Probleme beim ersten Einsatz

Kiara

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05.02.2006
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Hallo zusammen,

bin neu hier und hoffe, dass ich in diesem Forum ein paar wertvolle Tipps bekommen kann.

Ich habe im Oktober 2005 meine Ausbildung angefangen, seit Januar bin ich jetzt in meinem ersten Einsatz im Krankenhaus. Anfangs dachte ich, es wäre recht cool auf der Station, aber so nach und nach wurde ich immer unzufriedener. Ich habe vorher vier Jahre als Aushilfe in der Pflege gearbeitet, habe daher schon einige Erfahrung. Aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Ich will niemanden schlecht machen oder anschwärzen,... ich komm einfach mit dem Team nicht klar. Ich habe meinen ersten Standort gut bestanden, die Patienten sind zufrieden mit mir,... aber mit dem Team werde ich einfach nicht warm. Ich habe das Gefühl, dass sie an Fehlern suchen und mittlerweile ist es soweit, dass ich an meiner Persönlichkeit zweifel.
Ich weiß ja, das Schüler nicht unbedingt beliebt sind, sicher oft zur Last fallen mit dummen Fragen und so, aber ich fühle mich wirklich persönlich angegriffen und bin sehr hilflos in dieser Situation, weil ich auf der Station keinen Ansprechpartner habe,...
Ich hoffe, dass mir jemand sagen kann, an wen ich mich wenden kann,... oder vielleicht ist auch jemand hier, der Erfahrungen mit sowas hat und mir einfach was dazu erzählen kann. Ich würde mich auf jeden Fall über Rückmeldungen freuen...

Vielen Dank schonmal im Voraus!
 
Hast Du schon mal mit Deiner Bezugsperson (Mentor o.ä.) darüber gesprochen???
Oder wenn es da keinen wirklichen gibt oder diese Person sich nicht gesprächsbereit zeigt vielleicht mit der Stationsleitung???
Wenn ein Gespräch bei diesen Stellen versagt würde ich den nächsten Weg wählen und Rat bei einem Lehrer meines Vertrauens suchen.
Es ist sicher als Schüler manchmal nicht leicht. Welche Gründe das auch immer haben mag, ich kann mich an meine Schülerzeit erinnern, da gab es auch Stationen, auf denen ich mich nicht so wohl gefühlt habe. Das hatte aber dann etwas mit der Arbeitseinstellung der Kollegen zu tun.
Ein Schüler, der sich wissbegierig zeigt darf eigentlich nicht als "Last" oder ähnliches empfunden werden. Also ICH bin immer froh, wenn die Schüler viel fragen und sich interessiert zeigen. Nur so können sie lernen und später auch kompetente Kollegen werden.
So was kann ich nicht verstehen.
Also versuch mal rauszufinden woran es liegt. Bei zwischenmenschlichen Problemen, ... na ja, so ungern ich das sage ... lässt sich wohl wenig machen. Der Einsatz ist ja nicht unendlich. Aber einen Versuch der Klärung würde ich auch jeden Fall probieren.
Sonst hast Du nichts von Deinem Einsatz und das wäre ja sehr schade.
 
Hallo Kiara!

Erster Anlaufpunkt sollte wirklich Dein zuständiger Praxisanleiter sein. Der muss einen gewissen pädagogischen Anspruch haben. Er sollte auch als Bindeglied zur Stationsleitung und der Schule wirken können. Zumindest sollte der Idealfall so ausschauen.

Überlege Dir vorher genau, warum Du dieses Gefühl hast, dass Fehler "gesucht" werden. Vielleicht kannst Du es an Vorfällen konkretisieren. Dass Du beginnst an Deiner Persönlichkeit zu zweifeln, ist das letzte, was man während einer Entwicklung in der Ausbildung erreichen möchte.

Fehler darfst Du machen; das steht Dir zu. So lange es nichts grob fahrlässiges oder mutwilliges ist.
Wie schaut es mit der Kritik an Deinen Fehlern aus? Ist sie angebracht; wie wird sie vorgetragen? Werden Dir Lösungsvorschläge und Hilfestellungen unterbreitet? Wie ist die Anleitesituation? Werden ungelernte Tätigkeiten von Dir verlangt?

