OP-Pflege - ein aussterbender Zweig?

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Hallo zusammen,
klar haben OTAs und Fachpflegekräfte für den OP dieselben Voraussetzungen,
Was mich daran stört,( Entschuldigung im voraus) es werden immer mehr Fachidioten herangezüchtet, die aufgrund ihrer Ausbildung gar keine Möglichkeit haben, mal über den "Tellerrand" hinauszusehen.
Eine OTA hat meines Wissens keinen praktischen Einsatz auf einer Station und kann die Tätigkeiten einer KS nicht nachvollziehen.
Bsp.:Oft werden Klebeverbände aus Zeitnot sehr grosszügig auf dem Patienten verteilt, wer muss sich mit der unangenehmen Aufgabe befassen, diese wieder vom Patieneten zu entfernen?
Die KS auf der Station!
Wenn Klinikpersonal die Möglichkeit hätte mal in die verschiedensten Bereiche (z.B Verwaltung, Röntgen,Küche etc.) im KH Einblick zu haben, würde auch mehr Verständnis für die Gesamtzusammenhänge entstehen und somit ein besseres miteinander zugunsten der Patienten.
Womit ich auch meine, das z.B.Verwaltungsangestellte ruhig mal auf der Station hospitieren sollten.
So sieht jeder nur seinen eigenen Stress.
Dies betrifft nicht nur die Fachdisziplinen, dasselbe gilt bei Leuten in Leitungspositionen, die kaum Ahnung von der Basis haben, da sie bereits kurz nach der Ausbildung Pflegemanagement studieren.
Eigenständiges Denken und ein reibungsloser Gesamtablauf geraten immer mehr in den Hintergrund.
Wenn ich den Ausspruch schon höre, das gehört nicht in meinen Zuständigkeitbereich, bei der Bitte an den Anästhesiepfleger mal den Sauger anzustellen, dreht sich mir der Magen um.
Okay, züchten wir weiter Fachidioten und jeder ist Spitze in seinem Fachgebiet, aber eine Klinik ist wie ein Uhrwerk und wenn das Kleinste Zahnrad nicht funktioniert, läuft leider die die komplette Uhr nicht mehr.
LG Suzu
 
Hallo zusammen,
klar haben OTAs und Fachpflegekräfte für den OP dieselben Voraussetzungen,
Was mich daran stört,( Entschuldigung im voraus) es werden immer mehr Fachidioten herangezüchtet, die aufgrund ihrer Ausbildung gar keine Möglichkeit haben, mal über den "Tellerrand" hinauszusehen.

*grübel* Ist nicht mittlerweile auch das Pflegefachwissen so enorm angewachsen, das eine Spezialisierung einfach eine Notwendigkeit geworden ist? Vom Chirurgen werden auch keine tiefgreifenden Kenntnisse z.B. zum Thema Diabetes, EKG o.ä. verlangt. Die Medizin hat sich weiter entwickelt. Warum sollte Pflege gegen den Trend arbeiten.

Elisabeth
 
Hallo!

Also: die Pflegedirektion entscheidet über die Personalbesetzung im OP sowohl qualitativ als auch quantitativ: wer sonst ?

Und: solange es leitende OP-Fachkrankenpflegekräfte (mit Fachweiterbildung) gibt, wird sie / er auch Wert auf Fachkrankenpflegekräfte für den Operationspflegedienst mit entsprechender Weiterbildung legen, sofern nicht die Pflegedirektion ....:motzen:

Im Zweifelsfall können die Kolleginnen und Kollegen des Operationspflegedienstes (nicht Operations - TA-Dienstes !) im Gespräch mit der Pflegedirektion eine grundsätzliche Klärung herbeiführen.
Und die fachweitergebildeten Kolleginnen und Kollegen können mitwirken, wenn es darum geht, das die Fachweiterbildung erhalten bleibt.
8O Hey Leute,
ich habe mir letztens sagen lassen das der Bereich der OP-Pflege abgeschafft wird weil aus Kostengründen nur noch OTAs eingestellt werden sollen und wollte mal nach euren Erfahrungen damit fragen !
Liebe Grüße
Anna
 
Wozu eine Ausbildung am Bedarf vorbei? Erst eine überdimensionierte Grundausbildung mit wenigen fachspezifischen Elementen: kostet nicht wenig. Und dann eine teure Spezialisierung infolge Seminarkosten und Freistellung.

