Kinderstation bei Krankenschwesternausbildung Pflicht?

Lou Joukus

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Hallo,
Ich wollte fragen, ob bei einer Krankenschwesternausbildung die Arbeit auf der Kinderstation für die Ausbildung Pflicht ist. Persönlich würde für mich dabei kein Problem dabei entstehen, aber meine Schwester bindet sich zu schnell an die Kinder und hat panische Angst vor dem Verlust, wenn sie Sterben, da sie ein starkes Trauma mit sich trägt, welches auch schon therapiert wird, aber es dauert. Es ist aber ihr größter Wunsch als Krankenschwester zu arbeiten und Menschen zu helfen, weshalb ich frage, ob diese Möglichkeit besteht, die Zeit in der Kinderstation mit den totkranken Kinder auszulassen. Im Internet konnte ich leider keine Informationen dazu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Lou
 
Ja der Pädiatrie-Einsatz ist Pflicht, aber das muss ja nicht zwangsläufig auf der Kinder-Intensivstation erfolgen. Und auch auf der Intensivstation sterben nicht jeden Tag Kinder und sind auch nicht todkrank. Sie soll das ansprechen und sehen ob sich da andere Stationen/Möglichkeiten ergeben.

Wenn sie bereits in Therapie wegen eines Traumas ist, sollte sie mit ihrem Therapeuten besprechen ob das der richtige Zeitpunkt für diese Ausbildung ist. Man braucht eine belastbare Psyche für diesen Beruf, der Wunsch Menschen zu helfen lässt mich an eine idealisierte Vorstellung vom Pflegeberuf denken. Aber das sollte sie mit Menschen besprechen, die ihre psychische Situation beurteilen können!
 
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Ja der Pädiatrie-Einsatz ist Pflicht, aber das muss ja nicht zwangsläufig auf der Kinder-Intensivstation erfolgen. Und auch auf der Intensivstation sterben nicht jeden Tag Kinder und sind auch nicht todkrank. Sie soll das ansprechen und sehen ob sich da andere Stationen/Möglichkeiten ergeben.

Wenn sie bereits in Therapie wegen eines Traumas ist, sollte sie mit ihrem Therapeuten besprechen ob das der richtige Zeitpunkt für diese Ausbildung ist. Man braucht eine belastbare Psyche für diesen Beruf, der Wunsch Menschen zu helfen lässt mich an eine idealisierte Vorstellung vom Pflegeberuf denken. Aber das sollte sie mit Menschen besprechen, die ihre psychische Situation beurteilen können!

Vielen Dank für deine Nachricht! Um ins Detail zu gehen ist meine Schwester eigentlich schon etwas älter. Sie hatte mit 17 eine Ausbildung begonnen und hat diese dann aber abgebrochen, nach dem sie auf der Kinderstation tätig war. Sie hatte sich sehr an die Kinder gebunden und war ziemlich traurig, wenn sie am nächsten Tag wieder in die Klinik kam und erfuhr, dass schon wieder ein Kind gestorben ist. Das hatte sie sehr mitgenommen, weshalb sie sich schlussendlich krankgemeldet hat und die Ausbildung somit abbrechen musste. Das ist aber schon so 20 Jahre her. Ich weiß, dass es immer noch ihr Traum ist und ich würde ihr gerne dabei helfen, diesen zu ermöglichen, aber dieses Problem steht ihr bei dem Beruf immer noch ziemlich im Weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Pädiatrie-Einsatz für die Auszubildenden der Erwachsenen-Krankenpflege erfolgt meistens entweder in der Allgemeinpädiatrie oder auf der Wöchnerinnen-Station. Todkranke Kinder sind dort Gott sei Dank eher die Ausnahme. Diese findest du eher auf der Kinderintensiv (maximal noch IMC) oder in der Kinderonkologie, teilweise auch in der Kinderkardiologie und natürlich im Kinderhospiz sowie in der ambulanten Intensivpflege und Palliativbetreuung.
Bei einer Ausbildung in der Erwachsenen-Krankenpflege sollte es eigentlich kein Problem sein, zumal man auch in der Schule besprechen kann, dass man in dieser Hinsicht Bedenken hat. Mit dem Argument, dass man sich ja für die Erwachsenen-Pflege entschieden hat und daher die Pflege von schwerstkranken Kindern nicht zum alltäglichen Berufsbild gehört, sollte es machbar sein, für den Pädiatrieeinsatz auf einer Station eingesetzt zu werden, auf der die Kinder nicht so kritisch krank sind.
Ich würde deiner Schwester (oder wenn sie es alleine nicht schafft, euch beiden) raten, das Thema in der Schule anzusprechen, wenn es um die Planung der Praxiseinsätze geht (wird meistens im Laufe des ersten Schulblocks besprochen). Ein geeigneter Rahmen wäre ein Gespräch mit der betreuenden Lehrkraft unter vier (oder sechs) Augen, nicht in der Klasse. Sprechenden Menschen kann geholfen werden (zumindest meistens).
 
Der Pädiatrie-Einsatz für die Auszubildenden der Erwachsenen-Krankenpflege erfolgt meistens entweder in der Allgemeinpädiatrie oder auf der Wöchnerinnen-Station.
Das mag an Deinem Haus so sein, ist aber definitiv nicht überall so.

Ich würde bzgl. der Einsatzplanung ebenfalls das Gespräch mit der Schulleitung suchen und wenn möglich den Betriebsrat oder die Jugend- und Auszubildendenvertretung mit hinzuziehen. Vorausgesetzt, besagte Schwester hat sich bereits beworben und eine Zusage für einen Ausbildungsplatz erhalten - das kann ich aus dem Eingangspost nicht eindeutig herauslesen.

Darüber hinaus sollte die zukünftige Kollegin ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz finden. Auch in der Erwachsenenkrankenpflege ist der Umgang mit Sterbenden nämlich nicht ganz einfach. Es sterben dort nicht nur Hochbetagte, und selbst das kann einen sehr mitnehmen. Und da 80% der Menschen in Deutschland in Einrichtungen versterben, kann keine GuKP der Konfrontation mit dem Tod völlig ausweichen.

Nicht jeder Mensch ist für eine solche Tätigkeit geeignet. Und ich bin sicher, es gibt nicht nur den einen Beruf, in dem ein Mensch glücklich werden kann.
 

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