Männer als Arbeitskräfte in der ambulanten Pflege

Nachzügler

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irgendwo in der BRD
Hallo an alle erstmal :),

welche Männer können mir etwas über ihren Arbeitsalltag im ambulantem Dienst erzählen? In erster Linie interessiert mich
die Meinung der Männer, weil die Frauen die Thematik grundsätzlich anders empfinden. Ich habe aber auch nichts dagegen
die Meinung einer Frau dazu zu berücksichtigen.

Ich bin Quereinsteiger im Bereich Altenpflege und habe bisher nur über ein Praktikum bei dem ich als Hilfskraft in einem Pflegeheim alle anfallenden Arbeiten, die eine Hilfskraft tätigt, gemacht. Jetzt habe ich mich im ambulantem Bereich beworben und versuche über
ein 2 wöchiges Praktikum mit anschließender Arbeitsaufnahme als Helfer einen Einstieg zu finden. Gern würde ich sobald wie möglich
eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer beginnen und diese auch zum examiniertem Altenpfleger fortsetzen. Dies wurde mir beim Vorstellungs
gespräch bereits angeboten. Im stätionärem Bereich habe ich (ich bin bereits 48J, körperlich und geistig fit) mit dem Umgang mit den weiblichen Kollegen nicht so positive Erfahrungen sammeln können. Dies liegt nicht daran, dass ich mit Frauen nicht umgehen kann, sondern
dass ich eine grundsätzliche Ehrlichkeit und Offenheit von Kollegen erwarte und ich ihnen ebenfals ehrlich und offen begegne. Leider hat sich herausgestellt, dass meine Direktheit dazu geführt hat, dass sich intrigantes Verhalten mir gegenüber gezeigt wurde und dass hinter meinem Rücken geredet wurde.

Ihr Männer wie geht ihr damit um? Welche Strategien könnt ihr mir empfehlen, dass Spannungen und Mißverständnisse vermieden werden?
Würde mich über ehrliche Meinungen freuen. Auch wäre ich daran interessiert, wenn mir jemand ungeschönt seinen Arbeitsalltag beschreiben könnte. :)
 
Ja, wo bleibt die Meinung der männlichen ambulanten Altenpfleger und Helfer? Oder gibt es hier im Board nur weibliche Teilnehmer? Ich warte auf Meinungen.
 
Bist vielleicht....zu ehrlich....zu offen....zu direkt-?
Wie ticken (................) Männen, wie Frauen.
Ich empfinde "unsere" Männer als wesentlich unkomplizierter, weniger Gezicke, weniger Getratsche...
...ist einfacher...
Eine sehr gute Freundin meinte mal, dass das, was Du beschreibst, dazu geführt hat, dass sie nie mehr im stationären Bereich arbeiten möchte, hat auch sehr deutliche Worte gefunden, was sie so angep...t hat. DIE möcht ich hier nicht wiedergeben.

Verstehe ich immer, wie was wirklich gemeint ist? Nein.
Verstehen andere immer wie ich was meine, sage? Auch ein deutliches Nein.
Reichen manchmal paar falsche Worte, im falschen Ton damit ich sauer bin - selbstverständlich.
Umgedreht - geht's genauso.
Weiß ich hinterher immer warum es falsch ankam - nö.
Bin ich manchmal nachtragend, habe ich ein sehr gutes Gedächtnis - yepp, aber hallo.
Aber - mit der Zeit (paar Wochen Praktikum reichen da nicht aus) kann man die Kollegen einschätzen, schätzt die Fähigkeiten des einzelnen, trotz seiner Macken, Marotten.
Habe ich so meine Macken, Marotten, Dinge die mir persönlich sehr wichtig sind, jmd. anderem aber sowas von am Allerwertesten vorbeigehen? Freilich. SO bin ICH halt.
Jedes Team ist individuell, kunterbunt, mit - Tendenzen, mal in die eine, mal in die andere Richtung.
Nicht jedes Team empfindet sich als ein Team - wenn es viele Probleme gibt, die wiederum viele Gründe haben können (da hast ja vermutlich auch nur geringen Einblick, bisher)


Kennst eigentlich das Buch
Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken:
Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen.

Hab das mal gelesen - fand darin mehrfach Erklärungen, die hilfreich waren.
 
