Noch eine Chance?

sipgate

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Spreewald
Hallo, ich bin Mario, habe mich gerade ganz neu angemeldet. Bitte nicht übel nehmen, wenn ich hier im falschen Thread bin. Könnt ihr aber gerne umsetzen.

Ich erzähle jetzt mal von mir...

Ich bin 1976 geboren. Im Spreewald.

Nach der Schule hatte ich eine Ausbildung zum Bürokaufmann.

Ich weiß, das war jetzt ein großer Sprung :-)

In dem Job habe ich bis 2007 gearbeitet.

1999-2000 habe ich meinen Zivi gemacht, an der Uni in Lübeck (bin dahin umgezogen). Dort war ich im HNO-OP, der hatte 4 Säle.

Meine Aufgaben waren Patientenbetreuung, ein wenig EDV, und kleine Arbeiten wofür die Schwestern keine Zeit hatten.

Es war eine der schönsten Zeiten in meinem Leben. Man hat mir danach eine Ausbildung zum Krankenpfleger angeboten. Ich habe damals abgelehnt, weil ich nicht nochmals eine Ausbildung beginnen wollte.

Meine Zivi-Zeit war ein Traum. Tolle Kollegen, tolle Ärzte usw. Wir hatten privat auch sehr guten Kontakt gehabt, auch wenn ich ein kleiner Zivi war:-)

Nun bin ich nach Hamburg gezogen und habe da einige Jobs gehabt.

2007 bin ich nach Gran Canaria gezogen...

2010 war ich das erste mal wieder in Deutschland. Zuvor ist meine Familie immer zu mir gekommen, zu Besuch.

Es ging mir gut auf der Insel. Aber es kam der Tag als meine Mutter Krebs hatte.

Nach ihrer Total-OP habe ich sie angerufen und gesagt, "Du musst jetzt gesund werden und ich bin morgen in Deutschland"...

Bis heute ist zum Glück alles ok. Aber mir wurde da erst richtig klar, was Familie bedeutet.


Letztes Jahr habe ich dann für mich beschlossen die Insel zu verlassen.

Für mich wurde plötzlich Familie viel zu wichtig. Ich habe innerlich gekämpft damit.

Heute geht es mir ganz gut. Es gab Tage da habe ich Gran Canaria schrecklich vermisst.

Die Wärme vor allem :-)

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Nun bin ich schon fast 1 Jahr in Deutschland.

Ich habe mir hier eine schicke Wohnung eingerichtet. Das reicht mir aber nicht.

Die Arbeitsagentur hat mich zum Teil ausgelacht, dass ich nochmal eine neue Ausbildung beginnen möchte.

Normal bin ich ein sehr impulsiver Typ aber da habe ich nichts gesagt.

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Ich möchte gerne eine neue Ausbildung zum Krankenpfleger und wenn alles super ist, dann auch zum OP-Pfleger beginnen.

37 Jahre bin ich gerade geworden.... Ist das schon das Ende?

Ich liebe die täglichen, neuen Sachen. Ich mag den Umgang mit Menschen. Und mir ist bewusst, dass der Pflegebereich wohl ein extrem schwieriger Job ist. Trotzdem habe ich es in meiner Zivizeit geliebt.

Was meint ihr.... Habe ich nochmal eine Chance? Es spielt keine Rolle wo in Deutschland. Habe zwar mir hier eine sehr schöne Wohnung eingerichtet aber ich habe "andere Pläne". Und es gibt ja Umzugsautos.

Ich muss mich aber entscheiden. Diese Ausbildung kostet sehr viel Geld....Und ich hoffe, es gibt mir jemand die Chance...

Mario
 
Ich bin nicht der Meinung dass es jemals zu spät ist. Vielleich gibt es irgendwann eine Altersgrenze bei der die Schulen sagen dass es einfach zu spät ist aber mit 37 sehe ich da kein Problem.
Kenne einige die mit Anfang 40 nochmal neu angefangen haben. Bewirb dich einfach und schau was passiert. Mehr als eine Absage kann man nicht bekommen.
Ich wünsche dir viel Glück dafür.
 
Wenn nicht jetzt, wann dann? Leute mit Lebenserfahrung sind Gold wert in der Pflege.
Ich fürchte nur, einen ruhigen Job wie der zu Zivizeiten vor 20J. wirst Du nie mehr haben.
Viel Glück
 
Klar hast du eine Chance, zumal wenn du flexibel bist.

Bevorzugt in Ballungszentren und im Süden bewerben, da bekommst du immer was.

Diese Ausbildung kostet sehr viel Geld....
versteh ich nicht?
Du bekommst mit die höchste Ausb.vergütung die in der BRD bezahlt wird.
 
