Pflegefremde Tätigkeiten, die man dem Pflegepersonal gerne zuordnet

Was beurteilt der Kunde denn?
Meißtens ob er seinen Willen bekam. Das kann der größte medizinische und pflegerische Nonsens gewesen sein, den man abweisen mußte und mit dem er andere Patienten gefährdet oder belästigt hat.-

Ich bin ja nebenbei auch noch selbstständig und von Kunden abhängig, Elisabeth,- aber es gibt Dinge und Aufträge die ich auch für Geld nicht machen werde. So legte ich letzhin meine Kamera aus der Hand und weigerte mich Bilder von einem Pferd zu machen, daß von der Reiterin verprügelt wurde. Und es gibt auch Dinge, die ich nicht machen kann, weil ich verschiedenes Equipment nicht habe um diese anzubieten.
Auch die Arbeit und der Umgang mit Kunden hat Grenzen . Ich könnte Dir hier auf Anhieb aus der letzen Arbeitswoche mindestens 5, wenn nicht 10 Begebenheiten berichten, bei denen man eingreifen müßte, aber bei dem man nicht mehr eingreifen darf, weil so eine Patientenbeschwerde nicht realistisch behandelt wird.

Das steigende Angebot an die Patienten /Kunden führt in der Praxis bei den wenigsten zu einer Zufriedenheit, sondern zu einem teilweise übersteigerten Ansteigen der Ansprüche in der Praxis.
Wir haben dieses Phänomen auch in anderen Sparten, in denen es um Menschen geht.- Was hören wir denn den halben Tag: Die Toilettentür ist zu eng( für eine schlanke pflegeunabhängige Patientin, nicht etwas für einen Rollstuhlfahrer?),- Die Aussicht des Patientenzimmers entspricht nicht den Erwartungen einer Großstadt und einer Großklinik.
-Das Frühstücksei erbringt Abmahnungen, wenn ein P-Patient im Zimmer eines bestellen kann der GKV Versicherte nicht und wenn der auf die Idee kommt, daß er das Ei aus Kostengründen nicht bekommt.
-Es gibt zu wenig Aufhängehaken im Bad, 10 reichen für die Garderobe nicht usw. Dh. die Kliniken werden mit den Zimmern an Urlaubsorten verglichen und dem können die wenigsten Kliniken standhalten. Wo ist mein Bademantel? Wo sind die Handtücher? Wo ist mein Zahnputzbecher? Die Pflege wird überhaupt nicht beurteilt, sondern der Service. Gibt es für Besucher und Kunden immer ausreichend Kaffee?

Leider haben wir aber überhaupt keinen Service. Wir spielen nur wir hätten Service.
dh, ich spiele 4 Sterne -Hotel und habe die Ressourcen eines Automatenrestaurants.
Falls Du an diesen Ressourcen in Deinem Job arbeitest, so wäre es schön, wenn Du Dir das von der Basis anhören würdest und vielleicht bringt das für die Arbeit neue Ansatzpunkte.
Für mich heißt die Alternative nicht aufhören und wechseln. Ich kann mich ja in meinem anderen Beruf entspannen und daraus Kraft schöpfen, was sehr positiv ist. Die Alternative ist es bei den jungen Leuten die nachwachsen etwas zu bewegen und diese selbstbewust aufzubauen! Die Schüler sind unsere Zukunft. Je besser diese ausgebildet sind, je qualifizierter sie auftreten können, desto größer wird die Chance, daß sich auf lange Sicht etwas ändern könnte.
Ich darf bitte eine Begebenheit erzählen, die klar ist, was ich meine: Wir werden SO aufgenommen, wie wir uns verkaufen und wie wir präsentiert werden. Unser Chefarzt benutzte beim Patienten bis vor kurzem immer den Spruch zum Patienten:" Sie sind der Boss im Ring und entscheiden was gemacht wird." Das endete als der erste Patient ihm sagte:" Ich bin der Boss im Ring und Sie machen, was ICH Ihnen sage." -

Wir sollten in jedem Fall professionell freundlich auftreten, aber auf der anderen Seite auch fachlich qualifiziert, und das tun wir mit einer Butlerhaltung nicht! So wie wir oft präsentiert werden, wird auch kein Personal in einem 4 Sterne Hotel präsentiert. Diese treten mit einer gewissen Würde auf.-
In den USA ist man von der Gangart, die wir in den letzten 10 Jahren vermehrt erleben, schon lange wieder abgegangen und die Personalcoaches arbeiten ganz anders, weil man festgestellt hat, daß die Mitarbeiter positiv motiviert eine bedeutend höhere Leistung und Qualität erbringen.
Liebe Grüße Fearn
 
Kennst du den Satz: Der Kunde ist König. Er bestimmt letztendlich, was gut und was nicht. Und wer er die Serviceangebote schätzt, dann tut ein Haus gut daran, diese zu nutzen um ihn ans Haus zu binden. Das sind nun mal marktwirtschaftliche Gesetze, die du nicht aushebeln kannst.