Als AG würde ich mich für die OTA entscheiden: spezialisierte Ausbildung. Sofort allumfänglich im Fachbereich einsetzbar ohne zusätzliche Kosten. Das wäre mir ev. sogar mehr Lohn wert- den Bereich den ich einspare durch die nicht notwendige Spezialisierungsphase.

Elisabeth
 
Hallo!

Aus Kostengründen sind OTA betriebswirtschaftlich gesehen zu bevorzugen.

Übrigens reicht dieser Grund auch aus, um künftig weniger Ärzte in der Anästhesieabteilung zu beschäftigen, denn von einer Fachkrankenpflegekraft für Anästhesie mit insgesamt fünfjähriger
Berufsausbildung darf man erwarten, daß diese eine Narkose steuert, wenn ein Facharzt " in unmittelbarer Nähe ist und bei Bedarf sofort einschreiten kann.

Neubau riesiger OP-Säle, in denen z.B. fünf OP-Tische in einer "OP-Halle" stehen und ein Anästhesist so ständig in "Rufweite" ist ?

Sollte der "reine OTA OP" auch organisatorisch eine selbständige Abteilung bilden, die nicht mehr zum Pflegedienst gehört ?
 
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Nur weil es für uns ungewohnt ist, muss es doch nicht schlecht sein.

Elisabeth
 
dieEV
interessanter Satz: "Fließbandarbeit auf hohem niveau"... ehrlich gesagt ist das auch so... zumindest bei uns und sicherlich auch überall anders...
Im grunde genommen ist das ja nicht negativ, den ein Fließbandarbeiter denkt auch mit...
Wie oft kommt es vor das ein Patient ablebt und in der nächsten Sekunde gesagt wird: "...ach dann ist ja doch noch ein Intensiv Bett frei...nächster Bitte"

Natürlich sind die OTAs aus einer Not heraus entstanden... das stimmt wohl... die Gründe sind nicht abzustreiten -> aber das ist ein anderes THEMA

dieEV Klar sterben wir aus und ich finde das sch... .Wozu hab ich denn die ganzen Mühen auf mich genommen? Nur, um letztlich begreifen zu müssen, dass wir nur als Erfüllungsgehilfen gebraucht werden?


wir beschäftigen auch einige KPHs bei uns die die gleichen Tätigkeiten übernehmen wie F-KS, KS und OTAs... da fragt man sich wirklich wofür man insgesamt EXAM. Krankenschwester braucht...

laut Poweruserin Elisabeth braucht man quasi gar keine F-KS und KS im OP beschäftigen... soviel zum Thema "PFLEGE im OP"
Als AG würde ich mich für die OTA entscheiden: spezialisierte Ausbildung. Sofort allumfänglich im Fachbereich einsetzbar ohne zusätzliche Kosten. Das wäre mir ev. sogar mehr Lohn wert- den Bereich den ich einspare durch die nicht notwendige Spezialisierungsphase


Fazit: ich finds auch zum :cry:, aber leider wird das die Realität werden...


dieEV
Wie immer lassen wir uns das Zepter aus der Hand nehmen.

sind schon eine :knockin:berufsgruppe :mrgreen:
 
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Hallo!
Wenn elisabeth die Auffassung vertritt, daß man eigentlich gar keine Fachkrankenpflegekräfte braucht, dann ist das betriebswirtschaftlich betrachtet richtig und eine mögliche Lösung.

In diesem Forum ist gerade eine Stationsleitung kurz vorm Verzweifeln, weil sie die Leitung einer Notaufnahme übernommen hat, in der außer ihr nur noch Arzthelferinnen arbeiten.
Wie katastrophal das abläuft, ist lesenswert, wei auch die Arzthelferinnen sich fachlich verständlicher Weise völlig überfordert fühlen.

Da lobe ich mir, wenn eine Fachkrankenpflegekraft aus dem OP runterkommt und eindrucksvoll fachliche Kompetenz demonstriert.
Wenn die Fachkrankenpflegekräfte des Operationspflegedienstes selber die Auffassung vertreten, daß sie künftig durch OTA´s ersetzt werden sollten oder könnten - wer würde diesem Sachverstand widersprechen ?
 