Das Alter ist kein Problem. Wichtig ist die Motivation, warum Du die Ausbildung machen willst. Allein verklärte Erinnerungen sind es hoffentlich nicht.
Ich würde Dir raten, ein Praktikum auf einer Pflegestation zu absolvieren, damit Du Dir klar wirst, ob Pflegearbeit (heute) Dir zusagt. Die steht ganz sicherlich im krassen Gegensatz zum Leben auf den Kanaren.
Wenn das Ziel der OP sein wird, dann würde ich mich auch über die Ausbildung zum OTA informieren.
 
Hallo sipgate!

Na klar hast du noch Chancen auf eine Ausbildung!!

Wenn dir der OP so gut gefällt, warum planst du den Umweg über die Krankenpflegeausbildung?

Mach die OTA-Ausbildung. Dort bekommst du dein Gehalt entsprechend der GuK-Azubis und lernst den OP von der Pike auf kennen. Deine Einsätze beinhalten auch die Pflegestation und die verschiedensten Endoskopie- und OP-Bereiche.

Allerdings kannst du als OTA nicht auf einer Pflegestation tätig sein können. Manche sehen das als Einbahnstraße. Aber wenn dein Endziel sowieso der OP ist, dann doch gleich, wenn sich die Möglichkeit bietet. Dann bist du nach 3 Jahren am Ziel.

Alles Gute

opjutti
 
Moin
Nur Mut, ich starte auch gerad mit 35 Jahren nochmal durch und bin auch total branchenfremd.... Seit dem 01.10.13 bin ich nun dabei und es macht sehr viel Spaß, wenn es aber auch viel zu Lernen ist, darüber muss man sich im Klaren sein!
Ich denke ich kann nachvollziehen, was der Threadersteller eventuell mit "Geld kosten" meint. Wenn man bereit mit beiden Beinen im Leben steht und seine Fixkosten/Ausgaben ohne jegliche sonstige Unterstützung hat (kein Kindergeld, keine Hilfe der Eltern, kein BAföG o.ä.), dann sind die 915,-€ brutto im ersten Jahr denkbar wenig (einer, der die Schule gerad verlässt, wird das schwer nachvollziehen können)...
Ich sehe das so: Vom Jobcenter gibt es gerade mal die annähernd gleiche Summe netto - also kann man auch lieber auf eigenen Beinen stehen und sich die Grundlage für eine bessere Zukunft schaffen, auch wenn es eine harte Zeit wird. Augen zu und durch!

Ich wünsche Dir alles Gute! Geh es an!
LG
Jen
 
Das Alter dürfte kein Problem sein- wohl aber der befristete Abschied vom "Luxus". Es gilt, sich drei Jahre von dem Ausbildungsgehalt zu finanzieren. Das fällt vor allem Älteren oft schwer.

Elisabeth
 
Kann mich da nur anschließen. Ich habe selbst gerade mein Abi nachgeholt, nachdem ich vorher nach der Ausbildung einige Jahre als Krankenschwester gearbeitet habe, und mit 30 ein Psychologiestudium begonnen. Wenn ich mit dem Studium fertig bin, bin ich 35 und dann folgt evt. noch eine 3jährige Ausbildung zur Neuropsychologin . Bin dann also auch erst mit 38 fertig, wenn alles gut geht. Was mir allerdings Mut macht, ist dass es sehr viele Studierende über 30 gibt. Auch über 40. Kann mir nicht vorstellen, dass das bei einer Ausbildung komplett anders aussieht. außerdem sind die Berufsaussichten in der Pflege z.Zt. recht gut. Es sollte also durchaus möglich sein nach der Ausbildung einen Job zu bekommen . Denke allerdings auch, dass du unbedingt vorher noch ein Praktikum machen solltest. Ich war inkl. Ausbildung 12 Jahre in der Pflege und es hat sich doch einiges verändert. Natürlich variieren die Arbeitsbedingungen auch von Haus zu Haus. Gerade wenn man mal ein super Team hatte (wie du es beschreibst) neigt man dazu, alles zu rosig in Erinnerung zu behalten. Wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und wenn du überzeugt bist, dass es dir um den Beruf geht und du wirklich bereit bist Abstriche zu machen 8sei es finanziell oder zeitlich) dann solltest du es machen.
 
Meine Freundin war 50!!! als sie ihren sicheren Job als Erzieherin und Leiterin eines Kindergartens hinschmiss und sich zur Landschaftsgärtnerin ausbilden ließ....sie hat auch Arbeit gefunden und ist seitdem glücklich warum also nicht? In unserem Kurs waren zwei Schüler über 40 ....also ran....
 
Die Mutter einer Bekannten macht jetzt, nachdem sie in ihrem Bürojob keine Perspektive mehr gesehen hat, mit ihr am gleichen Haus die Ausbildung - die Tochter dual, die Mutter regulär und das mit Anfang 50. Es scheint alles zu gehen, wenn man zu überzeugen weiß...
 

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