Katheter spülen mit Urokinase und Heparin?

Hab scho geguckt:

Dys|genesia

Syn.: -genesie

e.gif
dysgenesis



anlagebedingte Fehlentwicklung i.S. der Fehlbildung eines Organs oder Organteils.


Jetzt bin i genau so schlau als wie zuvor!! Macht das vielleicht Missbildungen???

Ist es vielleicht sogar krebserregend...

Weiss jemand was besseres??

Bye
 
Hallo Juliano,

nach Rücksprache mit einem Apotheker und einem Hersteller, handelt es sich im Beipackzettel um ein nicht übersetztes Wort, welches im Deutschen soviel wie Missempfindungen bedeutet.

Die Apotheker beantworten solche Fragen gerne, genauso wie der Support von den Herstellern.

Aufgetreten sind diese Parästhesien und Dysgenisia in einer Studie bei 9 Patienten, wenn es dich interessieren sollte. Insgeamt waren 291 Patienten in dieser Studie eingeschlossen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,

Vielen Dank, bin inzwischen auch fündig geworden. Der Beipackzettelschreiber hat ein"u" auf den Kopf gestellt, so wurde es ganz einfach ein "n" . Passiert öfter, wenn man irgendwo abschreibt...

Gemeint ist: (Quelle: Stedman's Medical dictionary, 5. Auflage)

"dysgeusia


Distortion or perversion in the perception of a tastant. An unpleasant perception may occur when a normally pleasant taste is present, or the perception may occur when no tastant is present (gustatory hallucination). Syn: parageusia.

Origin
[dys- + G. geusis, taste]"

Diese Nebenwirkung beruht auf der Tatsache, dass die Patienten ungewollt von der Pflegekraft das Citrat in die Blutbahn gespritzt bekommen. Dann verspüren sie einen metallischen Geschmack. Igitt!!!

Vielleicht ändert ja der Hersteller den Beipackzettel noch?? Hab einige Kollegen nach "Dysgeusia" befragt, selbst Ärzte, die wussten das auch net.

Manchmal ist es ja auch besser, nicht alles so zu schreiben, dass es der Anwender versteht.

Grüsse auch an den Apotheker

Juliano
 
Hi,

danke für die Infos bezüglich der "Bürste"---da mach ich mich mal schlau. Obwohl wir durch TauroLock keinerlei Probleme mit der Bildung von Bio-Flim im Katheter haben.

Die Nebenwirkungen die beim arbeiten mit Citrat aufkamen waren:
- metallischer Geschmack
- "Kribbeln" in diversen Körperteilen
- Herz-Rhythmus-Störungen
- Übelkeit

Auch wenn mit exakten Füllvolumina gearbeitet wird gelangt dennoch Citrat in die Blutbahn. Man sollte die Katheterspitze ja auch etwas überinstillieren.
 
Guten Morgen,

ein Kollege verwendet seit dem Kongress in München für die Patienten deren Systeme vorher einen Heparin-Lock hatten und bei denen sich das Beimengen von Heparin zu TauroLOck bewährt hat TauroLOckHep500.Habe mir die gesamten Daten mal angesehen.....Es ist die einzige zugelassene Blocklösung mit Heparin ( 500 Einheiten / mL) und wird von den Kassen im Regelfall übernommen. Zusätzlich - so sagt er - spart man sich den Mischaufwand und kann einen sicheren und effektiven Block mit allen Cyclo-Taurolidin-Vorteilen anbieten. Er ist begeistert....

Hat jemand bereits TauroLockHep500 in Benutzung?
 
bei uns werde katheter nach dem abnehmen grundsätzlich nochmal mit 10-20 ml nacl 0,9% pro schenkel gespült und dann mit den entsprechenden den angaben mit reinem heparin oder citrat geblockt und wenn sie dann trotzdem immer wieder schlecht laufen nehme wir meistens 0,2-0.4 ml mehr zum blocken! uro wird bei uns super selten eingesetzt und dann auch nur wenn alles andere nichts geholfen hat.
 
