OP-Pflege - ein aussterbender Zweig?

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narde2003 schrieb:
die Überlegungen für Intensivassistenten sind nichts neues, auch hier wird überlegt, ob man nicht sparen könnte und Intensivspezialsiten einsetzen könnte, hier war längere Zeit der Rettungsassistent im Gespräch, den man auch in der Anästhesie einsetzen wollte.
Derzeit höre ich hiervon nichts.
Also, wenn ein Rettungsassistent mit einer zweijährigen Ausbildung, die nicht nur medizinische Themen, sondern Einsatztaktik, Funksprechen, Orientierung im Gelände, Leitstellenarbeit etc. zum Gegenstand hat, eine Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin auf einer Intensivtherapiestation ersetzen kann, dann wäre ich voller Vertrauen, wenn morgen meine 70 jährige Mutter als "Geburtshilfstechnische Assistentin" im Kreissaal aktiv würde: sie hat immerhin drei kinder auf die Welt gebracht und wenn mal ein Problem auftaucht, könnte sie ganz bestimmt ein Telefon bedienen, um einen Arzt zu rufen !
Ich finde es einfach dreist, die KS einfach aus einem Bereich zu verdrängen, den sie vorher mit der berufstypischen Aufopferung und großem Engagement in langer Tradition ausgefüllt hat.
Deshalb habe ich noch lange nichts gegen die Leute, die sich für den OTA-Beruf entscheiden. Ich würde auch niemanden deswegen auflaufen lassen.
Manchmal denke ich, wir sollten uns ein beispiel an den Hebeammen nehmen - deren Berufsstolz und Selbstbewusstsein ist viel größer.

Hallo die Ev!

Bravo ! Ganz meine Meinung.

Was wäre wohl los, wenn morgen die Geschäftsführer zu den operativen Chefärzten gingen und denen erklärten, daß die OP-Fachkrankenpflegekräfte ab sofort in bisherige operative Tätigkeiten der Ärzte einzuarbeiten sind, damit das Personalkostenbudget der Ärzte und deren Stellenplan sukzessive zunächst um 30 % gesenkt werden kann.
 
Was wäre wohl los, wenn morgen die Geschäftsführer zu den operativen Chefärzten gingen und denen erklärten, daß die OP-Fachkrankenpflegekräfte ab sofort in bisherige operative Tätigkeiten der Ärzte einzuarbeiten sind, damit das Personalkostenbudget der Ärzte und deren Stellenplan sukzessive zunächst um 30 % gesenkt werden kann.

Wird nicht passieren, da dank der Ärztkammer Vorbehaltsaufgaben per Gesetz festgeschrieben sind.

Pflege reagiert nur und agiert nicht. Dann kann man nur mit den Ergebnissen unzufieden sein.

Elisabeth
 
Also, Elisabeth, du bist so bewundernswert schlau und hast auf alles eine Antwort, was sollen wir tun, die wir uns hier so rege austauschen? Hast du einen konkreten Vorschlag?
Wie agiert eine Pflegekammer? = neues Thema?!

:rofl::rofl::rofl:ZITAT:
Bravo ! Ganz meine Meinung.

Was wäre wohl los, wenn morgen die Geschäftsführer zu den operativen Chefärzten gingen und denen erklärten, daß die OP-Fachkrankenpflegekräfte ab sofort in bisherige operative Tätigkeiten der Ärzte einzuarbeiten sind, damit das Personalkostenbudget der Ärzte und deren Stellenplan sukzessive zunächst um 30 % gesenkt werden kann.[/quote]

:boxen::boxen::boxen::evil1::rofl::rofl::rofl:
 
Wird nicht passieren, da dank der Ärztkammer Vorbehaltsaufgaben per Gesetz festgeschrieben sind.
Früher stand auch Vieles in Chefarztverträgen, was heute nicht mehr darin steht. Weil die Arbeitgeber die Einstellungsbedingungen definieren.

Die Ärzte in England hätten auch glauben können, daß "nichts passieren Kann", weil sie Vorbehaltsaufgaben haben. Irrtum.

Das war aber nicht das Problem, denn es gibt sie auch in Deutschland: die Chefärzte, die sofort z.B. kleine Wundversorgungen etc. an besonders weiterzubildende Krankenpflegekräfte übertragen würden, damit der ärztliche Dienst mehr Zeit für deutlich höherwertige (und damit mehr Einnahmen erzielende) ärztliche Tätigkeiten hat und den "Kleinkram" (z.B. Blutentnahmen, AHB-Anträge bearbeiten und Rehakliniken abtelefonieren, ob die ein freies Bett haben .... etc.) aus den Füßen kriegen.