In jeder Einrichtung- egal ob privat oder nicht- müssen die Zahlen stimmen: Einnahmen und Ausgaben sich die Waage halten. Jedes Krankhaus ist bemüht, sich am Markt gut zu positionieren. Es geht schließlich auch ums Überleben der Firma/Klinik.

Das ist ungerecht, gelle? Menschenverachtend, nicht wahr? Aber wer soll das bezahlen, was du als Qualität festlegst? Der Kunde per Krankenkassenbeitrag? Vergiss es. Keinen Cent mehr wird er zahlen wollen- wie du wahrscheinlich auch.

Was weiß der Kunde über die Kosten? Bis dato gar nix. Er bekommt keine Rechnung. Er überschlägt im Kopf, wieviel er eingezahlt hat und erwartet jetzt eine Gegenleistung. 10 Euro zusätzlich pro Tag? Na dann muss auch nich mehr drin sein. Begeb dich mal gedanklich auf die andere Seite und lege deine anerzogene Zurückhaltung ab. Du würdest genauso denken. Wir sind in unserer Gesellschaft zu Konsumenten erzogen worden. Konsum steht über allem. Das amcht auch um die Ware Gesundheit keinen Bogen.

Nochmal: du kannst die Zustände nicht ändern. Du selber musst enstcheiden, wie weit du mitgehen kannst und willst.
Du verweigerst das Fotografieren eines geschlagenen Pferdes. Aber du verweigerst nicht über deine Ressourcen hinweg zu arbeiten. Bist du weniger wert als das Pferd?

Es geht nicht um den AG. Es geht nicht die Arbeitsbedingungen in deiner Firma. Es geht einzig und allein um dich, ob du dieses Spiel mitspielen willst oder nicht. Es steht dir frei, für dich zu sorgen. Denn der Dank von Pat. und Firma wird dich nicht erreichen, er gilt dir nicht. Du bist ein viel zu kleines Rädchen im Getriebe. Und das Getriebe ist so eingestelllt, dass es auch ohne dein Zutun funzt.

Tu dir selbst was Gutes und hör auf zu Jammern. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es gibt noch andere Möglichkeiten, deine Fähigkeiten zu nutzen ohne das du auf der Strecke bleibst.

Und selbst dein Platz im KH wird nicht leer bleiben. Es gibt Kollegen, dei schaffen es sich so abzugrenzen, dass die bestehenden Verhältnisse zwar nicht toll gefunden werden aber man die Kraft nicht in Jammern vergeudet. Die setzen ganz andere Prioritäten... und ich würde sagen: gut so.

Elisabeth (die fest davon ausgeht, dass über kurz oder lang eine tiefgreifende Reform im GW notwendig wird, die den Konsumenten die Augen übergehen lassen wird)
 