Hallo Dialyse 123,

wir benutzen Nacl 0,9% zum Freispülen des Katheters nach der Dialyse, anschließend wird der Vorhofkatheter mit Citra-Lock[r] und die Shaldon`s mit Heparin/Nacl 0,9% Mischung 1ml = 500 IE Heparin geblockt.

Somit haben wir nur zwei Lösungen, die wir einsetzen.

Katheterinfektionen sind bei uns sehr sehr selten!

Viele Grüße
 
Hi,

danke für die Infos bezüglich der "Bürste"---da mach ich mich mal schlau. Obwohl wir durch TauroLock keinerlei Probleme mit der Bildung von Bio-Flim im Katheter haben.

Die Nebenwirkungen die beim arbeiten mit Citrat aufkamen waren:
- metallischer Geschmack
- "Kribbeln" in diversen Körperteilen
- Herz-Rhythmus-Störungen
- Übelkeit

Auch wenn mit exakten Füllvolumina gearbeitet wird gelangt dennoch Citrat in die Blutbahn. Man sollte die Katheterspitze ja auch etwas überinstillieren.

Ein Hersteller ist dabei, eine spezielle Bürste für den "Nicht-off-label-use" zu entwickeln. Unsere Erfahrungen seit 3 Jahren sind sehr gut, nachweislich handelt es sich um Fibrin-Ablagerungen, die typischerweise bei chron. entzündlichen Prozessen infolge Fibrinogen-Erhöhung (korrespondierend zum CRP) auftreten.

Die Citrat-Nebenwirkungen sollten nicht unterschätzt werden. Kein ernstzunehmender Dialysearzt würde anordnen, zur Keimabtötung und Hämolyse 1-molare Kalium-Chlorid-Lösung in Katheter einzufüllen. Wahrscheinlich mögen das auch die Bakterien nicht so gerne, aber bei Überfüllung der Pat. auch nicht so sehr. (Nur nebenbei: in den USA ist der relevante Anteil der "Giftspritze" Kalium-Chlorid, alternativ wäre auch hochprozentiges Citrat zu empfehlen, wirkt etwas schneller als Kalium!) Entschuldigt den Sarkasmus!

Bezüglich der Füllvolumina: Es gibt eine Arbeit von H.D. Polaschegg, in der er nachweist, dass bei Einhaltung der korrekten Füllvolumina, wie sie der Hersteller nicht selten auf den Katheterklemmen angibt, generell ein Anteil von bis zu 15 % in den Kreislauf übertritt. Dies wird auch durch andere Autoren bestätigt (v. a. unter Bezugnahme auf Heparin und der nachfolgenden Blutungskomplikationen).

Insofern möchte ich davor warnen, die "Katheterspitze etwas zu überinstillieren". Dies geschieht automatisch. Insbesondere bei Heparin oder auch Citrat ist mit den substanz-spezifischen Nebenwirkungen zu rechnen.

Also: "Weniger ist mehr!"

Grüsse

Juliano
 
Hallo,

das mit der Giftspritze ist sarkastisch, aber wahr... Nebenwirkungen beim Citratblock sind nicht von der Hand zu weisen (metallischer geschmack undsoweiter undsoweiter)...Hatten wir ja alles schon.
Aber, habe eben folgende Info von meinem Ansprechpartner bekommen:

Überinstillation von 30% Citrat bei einem Dialysepatienten in der Intensiv Station des Atrium Medisch Zentrums, Holland, --> Folge ein Herzstillstand !

Hier der Text der Veröffentlichung:
Cardiac arrest following injection of concentrated trisodium citrate

