Lohnt sich das duale Studium "Gesundheit & Pflege" (Hochschule Mainz)?

devo3000

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Hallo,

ich mache gerade meine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und und quäle mich schon die ganze Zeit mit der Entscheidung ob ich nebenher Studieren soll oder eben nicht. Der Studiengang heißt "Gesundheit und Pflege" und wird von der katholischen Hochschule in Mainz angeboten. Modulplan: http://www.kfh-mainz.de/fachbereiche/FB_GP/pdf/BA_Modulplan_ab_SoSe2014.pdf

Ich möchte im Beruf "weiterkommen", da ich der Meinung bin, dass ich großes Potential im Bereich Pflege habe. Ich selbst schätze mich im Bereich Wissen/Theorie stärker ein als im praktischen Teil (wobei ich dort auch mit "sehr gut" bewertet wurde). Das spricht aus meiner Sicht auch pro Studium.

Nun habe ich aber schon von einigen Krankenschwestern und Schülern gehört, dass dieses Studium komplett sinnbefreit ist. Die erworbenen theoretischen Lehrinhalte werden im Stationsalltag nicht gelebt und auch finanziell nicht höhervergütet. Als Absolvent wird man auf Station mit E7 eingruppiert, für PDL gibt es die Mitbewerber mit Pflegemanagement Studium und Lehrer möchte ich nicht werden.

Lohnt es sich überhaupt dual zu studieren? Gibt es Jobs? Ich möchte ungern Unmengen an Geld, Zeit und Nerven investieren um am Ende nur gesagt zu bekommen "das Studium hat ihren Horizont erweitert" und "Eingruppierung E7A" ;(

Alternativen wären:
Normale Ausbildung -> FWB
Normale Ausbildung -> danach Studium Pflegemanagement

Ich sehe mich zukünftig in einer leitenden Funktion und möchte auf keinen Fall längere Zeit "normal" auf Station (und zu E7 Konditionen) arbeiten.

Jemand Ahnung von der Materie bzw. Erfahrung in diesem Bereich?

Vielen Dank!
 
Wenn du nachher eh ins Management willst, verlängert ein jetziger dualer Studiengang deinen Werdegang ja nur (unnötig), da hier ein Pflegemanagement Studiengang trotzdem anschließen sollte.

Meine Meinung.
 
Ich mache auch das Duale Studium und überlege oft ob das wirklich so gut ist. Das einzigste postive wo ich im Moment daraus ziehen kann ist, dass ich danach gleich einen Master in Pflegemanagement drauf legen kann (möchte wie du ins Managment). Klar, man lernt viel und interessantes, aber wie du schon sagtest, wirklich umsetzten kann man das im Krankenhaus eh nicht. Und ohne einen Master drauf zu setzen ist das Studium (meiner Meinung nach) auch unnötig.

Statt des Dualen Studiums würde ich auch liebend gerne ein Fernstudium nebenbei machen, in Pfelegmamanagment, nur leider kostet das ja einiges im Monat (so 250€) und das kann ich mir leider nicht leisten...
 
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Wenn du nachher eh ins Management willst, verlängert ein jetziger dualer Studiengang deinen Werdegang ja nur (unnötig), da hier ein Pflegemanagement Studiengang trotzdem anschließen sollte.
Nein- der Werdegang verkürzt sich! Wir bieten z.B. das duale Studium HCS an der HFH an. Der Weg: 3 Jahre Ausbildung mit 4Semestern integriertem Studium, danach 2 Jahre Berufstätigkeit mit 4 Semestern Studium. Danach 4 Semester bis zum Master. Damit spart man 2Jahre! Die höheren Positionen in Lehre und Leitung werden mit Mastern besetzt! Bachelor ist mittleres Management....
 
Hallo und Danke schonmal für eure Antworten :)

Ich "muss" nicht unbedingt ins Top-Management, jedoch möchte ich auf keinen Fall normaler Stationspfleger sein. Versteht mich bitte nicht falsch, aber bei uns arbeiten viele "Krankenpflegerhelfer" und die Arbeit in meinem Krankenhaus ist für alle gleich! Meiner Meinung nach kommt meine "Schulbildung" und die "3 jährige Ausbildung" nicht wirklich zum tragen. Wie denn auch wenn sowieso jeder alles macht. Auch möchte ich finanziell etwas auf die beine kommen.