Aber Elisabeth!
Qualität in der Medizin und in der Pflege bedeutet doch nicht Kaffee trinken für die Patienten und der ganze Firlefanz, oder ob ihm Süßigkeiten serviere.
Das ist doch Pseudoqualität, die man sich gerade mal am Schreibtisch im Büro vorstellt.
Qualität würde doch sein, wenn wir halbwegs Zeit hätten mit dem Patienten umzugehen und für seine Belange und wenn er diese Pflege auch erhalten könnte. Wir sind doch kein Kiosk sondern wir sind ein Krankenhaus. Der Patient würde sich 100 mal besser aufgehoben fühlen, wenn er käme und er müßte nicht in 2 Minuten ins Bett springen und ab ins Op gehen und dafür bekommt er hinterher Bonbons oder so ein Zeugs. Man kann sich in jeder Klinik an 5 Fingern einer Hand abzählen, was in allen Kliniken passiert, wenn man die Patientenzahl hochfährt und das Personal halbiert. Wir hatten früher für dieselbe Patientenzahl gut 10 Planstellen mehr zur Verfügung.- Dafür wurden die Liegezeiten weiter verkürzt.- Gerade in dieser Situtation muß man jede pflegefremde Tätigkeit abweisen, die man abweisen kann und in den zuständigen Gremien anprangern. Nur: Was ist pflegefremd? Dazu gibt es kaum Richtlinien. Gibt es eine Stellenbeschreibung oder ein Stellenprofil? Wie Du hier liest, sind Arbeiten in der einen Klinik selbstverständlich, in der anderen nicht! In meiner Ausbildung waren damals noch sehr viele Tätigkeiten, die heute eindeutig Arztaufgabe sind enthalten. Da ist die Abgrenzung noch viel schwerer. Zb. Die IV Medikamentation( die ist ja immer wieder Thema): Ich höre noch in der Fortbildung unseren Klinikrechtsanwalt sagen: Pflegepersonal das IV-Injektionen übernimmt,- erhält keinen Rückhalt und muß mit arbeitsrechtlichen Folgen rechnen. Die sind nicht zulässig." Der Dienstherr wechselt, - und schwupps weht ein anderer Wind, und derselbe Anwalt erklärt, daß IV-Injektionen nun angesagt und vom Pflegepersonal durchzuführen sind.( Natürlich hab ich den darauf angesprochen, daß ich in derselben Fortbildung, am selben Ort von ihm ganz andere Töne gehört habe.) Wenn wir hier im Forum lesen, dann finden wir etliche solcher Dinge. Es ist überhaupt nicht definiert, was man dem Pflegepersonal auflasten kann und deshalb ist es so schwer, die pflegefremden Tätigkeiten loszuwerden und die Meinungen in den eigenen Reihen gehen da weit auseinander. Es gibt für die einzelnen Kliniken keine einheitlichen Regelungen, aber wir haben zb. einen Ordner in dem steht genau für was die Raumpflegerin zuständig ist und was in ihr Arbeitsgebiet fällt. Dieselben Stellen-Beschreibungen gibt es für andere Krankenhausbedienstete. Das Pflegepersonal kommt aus verschiedenen Kliniken in denen es gearbeitet oder gelernt hat. Jeder bringt seine eigenen Erfahrungen mit wofür er zuständig ist und was ihm dort zugeordnet wurde und natürlich will jeder Recht haben. Nicht einmal diese wird man auf einen Nenner bringen, wofür sie zuständig sind oder wofür nicht....
Qualität ist immer teuer und will bezahlt sein. Das kennen wir aus allen Lebensbereichen. Was lesen wir überall: Qualitätssicherung/ Qualitätszirkel usw. und das ganze findet auf dem Papier statt. Das was auf dem Papier steht und was in der Praxis noch mit dem bis aufs Blut herunterreduziertem Personal zu leisten ist, dazwischen liegen Welten. Dh. will eine Klinik nach den Expertenstandards arbeiten, dann geht das nur über eine Aufstockung des Personals. Es muß eigentlich von ALLEINE im Interesse des Arbeitgebers sein, daß andere Abteilungen nicht noch von ihrer Arbeit auf die Pflege aufpacken! Denn die Pflege arbeitet die längste Zeit von allen an der Basis und das ist das was unten beim Patienten direkt ankommt.
Immer neue Formulare, daß bringt nicht mehr Qualität. Wenn ich einen lahmen Gaul prügele erhalte ich denselben Effekt. Mit einer Besetzung von 1 Schwester im Dienst, bin ich am Ende der Fahnenstange angelangt. Noch mehr kann man nicht reduzieren. Danach kommt nur noch das Selbstbedienungskrankenhaus. Mit einer Schwester im Dienst ist man für manche Aufgaben manövrierunfähig. Das betrifft nicht nur das Abholen der Patienten im Dienst nach Feierabend des Bringedienstes in den Ambulanzen, im Op. ( Ich jammere nicht auf hohem Niveau, denn wir arbeiten zu 70 % auf der Abteilungen alleine.- Außer einer einzigen Schwester ist auch kein Hilfspersonal da). Die Entscheidung, was pflegefremd ist, kann auf der Ebene Pflege überhaupt nicht getroffen werden. Da sind die PDL´er in der Pflicht. Tun die ihren Job? Das gehört eindeutig in deren Aufgabengebiet, aber nicht einmal das klappt. lg Fearn
 
Wer definert Qualität? Was ist gute Pflegequalität? Woran misst man sie? Selbst die Pflegewissenschaftler bleiben uns da bisher eine umfassende Antwort, die sich an der Praixs orientiert, schuldig.
Bei allen Qualitätsaussagen geht es nie um den Pat.. Dem werden zwar Bedürfnisse zugestanden. die sollen aber bitteschön die die Qualitätsansprüche der Pflegekräfte stören.

Die Frage ist doch: brauche ich ein Examen um Kaffee auszuschenken oder nadere Serviceleistungen zu erbringen? Nein. Das bedeutet aber auch, wenn ich dies bis zum bitteren Ende durchdenke: Reduzierung der exma. Pflegekräfte zugunsten von Pflegeassistenten. Aber will das Pflegekraft? Klare und eindeutige Antwort: Nein. Pflege will alles selber machen... aber eigentlich auch nicht. Was will Pflege denn?