C.D. Punt and W.E. Boer

Intensive Care Unit, Atrium Medisch

Centrum, Heerlen, The Netherlands


Sir, – concentrated trisodium citrate (TSC)
has been successfully used as a catheterlocking
solution in hemodialysis, having several
advantages as compared to heparin. The
systemic anticoagulant effects of citrate are
transient and TSC has bactericidal properties
[Ash et al. 2000,Weijmer et al. 2005], thereby
reducing the incidence of catheter-related
bacteremia. Because of this antibacterial activity,
we initiated the use TSC in our intensive
care unit. We report a serious complication
with concentrated trisodium citrate used
as a locking agent for a dialysis catheter.
A 70-year-old female patient was admitted
with a severe hypercalcemia: Ca 5.04
mmol.l–1, Ca-ion 2.63 mmol.l–1. An immobile
tumor in the left breast suggested a malignancy
with ossal metastases as the cause of
the hypercalcemia. Hydration and diuretics
were not effective to lower the serum calcium
level, therefore the patient was admitted to the
intensive care unit for continuous veno-venous
hemofiltration (CVVH) via a 12 Fr 3-lumen
dialysis catheter (Arrow, reading, PA)
inserted in the left femoral vein. During
hemofiltration filter coagulation was prevented
using a continuous infusion of unfractionated
heparin. On the second day
hemofiltration was stopped temporarily because
of filter obstruction. Laboratory results
that moment, Na+ 144 mmol.l–1, K+ 3.6
mmol.l–1, Ca 2.90 mmol.l–1, Ca-ion 1.45
mmol.l–1, Mg2+ 0.63 mmol.l–1, and PO4
3–0.81 mmol.l–1. The patient was in atrial fibrillation,
had a ventricular rate of 118 bpm and a
blood pressure 107/51 mmHg. After disconnection,
the two main ports of the catheter
were flushed with normal saline and filled
with 30%TSC. The whole 5ml ampoule was
used, 2.5 ml for each port. Immediately after
the injection, a period of cardiac arrest occurred,
which lasted 10 seconds. Heart
rhythm returned spontaneously after a short
period of bradycardia with some escape
beats. It was then realized that a similar incident
had occurred the day before, though citrate
was not thought to have been causative
then.
Transient tingling of the fingers and a
“metallic” or strange taste are reported to occur
after the injection of citrate [Ash et al.
2000, Stas et al. 2001]. However, more serious
side effects have also been reported. Two
cases of ventricular fibrillation were described
after discontinuation of hemodialysis
using citrate as anticoagulant. These patients
were not successfully resuscitated until they
received intravenous calcium [Charney and
Salmond 1990]. A second report describes a
cardiac arrest shortly after two 5ml injections
in two lumens of a newly inserted catheter
[FDA 2000].
The volumes of the main catheter ports of
the catheter we used are 1.6 and 1.5 ml, and
are indicated on this catheter. Consequently,
in our patient overinjection of 1.9 ml of 30 %
trisodium citrate had taken place, despite education
in the use of TSC previous to its use.
This surplus volume contains 2.3 mmol citrate,
easily leading to a concentration of > 6
mmol.l–1 passing through the heart. This concentration
can lower the serum calcium level
in such a manner [Polaschegg and Sodemann
2003], that influx of calcium into the myocardium
is impossible.
In conclusion, despite the fact that our patient
was hypercalcemic, a citrate overdose
probably caused a hypocalcemic bolus of
blood, leading to a period of cardiac arrest.
Strict adherence to the appropriate volumes
of the catheter is mandatory.
Correspondence to
C.D. Punt, MD
Intensive Care Unit, Atrium Medisch Centrum,
Postbus 4446, 6401 CX Heerlen,
The Netherlands
cpt01@atriummc.nl

Citrate mit 30% in der Intensiv sind mir allerdings auch neu.... Kenne da eher 100 Einheiten oder 200 Einheiten heparin für port und katheter - systeme. Spülung mit NaCl....
 
Hallo Juliano,

was ist aus der Bürste geworden?:eek1:
Kannst Du da einen Hersteller nennen? Infos wären sehr interessant für uns.

Danke.
 
Hallo dialyse123, Bürstenprojekt läuft weiter, Hersteller hat noch mal einige Veränderungen vorgenommen, Feintuning fehlt noch. Hoffe aber, bis zum Jahresende...

Grüsse an alle

Juliano
 
Ok..Danke für diese Information. Wäre sehr schön, wenn Du hier einen kurzen Beitrag liefern könntest. Hoffe dies gilt dann nicht als Schleichwerbung oder wie auch immer.:eek1:
 

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