Tschuldigung!
Wer will mir denn eigentlich unprofessionellen oder auch professionellen Umgang mit ehemaligen Patienten in meiner Freizeit vorschreiben? Wer masst sich an, sowas zu entscheiden? Mein Chef? Wir hier im Forum? Als Privatperson will ich wenigstens mal nicht professionell sein müssen. Als Privatperson besuche ich einen Menschen. Wenn es mir und dem betroffenen gut tut!!!! Ich entscheide!
Mein Leben ist nicht nur eines, welches nach Berufskriterien eingeteilt werden darf und kann. Und wenn ich einen Menschen treffe der mich berührt, mit dem ich Kontakt auf gegenseitigem einverständniss aufrecht erhalte, ist das mein Ding. PUNKT!
Ich darf meinen selbstschutz nicht ausser acht lassen dabei - stimmt. Privat habe ich aber als einziger die Kontrolle darüber! Das lasse ich mir nicht nehmen! Sonst sucht mir mein Chef noch meine Freunde aus? Wo sind wir denn?
Wenn mein Freund-Chef, mir einen freundschaftlichen Hinweis geben möchte - selbstverständlich - nur zu... auch in der arbeitszeit! Wir sind auf der gleichen Augenhöhe.
Aber professionellen oder unprofessionellen Umgang in meiner Freizeit BEWERTEN zu lassen ist ein übergriff auf meine persönlichkeitsrechte! Da hat mein Arbeitgeber-Chef nix, aber auch gar nix, zu bewerten!!!!
Soviel Professionallität ist schon eher Selbstgerechtigkeit!
Ich ärgere mich jetzt seit nunmehr fast 18 Jahren darüber, dass ich einer Patientin versprochen hatte etwas zu besorgen, was ich dann aber vergessen hatte. Es war wichtig für sie. Und ich hatte nicht Bedacht das es wichtig für mich währe. Ich mache mir keine Vorwürfe deswegen! Heute weiss ich das mein Verhalten MIR gegenüber von MIR als unprofessionell bewertet wird. Seitdem versuche ich es eben besser zu machen.
Wenn es für mich richtig ist einen ex-Patienten privat zu besuchen, wenn nicht zu erwarten ist das ich zukünftig einen Konflikt deshalb (mit mir) haben werde... ist ein Besuch psychohygiene an mir selbst! Hochgradig professionel!!!!!
Und Hut ab! Lieblingspatient! Sowas offen zuzugeben ist in unserem Arbeitsumfeld häufig -wie auch hier manchmal zu lesen- der professionelle Supergau.
Zwar hat JEDER das gefühl der Sympatie und Antipatie hier erlebt. Zwar fordert JEDER einen menschlichen Umgang mit dem Patienten. Ständig! Nur wird mir als pflegender, von diesen wunderbar professionellen Mitarbeitern, diese menschlichkeit mir selbst gegenüber bewertet! Wenn ich emotional am Boden bin.. ne pause brauche weil ich gerade eine sterbebegleitung gemacht habe... wird mir gesagt das sei unprofessionell!!!!!
SO EIN VERHALTEN IST UNPROFFESSIONELL!!!!!!
Damit treibe ich als Kollegen aus dem Beruf!!!! Ich pflege nicht "nur" Patienten! Ich pflege jeden Tag, an jedem, auch an mir selbst, professionellen Umgang, wenn ich Mensch bleibe. In dem Beruf ist es auch meine Aufgabe mit gefühl, Mitgefühl, zu handeln.
Bei den wohlgemeinten "Vorsichtrufen" hier... kann ich mich nur anschliessen!!!! Nur vermisse ich die "guten" Ratschläge wie ich mit der problematik denn UMGEHEN soll! Abgrenzen - selbstverständlich! Und dennoch wird "mir mal wieder einer unter die Haut gehen". Ist es nicht genau das Problem - WIE finde ich die Distanz in mir selbst und DAMIT zum Patient? Dafür werden wir Profis, die aber nur für sich die Antwort gefunden zu glauben haben, wohl besser erstmal zulassen DAS es hier ein problem geben darf. Da hat die BEWERTUNG eines verhaltens aber nichts verloren!!!!!!!!