Wieveil Kommunikation mit welchem Inhalt will der Pat.? Bei einer Umfrage kam raus, der Pat. ist weitestgehend mit dem Angebot zufrieden. Warum willst du ihm mehr aufdrängen? Um den Nachweis deiner Daseinsberechtigung zu erbringen? Zuhören und Empathie zeigen kann auch eine Pflegeassistentin. Dafür brauchst du kein Examen.

Beschreib das Wunder, wie du aus einem Euro zwei machen kannst. Du wärst ein Anwärter auf den Nobelpreis.
Wer jammert und dies eigentlich nicht will, sollte nach den Ursachend er aktuellen Entwicklung forschen.
Die demographische Entwicklung und die Globalisierung haben weitreichende Folgen, die auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt machen. Immer weniger sozialabgabepflichtige AN stehen einer wachsenden Anzahl von kranken Menscchen gegenüber. Hinzu kommt die wachsende Möglichkeit der modernen Medizin, die es auch nicht zum Nulltarif gibt.
Begrenzt wird das system nun mal durch die Einnahmen aus den Krankenkassenbeiträgen. Sind diese niedrig, kannst du nur überlegen, wie das Geld ausgeben. Die aktuelle Form hat ihre Grenzen erreicht. Veränderungen müssen her. Auch schmerzhafte: siehe oben.
Auf mehr Einnahmen zu hoffen, ist vergebliches warten.

Zu den i.v. Gaben. Warum dürfen sich Ansichten nicht ändern? Finanzielle Zwänge fordern neue Wege. Sowie sich die Medizin weiter entwickelt, so entwickeln sich auch Rechtsanschauungen. Ist ein ganz natürlicher Vorgang.
Kommt uns nur ungewöhnlich vor, die wir am liebsten den satz intonieren: es war so, es ist so, es wird immer so sein.

Bist du eigenlich in einem Berufsverband?
Welche Macht haben Berufsverbände, wenn nicht mal 10% der Pflegekräfte organsiert sind. *grübel* Geht ja net. Berufsverband ist für 90% der Pflegekräfte zu teuer. Und außerdem würde bei Veränderungen ja die Jammermöglichkeit wegfallen. Beim Jammern kann man wenigstens noch hoffen,d ass man wahrgenommen wird. Mit Gachkometenz wahrgeniommen zu werden ist ja bekanntlich so eine Sache. Stichwort: Checkliste und Drehbuchstandards, nebst Aussage: das haben wir schon imemr so gemacht oder alternativ: das hab ich aber so gelernt. Hintergrundswissen, was ist das?

Machst du dich für die Errichtung einer Pflegekammer stark?
Gerade letztere könnte endlich Vorbehaltsaufagben für Pflegekräfte festlegen. *grübel* Ne das will Pflege ja nicht. Dann müsste man ja Fachkompetenz nachweisen. Und das ging bisher ohne. Erfahrunge und dei Weitergabe tradierten Wissens reichen schon seit Jahrhunderten. Warum nicht auch zukünftig?

Bist du freiwillig regsitiert um den Bedarf der Pflegekammer zu untermauern? *grübel* ne das ist ja nix für Pflege- kostet Geld.

Es gibt keien Defintion wofür Pflegekräfte konkret zuständig ist, wenn man mal von den gestzlichen Vorgaben aus dem Krankenpflegegesetz absieht. Letztere können und wollen nicht erfüllt werden. Krankenpflegeprozess- was soll der Blödsinn. Aber wie willst du sonst den Pflegbedarf nachweisen unter wirtschaftlichen Aspekten- meint abrechenbar? Bei der Krankheit X fällt das und das an Pfleg an? Pat. 1 braucht wenig Pflege weil er noch gut drauf ist. Bei Pat. 2 siehts ganz anders aus, weil der etliche Problem hat und damit verbunden einen massiven Pflegeaufwand.

Meine Erfahrungen zu Qualitätszirkeln: weit entfernt von jeglicher Realität trifft man sich regelmäßig im Elfenbeinturm um festzulegen, was eh kein Mesnch braucht. Oder kann mir jemadn erklären, warum es besser ist ein Rezeptbuch zur Pflege zu erstllen, statt die Pflegekräfte nachhaltig zu schulen?

Das in der Medizin eine massive Organsiationsschwäche herrscht ist nix neues. Es hat sich in den letzten Jahren nur verschärft. In den universitären Einrichtungen fallen die altgedienten Stationsärzte weg. Diese haben den Studenten neben der Vermittlung von fachkenntnissen auch das Rüstzeug für eine vernünftige Tagesstruktur mitgegeben. Heute wurschtelt sich jeder so durch. Durch den Wegfall von AiP muss der Jungdoc alleine auf Station sehen,w ei er klar kommt. Und durch das noch begrenzte Wissen sind manche mehr in der Bibliothek als auf Station. Entscheidungen dürfen nur mit oberärztl Absegnung erfolgen.Da kann kein vernünftiger strukturierter Tagesablauf entstehen... es sei denn die Pfleg macht sich stark udn gibt den Rhythmus vor. Man soll es nicht glauben: es klappt. Sind aber Bereiche, wo jammern nicht zur Kultur gehört. Sind die innovativen die nach Lösungen für Probleme suchen.