Somit kann der Geschäftsführer als Arbeitgebervertreter z.B. festlegen, daß das hinterhertelefonieren nach freien Betten auf den Stationen keinesfalls mehr assistenzärztliche Aufgabe ist und das Pflegepersonal der Notaufnahme autorisieren, bis auf die Verteilung von Notfallpatienten die Gesamtbelegung zu organisieren. Schön pflegeintensitätsgesteuert auf Basis der PPR.

Wenn Krankenpflegepersonal ärztliche Tätigkeiten übernimmt, ist eins von entscheidender Bedeutung: die Zeitanteile, um diese zusätzlichen Arbeiten durchführen zu können, müssen mit übertragen werden ....!

In Einkaufszentren befinden sich neuerdings immer öfter Notfalldefibrillatoren mit Sprachmodul zur ausdrücklichen Benutzung durch die Bevölkerung in Notfällen, die in sogar in der Zeitung aufgefordert werden, diese "ärztliche Vorbehaltsaufgabe" (?) sinnvoller Weise durchzuführen.

Wenn die Krankenschwestern und Krankenpflege im OP (mit und ohne Fachweiterbildung) ihrer Pflegedienstleitung nicht verdeutlichen, daß auch künftig Krankenschwestern und Krankenpfleger Arbeitsplätze im OP bekommen sollen, dann können weitere Krankenpflegeschulen in Deutschland geschlossen und neue OTA-Schulen eröfnnet werden.

Nochmals: über den Personaleinsatz im OP entscheidet per Direktionsrecht nur die Pflegedienstleitung /Pflegedirektion, sofern das Personal ihr direkt unterstellt ist ! Für den ärztlichen Dienst gilt es zwangsläufig und sinnvoller Weise auch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin für die Spezialisierung in der Pflege. Und solange die Ausbildung nur drei Jahre dauert mit dem Anspruch eine eirlegende Wollmilchsau heranzuziehen ist die Einführung der OTA auf jeden Fall ein Gewinn- nämlich für die Solidargemeinschaft, der zusätzliche Kosten für eine notwendige Spezialisierung der eierlegenden Wollmilchsau erspart bleiben.

Ergo: OTA ist eine sinnvolle Entwicklung weil sie anerkennt, dass das Berufsfeld im OP nicht mit dem Berufsfeld im stationären Bereich vergleichbar ist.

Als Pflgekraft hast du ff. Aufgaben:
die folgenden Aufgaben eigenverantwortlich auszuführen:
a) Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege,
b) Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege,
c) Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit,
d) Einleitung lebenserhaltender Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Ärztin oder des Arztes,
2. die folgenden Aufgaben im Rahmen der Mitwirkung auszuführen:
a) eigenständige Durchführung ärztlich veranlasster Maßnahmen,
b) Maßnahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Rehabilitation,
c) Maßnahmen in Krisen- und Katastrophensituationen,
...
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/krpflg_2004/gesamt.pdf
Wie kommt OP- Pflege diesen Ansprüchen nach? In welcher Form wird ein Pflegebedarf (Pflegerisiken) erhoben? Welche pflegerischen Aspekte ergeben sich aus dieser Pflegediagnose? Wie läuft geplante Pflege im OP ab?
Wie wird die pflegerische Beratungsfunktion genutzt? usw.. Ist das die Hauptaufgabe der OP- Fachkraft?

Elisabeth
 
Die Maßnahmen unter 2. kann man auch der Op-Schwester zuordnen, alles, was du vorher geschrieben hast, trifft auf das Anästhesie- und Ambulanzpflegepersonal ebenfalls kein bisschen zu. Außer d), aber das kann uns allen passieren.
Es ist eben "Funktionsdienst", da arbeitet die Pflege anders. Wahrscheinlich kennst du dich in diesen Bereichen gar nicht so gut aus...
Ich bin auch für Spezialisierung, aber nicht für die Schaffung neuer Berufe, die von der Pflege profitieren. Wir wünschen uns alle mehr Anerkennung, ihr, die ihr stationär arbeitet wie wir auch, und nicht, "wegrationalisiert" zu werden.

