Kein Rehaplatz

Laurina

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29.12.2020
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Hallo!

Mein Vater sollte eigentlich direkt aus dem Krankenhaus in die Reha kommen. Jetzt ist er schon zwei Wochen zu Hause - aber kein Platz vor Mitte April in Sicht!

Nach seiner Hirntumor-OP mit Infarkt und Stimmbandlähmung wurden wir auf die Dringlichkeit der Reha hingewiesen. Er sitzt im Rollstuhl, kann kaum sprechen und hat große Schluckprobleme. Außerdem sollte, ganz wichtig, unmittelbar nach der Reha mit Bestrahlungen gestartet werden. Was für Möglichkeiten gibt es da noch? Welche Kosten müsste man in einer Privatklinik einkalkulieren?

Ich danke im Voraus für Antworten!

Laurina
 
Hallo Laurina,

ich kenne zwar nicht die Preise der Reha-Kliniken und weiß auch nicht, wie die Therapien abgerechnet werden.
Wenn ich aber in etwa die Kassenpreise der Krankenhäuser hoch rechne solltest du 400 bis 500€ am Tag kalkulieren.

Für 3 Wochen also 12000-15000 €.

Vermutlich eher mehr wie weniger, da „Barzahler“ nach meinen Kenntnissen den Privaten Höchstsatz zahlen müssen.

Meine Quelle: Ich wollte vor Jahren privat die Logopädie meines Sohnes weiterführen ( Die Kasse bestand auf mindestens 6 Monate Pause) Unsere Logopädin hat uns vorgerechnet, dass (durch den Privaten Höchstsatz, den sie berechnen muss) 4 Sitzungen im Monat mein Nettogehalt fast aufgefressen hätten.

Aber um Sicher zu gehen kannst du in einer Privatklinik ja einfach mal nachfragen.
Vielleicht schätze ich die Kosten ja zu hoch ein.

LG Einer
 
Danke für deine Antwort, einer.
Das klingt heftig. Aber machbar. Leider ist es auch völlig unmöglich in Wohnortnähe meiner Eltern Logopädietermine in den nächsten vier Monaten zu bekommen. Physio kann mit Glück übernächste Woche anlaufen. Ich finde es schlimm, wie sehr meine Eltern mit der Situation allein dastehen. Mein Vater richtet seine Übungen jetzt nach Filmen von Youtube.

Ich habe ab morgen ein paar Tage frei und werde sie zur Recherche nutzen.
 
Einen ggf. eingeschränkten Suchradius erweitern?!
 
Einen ggf. eingeschränkten Suchradius erweitern?!
Danke! Ja, das versuchen wir. Blöd ist, dass es sich um eine "Kooperationsklinik" im gleichen (kleinen) Bundesland handeln muss. Ich hoffe, das gilt nicht mehr, wenn diese Kliniken auf sehr lange Sicht keine Kapazitäten frei haben.

Was den Suchradius angeht: Für uns wäre auch deutschlandweit in Ordnung. Hauptsache es findet sich ein Platz.
 
Danke! Ja, das versuchen wir. Blöd ist, dass es sich um eine "Kooperationsklinik" im gleichen (kleinen) Bundesland handeln muss. Ich hoffe, das gilt nicht mehr, wenn diese Kliniken auf sehr lange Sicht keine Kapazitäten frei haben.

Was den Suchradius angeht: Für uns wäre auch deutschlandweit in Ordnung. Hauptsache es findet sich ein Platz.
Lass die KK das machen.

Wenn du mit deutschlandweit dacor bist, sollte das schneller zu bewerkstelligen sein.

Die KK selber bietet häufig einen Service (Hotline) an. Die dann die Termine vereinbart. Und die wissen auch mit wem sie abrechnen.

Wenn dort wirklich nichts innerhalb der Kooperation zu machen ist und die KK auf stur stellt weil die andere Häuser nicht bezahlen will…

Es würde ggf. Jetzt schon lohnen einen Anwalt für Sozialrecht zu kontaktieren.

Die wissen wir man ggf. Druck macht das dass alles schneller läuft.

Geht ja hier nicht um Hüfte oder Knie. Obwohl ich glaube das man da eher nen Platz bekommt. NeuroReha ist ja schon sehr fachspezifisch

Überbrückend würde ich hier noch ambulante Physiotherapie und Logopädie anstreben.
 