Die Erwartung, dass eine PDL entscheiden kann,w as notwendig ist und was nicht, bedingt, dass ihr entsprechende Argumente zugeliefert werden. Auch eine PDL ist nun mal keine eierlegende Wollmilchsau.

Also: Welche Fakten- nicht Emotionen- erhält die PDL in welcher Form? Und sind diese Fakten geeignet, das Problem so zu verdeutlichen, dass daraus ein Handlunsgbedarf abgelesen werden kann?
Und hier kommt Pflege an seine Grenzen. Weil, mit solchen sachen hat sich die Basis nich nie beschäftigt und selbst das mittlere Management ist oft weit überfordert. Leider.

Ergo: du musst dich entscheiden. weiter Kraft vergeuden im Jammern. Oder selbst die Konsequenzen ziehen und anderen Arbeitsplatz suchen.

Elisabeth
 
Das trifft genau den Kern der Sache, Elisabeth.

Das Arbeiten mit Hilfskräften ist aber nichts Neues. Das hatten wir vor Jahrzehnten schon einmal. Da gab es neben dem vollexaminiertem Personal,- Krankenpflegehelfer/innen,- 6 Wochenschwestern, unausgebildete Kräfte auf den Abteilungen.-
Das System scheint also auch nicht zur Befriedigung funktioniert zu haben.
Es ist nicht notwendig für ALLE Aufgaben, die auf einer Abteilung anfallen eine vollexaminierte Kraft zur Verfügung zu haben.- Das Problem ist, daß das System seltenst durchgezogen wurde.
Dh. der vollexamnierten Kraft wurde aufgrund eines fehlenden Stellenprofils nicht zugebilligt, daß sie Aufgaben die pflegefremd sind delegiert. Die Situation ging vielen ja nur schwer durch den Hals . Da hieß es dann: Die Schwestern sitzen nur am Schreibtisch usw. (schon hier fehlte eine eindeutige Stellenbeschreibung und es wurde immer daran herumgedeutelt und hineininterpretiert.) In anderen Ländern funktioniert das. Sollten wir wirklich auf einen Pflegenotstand im Jahre 2040 aufgrund der Alterspyramide zusteuern, dann wäre das sicherlich eine gangbare Lösung für die Zukunft.
NUR,- eine Helferin im Schichtdienst ist nicht unbedingt viel billiger, als eine vollexaminierte Kraft, und da liegt der Knackpunkt. Es gibt da kaum Lohnunterschiede. Wenn man sich das mal ansieht: Während man für 100 oder höchstens 200 € mehr eine vollexaminierte Kraft hat, die man Tag und Nacht und überall einsetzen kann, behindert ein unausgebildeter Helfer solange diese Stelle auf dem Stellenplan als VOLLE Kraft gezählt wird, die Dienstplanung. Dh. man kann diesen, auch wenn diese 100 % auf dem Stellenplan zählt, nicht zu 100% einsetzen.
Der Trend bei den privaten Kliniken ist also, den Helfern andere Aufgaben zu geben und diese aus dem Stationsdienst herauszunehmen. Diese bekommen dann die Essensbestellungen oder zb. das Herumfahren mit dem "Gummibärchenwagen" angeboten( Schichten die von Montags bis Freitags bis 16:30 Uhr gehen). Nur sind das Positionen mit einem fest umschriebenen Aufgabengebiet, und wenn die ihr Pensum nicht schaffen, ( die Gründe möchte ich nicht beurteilen ), dann schieben diese das "Zuviel" wieder an die Pflege zurück, die für sowas ja sonst immer schon zuständig war. Und hier MUß die Pflege zwingend abblocken, weil diese Stellen ja schon verloren sind und abgezogen wurden. Meine Mutter war bis zu ihrer Berentung Helferin auf einer Station, daher weiß ich wie die Verdienstunterschiede aussehen. Die sind minimal und für ein paar Euronen mehr, hatte man dann schon eine vollausgebildete Kraft. Die jungen Schwestern und Pfleger kamen nicht einmal an deren Verdienst heran. Ich bekomme die Entwicklung in den Klinken nun seit 1970 mit. Es gab ständig dieses hin- und her, daß Helfer entweder ein Examen machen sollten, oder daß denen gedroht wurde aus dem Stationsdienst ausscheiden zu müssen.- Hatte man das dann durchgezogen, dann wurde das Rad plötzlich wieder neu erfunden.- Diese Phasen hatten wir so ca alle 8-10 Jahre. Im Grunde genommen zeigt das nur, wie hilflos man auf der Stelle herumtrampelt, aber nicht wirklich vorran kommt. Wie wäre es damit: Bildet die Krankenpflegeschüler umfassend,hochqualifiziert und gründlich aus,- die können ruhig auch wieder mehr medizinische Aufgaben zugestanden bekommen, falls das notwendig ist und bezahlt dieses höherqualifizierte Personal so, daß sich der Einsatz von teuren Hilfskräften deutlich unterscheidet und daß diese nicht nur auf der Stufe 4 der Qualitätsstandards stehen bleiben müssen, sondern auch die Chance haben die Stufe 5 und 6 zu erreichen und umzusetzen. Die höhere Qualifizierung findet aber immer außerhalb der Stationsarbeit statt und nicht etwa so, daß man diese höher Qualifizierung auch in der Praxis und an der Basis umgesetzt wird. So wie sich jemand qualifiziert hat, wird der aus der Pflege herausgenommen,.- und rappZapp ist der Bezug zur Stationsarbeit verloren und das erste das wir zu sehen bekommen sind 3 neue Formulare.- Ich bekomme schon Plaque, wenn wieder einer mit einem neuen Formular auftaucht mit dem ALLES besser wird, sobald ich irgendwo ein Kreuzchen gesetzt habe.
Ich mag zb. als Praxisanleitung nicht aus der Pflege heraus . Das ist für viele aber eine Flucht nach vorne um aus dem System, wie es zur Zeit aussieht herauszukommen.
Elisabeth, geh mal von dem Begriff "Jammern" ab, wenn man sich die Situation betrachtet und die Entwicklung ansieht, sowie das Auf-der Stelle trampeln der Pflege seit Jahrzehnten, dann ist das kein Jammern, sondern ein "Aufmerksam machen", endlich einen Schritt nach vorne zu machen. Wenn Du jedem der das ausspricht immer gleich " Jammern" unterstellst, dann blockst Du damit die Chance ab, daß die Pflege für das Thema sensibel wird, sich darüber Gedanken macht und endlich beginnt eine andere Richtung GEMEINSAM einzuschlagen.
Liebe Grüße fearn
 