Elisabeth
versteh mich bitte nicht falsch... ich finde OTAs EFFIZIENTER im OP
Nach der Mittleren Reife und anschl. 3. Ausbildung zur OTA stehen SIE zur Verfügung...
Sie sind EFFIZIENT, PRÄZISE und Fachlich Kompetenter... und das sage ich obwohl ich FACHkrankenpfleger bin und genau eben drum... Nein ich verrate meinen Berufszweig hiermit nicht... das tun schon die die mir Vorgesetzt sind aber Wirtschaftlich betrachtet werden SIE uns ABLÖSEN... siehe KOMMENTAR "Krankenpfleger".

wer braucht Pflegewissenschaft im OP... provokant gefragt....

Nach meinem Wissen gab es die Ausbildung vor 13jahren nicht.... hätte es diese damals gegeben... ICH HÄTTE MIR DIE KRANKENPFLEGE + FACHWEITERBILDUNG ERSPAREN KÖNNEN!!!
 
Entschuldige, aber vielleicht reagiere ich etwas grantelig weil ein Familienmitglied auch OTA ist. Mich ärgert immer diese Abwertung durch einige OP-Pflegekräfte.
Es ist, wie du schreibst, eine zielorientierte Spezialisierung- der Notwendigkeit geschuldet. Das Spezialwissen ist mittlerweile einfach zu umfangreich geworden- egal in welchem medizinischen Bereich. Es wird zukünftig noch mehr dieser Spezialisten geben.

Elisabeth
 
wir beschäftigen auch drei OTAs... obwohl wir an eine Fachweiterbildung für den Operationsdienst angegliedert sind... interessant nicht wahr
nicht destotrotz versteh ich deine "grantigkeit" zu genüge... einige Kollegen haben ihren Unmut gegenüber unseren OTAs auch öffentlich Kundgetan... was nicht wirklich zur einer positiven Arbeitsatmosphäre beigetragen hat... ich geh da mit deiner Meinung Conform :daumen:
 
Ich hatte ein Seminar, in dem die OTA-Ausbildung thematisiert wurde - klar ist die gut, kein Zweifel. Ich finde es nur schade, dass man einfach so von einer anderen Berufsgruppe abgelöst wird. Und obwohl ich seit fast 7 jahren im Op bin, möchte ich die Ausbildung zur KS nicht missen. Die meissten meiner Ausbildungskollegen mussten nach dem Examen auch erst richtig anfangen zu lernen - am Universitätsklinikum sind ja derart viele fachspezifische Stationen, in die man nur reinschnuppert. INT ist annähernd genauso spezifisch wie der Op, würde ich mal sagen.
An unserem kleinen Haus herrscht immerhin noch ein Austausch zwischen Op und Stationen, so dass man den Blick aufs Ganze nicht verliert. Wir arbeiten ja auch nachts in der Amb. mit.
Ich glaube nicht, dass ich OTA gelernt hätte, aber hätte es diese damals schon gegeben, wäre mir der Weg in den Op wohl verstellt gewesen...
 
Zitat: Ich finde es nur schade, dass man einfach so von einer anderen Berufsgruppe abgelöst wird.

Frage: Führen fehlende Gegenargumente dazu, daß die Pflegedienstleitungen, die über die qualitative Besetzung im OP entscheiden, OTA´s einstellen ?

Zitat: INT ist annähernd genauso spezifisch wie der Op, würde ich mal sagen.

Also könnte man analog OTA´s dort ITA´s einsetzen ?
Und: noch stellt der Pflegedienst die größte Berufsgruppe im Krankenhaus und die Pflege ist zwar nicht überall, aber noch oft in der Führung des Krankenhauses vertreten.
Sollen künftig OP-Bereiche und Intensivstationen nicht mehr zum Pflegedienst gehören oder doch und wenn, dann wie ?
 
Elisabethfreak
Ich meine die Schüler... Unsere Schüler brauchen kein Wochenende und Keine Nachtdienste zu machen....

Steffi
entweder findet man dat interessant oder net:Punabhängig von Blut, Knochen etc...
dennoch bleiben ein Paar Dinge die echt ekelig sind:P

Krankenpfleger
Frage: Führen fehlende Gegenargumente dazu, daß die Pflegedienstleitungen, die über die qualitative Besetzung im OP entscheiden, OTA´s einstellen

hmm... gibt es ein besseres (oder Gegen) Argument als "OTAs sind wirtschaftlicher als F-KS" ???