Mal abgesehen davon bezweifle ich, dass Außenstehende beurteilen können, ob die Schwester in den Op gehört oder nicht. In keinem anderen pflegerischen Bereich würde man das derart anzweifeln, der Teufel wäre los!

Man nimmt uns Op-Kräften die Motivation, wenn man uns erzählt, wir seien zu teuer und zu schlecht ausgebildet für unseren Job. Die Gründe dafür habe ich alle schon einmal aufgezählt.
In der Regel rümpfen doch alle "Normal-Pflegenden" bei zwei Arbeitsplätzen die Nase: Op und Psychiatrie.
Außenseiter haben es nunmal schwer...

So wird es werden: In den Op nur noch OTAs, in die Ambulanz Arzthelferinnen,
KPHs räumen die Schieber weg, dann gibts noch AAs (=Anästhesieassistenten) und die ITAs. Auch die Psych kriegt eine eigene Ausbildung, warum nicht Heilerzieher?
Dann hast du, was du willst. Diejenigen, die die geringste Lobby haben, werden natürlich am schlechtesten bezahlt. Und auf die Pflegekammer u.ä. @?$@?$@?$@?$@?$@?$ ich dann natürlich, weil ich da eh nicht vertreten werde.
Ich hab die Idee, ich studiere gleich Medizin und gehe ins Ausland!
 
Ein anderer Thread wird geschlossen, weil wir angeblich darüber hinaus sein sollten, eine pflegerische Königsdisziplin zu küren (die eigene ist immer die beste, das ist doch klar!), und hier maßen sich andere an, mir beizubringen, dass ich als Krankenschwester im OP überflüssig bin.

Ich empfinde das als Frechheit!!!

Genauso wie ich viele der Diskussionen als wenig konstruktiv empfinde: Alle Ärzte sind böse und andere Meinungen werden nicht stehengelassen, sondern abgekanzelt.
Mir scheint, dieses Forum wird von einigen wenigen domoniert, das ist mir zu undemokratisch.

Deshalb klinke ich mich hiermit aus.

Goodbye!
 
hallo ev

nicht gleich wieder "klinken" , bist doch gerade erst einge"klinkt".
das der admin den fred geschlossen hat, liegt sicher auch daran, dass es ja nicht mehr um das thema ging. die jounalistin wollte natürlich nett und freundlich leute finden, die sie interviewen kann.

wir können ja einen neuen fred aufmachen: "die königsdisziplin"
aber wer soll das dann sein ? diese diskussion finde ich eher überflüssig. aber es zeigt ja auch wie arbeit im op nach außen wirkt...

das die op-schwester nach und nach durch ota ersetzt werden finde ich in ordnung, denn es ist wie schon geschrieben wurde: die erkenntnis, dass op-pflege wenig mit der stationsarbeit gemein hat, führte zu diesem neuen berufsbild.
aber es heißt nicht, dass die bereits tätigen op-schwestern und fach-ks nicht mehr arbeit finden oder sogar aus ihrem beruf gedrängt werden. da würde ich sonst gern ein beispiel für haben. ich finde die alte ausbildung ks, dann op, dann fach-ks sehr umfassend und sehr gut, aber eben auch sehr lang und sehr teuer.
ota ausbildung wie ich sie kennen gelernt habe ist umfangreich und für das arbeitsgebiet zugeschnitten. spricht nichts dagegen. was die bezahlung angeht, sollte mit den jahren und der jetzt durch den tvöd angestrebten "leistungsbezogenen bezahlung" bewegung in die sache kommen. sicherlich soll an den lohnkosten gespart werden, aber diesen trend findet man allerorten. kardiotechniker z.b. sind in einigen zentren ausgesourct worden. warum wohl...
also auch über den tellerrand schauen und den neuen kollegen eine chance geben.

:daumen:
 
Was hat die Pflege in den letzten Jahren mehr oder weniger freiwillig aufgegeben und wo entstanden neue Spezialisierungen?

