Rente mit 67 - geht das im OP?

Zur eigentlichen Frage kann ich mich nicht äußern, da meine OP-Zeit Jahrzehnte zurückliegt. Es waren ein paar Wochen während der Ausbildung.
Aber grundsätzlich möchte ich was dazu sagen: Auch die Politiker, die die Rente mit 67 eingeführt haben, gehen doch nicht ernsthaft davon aus, daß jeder bis 67 arbeitet. Früher arbeitete kaum einer bis 65, künftig kaum einer bis 67. Es geht um Rentenkürzung und nicht um Verlängerung der Lebensarbeitszeit!
Frau von der Leyen schlug vor, daß der Bauarbeiter die letzten Jahre seines Arbeitslebens Büroarbeit machen solle.
Prima. Vierzig Jahre Wände gemauert, Büroarbeit nie gelernt und dann freut sich der Chef bestimmt, alte Maurer in Büroarbeit schulen zu lassen. Kostet ja nix und bringt viel.
Und wir? Soviel Kodierassistenten braucht kein Krankenhaus. Glaub mir, die Frage, ob man mit 67 noch im OP arbeiten kann, wird sich nie stellen. Du gehst vorher freiwillig, u.a. deshalb, weil es keine Alternativen gibt. Und frag mal ältere Chrirurgen, wie gut die es schaffen, nachts um zwei in die Bereichskleidung zu hüpfen und mehrere Stunden zu operieren. (Das künftige Renteneintrittsalter soll 67 sein. Das heißt, daß Du in dem Alter in Rente gehen darfst. Du müßtest also "nur" bis 66 im OP arbeiten. Schafft aber wahrscheinlich auch keiner.)
 
Mittlerweile reden die Politker ja auch schon Rente mit 69!!! Lattenschuss, aber es hoert sich besser an, wir heben das Rentenalter rauf anstatt zusagen wir kuerzen die Rente!

Fakt ist das heute Leute mit Anfang 60 schon kaum noch Stellen finden, mein Papa ist dieses Jahr betriebsbedingt ( und sozialvertraeglich -- fragt sich fuer wen?) gekuendigt worden. hat 48 Jahre fuer das selbe Unternehmen gearbeitet. Nun er will arbeiten, schreibt Bewerbungen ohne Ende, rennt dem Arbeitsamt die Bude ein... Oton was wollen sie hier sie sind viel zu alt! Was bleibt ist 2 Jahre ALG und dann Hartz 4 bis zur Rente! und dann eine deutlich verminderte Rente... trauig und dass fuer jemanden der 48 Jahre sich den ***** aufgerissen hat. Falls jemand eine Stelle hat, ich leite es gerne weiter.

Mit ueber 60 im normalen Stationsalltag, OP, oder Intensiv geht, sehe ich jeden Tag in der USA, aber fragt nicht wie. Meine Lehrerin die ich waehrend meines Kurses hatte, den ich belegen musste, ist 80 Jahre gewesen, sie war fachlich top ohne Frage! Aber lagern, mobilisieren ging von der Kraft nicht, Medis aufziehen ging nicht, denn leider hatte die gute schlimmste Athretis in den Finger. Sie hatte eine Luecke gefunden, aber genau die gleichen arbeiten jeden Tag auf Station, es gibt so viele Schwester jenseits der 60 hier im Osten, die alle nicht in Rente gehen, weil sie das Geld brauchen, gleichzeitig gibt es viele junge ausgelernte KS die nach Jobs suchen.

Nicht jeder wird in Zukunft einen altersgerechten Job vorfinden, ich kann mir nicht vorstellen mit 60 noch auf einer Intensivstation zuarbeiten.
 
Ich denke mal, daß die Herren Politiker schlecht sagen konnten: "Schaffen wir die Renten doch ganz ab, oder wie halbieren wir die Zahl der Rentner am schnellsten?"

Schaue ich mir an, daß die Politik nun von den "Staaten" denen der Konkurs droht eine Heraufsetzung des Rentenalters verlangen, dann frage ich mich:
" Wie pleite sind wir wirklich?", wenn wir diese Maßnahme schon vor einigen Jahren durchführen mußten?

Das wird in jedem Fall auf eine Rentenkürzung herauslaufen, denn selbst wenn sich nun jeder vorbereitet und auf Weiterbildungen setzt, - es gibt keine hunderte Arbeitsplätze in den Kliniken für Mitarbeiter im Rentenalter und die Pöstchen mit der Büroarbeit, gehen unter ganz anderen Kriterien weg, als daß diese das Alter betreffen würden.
Die werden eher von jüngeren Mitarbeitern in Anspruch genommen, als von einem älteren Arbeitnehmer.
Oder sieht das bei Euch anders aus?
Liebe Grüße Fearn
 
Es ist ja nicht nur die körperlich schwere Arbeit und hohe Konzentration, sondern ich denke z.B. auch darüber nach, wie ich im vorangeschrittenem Alter mit dem Schichtdienst zurecht komme. Ich fange ja jetzt schon an, Schlafstörungen wegen der ständig wechselnden Dienste zu bekommen und ich bin nochnichteinmal 30. Ich zweifel, ob ich das Pensum mit 50 noch schaffen werde, seelisch wie körperlich, geschweige denn mit 67.:gruebel:
 

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