Schlecht eingestellte Diabetiker...

sorry: pp = per primam
 
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ergänzend würde ich anmerken wollen, dass ein HbA1c von 9 zwar deutlich zu hoch ist (~210mg/dl), aber immerhin noch keine katastrophe darstellt.

Der HbA1 ist der Erinnerungswert der letzten 8-10Wochen,- und da finde ich den Wert eindeutig zu hoch.Ab wann sprichst du von Katastrophe,- wenn der Fuß schwarz ist oder der Parient erblindet? Immer erst reagieren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist?
 
Was mich noch interesieren würde: Welcher Diabetes-Typ? Adipositas? War die Patientin in der Häuslichkeit auf Insulin eingestellt? Wenn nicht, warum nicht? wenn ja- mit welchem Insulin? Ist die Patientin kognitiv in der Lage gewesen die Insulintherapie zu verstehen?

Elisabeth
 
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Der HbA1 ist der Erinnerungswert der letzten 8-10Wochen,- und da finde ich den Wert eindeutig zu hoch.Ab wann sprichst du von Katastrophe,- wenn der Fuß schwarz ist oder der Parient erblindet? Immer erst reagieren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist?

die frage gebe ich gerne - leicht verändert - an dich zurück (da du den begriff ja ebenfalls verwendest, wenn du mir diese frage stellst) ->

ist ein durchschnitts-bz von 210 deiner ansicht nach eine katastrophe?




und um deine frage gesondert zu beantworten:

der fehler ist schon passiert, wenn man re-agiert und nicht prophylaktisch agiert. manchmal geht das leider nicht, wie wir wohl alle wissen, denn es gibt (etwa multimorbide) patienten, bei denen eine konstant physiologische bz-einstellung nur schwer, sehr schwer oder manchmal sogar gar nicht gelingt.

die grenze ist mE spätestens erreicht, wenn die nierenschwelle überschritten ist - und das ist bereits deutlich vor einem HbA1c von 9 passiert.

aber ein HbA1c von 9 ist sicherlich per se noch keine katastrophe; der müsste schon sehr lange gehalten werden, bis eine neuropathie oder eine angiopathie oder eine retinopathie zu dem geführt haben, was du da anführst: "schwarzer fuß" oder erblindung.
 
Einen Ausrutscher von 200 halte ich für keine Katastrophe. Wenn aber der Langzeitwert aber 9 liegt, dann finde ich schon, das der Blutzucker katastrophal eingestellt ist,- weil ,wie gesagt, der Wert dann eben über Wochen so hoch ist. Die Nierenschwelle wird bei ca. 180mg erreicht,- und Folgeschäden machen sich nicht erst bei einem Wert von 9 bemerkbar, die können auch schon bei leichten Überwerten passieren.
Wenn man "nur" noch reagieren kann, dann ist es doch sinnvoll abzuklären, wie diese hohen Langzeitwerte zustande kommen, evtl. müßte in häuslicher Umgebung der Pflegedienst mit eingeschaltet werden,- als ein Beispiel von vielen.
 
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Die Frage ist doch, woran liegt es? Und kann ich dieses Problem innerhalb eines kurzen Krankenhausaufenthaltes nachhaltig lösen? Es gibt nun mal Grenzen und da bleibt dann nur das Reagieren. Wir sind nicht verantwortlich für das Wohl und Wehe der Menschheit. Unser Verantwortungsbereich ist konkret vorgegeben... oder sollte es zumindest sein.

Elisabeth
 
ich denke, es ist nur ein rein sprachliches problem, das wir beiden hier haben.



beispiel: wenn 200/9 eine katastrophe ist, was wäre dann 11,5?




da es hier um einwirkung über lange zeit geht, ist 9 für mich vielleicht dann eine katastrophe, wenn der wert seit 5 jahren vorliegt (vielleicht, da es viele cofaktoren gibt, auch erst nach 10 jahren, bis es irreversible schäden gibt). so ist er in meinen augen erstmal "lediglich" inakzeptabel und muss halt i.r. eines nahziels korrigiert werden.

aber wie gesagt: ich glaube irgendwie, dass wir eigentlich der gleichen meinung sind.
 
iwie hab ich noch ein paar Probs
seit Tagen überleg ich hin und her, was mich so stört, es ist einiges zusammen gekommen.

