Mangelnde Kenntnisse bei Dreisatzrechnungen

Hi also dieses Problem haben wir auch. Jetzt war das früher als ich mein Examen gemacht habe ( 2002) so, dass wir keine Taschenrechner benutzen durften. Jetzt dürfen die Schüler Taschenrechner benutzen. An und für sich sind die Schüler nicht mehr das was sie mal waren. Ich glaube, dass das an dieser neuen Ausbildungsform liegt.

also, wir dürfen auch keinen taschenrechner nutzen! ich lerne jetzt im august aus, also auch nach neuer ausbildungsrichtlinie!
 
Weder in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung von 1985 noch in der von 2004 werden Taschenrechner auch nur erwähnt :gruebel:.

Das "neue" Krankenpflegegesetz als Sündenbock für alles, was einen stört. Kannte ich bis jetzt noch nicht.
 
Dreisatz heißt jetzt Proportionalitätsrechnung. Wenn ich mich recht entsinne, gehört das in die 7. Klasse, weswegen neue oder alte Ausbildungsform überhaupt nichts damit zu tun hat. Mit Taschenrechner ja oder nein hat das Beherrschen dieses rechnerischen Grundprinzips (ich weigere mich, das schon unter höhere Mathematik einzuordnen) auch nichts zu tun. Ob ich den Rechenweg dann im Kopf ausrechnen kann, ist noch mal ne andere Frage. Bei mir kann man's beim Kopfrechnen auch klappern hören, trotzdem kann ich logisch denken und weiß, wie ich z.B. Dosierungen umrechne. Wenn ich allerdings eine Praktikantin aus der 9. Klasse vor mir habe, die gute Noten in Mathe zu haben behauptet und die dann nicht weiß, wie man beim Pulsmessen eine zweistellige Zahl mal vier nehmen kann, wenn man das große Einmaleins nicht auswendig gelernt hat, dann fang ich an, an der deutschen Grundschulbildung zu zweifeln... Wie gesagt, die Ausbildungsform hat damit nichts zu tun - der Mangel entsteht weit davor.
 
ich schließe mich dir voll und ganz an!! ich erwischte mich häufig dabei, dass ich so simple sachen auch in den taschenrechner tippe. es muss einfach mehr wert auf die "einfache" mathematik gelegt werden, anstatt auf parabeln, exponentialfunktionen und so n kram.... :wut:
 
Leute, dann kann ich euch nur davon abraten irgendwann mal Psychologie zu studieren!!!
Das darfst du dich nämlich mit Statistik rumärgern und das so, dass dir der Dreisatz wie Kinderkram vorkommmt!
Ich sag mal einige Stichworte
-Inferenzstatistik
-Varianzanalyse
-multiple Regression
 
Ich erlebe auch immer wieder, dass die SchülerInnen allein beim Begriff "ausrechnen" schon in Panik/Verzweiflung verfallen.

Ich stelle sogar in Klausuren so schwierige Aufgabe wie: 500 ml Infusion in 12 Stunden - wieviele ml/Stunde und wieviele Tropfen /Minute und ich erwarte, dass sie einen BMI ausrechnen - ohne Taschenrechner
Wie schwer sich manche SchülerInnen mit solchen Rechnungen tun ist einfach unglaublich.

Aber das ist nicht das einzige Defizit im Bereich Allgemeinbildung, dass SchülerInnen an den Tag legen...
 
ich bin Azubi und ich muss sagen ich schwitze jedes mal wieder, wenn ich irgendwelche dosierungen ausrechnen muss. nicht weil ich kein mathe kann, da war ich eigentlich immer ganz gut. sondern weil ich einfach immer angst habe irgendwas falsch zu rechnen. oft wird das dann noch verstaerkt indem die examinierten dann noch meinen man muss das ja auch ohne taschenrechner lernen und ueberpruefen mein ergebnis dann nochmal.
generell bin ich jedoch der ansicht, dass der dreisatz absolut wichtig ist. wir haben das, nach eineinhalb jahren, in der schule nicht durchgenommen. es wird als gesunder menschenverstand angesehen, wenigstens etwas muss ja aus dem matheunterricht haengen geblieben sein. auch wenn es nur das banalste ist: der dreisatz.
 