Hi amezaliwa,

das Buch kenne ich nicht, aber die Verfilmung habe ich gesehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Warum_Männer_nicht_zuhören_und_Frauen_schlecht_einparken_(Film)

Es sind oft Kleinigkeiten, die von weiblichen Kollegen hochgespielt werden, bei der ein Mann stillschweigend darüber weggehen
und die Sache auf sich beruhen lassen würde. Wenn dann einen Tag oder erst mehrere Tage später eine Reaktion auf das Gesagte oder auf eine Handlung erfolgt, dann ist es für unverständlich. Ich bin jemand der in den meisten Fällen sofort reagiert. Mir ist es klar, dass ich als Praktikant fachlich oft nicht mitreden kann. Deswegen halte ich mich zurück. Jedoch gibt es Momente in denen die Körpersprache schon genügt, die weiblichen Mitarbeiter zu irritieren. Manchmal erfolgt das durch meine eigene Unsicherheit oder dadurch dass ich über vieles nicht informiert werde. Meine Ansicht ist die, dass ich als Mann nur durch Kompetenz und fachliches Können Annerkennung bei weiblichen Kollegen finde, da ich mich "nur als Mann" nicht akzeptiert fühle. Ich bin ganz sicher nicht der Typ, der über Fußball, Autos und übliche Männerthemen redet. Ich bin aber auch nicht das sensible Bübchen und auch nicht der Macho. Wenn du als Mann neutral mit Frauen als Kollegen umgehen willst, wird dir entweder unterstellt, dass du schwul bist oder ein arogantes Arsc*****. Gehst du als Mann nicht auf das kokette Spiel mancher Kolleginnen ein und konterst dies mit Charme, dann fühlen sich manche Frauen in ihrer Weiblichkeit von dir nicht anerkannt. Es geht für oft nicht anders das Verhalten mancher Frau im Pflegebereich zu ignorieren, da ich es satt habe auf diese weiblichen Spielchen einzugehen.

Ich gebe dir recht, wenn du sagst dass einige Wochen Praktikum oft nicht genügen, die Kollegen richtig einzuordnen. Aber ich denke,
dass ich trotzdem von Anfang an erwarten kann, dass jemand fair mit mir umgeht und mich nicht bewußt übersieht, ignoriert oder mich abwertet. Das schlimme dabei ist, dass oft nicht das Fachpersonal es ist, dass mir arogant gegenüber auftritt, sondern die Hilfskräfte die oft jahrelang ihrer Tätigkeit nachgehen ohne das Bedürfnis zu entwickeln sich weiterzubilden und sich fachlich zu verbessern.
 
Also, ich habe auch schon sehr zickige Männer in der Pflege erlebt.

Deine "wenn Du als Mann dies und jenes machst"-Einsichten - stammen die aus Deinen wenigen Wochen in der Pflege oder (auch) aus vorherigen beruflichen Erfahrungen?
 
Den Film hab ich nicht gesehen, nur das Buch gelesen. Möcht es immer noch empfehlen.
Man selbst ist in seinem Verhalten ja auch durch vieles beeinflusst, unbewusst.
Mann<>Frau <---- nicht schwarz/weiß denken ----> Weichei <> Macho

1 Ansatz:
mit 48 J. hast viel Lebenserfahrung, stehst mit bd. Beinen im Leben
trotzdem der Wille, Wunsch nach Veränderung
vom Eindruck (dem kurzen) sensible Persönlichkeit (positiv zu sehen, nicht negativ, Sensibilität IST sehr wichtig)
der durchschnittliche Praktikant/Azubi ist deutlich jünger, passt sich leichter an
wird anders wahrgenommen (auch aufgenommen) nimmt sich selbst anders wahr.
Du kannst nicht ausblenden, wer Du bist, andere können es (scheinbar) auch nicht
gaga, oder? Ständig hat man mit anderen Menschen zu tun, ich sag mal - eher neutral -
aber ganz abschalten kann das doch keiner?
Man kennt Dich auch nicht, wie meinst jetzt das gesagte, wie meinst die Mimik, Gestik...
...überlegt sich das dann. Kommt zur Ergebnissen - die nicht richtig sein müssen.
Wie wirkt Deine Unsicherheit, die (selbstverständlich noch) fehlende Fachkompetenz....

Eigentlich dürft man vom Fachpersonal in der Hinsicht mehr Kompetenz erwarten.
Du schreibst ja auch, dass es eher langjährig tätiges Hilfspersonal ist, welches arrogant auftritt (begründest es gleich mit - GUT!)
Reflexion. Man könnt diese Leuts, in gewisser Weise fast bemitleiden, für ihre Zufriedenheit mit dem was sie erreicht haben - wenig.
Oder sie sind es gar nicht. Zufrieden. Brauchen ein Ventil, brauchen jmd. zum trietzen, unschön, aber - entbehrt nicht einer gewissen Logik? Die Frage ist, wie lang man das Spielchen mitmacht - ich nehm an, DU nicht lang.