Euer Weg, die Werte an die Diabetologin zu faxen - ist, m.M.n. ganz schön umständlich, warum läuft das SO?
Wie ist bei Euch die Struktur angelegt, dass es der Pflege überlassen bleibt, bei erhöhten Werten selbst jmd. einschalten zu müssen,
irgendwie und irgendwann :schraube:
wie oft dann die Ärztin wieder kommt, bei offensichtlichen Einstellungsdefiziten - nach gutdünken ?
Ehrlich - auch das ständige hinterhergetelefoniere - kann keine dauerhafte Lösung sein.
Anzunehmen ist, dass die Problematik auch andere Stationen betrifft, sprich doch etliche Patienten.
Somit sollte an übergeordneter Stelle Interesse bestehen eine andere Struktur reinzubringen. Außer natürlich es gibt da immer wieder so fleißige Bienchen, die neben ihrer Arbeit sich auch noch darum kümmern. Die sich zwar mords drüber ärgern, das auch noch tun zu müssen, aber leider nie dort Gehör finden, wo Entscheidungen zu treffen sind. Blöd.

Pflege kann durchaus Handlungspielräume bekommen, durch ein Schema*, welches unterschiedliche Dosen bei unterschiedlichen Werten ermöglicht
so ein Schema ist sinnvoll bei starken Schwankungen - dass es Dir überlassen bleibt, das irgendwie zu handeln - :weissnix:
...nachdem es (im genannten Beispiel) ein festes Schema gibt - früh und abends immer die gleiche Menge....
...wurden öfters Begleitumstände, die es eigentlich erforderten davon abzuweichen nicht berücksichtigt -?!
...die Umstände, WARUM immer wieder nächtl. Hypogl. auftraten, einen oder mehrere Gründe wird's wohl gegeben haben,
auf Anhieb fällt mir da schon etliches ein, ist aber auch jetzt dafür egal, inzwischen ist Pat. auch entlassen
es will mir aber trotzdem nicht in den Kopf, warum, trotz dokumentierter mehrfacher nächtlicher Hypoglykämie (sonst wüsstest Du das ja auch nicht) keine Abweichung vorgenommen wurde.
Man hat ja nur Stress, zusätzliche Arbeit wenn man HINTERHER reagieren, gegensteuern muss
WO liegt da das Problem, eigentlich. Letztlich entscheide ich - unter Einbeziehung vielerlei Faktoren - jedesmal auf's neue ob ich so verfahre wie es verordnet wurde, gibt es genug Gründe die dagegen sprechen, dann ist das eben so.

Keine Ahnung wie oft, bei anderen hier, es eher so läuft wie bei uns - wo i.d.R. spezialisierte Krankenschwestern die Anpassung übernehmen und nur selten der dafür zuständige Internist
wo ich, nach schriftlicher Verordnung dazu, im PC eine Beratung (da geht allerlei) anfordere
die Kollegin kommt, guckt sich die Kurve an, Vorerkrankungen + sonstige Medikation, spricht mit dem Pat., legt fest was sie ändern möchte, sowohl Insuline als auch orale Antidiabetika, schreibt dies in die Kurve als Empfehlung
quasi pro forma unterschreibt der Arzt (der es halt seltenst besser weiß), aber ohne das gegenzeichnen gilt es als nicht verordnet
sie bringt ein vorgefertigte DIN A4 Blatt mit und legt darin das Schema fest, an das sich dann gehalten wird
nächtliche Kontrollen für ein paar Tage - gehören häufig mit dazu
erneute Kurvensicht, verändertes Schema anhand der dokumentierten Werte - erfolgt ohne erneute Anmeldung

es wird (weder von übergeordneter Stelle, noch von mir) erwartet, dass jeder Arzt firm drin ist, die Insulin/oAd Anpassung vorzunehmen, daraus hat sich DIESES System entwickelt
die Kollegen machen das inzwischen seit Jahren, sind auch immer auf dem neuesten Stand, jeder von uns weiß dass es diese Möglichkeit gibt, jederzeit Beratung anzufordern.

Ich hoff dass das einigermaßen verständlich rüberkommt, bissl gemurks ist's schon geworden und laaang

*Schema für jede MZ zu der Insulin gespritzt wird, in Tabellenform, von Hand werden die Dosen eingetragen
dazu gehört auch der Spritz-Essabstand, je nach Wert.
Die meisten Pat. brauchen kein individuelles Schema, mit unterschiedlichen Dosen an Insulin, wo es aber nötig ist, wird's gemacht.
So als Anhaltspunkt, rein für das Insulinschema nach Ausgangswert - Übereinstimmung mit den 30er Schritten
http://www.diabetes-pforzheim.de/pdf/Insulindosisplan.pdf

was das entlüften anbelangt, da gab's schon mal was, falls Du da was aktuelleres hast...
http://www.krankenschwester.de/foru...pen-rollen-besser-schwenken-schuetteln-3.html
 

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