Hallo,
fampev schrieb:
Nach Rücksprache mit der DGfW ist damals die ICW aus den Gespräche ausgestiegen
Und nach Rücksprache mit der ICW e.V.? Sich beide Seiten anzuhören ist immer besser.
Der Vorstand der ICW hat damals alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mit der DGfW weiter zusammen zu arbeiten. Die DGfW dagegen wollte, dass die ICW mit in die DgfW einsteigt, während sich die ICW an wachsender Mitgliederzahl erfreute. Bis heute weiß die ICW nicht, warum die DGfW nicht zusammen mit der ICW das damals
GEMEINSAM (!) erarbeitete Curriculum (das heutige Curriculum des Wundexperten ICW) auf den Markt gebracht hat. Der Vorstand der DGfW hat sich nie dazu geäußert, bis urplötzlich das Curriculum WACert und WTcert heraus kam. Dann war klar warum.
Auf weitere Einzelheiten und Details werde ich hier nicht eingehen, das wäre Aufgabe der jeweiligen Vorstände der ICW und der DGfW z.B. per Pressemeldung, nicht meine und schon gar nicht in einem Diskussionsforum.
über 80 Fachgesellschaften und Interessenverbände haben auf einer Konsensuskonferenz das Curriculum der DGfW verabschiedet
.
Warst Du bei der Konsensuskonferenz dabei? Es gab jede Menge Gegenstimmen bzgl. des Curriculums aus diesen 80 Fachgesellschaften und Interessensverbänden . Trotzdem wurde es verabschiedet.
Ja, sie ist sehr theoretisch; aber ohne gesundes Fundament wird man eine Wunde zukünftig nicht mehr ausreichend managen können. Der Trend im Gesundheitswesen geht immer mehr dahin, dass Pflegekräfte eigenständiger und mit mehr Verantwortung agieren sollen. Dazu ist ein theoretisches Grundgerüst auch gerade für die Wundversorgung unabdingbar. Darauf soll die Weiterbildung der DGfW abzielen.
Das Curriculum der DGfW zielt vollkommen am neuen Expertenstandard "Chronische Wunden" vorbei. Ganz einfach deshalb, weil hauptsächlich Ärzte federführend am Curriculum beteiligt waren. Das Curriculum besteht aus pi mal Daumen 80% Anatomie/Physiologie. Was bringt mir dieser Anteil in der Pflege-Praxis? Ziemlich wenig. Viele Pflegende setzen sich leider wenig kritisch mit den inhaltlichen Unterschieden der Weiterbildung auseinander. Es gilt offenbar nur das Zertifikat, ohne sich die Frage zu stellen, was man mit einer Weiterbildung wirklich erreichen möchte.
Des weiteren dürfen sich nur noch Personen "Wundtherapeut" nennen, die diese Ausbildung absolviert haben.
Das ist bei allen Abschlüssen so, dessen Institutionen den Namen haben schützen lassen. Das verhält sich mit dem Wundexperten ICW und dem Pflegetherapeuten ICW übrigens ganz genau so.
Der Abschluß "Wundtherapeut" hört sich sehr professionell an, aber nach Aussage der DGfW darf ich als Pflegefachkraft mit dem Abschluß "Wundtherapeut" trotzdem nicht therapieren. Hm. Wieso denn dann "Wundtherapeut"?
Aus meiner Sicht (ich gehöre nicht zur DGfW), sind die beiden Fortbildungen der DGfW genau das, was wir brauchen, eine grundsolide Ausbildung mit der entsprechenden Personenzertifizierung und im Konsens mit dem Großteil der anderen Fachgesellschaften.
Aus meiner Sicht ist diese Weiterbildung genau das was Ärzte eher brauchen als Pflegende. Vor allem im Hinblick auf den neuen Expertenstandard, der im Curriculum der DGfW nicht verankert ist. Von daher gebe ich persönlich aus pflegerischer Sicht dieser WB keine große Chancen in der Zukunft. Ich möchte das Curriculum nicht schlecht machen - im Gegenteil. Ich finde das Curriculum ebenfalls gut, nur wie gesagt, für die Pflege bzw. die pflegerische Praxis aus meiner Sicht gänzlich ungeeignet.
Alexander76 schrieb:
So wie es aussieht werden die ICW -Zertifikate nicht von den Kostenträgern anerkannt, es sei denn die ICW steigt noch mit ein.
Somit Gilt, wer in einem Wundzentrum arbeiten möchte MUß bei der DGfW die Fortbildung gemacht haben.
Das stimmt nicht! Es gibt kein einzig rechtsgültiges bzw. kein einzig anerkanntes Zertifikat. Das werden Dir, Markus, sicher die ICW sowie die DGfW bestätigen, sofern Du DORT nachfragen würdest - und nicht hier verbreitest, was andere Leute munkeln, die etwas gehört haben oder etwas vermuten.
LG
Trisha