Es IST schwer, ohne fachliche Kompetenz (theoret. Wissen) irgendwas zu machen,
anzunehmen es ist richtig, macht man halt, nach bestem Wissen und Gewissen
lässt einen das Fachpersonal auch "laufen" - wirst es schon richtig machen
ist's eher - nicht so befriedigend?
Wenn man die Zusammenhänge nicht begreift, verstehen möchte, aber nicht die Chance dazu bekommt.

Dass hinterm Rücken getratscht wird - IMMER wird über irgendjemand geredet,
tw. bewirkt es auch was positives, man kann besser "einsortieren" reagiert dann anders,
man macht sich halt Gedanken über Kollegen die aus irgendeinem Grund auffallen,
kritisiert tw. Verhalten hier, da. Manchmal kommt da tatsächlich was bei raus.

Ich weiß nicht, wieviel Zeit dafür im ambulanten PD ist, zum ratschen, tratschen.
Man ist doch vorwiegend unterwegs, oder?
Im ambulanten Bereich, wesentlich mehr als im stationären, ist man vom Wohl der einzelnen Fachkraft abhängig, mit der man unterwegs ist.

In der Erinnerung, der 4 Wochen Einsatz Sozialstation während der Ausbildung.
Ich weiß noch dass andere Mitschüler schon allein fahren durften, bei anderen Sozialstationen.
Ihren eigenen selbständig geführten Bereich hatten, hätt ich nicht gewollt.

2 Pflegekräfte, eine davon - eine ältere Nonne (die war cool)
die andere eine sehr tatkräftige, sehr direkte, hm, eher burschikose; hat mir sehr imponiert, damals.
Vor beiden hatte ich eigentlich - recht ******, Bammel, vorher, am Anfang.
Häusliche Versorgung war sowieso Fremdland, sehr ungewohnt.
1 was fällt mir ein, der Nonne war es sehr wichtig, dass die benutzten Waschlappen sehr, sehr gut ausgewrungen wurden, bevor sie zum trocknen aufgehängt wurden. Stellt man sich halt drauf ein, o.k.
 
So, mein Praktikum im ambulanten Dienst ist beendet. Ich habe jetzt nach 4 Tagen eingesehen, dass das Zeitmanagement nicht das ist, was ich mir selbst zumuten möchte. Sicherlich würde ich damit zurechtkommen, aber ein schlechtes Gewissen würde immer bleiben. Es ist schon traurig wie hier auf die Minute genau gearbeitet wird. Der Mensch ist eben im Pflegebereich auch nur eine Ware wie vieles andere auch. Die schönen Pflegeleitlinien die hier groß herumposaunt werden, sind doch im Großen und Ganzen für die Katz. Wenn das Geld nicht stimmt, macht doch hier keinen einen Finger krumm. Das Personal im ambulanten habe ich jetzt um einiges schlimmer empfunden. Falsch, hinterlistig, immer auf den eigenen Vorteil bedacht, nicht wirklich Teamfähig (die meisten sind doch Einzelgänger) und voll mit Vorurteilen beladen gegenüber Menschen die nicht in ihr Gesamtbild passen. Um einiges schlimmer als im stationären Bereich.

Da ich als Praktikant ohne 1 jähriges fast nichts machen darf, außer waschen und andere Kleinigkeiten hat die ambulante Pflege keinen Sinn für mich.
Meine Motivation wird nicht gewürdigt und hinter meinem Rücken wurde nur mies über mich gesprochen. Ich weiß garnicht, wieso ich das verdient habe?
Wenn ich als 48 jähriger etwas neues tun möchte, weil ich der Ansicht bin der Pflegebereich ist etwas sinnvolles, hier werden Leute gebraucht und der Umgang mit den alten und Kranken macht mir Spaß, weil ich dadurch meine eigene Lebenssituation viel mehr schätze, werden mir nur Steine in den Weg gelegt. Da wird getuschelt (wer ist das? was will der hier? der ist zu alt! der passt nicht ins Team, dann ****t mich das granatenmäßig an. In keinem Arbeitsbereich, wie in der Altenpflege habe ich bisher so miese hinterlistige Weibsbilder erlebt! Jedenfalls habe ich das Praktikum von mir aus beendet und mußte mir nicht anhören was die PDL mir sagen wollte. So allmählich habe im Berufsleben die Schnauze von weiblichen Mitarbeitern voll.
 