Aktivierung und Mobilisierung- Physiotherapeuten
Förderung, Aktivierung und Wiedererlangen von Fähigkeiten- Ergotherapie
Begleitung in Krisensituationen- wird mittlerweile von Seelsorgern abgedeckt
Ordnen und Verwalten von med. Daten- Dokumentaristen
Versorgung von Behinderten- Heilerziehungspflege
medizinische Fußpflege- Podologe
Grundpflege- derzeit Trend: Pflegehilfen
Übernahme ärztl Tätigkeiten- derzeit Trend: Arzthelfer

Wenn du ehrlich bist ev, dann geht es dir nicht um die OP- Pflege. Es geht dir aus meiner Sicht um DEINE persönliche Position/ Situation. Ein OTA bringt zwangsläufig ein höheres OP-Fachwissen mit. Wenn du dich dadurch bedroht fühlst in deiner persönlichen Existenz bleibt dir nur: lernen und Defizite beseitigen.
Kein OTA wird eine derzeit noch aktive Fachkraft verdrängen, wenn sie das entsprechende gleichwertige Fachwissen hat.

Elisabeth
 
Kein OTA wird eine derzeit noch aktive Fachkraft verdrängen, wenn sie das entsprechende gleichwertige Fachwissen hat.
Elisabeth

hallo

danke elisabeth, genau das ist der punkt, der die diskussion um die kompetenzen op-schwester vs. ota so überflüssig macht
 
Ein OTA bringt zwangsläufig ein höheres OP-Fachwissen mit. Wenn du dich dadurch bedroht fühlst in deiner persönlichen Existenz bleibt dir nur: lernen und Defizite beseitigen.
Kein OTA wird eine derzeit noch aktive Fachkraft verdrängen, wenn sie das entsprechende gleichwertige Fachwissen hat.
Vorstehendes hattest Du einem Kollegen geschrieben.

Also:
In einem Krankenhaus, daß keine OTA´s hat, werden alle Operationen von fachkompetenten Kranken- und Fachkrankenpflegekräften assistiert.
Da merkt gar keiner, wenn keine OTA das ist.

Wenn eine OTA zur Fachkraft wird, dann durch das exzellente Wissen, das primär von Kranken- und Fachkrankenpflegekräften vermittelt wird: von wem sonst ?

Und wenn das Thema zuviel Unruhe in die OP´s bringt, sollte man sich fragen, ob die OTA-Ausbildung nicht besser wieder einstampft wird.
Wenn ich es richtig sehe, ist das gerade in Schleswig-Holstein in Heide der Fall.
Viele Krankenhäuser haben gar keine OTA´s,weil die Pflegedienstleitungen /Pflegedirektionen mit Personalhoheit zu diesem Thema so entscheiden.
 
Zitiere Elisabeth Dinse;100069]:"Ich bin für die Spezialisierung in der Pflege. Und solange die Ausbildung nur drei Jahre dauert mit dem Anspruch eine eirlegende Wollmilchsau heranzuziehen ist die Einführung der OTA auf jeden Fall ein Gewinn- nämlich für die Solidargemeinschaft, der zusätzliche Kosten für eine notwendige Spezialisierung der eierlegenden Wollmilchsau erspart bleiben."

Ärzte können als Assistenzärzte z.B. in der inneren Medizin arbeiten.
Oder nach Weiterbildung als Fachärzte.

Krankenschwester können in der Funktion Krankenschwester auf der Station arbeiten oder nach Fachweiterbildung im OP.
Und so wollen wir es denn auch belassen.
 
Wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen. Die dreijährige Grundausbildung in der Pflege bringt nicht ansatzweise das Grundwissen, was ein Medizinstudent nach 6 jahren erworben hat. Daraus ein Anrecht auf das Pflege-Monopol im OP ableiten zu wollen hinkt mehr als gewaltig.

Die gesamte Pflegeausbildung ist auf den pflegerischen Bedarf in der stationären und ambulanten Pflege ausgerichtet. Pflegeprozess ist in dem Bereich OP nur ansatzweise gefragt.

Weil eine Schule schließt- daraus läßt sich kein Bedarf ableiten. Pflegeschulen schließen auch, wie man hier im Forum lesen kann. Wird Pflege deshalb nicht mehr benötigt?

Worum geht es hier eigentlich? Um private Probleme mit der neuen Berufsgruppe und der daraus folgenden subjektiv empfundenen Bedrohung? Oder geht es tatsächlich um Berufspolitik? Berufspolitik heißt nicht bestehende Strukturen feststampfen (es war so, es ist so, es wird immer so sein) sondern flexibel und sinnvoll sich auf neue Bedingungen einlassen zu können.

Und diese Veränderung betrifft nicht nur die OP- Pflege. Alle müssen derzeit mit Veränderungen leben und nicht jede ist angenehm.