Das System scheint also auch nicht zur Befriedigung funktioniert zu haben.
Falscher Ansatz, weil:
Es ist nicht notwendig für ALLE Aufgaben, die auf einer Abteilung anfallen eine vollexaminierte Kraft zur Verfügung zu haben.-
das es nicht funzt liegt an den exmainierten Pflegekräften selber. Wenn ich meine Arbeit nicht fachkompetent reflektieren kann, dann weiß ich auch net, wann ich was delgieren kann.
Dh. der vollexamnierten Kraft wurde aufgrund eines fehlenden Stellenprofils nicht zugebilligt, daß sie Aufgaben die pflegefremd sind delegiert.
Du erwartest dich nicht allen Ernstes ein detailiertes Rezept für deine Arbeitsstelle?
Die Situation ging vielen ja nur schwer durch den Hals . Da hieß es dann: Die Schwestern sitzen nur am Schreibtisch usw. (schon hier fehlte eine eindeutige Stellenbeschreibung und es wurde immer daran herumgedeutelt und hineininterpretiert.)
Wenn man seine Arbeit net begründen kann, dann entseht wohl schnell so ein falsches Bild. Wobei- bei dem wirklich strikt durchgezogenen System dürften eher mehr als wenig exam. Fachkräfte nich Zeit haben zum rumsitzen.

Sollten wir wirklich auf einen Pflegenotstand im Jahre 2040 aufgrund der Alterspyramide zusteuern, dann wäre das sicherlich eine gangbare Lösung für die Zukunft.
Ich kannes kaum glauben, dass eine Pflegekraft daran Zweifel hat, wird sei doch als erste damit konfrontiert.

NUR,- eine Helferin im Schichtdienst ist nicht unbedingt viel billiger, als eine vollexaminierte Kraft, und da liegt der Knackpunkt. Es gibt da kaum Lohnunterschiede.
Verfehlte Tarifpolitik. Wie sag ich immer so schön: der Kommunismus ist in der Pflege längst durchgesetzt: alle nach ihren Bedürfnissen- egal ob berechtigt oder nicht. Ökoniomisch denkende PDLs umgehen dies Problem in dem sie nicht auf KPHs sondern auf Pflegeassistenten setzen, die sie selbst ausbilden... nach den hauseigenen Bedürfnissen. Wenn mans geschickt anstellt, bezahlt sogar das Arbeitsamt ne Menge dazu.