Da ich als Praktikant ohne 1 jähriges fast nichts machen darf, außer waschen und andere Kleinigkeiten hat die ambulante Pflege keinen Sinn für mich.
Auch in der stationären Pflege darfst du als Praktikant schon rein rechtlich nichts anderes! Ein Praktikum dient meines Erachtens zur praktischen Information über ein Berufsbild, und nachdem du eine Ausbildung abgeschlossen hast darfst du auch fast alles machen, manche Dinge auch dann nicht, weil sie noch eine Weiterbildung benötigen.
Irgendwie kommst du bei mir so rüber, dass du dir aufgrund deines Alters und Lebenserfahrung ungern was von viel jüngeren Frauen sagen lässt und glaubst, dass du alle anfallenden Tätigkeiten durchaus auch erledigen könntest, man dich aber aus Boshaftigkeit nicht lässt. Wie gesagt, da gibt es rechtliche Vorschriften und du bist rein rechtlich nichts anderes als ein 16jähriger der aus der Schule kommt.
 
Das stimmt nicht. Wenn eine Frau fachlich kompetent ist, merke ich das schon und schätze das. Was ich nicht ab kann, ist das, dass ich vorverurteilt werde, obwohl ich keinen Grund dazu gegeben habe. Mein freundlich distanziertes Verhalten wird mir als kühle, emotionslose Wesensart ausgelegt. Meine bisherigen Erfahrungen haben eben dazu geführt, dass ich Frauen gegenüber, die ich nicht kenne ohne Charme begegne. Ich habe 4 Tage mit einem männlichem Kollegen zusammen gearbeitet und dieser kann bestätigen, dass ich mitdenke und immer freundlich zu ihm und den Kunden war. Die Kunden haben mich auch als angenehm empfunden. Obwohl mich die anderen Mitarbeiter nicht näher kannten, haben Sie mich in Abwesenheit bei der Dienstbesprechung vorverurteilt. Und dies auf die übelste Art und Weise. Dass mir da die Galle überläuft wird wohl jeder verstehen.
 
Du kennst die Kolleginnen nach läppischen vier Tagen auch nicht, hast aber dennoch ein ziemlich genaues Bild dessen, was Du von ihnen hältst und was Dich an ihnen stört. Meiner Meinung nach legst Du genau das Verhalten an den Tag, das Dich bei anderen aufregt. Woher weißt Du überhaupt, was in einer Besprechung, bei der du nicht anwesend warst, Thema war? Und in welcher Art und Weise dort gesprochen wurde? Wenn Du nicht gerade eine Wanze dort platziert hast, bleibt das doch völliges Rätselraten.

Wie auch immer, wenn Du mit weiblichen Kolleginnen Probleme hast, musst Du Dich von der professionellen Pflege verabschieden. Da sind wir eindeutig in der Überzahl.

Hast Du eine berufliche Alternative?
 
So, ich als Mann (zwar mit 24 Jahren noch ein Jungspund, aber immerhin ^^) klink mich da auch mal mit ein.

Bin zurzeit in der ambulanten Pflege tätig (8 Wochen während der Ausbildung zum GuKP) und kann Nachzüglers Eindrücke offen gesagt nicht so richtig nachvollziehen.

Klar, wir als Männer sind in der Pflege manchmal immer noch sowas wie Exoten, aber das ist inzwischen mehr die Ausnahme. Meinen Erfahrungen nach hat sich durchgesetzt, dass sich gute Pflege nicht nach dem Geschlecht richtet.
Bei "meinem" ambulanten Dienst ist es zurzeit so, dass die Anzahl der männlichen Pflegenden nur knapp unter der der weiblichen liegt. Und sie arbeiten zusammen. Harmonisch und team-orientiert.

Sicher, Gezicke und Getuschel hast du immer irgendwo. Frage ist, was du daraus machst. Meiner Meinung nach bist du letzten Endes nur zweien Rechenschaft schuldig. Dem Patienten und dir selbst. Der Rest soll dir egal sein.

Es ist natürlich schade, dass du bei einem so unschönen Pflegedienst gelandet bist. Aber es sind nicht alle so.

Ich für meinen Teil hab mir den Grundsatz "bist du lieb zu ihnen, sind sie lieb zu dir" gesetzt. Klappt bisher ohne Probleme :)
 
Ich als Mann arbeite nun schon viele Jahre in der ambulanten Pflege. Bei uns arbeiten sogar ziemlich viele Männer. Wenn ich das Ganze mal so wertfrei Revue passieren lasse muss ich eindeutig sagen, dass ein entspanntes arbeiten fast nur mit Männern möglich ist.

Ich mag jetzt gar nicht in Einzelheiten gehen, nur soviel - ihr Frauen macht euch das Leben selber schwer.

Nur auf die Schnelle mal ein paar Stichpunkte

- Gezicke, vorallem untereinander
- Unsicherheiten, ängstlich
- Helfersyndrom - das macht euch meistens kaputt
- euch fehlt einfach coolness die man in diesem Job nun mal braucht um zu überleben

Man kann das sicher nicht verallgemeinern, aber tentenziell ist es schon so. Leider.
 

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