Mir ist der Dreisatz für so eine Rechnung zu umständlich, ich würde eine Verhältnisgleichung vorziehen.
lg Fearn
 
Ich erlebe auch immer wieder, dass die SchülerInnen allein beim Begriff "ausrechnen" schon in Panik/Verzweiflung verfallen.

Ich stelle sogar in Klausuren so schwierige Aufgabe wie: 500 ml Infusion in 12 Stunden - wieviele ml/Stunde und wieviele Tropfen /Minute und ich erwarte, dass sie einen BMI ausrechnen - ohne Taschenrechner
Wie schwer sich manche SchülerInnen mit solchen Rechnungen tun ist einfach unglaublich.

Aber das ist nicht das einzige Defizit im Bereich Allgemeinbildung, dass SchülerInnen an den Tag legen...

also ich muss zugeben, ich war nie der Crack in Mathe aber bei uns hatten wir einen guten Unterricht was das Berechnen von Flussraten etc angeht, wobei ich auch sagen muss, dass ich es in der Praxis als examinierte Schwester noch nicht ein einziges mal benutzen musste, weil alles über Infusomaten läuft.

zu der Allgemeinbildung der heutigen SchülerInnen, also ich kann da nur aus Erfahrung meines eigenen damaligen Kurses berichten und muss sagen, dass man sich manchmal schon wundert, was sich Lehrer/Leitung dabei denken den ein oder anderen Schüler überhaupt einzustellen bzw. was der da im Vorstellungsgespräch gemacht oder getan haben muss. Und geschafft haben die es dann auch nur selten...
Naja und die Diskusionen in der Politik drehen sich ja auch schon länger darum, die Zugangsvoraussetzungen herab zu setzen, was in Zukunft bestimmt auch seinen Dienst dazu tun wird.

Lieben Gruß
 
also ich muss zugeben, ich war nie der Crack in Mathe aber bei uns hatten wir einen guten Unterricht was das Berechnen von Flussraten etc angeht, wobei ich auch sagen muss, dass ich es in der Praxis als examinierte Schwester noch nicht ein einziges mal benutzen musste, weil alles über Infusomaten läuft.
...
Du hast natürlich vollkommen recht. Heutzutage hat man in der Regel genügend Infusionspumpen, so dass man im Alltag nicht mehr darauf angewiesen ist, die Flussraten zu errechnen. Aber bei mir im Kurs sind beispielsweise drei junge Frauen, die nach der Ausbildung planen für ein halbes Jahr nach Afrika zu gehen und dort zu arbeiten. Möglicherweise sind die drei froh, wenn sie wissen, wie bestimmte Dinge ausgerechnet werden.
 
Wieso auf armen Schwesternschülerinnen herum hacken, wenn der angehende Medizinstudent es auch nicht kann und sich beschwert, wieso man so etwas in einen Eignungstest für das Medizinstudium packen kann :schraube: weil dafür ist doch eh die Schwester da.:angry:Nun gut er durfte sich dann das passende anhören, aber da dachte ich auch oh weh.
Ich muss zu meiner Schande auch gestehen, das ich mich erstmal informieren mußte von wegen der Schlußrechnung. Denn mit dem Begriff konnte ich nichts anfangen. Als man mir dann sagte es ist der Dreisatz war ich ganz glücklich.
 
Hallo, ich kann nicht glauben, was einige hier schreiben von wegen sie hätten niemals den Dreisatz gehabt. Das kann nicht sein. Ich war die ersten Schuljahre in der Sek I auf einer Hauptschule und wir hatten den Dreisatz in der 7. und 8. Klasse. Vielleicht erinnert ihr euch eher an proportionale und antiproportionale Zuordnungen?
Den einfachen Dreisatz bei proportionalen Zuordnungen benutze ich selbst jeden zweiten Tag und zwar beim Preisvergleich im Supermarkt oder bei der Anpassung eines Koch-oder Backrezepts an eine abweichende Portionenzahl. Mit antiproportionalen Zuordnungen tue ich mir jedoch schwerer, auch weil sie im Alltag nicht soooo häufig vorkommen. Bei den Berechnungen zu den Medis, die ihr beispielhaft vorführt, fällt es mir ad hoc auch schwer, die Lösung zu bestimmen.