Aber schau genauso auch auf Dich. Wie kannst Du selbst mit Kritik umgehen uns wie reagierst Du darauf? Negative Kritik gefällt keinem, auch wenn sie mit Watte verpackt ist. Also, übe Dich auch in Selbstreflexion. Auch wenn Du letztendlich in dem Fall zu dem Ergebnis kommst, dass die Situation nicht von Dir beeinflusst wurde.

LG
Michl
 
Ich würde auch sagen, als erstes sollte man zur Mentorin gehen, und das Problem schildern! Sinnvoll ists auch bei der Stationsleitung, vielleicht traut man sich das nicht immer als Schüler, aber ich habe schon sehr sehr coole Erfahrungen damit gemacht!:daumen: (ich backe immernoch monatlich Kuchen für die Leitung:beten:)
Es ist immer besser zuerst das direkte Gespräch zu suchen!
und als letzten Weg würd ich halt mit einer "Vertrauensperson" von den Lehrkräften reden (also wenn das direkte Gespräch nix bringt)!
Vielleicht gab es das Problem schon mal auf der Station! Wenn die Schule das schon mal mitbekommen hat, können die dir am besten bei Lösungsansätzen helfen!

Naja, die meisten bervorzugen allerdings den Lösungsansatz "gar nichts zu machen", der Einsatz endet ja schließlich auch! Nicht immer der richtige Weg!
 
Ich hatte auch Probleme, niemand hatte an mir Kritik geübt, eines Tages meinte mein Lehrer ich sollte mal schneller arbeiten und mir mal Gedanken machen, fand ich doof, habe dann eine 180° Wende gemacht, was man dann auch unter Bemerkungen lesen kann. Also an alle, das Team bitten offen Kritik mitzuteilen!!!! Denn ohne Kritik kann man sich nicht ändern.
 
Vielen Dank für die Tipps. Leider muss ich sagen, dass es vor allem meine Mentorin ist, die mir Probleme bereitet. Auch wenn es hart klingt, habe ich oft das Gefühl, dass sie mich ins "offene Messer" laufen lässt. Beispielsweise habe ich ihr etwas gesagt woraufhin sie meinte, dass wäre in Ordnung. Am nächsten Tag bekam ich Ärger, weil ich ihr das gesagt habe und nicht der Leitung. Ich war total buff. Besonders schlimm finde ich aber, dass ich schon öfter dafür kritisiert wurde, dass ich Dinge so mache, wie sie es mir erklärt hat. Dabei sitzt sie dann seelenruhig daneben und sagt kein Wort und ich bin nicht der Mensch der dann rausposaunt "so hat die mir das aber erklärt". Ich finde, wenn sie Courage hätte, würde sie dazu stehen.
Mit der Stationsleitung komm ich auch nicht besonders klar, ich habe persönlich das Gefühl, dass sie immer innerlich die Augen verdreht, wenn ich etwas frage. Oft reagiert sie nicht einmal sondern schaut mich nur an und geht dann.
Das mit dem Lehrer ist allerdings eine gute Idee, selbst wenn er nichts ändern kann, so weiß er doch wenigstens darüber bescheid, sollte die Beurteilung dementsprechend ausfallen.

An Michl: Ja, ich schau sehr auf das was ich mache, ich habe in "Kritikgesprächen" meist erst zugehört und verständig genickt, habe gesagt, dass ich darüber nachdenke, oder auf bestimmte Sachen achte, aber mittlerweile kritisieren sie meinen Charakter, also genau die Wesenszüge, die ich an mir mag, die ich als Vorteil für diesen Beruf sehe. Ich weiß auch nicht, es ist natürlich schwer eine solche Kritik auf sich sitzen zu lassen. Aber ich habe versucht, das zu ändern, seit dem macht nicht mal mehr das arbeiten selbst Spaß.

Aber wie gesagt, ich werde wohl doch mal mit meinem Lehrer reden. Ich habe von anderen Schülern gehört, die auch schon Probleme dort hatte.
Auf jeden Fall danke ich nochmals ganz lieb, das zeigt mir, dass es auch anders geht ;-)
 

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