Elisabeth
 
Gut, hier muss ich antworten:
Ich denke, persönliche Erfahrungen sprechen natürlich immer mit.
Die FWB in meiner Region ist bereits stillgelegt, mal abgesehen davon, dass unser Haus keine Weiterbildungen mehr unterstützt. Eben weil die OTA-Schule gegründet wurde.
Ich möchte mich ungern damit abfinden, zu einer aussterbenden Art zu gehören, das ist richtig.
Ich bin aber auch dagegen, dass man jeden neuen Trend kritiklos übernimmt.
Meine Erfahrungen lehren mich ja eben, dass sich die Pflege aus allen möglichen Bereichen klaglos verdrängen lässt. Die meissten, sind wir doch mal ehrlich, wollen doch so viele Aufgaben gar nicht. Sie wollen ihre Ruhe haben.

Inzwischen ist mir klar geworden, dass ich wohl Glück habe, dass an unserem kleinen Haus alles noch ein bisschen wie früher ist. Wir haben unsere Berechtigung als Op-Pflegepersonal, wir übernehmen ärztliche Tätigkeiten, aber dafür ist die Kommunikation gut bis befriedigend. Wir sind nach wie vor universell einsetzbar.
Natürlich spreche ich aus einem subjektiven Standpunkt heraus. Ich denke, das ist ja auch ein Thema für Op-Kräfte. Ich würde mir nicht anmaßen, über z.B. die ambulante Pflege zu urteilen.
Und du, Elisabeth, scheinst wohl dein Familienmitglied zu verteidigen, also auch ein subjektiver Standpunkt.
Ich wehre mich nur gegen Ungerechtigkeiten. Man hat mich für den Op damals angeworben, ohne mir durch die Ausbildung das entsprechende Rüstzeug in ausreichendem Maße mitgegeben zu haben, ich war auf die Anleitung meiner Mentoren angewiesen (obwohl das auch anderen auf Pflegestationen so ging), jetzt bin ich gut, darf aber keine FWB machen, wofür auch, in ein paar Jahren gibt es uns ja sowieso nicht mehr. Den Kollegen, die dann in Rente gehen, denen ist das egal.
Ich wette allerdings, würde ich auf einer pflegerischen Station arbeiten, würden mir auch noch genug ungerechte Themen einfallen, die ich mit Vehemenz verteidigen würde.
Schon die Kr.pflegeausbildung lässt zu wünschen übrig.
Über alle medizinischen "Hilfsberufe" wird hinwegentschieden. Hier herrscht keine Selbstbestimmung, keine Mitsprache. Und alle backen ihr eigenes Brot.
Was ich allerdings genauso wenig verstehe, ist, wieso es Arzthelferinnen als separaten Beruf gibt. Doch auch nur aus dem Grund, weil sie billiger sind als Kr.pflegepersonal, und weil vor urlanger Zeit einmal frauentypische Berufe (das nette Fräulein arbeitet dem Doktor zu und stellt somit keine Konkurrenz dar) entstanden sind. Völlig überholt, das Ganze.
Eine andere Idee: man biete eine pflegerisch-medizinische Grundausbildung von etwa 2 Jahren an und dann die Chance, sich nach Neigung und Talent zu spezialisieren. Da wären dann Assistenzberufe, Pflege und KPH unter einem Dach. Man könnte sogar ein Kurssystem anbieten, in dem man die Kurse besucht, die für den jeweiligen Abschluss nötig sind. Und man müsste auf seinem jeweiligen Abschluß aufbauen können.
So könnte zum Beispiel eine Psychiatrie-Fachkraft mit den entsprechenden Leistungsnachweisen und der praktischen Erfahrung Psychotherapeutin werden, warum nicht?
Okay, das sind Spinnereien. Aber warum wird in Deutschland so viel abgeschafft und abgeurteilt, anstatt auf dem Vorhandenen aufzubauen.
Nicht-Akademiker haben ohnehin kein Votum. Lernen finde ich absolut positiv, es wird aber nicht einmal gefördert. Wir sollen nur funktionieren.
Das Thema könnte ich noch lange weiterführen.
Jedenfalls stehe ich hinter der Krankenschwester im Op. Wir haben es nicht verdient, einfach ausgetauscht zu werden.
 
Ein Ota braucht für seine Kompetenzentwicklung 3 Jahre. Ich glaube, da reichen 1 Jahr Spezialisisierungspahse nicht.