Ich war auch schlecht in Mathe zu Schulzeiten. Wirklich. Aber ich werde mich für die Ausbildung da auf jeden Fall auf den Hosenboden setzen.

Es stimmt aber auch, was eine Person hier schreibt, dass man eher Fehler macht, wenn man unter Beobachtung steht. Das kann ich nur allzu gut verstehen, weil ich es von mir selbst kenne. Wenn man eine leichte Matheschwäche hat und darüber weiß, kann man in einer Beobachtungssituation so unter Druck geraten vor lauter Angst, was falsch zu machen, dass man geistig völlig blockiert. Man muss also nicht vollends blöd sein. Hier sind also die Praxisanleiter und alten Hasen gefragt, den Schülern auch die Angst zu nehmen und sie immer wieder zum Nachfragen aufzufordern, wenn sie etwas nicht verstehen. Unterstützen, aber niemals fertig machen oder auslachen.
 
hi,

Ich habe sowas noch nicht erlebt. Ohje das war wahrscheinlich sehr anstrengend für dich , vorallem weiß man ja auch nicht wie man genau mit ihnen umgehen soll. Ich würde ihnen nochmal eine Chance geben und wenn das nicht klappt sieht es sehr schlecht für sie aus. Aber schon sehr erstaunlich, dass sie keinen Dreisatz ausrechnen können :schraube:
 
Ich stelle sogar in Klausuren so schwierige Aufgabe wie: 500 ml Infusion in 12 Stunden - wieviele ml/Stunde und wieviele Tropfen /Minute und ich erwarte, dass sie einen BMI ausrechnen - ohne Taschenrechner
Wie schwer sich manche SchülerInnen mit solchen Rechnungen tun ist einfach unglaublich.

Ich bin der Meinung Kopfrechnen hält das Hirn fit.
Und ich bin der Meinung, das Patientenwohl ist vorrangig.

Wer sich unsicher im Kopfrechnen ist sollte den Rechenweg verinnerlichen und für den Rest den Taschenrechner benutzen.
Kopfrechnen kann man dann beim Einkaufen praktizieren und nicht beim Medikamenten auflösen etc.
Ich finde niemand sollte genötigt werden Kopf zu Rechnen der dass nicht gut kann.
Als Schüler war für mich sehr angenehm, wenn mir Schwestern Zeit gelassen haben Dinge auszurechnen (und dabei nicht hinter mir standen). Dann hab ich gesagt: ich hab soundso gerechnet, mit soviel löse ich und soviel ziehe ich auf. Fertig.
Ich habe oft auch im Kopf gerechnet und mich dann einfach selbst mit dem Taschenrechner kontrolliert.
Mir hilft sehr die Formel, die hier irgendwo mal jemand gepostet hat;
Soll x ml/ Ist
Seither hab ich keine Probleme mehr mit Medis ausrechnen.

liebe Grüße
 
Wieso auf armen Schwesternschülerinnen herum hacken, wenn der angehende Medizinstudent es auch nicht kann und sich beschwert, wieso man so etwas in einen Eignungstest für das Medizinstudium packen kann :schraube: weil dafür ist doch eh die Schwester da.


Meiner Meinung nach wiedersprichst Du Dich! Gerade WEIL das Pflegepersonal die Medikamente aufzieht ist es so wichtig , dass sie es können! Und wenn eine Schwesternschülerin es (noch) nicht kann MUSS sie es lernen. Weiß garnicht was daran so ungewöhnlich sein soll!?
 
@ Oliwaes Hallo das ist ironisch gemeint und wiederspricht sich nicht. Selbstverständlich muss eine Schwester das ausrechnen können, aber der Arzt noch vielmehr!
 