... behindert ein unausgebildeter Helfer solange diese Stelle auf dem Stellenplan als VOLLE Kraft gezählt wird, die Dienstplanung. Dh. man kann diesen, auch wenn diese 100 % auf dem Stellenplan zählt, nicht zu 100% einsetzen.
das bekannte Argument, warum es unmöglich ist in D einen anderen Personalmix einzuführen. Alle Tätigkeiten werden lieber an teure examinierte Fachkräfte gegen, weil man sich außerstande sieht, Arbeitsabläufe so zu optimieren, dass man eine Mindestbesetzung der Station (liegt unter dem aktuellen) mit Personal nach Bedarf aufzufüllen. das können z.B. nur die Briten und die Amis. Für deutsche Pflegkräfte ein absolutes Unding.
Diese bekommen dann die Essensbestellungen oder zb. das Herumfahren mit dem "Gummibärchenwagen" angeboten( Schichten die von Montags bis Freitags bis 16:30 Uhr gehen).
Geht doch.
Nur sind das Positionen mit einem fest umschriebenen Aufgabengebiet, und wenn die ihr Pensum nicht schaffen, ( die Gründe möchte ich nicht beurteilen ), dann schieben diese das "Zuviel" wieder an die Pflege zurück, die für sowas ja sonst immer schon zuständig war
. Es gibt den MA der abwälzt und den MA der abwälzen lässt. Es soll aber auch welche geben, dei sich Gedanken machen, wie man das Problem anders lösen kann. Oder haben wir mittlerweile auch ein Organsitationsschwäche?
Meine Mutter war bis zu ihrer Berentung Helferin auf einer Station, daher weiß ich wie die Verdienstunterschiede aussehen.
Dir ist schon bekannt, dass es Entgeltstufen gibt und eine KPH mit den Jahren auch mehr verdient und damit einem Youngster sehr nahe kommt?
Die sind minimal und für ein paar Euronen mehr, hatte man dann schon eine vollausgebildete Kraft.
Jau- bloß keine Veränderung anstreben. Wer weiß, vielelicht geht es mir dann an den Kragen.
Ich bekomme die Entwicklung in den Klinken nun seit 1970 mit.
Dann hast du es ja bald geschafft.
Im Grunde genommen zeigt das nur, wie hilflos man auf der Stelle herumtrampelt, aber nicht wirklich vorran kommt.
Gehta auch net anders, wenn man kein wirkliches Ziel hat. Und das hat Pfleg in D nicht. Es sei denn man sieht die unbedingte Erhaltung der lieb gewonnen Tradiationen als Ziel an.
Wie wäre es damit: Bildet die Krankenpflegeschüler umfassend,hochqualifiziert und gründlich aus,- die können ruhig auch wieder mehr medizinische Aufgaben zugestanden bekommen, falls das notwendig ist und bezahlt dieses höherqualifizierte Personal so, daß sich der Einsatz von teuren Hilfskräften deutlich unterscheidet und daß diese nicht nur auf der Stufe 4 der Qualitätsstandards stehen bleiben müssen, sondern auch die Chance haben die Stufe 5 und 6 zu erreichen und umzusetzen.
Nun stelltz sich nur nioch die Frage, wer den Mut aufbringt diese Idee auch durchzustezn gegen den Mainstreem.
Die höhere Qualifizierung findet aber immer außerhalb der Stationsarbeit statt und nicht etwa so, daß man diese höher Qualifizierung auch in der Praxis und an der Basis umgesetzt wird.
Du solltest den Blickwinkel wechseln. Weiterbildungen führen mittlerweile sehr wohl ans Bett zurück- da wo sie auch wirklich gebraucht werden. Zum Essen austragen und Kurven malen brauchts diese Spezialisierung nicht.
Ich mag zb. als Praxisanleitung nicht aus der Pflege heraus . Das ist für viele aber eine Flucht nach vorne um aus dem System, wie es zur Zeit aussieht herauszukommen.
Wie soll ein Azubi lernen, dass er seine Arbeit reflektieren muss, wenn ihm gar keine Zeit dafür gegeben wird. Der Azubi ist zum Lerenn auf Station. nicht um die fehlende Arbeitskraft zu ersetzen.

Für mich ist es Jammern- weil nicht lösungsorientiert. Es wird alles mögliche aufgezählt, was net klappt. Aber Umsetzungsideen um die Prtobleme zu ändern... Fehlanzeige. So stellt sich Pfleg nur ein Armutszeugnis aus und wird immer mehr zum Mädchen für alles mutieren.

Berufsverband? Pflegekammer? Stationstema animiert, sich zu wehren und klare Grenzen aufzuzeigen?