Nochmal Ev- du wirst deine Position nicht verlieren. Man kann dich nicht zugunsten eines OTA kündigen. Das gibt derzeit das Gesetz nicht her. Dein AG kann versuchen, deinen Einsatz so zu gestalten, dass du entsprechend deiner Fähigkeiten im OP eingesetzt wirst- vorausgesetzt du hast eine Vertrag für den OP und nicht, wie so oft, einen Vertrag mit dem Haus ohne konkrete Angabe des Einsatzortes.

Verteidige ich die OTA wegen persönlicher Betroffenheit? Würde ich nicht sagen. Ich habe aber durch den Kontakt erfahren, dass es keine Ausbildung zum "Besteck anreichen" ist. Das hat mein Bild sicher geprägt.

Ich sehe bei dieser Entwicklung, wie schon beschrieben, Parallelen zur Entstehung solcher Berufe wie der Physiotherapie, Ergotherapie usw.. Alles Tätigkeiten, die ehemals auch von Pflegekräften geleistet wurden. Heute fallen sie dem zeitmangel zum Opfer.

Eine zunehmende Spezialisierung in der Medizin müsste eine Änderung in der Ausbildung mit sich bringen. Lies dazu mal: Pflege neu denken- von der BoschStiftung. Da findest du m.E. gute Ansätze. Hier im Forum haben wir mal über die Pflegeausbildung in den verschiedenen Ländern recherchiert. Auch da kam mehr oder weniger zum Tragen, dass D weit hinter den andern Ländern zurück liegt. was Ausbildungsinhalte und -ziele anbetrifft.

Eine einzelne Berufssparte erhalten zu wollen, die bereits von anderen erfolgreich besetzt wurde, halte ich für illusorisch. Das ist Vergeudung von Kraft. Man muss einsehen, dass man vielleicht zulange geschlafen hat- wobei dich dieser Vorwurf sicher nicht trifft. Ich schätze, der "Dank" sollte an die gehen, die schon lange in dieser Sparte arbeiten.

Versuch dich zu arrangieren. Mach das Beste draus. Wissen erwerben kann man auch autodidaktisch. Und warum sollte man nicht von dem Wissen eines OTAs profitieren?

Elisabeth
 
Ich werde meine Stelle sicher nicht verlieren und nach 7 Jahren im op kann wohl eher ich die OTAs anleiten. Was nicht heisst, dass ich nicht anerkenne, was sie in der A. lernen. Ich habe niemals behauptet, dass diese A. Schmalspur sei.
Ich äußere hier als OP-Pflegekraft meine Meinung, verstehe aber nicht wieso ausgerechnet eine Intensivschwester Werbung für einen anderen Beruf macht. Vielleicht doch subjektiv?
Mein Gedankenspiel zum Thema "Ausbildung" war rein hypothetisch. Kein Wort von nur 1 Jahr Qualifizierungsphase.
Wird dein OTA angefeindet? Das ist blöd, aber was haben sie erwartet? Dass sie mit offenen Armen empfangen werden? Hier ist die Ablöse, super! Außerdem ist aller Anfang im Op schwer, das ging keinem anders.
Ich kämpfe nicht für den Erhalt meines Berufsstandes, sondern tue meine Meinung kund, da das hier eine Plattform für die OP-Pflege sein soll. Ich hätte ja lieber mal die OTAs selber dazu gehört.

Ehrlich, ich habe auch noch nie eine Schwester gesehen, die mit einem Pat. gehandarbeitet, gebastelt oder sonstige ergotherapeutische Handlungen durchgeführt hat. Ich weiß nur, dass die fitten Pat. früher geholfen haben, Binden zu rollen, Handschuhe zu pudern etc., auch eine Art Ergotherapie.

KGmässig ging es immer nur um das erste Mobilisieren, kinästh. Bewegungsabläufe und Bobath-Lagerung. Beide, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, therapieren, was die Pflege ja wohl nicht zum Ziel hat, wie du auch in deinen Beiträgen immer wieder betonst.
Stationssekretärinnen wünschen sich die meissten zur Entlastung wegen des Zeitmangels.
Arzthelferinnen als Arztassistentinnen finde ich als gesonderten Beruf, wie gesagt, genauso überflüssig. Sie sind für den niedergelassenen Arzt günstiger, was auch die KH-verwaltung inzwischen als Vorteil entdeckt hat.