Sollen künftig OP-Bereiche und Intensivstationen nicht mehr zum Pflegedienst gehören oder doch und wenn, dann wie ?

Das eine wirklich geniale Frage, fast so gut wie: Sollte man das Fachpersonal "outsourcen"...
 
Zitat: INT ist annähernd genauso spezifisch wie der Op, würde ich mal sagen.

Also könnte man analog OTA´s dort ITA´s einsetzen ?
Hallo Krankenpfleger,

die Überlegungen für Intensivassistenten sind nichts neues, auch hier wird überlegt, ob man nicht sparen könnte und Intensivspezialsiten einsetzen könnte, hier war längere Zeit der Rettungsassistent im Gespräch, den man auch in der Anästhesie einsetzen wollte.
Derzeit höre ich hiervon nichts.

Wie du siehst sitzt jeder auf seiner Wahrnehmungsinsel und bekommt vom anderen nicht unbedingt alles mit.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Was stört eigentlich so an den OTAs? Liegt es daran, dass sie sofort eine hohe fachliche Spezialisierung mitbringen für den OP (ähnlich den Op-Fachpflegern) als Pflegekräfte nach dem Examen? Fühlt man sich von der neuen Berufsgruppe bedroht? Droht einem OP-Fachpfleger die Entlassung zugunsten von OTAs?

Woran liegt es?


Elisabeth
 
Vielleicht, weil im Op erstmal alle potentialen Rivalen weggebissen werden, nachdem man so unendlich viel Mühe darauf verwendet hat, dort anzukommen, fit zu werden, Respekt zu bekommen, schon vor dem Operateur zu wissen, welches Instrument er gleich brauchen wird, sich mit unendlich anstrengenden Bereitschaftsdiensten die Nächte um die Ohren schlägt, am Anfang immer mal wieder gedemütigt wird, bis man es sich irgendwann nicht mehr gefallen lässt, bis man plötzlich die Abläufe aus dem Handgelenk schüttelt und gelassen reagiert, trotz allem lachen kann usw.

Klar haben die OTAs als Berufsanfänger Vorteile, aber man hält ja den ganzen Op-Ablauf aus der Kp-Ausbildung raus, dabei hätte ich mir gewisse Stationen an unserem Uni-Klinikum auch sparen können mangels Lerneffekt.
Kollegen von mir waren als Schüler im Op und denen war sofort klar, da bleiben sie.
Ich wäre ja für eine Qualifizierungsphase nach der dreijährigen Ausbildung für die Fachbereiche wie INT, Onko, Op, Psych usw.
Ich finde es einfach dreist, die KS einfach aus einem Bereich zu verdrängen, den sie vorher mit der berufstypischen Aufopferung und großem Engagement in langer Tradition ausgefüllt hat.
Deshalb habe ich noch lange nichts gegen die Leute, die sich für den OTA-Beruf entscheiden. Ich würde auch niemanden deswegen auflaufen lassen.

Manchmal denke ich, wir sollten uns ein beispiel an den Hebeammen nehmen - deren Berufsstolz und Selbstbewusstsein ist viel größer.
 
Zitiere G 31023:

hmm... gibt es ein besseres (oder Gegen) Argument als "OTAs sind wirtschaftlicher als F-KS" ???

Frage: es interessiert sicherlich viele, ob und welche Argumente Du als fachweitergebildeter Operationskrankenpfleger hast, was die Erhaltung dieser Qualifikation auch künftig notwendig macht.

Wenn OTA´s aus betriebswirtschaftlicher Sicht "billiger" sind, deshalb sterben doch Operationsfachkrankenpflegekräfte nicht aus !

Wenn "billig" ein Maßstab ist: "billiger" können OP-Fachkrankenpflegekräfte auf alle Fälle kleine Wundversorgungen alleine durchführen und wenn ich es richtig sehe, soll es derartig manuell geschickte Kolleginnen und Kollegen geben, daß deren Einsatz bei großen Operationen besonders wertvoll wäre.
Wer ein paar hundert mal bei Appendektomien assistiert hat, dem kann man ja wohl das Nähen noch beibringen !
 
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