Und das ist auch mein Hauptproblem. Ich fühle mich etwas "minderwertig" weil ich eben mehr könnte als der Arbeitsplatz hergibt. Das einzige wodurch man sich auszeichnet ist, dass man schnell und möglichst viel Arbeitspensum bewältigt.... nichts für mich und daher auch der Gedanke des Studiums!

Ich hatte auch den Gedanken der Stationsleitung bzw. Stv. Stationsleitung aber, so wie ich das gesehen habe werden solche Stellen mit "erfahrenem" (20Jahre+) Personal besetzt. Oder Wohnbereichsleitung in einem Altenheim?

Bleibt letztlich nur noch der Intensivpfleger als Alternative?
 
Ich finde den Weg, den Lillebrit beschreibt prima, denn da kommen ja mehrere Dinge zum Tragen:

Du hast bis Ende Master einige Berufserfahrung, die sicherlich positiv ist.
Außerdem erweitert sich bereits in der Ausbildung dein Horizont durch das Studieren. Du lernst bereits wissenschaftliches Arbeiten und die Dinge aus wissenschaftlicher Sicht zu bewerten und zu hinterfragen. Du kannst bereits früh Praxis/Theorietransfer "üben".

Du hast Einiges bereits mal gehört und das macht dir das Bachelor Studium zum Pflegemanagement etwas einfacher. Ich z.B habe "nur" eine Weiterbildung zur PDL und habe dadurch jetzt im Studium trotzdem schon einen Benefit. Ich habe vieles grundlegend schonmal gehört und bewege mich deshalb in nicht ganz unbekanntem Terrain. das macht mir diese Module wirklich einfacher, im Gegensatz zu den ganz fremden Modulen.
So hättest du zumnindest in den pflegerelevanten Modulen bereits einen Vorsprung, von dem ja bestimmt auch die Verkürzung ausgeht.

Du lernst außerdem bereits das "studieren", lernst welche Arbeitstechniken für dich passen, wann und wo du am Besten arbeiten kannst und so Dinge wie recherchieren gehen in Fleisch und Blut über. Das nimmt - zumindest bei mir war es so - am Anfang schon einen Raum ein.

Alles in Allem klingt der Weg für mich gut und ich finde es auch prima, dass du jetzt schon weißt, was du möchtest. Ich finde, man muss auch nicht ständig betonen, warum man nicht am Bett bleiben will, warum man weiter oder nach oben will. Das ist völlig ok und dein Ding!
(Das ist glaube ich auch so ein Pflegeding, dass man sich rechtfertigt, wenn man die Arbeit an der Basis verlassen will)
 
Arbeit an der Basis macht mir schon Spaß, jedoch ist leider vieles nicht sehr "anspruchsvoll" und ich sehe jetzt schon keine so großartige Perspektive. Ist irgendwie alles immer das selbe :(

Lohnt es sich denn finanziell irgendwie? Was verdient man als Akademiker (PDL) im Vergleich zu einem Fachpfleger? Ich habe oft schon gehört, dass man auf einer Intensivstation / OP noch viel durch Zulagen rausholen kann. Und das Arbeiten soll auch anspruchsvoller sein.
 
Der Weg: 3 Jahre Ausbildung mit 4Semestern integriertem Studium, danach 2 Jahre Berufstätigkeit mit 4 Semestern Studium. Danach 4 Semester bis zum Master.

Dann habe ich dieses von Lillebrit wohl falsch verstanden. Ich berief mich darauf und nahm an, dass der fette Teil ein Bachelor in PM ist.
Was ist denn dann in diesen 4 Semestern, denn das duale Studium ist doch abgeschlossen?
 