KPHs sollten mal eine Zeitlang abgeschafft werden oder das Dreijährige nachholen, jetzt gibt es sie wieder. Nicht nur wegen der angeblichen Spezialisierung der Pflege (mit dem gleichzeitigen Anspruch, immer flexibel zu sein), sondern weil es genug Hauptschüler/innen gibt, die einen Beruf brauchen!!

Früher gab es ja auch noch die fest angestellte Stationshilfe, was ich persönlich auch als Verlust empfinde. Heutzutage werden Horden russischer und türkischer Frauen mit geringen Deutschkenntnissen von Fremdfirmen durch die Krankenhäuer gejagt.

Es ist so, dass ich ganz allgemein die Anerkennung vermisse, für das, was wir leisten.
Vielleicht werden selbst die OTAs das in ein paar Jahren verstehen.
ich kann nur sagen, die KS oder neuerdings GuKP gehört auch mit Recht in den Funktionsdienst, weil wir uns dieses Gebiet erschlossen haben!

Das vielzitierte "Besteck-Anreichen" , was angeblich auch ein dressierter Affe könnte, ist übrigens nicht ganz so simpel, wie viele glauben mögen. Es erfordert viel Routine, eigenständiges Mitdenken und manuelles Geschick, trägt zu einem flüssigen Ablauf bei und somit zum Erfolg der OP. Praxis und Routine ist das Ah und Oh. Schön, wenn die OTAs Op-Abläufe und Instrumenten-Systeme schon in der Ausbildung kennenlernen, meine Kollegen und ich haben das alles selbständig zuhause und voneinander gelernt und nicht zuletzt von den Ärzten selbst. Da war jede Menge Eigeninititive gefragt - noch ein Grund, unsere Arbeit anzuerkennen. Von wem lernen denn die OTAs, vom Op-Pflegepersonal, das sie anleitet und unterrichtet. Das machen wir natürlich immer gern, wenn Interesse da ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das vielzitierte "Besteck-Anreichen" , was angeblich auch ein dressierter Affe könnte, ist übrigens nicht ganz so simpel, wie viele glauben mögen. Es erfordert viel Routine, eigenständiges Mitdenken und manuelles Geschick, trägt zu einem flüssigen Ablauf bei und somit zum Erfolg der OP. Praxis und Routine ist das Ah und Oh. Schön, wenn die OTAs Op-Abläufe und Instrumenten-Systeme schon in der Ausbildung kennenlernen, meine Kollegen und ich haben das alles selbständig zuhause und voneinander gelernt und nicht zuletzt von den Ärzten selbst. Da war jede Menge Eigeninititive gefragt - noch ein Grund, unsere Arbeit anzuerkennen. Von wem lernen denn die OTAs, vom Op-Pflegepersonal, das sie anleitet und unterrichtet. Das machen wir natürlich immer gern, wenn Interesse da ist.


Ich habe jetzt einige Zeit mitgelesen und verstehe die ganze Aufregung nicht. Zugegeben ich habe nur während eines mehrwöchigen Anästesieeinsatzes OP-Luft schnuppern können und die ist sicher nicht geeignet ein abschließendes Bild von der Arbeit im OP machen zu können, aber damals gab es die OTAs noch nicht, bzw nicht in meinem Arbeitsumfeld und mir kam im OP immer wieder der Gedanke, dass man für die Tätigkeit der OP-Pflegenden eigentlich eine komplett andere Ausbildung benötigt. Die Kenntnisse, die man aus der Pflege braucht, sind sicher auch in die OTA-Ausbildung integriert.

Liebe Ev,
in jedem unserer Tätigkeitsbereiche sind Eigeninitiative und Fortbildung zeitlebens nötig um im Beruf gut zu sein und sich weiterzuentwickeln. Das ist nicht spezifisch für die OP-Pflege und daraus besondere Anerkennung abzuleiten??? Diese Anerkennung verdient jede in der Pflege tätige Person.
Du schreibst selbst, dass die OTAs viele Grundkenntnisse schon während der Ausbildung kennenlernen, die ihr euch mühsam in der Freiziet und durch harte Arbeit angeeignet habt. Also macht es Sinn diese speziellen Kenntnisse schon in der Ausbildung zu vermitteln.
Und die OTAs lernen zurzeit doch deshalb hauptsächlich von den OP-Pflegekräften, weil es wahrscheinlich noch gar nicht soviele erfahrene OTAs gibt, die diese praktische Ausbildung übernehmen könnten. Ich wage die These, dass dies in 5 Jahren vielleicht schon anders aussieht und dann die praktische Ausbildung vor Ort auch von den Berufskollegen mit der gleichen Berufsbezeichnung übernommen wird.