Auch dir vielen Dank InetNinja.
Jetzt kam die Zusage für einen Platz, aber weil so viel Zeit seit der OP verstrichen ist, will die Ärztin die Bestrahlung vorziehen. Besonders blöd ist, dass mein Vater nun wegen einer Blutzuckerentgleisung in der Klinik liegt. Und das war nur eine "Nebendiagnose" in besagter Klinik. Der Hausarzt meinte immer mit Unterzuckerung wäre nicht zu spaßen, aber BZ-Werte die durch die Decke gingen fand er in Ordnung. Ich bin echt sauer, weil jetzt das Vorgespräch für die Bestrahlung platzt. Ich hoffe, dass der Klinikaufenthalt sich nicht zu lange zieht. Als ob das nicht reicht, geht der BZ auch mit Insulin bisher nicht runter.
 
Und damit wäre eine Reha eh nicht mehr machbar.
Unter den Umständen hätte er die meiste Zeit auf der ICU der Rehaklinik gelegen und die Zeit würde sinnlos verstreichen.
 
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Und damit wäre eine Reha eh nicht mehr machbar.
Unter den Umständen hätte er die meiste Zeit auf der ICU der Rehaklinik gelegen und die Zeit würde sinnlos verstreichen.
Gibt es solche Rehaeinrichtungen? Wir werden unserer Patienten nicht los wenn die auch nur einen abnormen wert in den Vitalwerten haben.

Wir haben gerade einen Jungen Kerl bei uns. Cardiochir. Der hat echt ne Chance. Gammelt bei uns aber rum, weil Trachealkanüle etc. und der Braucht erstmal ne andere Tapete und vor allem eine engmaschige Betreuung in der Physio. Das er wieder laufen gelernt etc. Der ist so teilnahmslos, egal was man ihn fragt, es ist ihm alles egal. Als wäre die Persönlichkeit abgehauen.
 
Intensive Care Unit. Englisch für Intensivstation.
 
Danke für die Antwort, Claudia.

Es ist derzeit etwas verwirrend. Der Hausarzt fand die Werte akzeptabel. Die Ärztin im Krankenhaus fand sie alarmierend und riet dringend zum stationären Aufenthalt.
Heute war ein weiterer Arzt sehr entspannt und meinte im Ganzen betrachtet (große OP plus Schlaganfall und mangelnde Bewegung nebst vielen neuen Medikamenten) könne da mal etwas einige Zeit durcheinander kommen. Insulin wirkte kaum. Die Bauchspeicheldrüse war okay, nur ein Wert ist etwas erhöht. Die Ärzte sagen, was mehr zählt als die Werte, sei der Allgemeinzustand. Und der ist, gemessen an dem, was in der letzten Zeit los war, ziemlich gut. Er soll voraussichtlich morgen wieder entlassen werden. Das Vorgespräch für die Bestrahlung ist Anfang kommender Woche.

Nochmals vielen Dank an alle die hier schreiben!
 
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Und jetzt soll er doch auf Insulin eingestellt werden. Umgehend. Es wird vermutet, dass das Kortison daran Schuld ist, dass das Insulin nicht so arbeiten kann. Es wird jetzt ausgeschlichen.
 
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Dass Cortison den BZ gerne mal eskalieren lässt, ist eigentlich hinlänglich bekannt. Das fällt den Kollegen jetzt erst ein und auf?
 
Dass Cortison den BZ gerne mal eskalieren lässt, ist eigentlich hinlänglich bekannt. Das fällt den Kollegen jetzt erst ein und auf?
Offenbar schon. Zwar wurde direkt nach der OP regelmäßig der Blutzucker gemessen und Insulin gespritzt - zu Hause sollte er dies aber nicht tun. Jetzt allerdings doch. Er muss sich abends eine festgelegte Dosis spritzen, da die Senkung langsam erfolgen soll.
 
Offenbar schon. Zwar wurde direkt nach der OP regelmäßig der Blutzucker gemessen und Insulin gespritzt - zu Hause sollte er dies aber nicht tun. Jetzt allerdings doch. Er muss sich abends eine festgelegte Dosis spritzen, da die Senkung langsam erfolgen soll.
Ach so… es gibt zwei verschiedene Insuline.

Ein Korrektur Insulin. Das wird gleich vor oder nach den Mahlzeiten gespritzt. Und ein basal Insulin. Das wird ggf. Morgen oder abends gespritzt.

Beide haben unterschiedliche wirkzeiten. Das Korrektur wird schnell und kurz, das basale den Tag über.

Das basale ist auch nicht so kompliziert, da eben einmal am Tag Menge x gespritzt wird.

Und nicht selbst entschieden werden muss bei welchen BZ welche Einheiten von Korrektur Insulin gespritzt werden muss.

Basales Insulin hat eine vom Arzt festgelegte Einheit.
Korrektur Insulin wird noch einem Verordneten Regim gespritzt.
 
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