Nur noch frustriert im Job

crocophant

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11.01.2005
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Hallo ihr Lieben,

es geht um meinen Freund. Er arbeitet mit mir zusammen in der Geriatrie, aber auf einer anderen Station. Er hat dort erst im Oktober 2010 angefangen zu arbeiten. Anfangs machte es ihm auch sehr viel Spaß, doch nach und nach ist er immer frustrierter geworden. Mein Freund besitzt die 2jährige Ausbildung zum Pflegeassistenten seit 5Jahren, ist allerdings manchmal sehr vergesslich. Das ist ein Überbleibsel von seinem Verkehrsunfall von vor 10Jahren, bei dem er mehrere Monate im Koma lag.
Mein Freund ist imer gut gelaunt, hat immer einen guten Spruch auf Lager, aber nichts was beleidigt oder verletzt. Er ist einfach sehr kommunikativ und immer korrekt zu Kollegen, Vorgesetzen und den Patienten.

Seit Dezember bekommt er wegen jeder Kleinigkeit einen Anpfiff von seiner Stationsleitung. Es ist ganz egal was er macht. Sie behauptet auch ständig Dinge, die gar nicht stimmen.
Ein Beispiel: Mein Freund war 7Tagen krankgeschrieben mit einer Mandelentzündung und meldete sich am Telefon bei besagter Leitung krank. Am Freitag hat er sich ordnungsgemäß am Vormittag gemeldet und gesagt, dass er am Montag wieder zum Dienst kommt. Da ist seine Stationsleitung ausgeflippt und hat ihn am Telefon dermaßen angeschnauzt,dass sie es gar nicht gewußt hätte. Er sei doch fürs Wochenende eingeplant.

Und solche Sachen macht sie nur mit ihm. Er weiß nicht warum und ist total frustriert und hat wahnsinnige Angst auch seinen Job zu verlieren, weil er noch in der Probezeit ist.

Was soll er denn nur tun? Ich habe ihm gesagt, dass er das Gespräch mit besagter Leitung und auch mit seiner PDL suchen soll und sich dann evtl. auf eine andere Station versetzen lassen soll.
Er will dies auch tun, doch er glaubt, dass über ihn Lügen verbreitet worden sind, die bestimmt schon in die Chefetage gelangt sind.

Bei seinem letzten Arbeitgeber wurde er total gemobbt und war sozusagen der ***** vom Dienst. Er ist ständig eingesprungen, hat - unzulässige - Doppeldienste gemacht und dann wurde er gekündigt. Dies wurde ihm auf dem Stationsflur mal soeben vor zig Bewohnern und Kollegen von seinem Chef mitgeteilt.

Was soll er denn jetzt machen? Er glaubt inzwischen für die Pflege nicht geeignet zu sein und will evtl eine neue Ausbildung beginnen. Doch wer sagt, dass es dann besser wird?
 
Hallo, crocophant,

wie du auch hier in vielen Threads nachlesen kannst, sind Stationsteams sehr oft besondere Gruppen, in denen ein rauhes, spezielles und manchmal auch bösartiges Klima herrscht. Warum auch immer, oft ist es der Druck mit vielen Patienten, wenig Personal und gefrusteten Mitarbeitern.
Es kommt dazu, das sozusagen am Ende der Hackordnung ein Gruppenmitglied steht, das ich mal einfach "besonders" nennen will. Er / Sie hat Eigenschaften, die es zum "Buhmann" auf der Station machen.
Aus dieser Rolle kommt man schwer wieder raus. Und es vergällt einem natürlich die Arbeit. Ob man immer von Mobbing sprechen kann, sei dahingestellt.
Vielleicht ist ja die Stationsleitung nur das Sprachrohr für den Rest.
Man kann natürlich das Gespräch suchen, ist aber sehr oft chancenlos gegen die geballte Übermacht.
Und man kann versuchen, sich zu ändern, aber das ist sehr limitiert, man kann aus seiner Haut dann doch schwer heraus und die andere Frage ist, warum soll man sich ändern, vielleicht ist ja in der Gruppe "das falsche Benehmen".
Was ist jetzt das Fazit? Ich würde weitersuchen, bis ich meinen Platz finde. Sonst macht es doch keinen Spaß.
Du kannst eh nix tun.
In diesem Sinne drücke ich unbekannterweise die Daumen für deinen Freund.

Gruß, Marty
 

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