Behid
 
@ Ev- ich war in meinem Leben schon Kinderkrankenschwester, Krankenschwester, Intensivschwester... war- jetzt bin ich in der Fort- und Weiterbildung. Das hat meinen Horizont erheblich erweitert. Es gibt nicht DIE Königsdisziplin- um mal den Begriff aus dem anderen Thread aufzugreifen.

Aus deinen Beiträgen spricht viel Frust. Es hat den Anschein, dass deine Arbeit mit denen der OTAs verglichen wird und du da glaubst nicht bestehen zu können. Du kämpfst um die Anerkennung DEINER Position- nicht um die Anerkennung der Sparte.

PFLEGE findet nun man im OP eher weniger statt: wenig Pflege- viel Assistenz.

Pflegetherapie- warum nicht? Die Angebote der Physiotherapie haben einen hohen Stellenwert. Wenn die Pflegekraft dasselbe leistet- ist dies "nur" Grundpflege. Was unterscheidet das Angebot der Physiotherapie von dem der Pflegekraft- ganz einfach: die Physiotherapie macht so etwas wie eine Grunddiagnose anhand derer die Therapiemöglichkeiten abgewandelt werden.
Pflege ist weit davon entfernt, dies zu leisten. Eigentlich wird in fast allen Bereichen nur assistierend gearbeitet und damit einer Veränderung des Berufsbildes zugearbeitet. Und da ökonomische Zwänge nun mal da sind (beschäftige dich mal mit Sozialabgaben, Demographie usw.) bleibt nur der Weg, die knappen Ressourcen optimal einzusetzen.

Pflege hat bereist vor vielen Jahren begonnen, die Felder zu räumen die sie jetzt wieder einfordert. Die Welt hat sich verändert und dieser Veränderung sollte man sich anpassen. Oder kannst du gesellschaftliche Veränderungen rückgängig machen?

Elisabeth

PS Ich kenne einen OTA. Er ist mit mir verwandt. Das bedeutet noch lange nicht, dass ich um seinen Arbeitsplatz kämpfen muss. das kann derjenige sehr gut selber. Ich erfahre aber durch denjenigen eine Menge aus der "Szene". Und ich stelle fest: dort ist es wie überall.
 
Zitat Elisabeth Dinse;100243]
"Die gesamte Pflegeausbildung ist auf den pflegerischen Bedarf in der stationären und ambulanten Pflege ausgerichtet. Pflegeprozess ist in dem Bereich OP nur ansatzweise gefragt. "

Antwort:
Das ist so nicht richtig. Wenn morgen alle Kranken- und Fachkrankenpflegekräfte des Operationsdienstes in 2100 Krankenhäusern die Arbeit niederlegen, bricht in Deutschland der gesamte Operationsbetrieb komplett zusammen.

Zitat Elisabeth: "Und diese Veränderung betrifft nicht nur die OP- Pflege. Alle müssen derzeit mit Veränderungen leben und nicht jede ist angenehm. "

Antwort: Das ist falsch ! Oder mit welchen negativen Veränderungen muß der ärztliche Dienst leben ? Mit weniger Stellen ? Mit weniger Gehalt ?
Im Gegenteil: mehr Stellen und mehr Gehalt - sogar eigener Tarifvertrag.
Gegen jede Veränderung wehrt man sich dort sehr erfolgreich.
Und zwar deshalb, weil dort an der Spitze Leute stehen, die anders als Elisabeth nicht mal ansatzweise bereit sind, das Feld irgendwo zu räumen.
Und elisabeth: nicht ganz kollegial, wenn Du permanent auf Handlungsbedarf im Operationspflegedienst hinweist, den da eigentlich keiner will.

Wie wär´s, wenn Du berufspolitisch vor Deiner eigenen Haustür fegst und erstmal die Einführung von Anästhesie- und Intensivassistenten forderst ?
Würdest Du das öffentlich einem Hörsaal machen und vor 500 Anästhesie- und Intensivfachkrankenpflegekräften fordern, daß deren Stellen mit "Assistenten" wiederbesetzt werden sollen, würdest Du gnadenlos als Nestbeschmutzerin ausgebuht !
 
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