Ich kann den Unterschied zwischen alter und neuer Ausbildung natürlich nicht beurteilen - aber ich denke mal, das Vermitteln mathematischer Grundprinzipien fällt nicht in den Aufgabenbereich der Pflegeschule. Da ist dann wohl schon vorher was schief gelaufen, oder?
Ich finde generell den Mangel an Allgemeinbildung erschreckend, aber kann mich auch nicht als Vergleichsperson hernehmen. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie es mir scheint.



Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso man gleich sagt,dass etwas schief laufen muss wenn Menschen,egal ob Schüler oder Examinierter nicht gut in Mathe oder sogar mathematischen Grundkenntnissen ist!
Ich muss sagen,ich bin selber nicht besonders gut in Mathe,das wichtige in unserem Beruf ist,dass wir alle unsere Tätigkeiten verantworten können und wenn ich mir bei einer Rechnung nicht sicher bin,dann bespreche ich es mit Kollegen und lasse es mir erklären bis ich es verstehe und es auch selber verantworten kann!Ich denke es ist keine Schande und dafür ist man ja schließlich ein Team!
Ich habe auch schon etliche Pflegekräfte kennengelernt die z.b. aufgrund von ihrer Nationalintät oder Analphabetismus schlecht in der Rechtschreibung sind und diese dürfen den Beruf ja auch ausüben und werden hoffentlich nicht abgewertet!
Ich finde es sehr schade dass ich sowas lesen muss von Pflegekräften,die eigentlich emphatisch sein sollten und Toleranz gegenüber anderen Menschen zeigen sollten und zudem unterstützen wollen/sollten!!
Da bin ich aber froh,dass ich viele von euch nicht als Praxisanleiter hatte.....da hatte ich immer sehr viel Glück!
 
Ich habe auch schon etliche Pflegekräfte kennengelernt die z.b. aufgrund von ihrer Nationalintät oder Analphabetismus schlecht in der Rechtschreibung sind und diese dürfen den Beruf ja auch ausüben und werden hoffentlich nicht abgewertet!
Ich glaube kaum, dass es Analphabeten in der Krankenpflege gibt.

Gewisse Rechengrundkenntnisse erlaube ich mir auch von den Schülern erwarten zu dürfen, da die Ausbildung einen mittleren Bildungsabschluss voraussetzt.
 
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso man gleich sagt,dass etwas schief laufen muss wenn Menschen,egal ob Schüler oder Examinierter nicht gut in Mathe oder sogar mathematischen Grundkenntnissen ist!
Ich muss sagen,ich bin selber nicht besonders gut in Mathe,das wichtige in unserem Beruf ist,dass wir alle unsere Tätigkeiten verantworten können und wenn ich mir bei einer Rechnung nicht sicher bin,dann bespreche ich es mit Kollegen und lasse es mir erklären bis ich es verstehe und es auch selber verantworten kann!Ich denke es ist keine Schande und dafür ist man ja schließlich ein Team!
Ich habe auch schon etliche Pflegekräfte kennengelernt die z.b. aufgrund von ihrer Nationalintät oder Analphabetismus schlecht in der Rechtschreibung sind und diese dürfen den Beruf ja auch ausüben und werden hoffentlich nicht abgewertet!
Ich finde es sehr schade dass ich sowas lesen muss von Pflegekräften,die eigentlich emphatisch sein sollten und Toleranz gegenüber anderen Menschen zeigen sollten und zudem unterstützen wollen/sollten!!
Da bin ich aber froh,dass ich viele von euch nicht als Praxisanleiter hatte.....da hatte ich immer sehr viel Glück!

Ich frage mich gerade was du tust, wenn du mal alleine im Dienst bist und Dosierungen ohne die Hilfe der Kollegen ausrechnen mußt.

Wie Analphabeten wohl Pflegeplanungen schreiben und ärztliche Anordnungen lesen? Niemand stirbt an ein paar Rechtschreibfehlern, aber verständliche Pflegedokumentation sollte doch schon drin sein.