Der Weg, den Lillibrit aufzeigt, ist meiner Meinung nach der zukünftige idealtypische Weg.
Lohnt es sich denn finanziell irgendwie?
Diese Frage würde ich mir stellen, wenn ich 45 Jaher alt wäre und überlegen müßte, ob ich nochmal studieren wollte. Jetzt am Anfang des Berufslebens geht es doch darum, die günstigste Ausgangsposition für seine zukünftigen (möglichen) Pläne einzunehmen. Du hast noch (voraussichtlich) mindestens 40 Berufsjahre vor Dir. Einen Bacholor of Science in Pflege ist eine hervorragende Ausgangsbasis für alle weiteren Studien- und Karrieremöglichkeiten, ob Pädagogik, Management oder pflegefachliche Studiengänge. Es wird auch mehr Akademiker in der direkten Patientenversorgung geben.
Die Vergütungssysteme werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahrzehnten nicht gleich bleiben. Vom jetzigen Stand ausgehend, hättest Du dich gar nicht für den Beruf entscheiden dürfen. Es gibt für Abiturienten viele finanziell ansprechendere Ausbildungsmöglichkeiten außerhalb des Pflegesektors. Also: jetzt gut positionieren.
 
Nein- der Werdegang verkürzt sich! Wir bieten z.B. das duale Studium HCS an der HFH an. Der Weg: 3 Jahre Ausbildung mit 4Semestern integriertem Studium, danach 2 Jahre Berufstätigkeit mit 4 Semestern Studium. Danach 4 Semester bis zum Master. Damit spart man 2Jahre! Die höheren Positionen in Lehre und Leitung werden mit Mastern besetzt! Bachelor ist mittleres Management....

Nicht zwingend und vor Allem nicht deckend. Ich kenne noch keinen Master als PDL, kenne nur welche mit Diplom oder Bachelor.
Aber natürlich begünstigt der Master, das ist klar. Ob er den Master drauf setzen will, ist aber nicht klar rüber gekommen?


Habe den Ablauf bei euch als 7 Jahre insgesamt verstanden, korrekt? Der duale Studiengang dauert nur 3 Jahre? Dann wären es tatsächlich 2 Jahre, wenn man den Master machen will. Wenn einem der Bachelor reicht, s.u.

Der "normale" Weg den ich im Kopf habe wäre
3 Jahre Ausbildung
1 Jahr Praxis
3 Jahre berufsbegleitend den Bachelor
(2 Jahre Master)

--> nach 7, bzw. 9 Jahren fertig, bis zum Master 100% im Beruf.
 
Noch bekommt man PDL Stellen besonders im ambulanten und statinären Pflegebereich auch mit der Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft.
Dass sich das verändert, ja.

Aber: Zur Zeit finden ambulante Dienste und Pflegeheime nicht mal eben so locker eine PDL. Es gibt ja nichtmal genug, die den kleinen Schein haben (460h).
 
Ich kenne noch keinen Master als PDL, kenne nur welche mit Diplom oder Bachelor.
Die Nachfrage regelt den Markt. Wenn die obere Führungsebene mit Akademikern gesättigt ist, kommt die nächste Ebene dran. Und dann wird eben ein Master eher die obere Führungsebene besetzen. Wir haben auch schon einen Master im Team. Der Rest hat Diplom - und das heute schon.
Der "normale" Weg den ich im Kopf habe wäre
3 Jahre Ausbildung
1 Jahr Praxis
3 Jahre berufsbegleitend den Bachelor
(2 Jahre Master)
Ich würde das so darstellen:
5 Jahre Ausbildung + duales Studium, davon 2 Jahre als examinierte Pflegekraft berufstätig
2 Jahre berufsbegleitender Master
Ganz wesentlich ist daran, daß man in 4 von den 7 Jahren erwerbstätig (als Fachkraft) sein kann und damit bereits Geld verdient und Berufspraxis sammelt.
Wer die Ziele und Möglichkeiten hat, sollte das tun.

Aber: Zur Zeit finden ambulante Dienste und Pflegeheime nicht mal eben so locker eine PDL. Es gibt ja nichtmal genug, die den kleinen Schein haben (460h).
Hier wird es deutlich längern dauern, schon wegen der Vergütung.
 
Hier wird es deutlich längern dauern, schon wegen der Vergütung.

Da kann ich ein Lied von singen!

Ich mache es trotzdem. Ich habe die Weiterbildung und auch eine passende Stelle, dennoch möchte ich gerne trotz 45 Jahre noch den akademischen Abschluß anstreben, da ich denke, dass die Anforderungen einfach sehr komplex werden und ich hege den Verdacht, dass ich nicht mit 67 in Rente gehen kann ;-)
 

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