.

Wir haben z.B. nachgefragt, wie das mit Zulassung zum Examen bei Überschreitung der Fehlzeiten durch eine angeordnete Quarantäne wäre.
Das Gesundheitsamt bzw. -ministerium sagt, dass der Arbeitgeber das entscheiden muss, die Schule bzw. der Arbeitgeber sagt, dass sie das nicht wissen.
Quarantäne wären mind. 14 Tage.
Wenn man Pech hat, fällt da ein 12-Tage-Arbeitsblock rein, was dann einfach mal knapp 93h ausmacht.

Das macht Angst und Druck.
 

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