Elisabeth
 
bei und gehören blutentnahmen und flexüle legen in unsere stellenbeschreibung vom ag mit rein, habe da auch kein problem mit.

was ich grausam finde ist die büroarbeit....
was in vielen kliniken die sekretärin macht, müssen wir machen:abgangskurven abheften und die leeren kurven dann mit neuen kurvenblättern füllen:knockin:...und das bei dem hohen patientendurchlauf der letzten jahre...!
habe noch keine klinik gefunden, in der es das pp machen muss...
 
Also Kurven abheften von Patienten die am nächsten Tag entlassen werden muss ich auch machen...Befunde dazu und so...und wir sind auch kein kleines Haus ;)

Neue Kurven vorbereiten dann selbstverständlich auch.

Abheften dauert bei mir aber keine 10 Minuten nachts...
 
Bei uns gibt es ein geniales System, die Kurven sind schon fertig abgeheftet so wie sie sind. Kein umheften mehr, nur noch das Register raus und das wird im Archiv nach Mikroverfilmung gemacht, diese leeren Kurven kommen dann wieder auf Station. Wirklich klasse, erspart sehr viel Arbeit, wenn viel "Durchlauf" ist.
Ist bestimmt auch finanzierbar sonst hätten wir es nicht!!
LG Bucks
 
@Elisabeth und Fearn - in der Pflege, bzw. dem Gesundheitssystem spiegelt sich das Dilemma und der wahre Zustand unseres Staates wider.
Obwohl es eindeutig nicht funktioniert, weil es rentabel sein müsste, um in der Marktwirtschaft zu bestehen, wird weiterhin so getan, als ob es funktioniert.
Die Qualitätsstandards und -zirkel und -maßnahmen und - statistiken und was es da alles gibt, auch auf den Schreibtischen der Mediziner, sind und werden doch genauso geschönt wie die Bilanzen der Staaten im Euroland.
Wenn die Häuser wirklich ehrlich wären, gäbe es bald nur noch die Hälfte aller Kliniken in D, behaupte ich.

Solange niemand wirklich auf die Straße geht und Pflegende sich nicht definitiv weigern, sich ausnutzen zu lassen, interessiert sich kein Schwein für die Pflege.
Wir kriegen z.B. bloß gesagt, nervt nicht mit eurem Gejammer, euch geht's doch gut (relativ sicherer Arbeitsplatz, nach wie vor TVÖD, kein Haustarifvertrag).
Ich sage dann, ja, das wissen wir, Pflegende fühlen sich aber fremdbestimmt und meinen, außer Jammern können sie nichts tun.

Den meisten fehlt tatsächlich der Mut und die Energie. Mir auch. Es ist ja keine Solidarität da. Es wird ja kein "Wir" gelebt. Sobald man den Dienst beendet hat, kümmert sich jeder um sein eigenes kleines Leben und ist damit ausgelastet. Der Konsum deckelt alle wahren Bedürfnisse zu.
 
Oh ja da kann ich auch ein Lied von singen... Brote schmieren, Wäsche verteilen, Post verteilen, Inko verteilen, Handwerkeraufträge schreiben, Glühbirnen wechseln.. Das ist alles nicht in der Pflegezeit mit inbegriffen.

Häufig nutzen ja auch die Bew. die Notklingel als Service Klingel wie zum Beispiel: Blumen gießen.
 
Unsere Reinigungskraft ist kürzlich in den Ruhestand gegangen, seitdem haben wir ständig wechselnde Putzfrauen auf Station.. Plötzlich kam die Diskussion auf, wer eigentlich zuständig ist, die gewaschenen Putzlappen zusammen zu falten und in den Schrank zu räumen ...
Bisher hatte das unsere Putzfrau gemacht, alle anderen Putzfrauen wussten nichts davon und haben nun diese Arbeit (aus Zeitmangel) abgelehnt.

Nachdem PDL und Hauswirtschaftsleitung eingeschalten wurden, gab es die klare Ansage: die Putzlappen müssen vom Pflegepersonal gefalten werden !!!
Ich dachte, ich höre nicht recht ...

Kurze Zeit nach der Putzlappendiskussion gab es ein Rundschreiben, das besagte, dass es künftig auf Station keine stationseigene Kinderwäsche mehr geben soll, und man auch keine Spenden mehr annehmen solle, weil die Wäsche vom Pflegepersonal zusammengelegt werden müsse und dazu seien keine Kapazitäten da ...

Das war vor ein paar Monaten.

Inzwischen hat sich das mit den Putzlappen allerdings erledigt, da diese in unserem Hause nicht mehr gewaschen werden.
Ob aus Hygiene- oder Kostengründen weiß ich nicht ... um die Pflegekräfte ging es dabei aber sicher nicht.
 

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