Morphin bei Dyspnoe

Blümchen1985

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Studentin, früher Krankenschwester
Hallo!

Wir machen viele gute Erfahrungen mit Morphin bei Pat. mit massiver Dyspnoe z.B. durch dek. Herzinsuffiziens

Kann mir jemand erklären wie genau das wirkt? Ist das einfach die "entspannende" Wirkung, oder hilft das irgendwas an der Sauerstoffresorption?

Danke!
 
Ich hab meine Bücher jetzt nicht parat, aber man macht sich bei Dyspnoe die atemdepressive Eigenschaft des Morphins zu nutze. Du resorbierst nicht mehr Sauerstoff, aber der Körper hat das Gefühl, weniger davon zu benötigen.

Das ist natürlich keine kurative Therapie, sondern eine palliative Symptomkontrolle - die Ursache der Atemnot ist damit nicht beseitigt. Leider kann man die ja nicht immer in den Griff kriegen.
 
Danke! Hat mir sehr geholfen!

Klar, wir wenden das (fast) nur in der palliativen Therapie an
 
[...]Das ist natürlich keine kurative Therapie, sondern eine palliative Symptomkontrolle [...]

Das hat erstmal per se nichts mit palliativ zu tun. Bei der Symptomkontrolle möchte ich zustimmen.

Wieviele Pat. mit exacerbierten COPD, kurzzeitiger resp. Globalinsuffizienz oder akuten Schmerzen, sowie sedierte benutzen wohl Morphine?!
 
Palliativ im Sinne von "symptomlindernd, aber nicht heilend". Nicht im Sinne von präfinal. (Den Sinn hat das Wort auch gar nicht.):besserwisser:

Und selbstverständlich sollen nicht nur präfinale Patienten Morphin erhalten, schietegal, ob die Indikation nun in Schmerzen, Dyspnoe, Hustenreiz oder Diarrhoe besteht (Codein und Loperamid sind nämlich Morphin-Derivate :wink:)
 
Welches nicht zentral wirkt und somit auch nicht diesen Effekt hat. :wink:

Stimmt. Wusste ich aber schon. Und mir ist niemand bekannt, der bei Dyspnoe Peristaltikhemmer verabreicht.

Vielleicht reagiere ich nur allergisch auf die unbewusste Gleichsetzung von palliativ und präfinal. Zumindest wir Fachleute sollten allmählich begriffen haben, dass das nicht das Gleiche ist.
 
Ganz nebenbei ist Morphin ( ebenso wie wohl auch Diamorphin, sprich Heroin - man glaubt es kaum ) ein ganz guter Vorlastsenker, was natürlich bei der dek. Herzinsuffizienz auch eine nicht ganz nebensächliche Rolle spielen sollte, wenn es um die Symptomkontrolle geht.

Gruss Cys