Kaliumgabe

Ich kann verstehen was du meinst Flora. Ich versteh auch die Französin.

Wir professionalisieren uns auch nicht damit das wir über Grenzen gehen. Ich werde sicher nicht den Motorradführerschein bekommen weil ich ohne Führerschein fahre und in der Vergangenheit nichts passiert ist und es beweist das ich Motorrad fahren kann. Ein Unglück das der Führerschein besser kontrolliert wird als der Umgang mit Menschen.

Unter Anbetracht was mit der Ausbildung in den nächsten Jahren passiert würde ich noch mehr davon abraten einfach mal zum machen, um kein dressierter Affe zu sein. Denn vernünftige Anordnungen sichern mir meinen Ar... und das bisher keiner in den Knast gegangen ist liegt einzig und allein an Politischen Interessen und der gewollten schlechten Beweisbarkeit seitens der Patienten. Nicht weil es sicher ist es zu tun und dabei noch keiner zu schaden gekommen ist. Nur weil bisher keiner verurteilt wurde, heißt es nicht das dass Vorgehen gut ist. Und da bin ich bei der Französin.

Auf diese trügerische Sicherheit verlasse ich mich erst recht nicht als Berufsanfänger.

Wer mehr Ambitionen hat kann doch den Fachpfleger machen. Ich fühle mich jedenfalls nicht wie ein dressierter Affe wenn ich nicht selber über Medikamente und Dosierung entscheiden darf.
Ich hab auch noch keinen Maurer gesehen der sich beschwerte das er sich an den Bauplan halten muss und nicht mal eben selber eine Tür in die und die Wand einbaut weil er sie für dort nötig hält.

Ich steh da und hab in wenigen Tagen mein Examen. Ich weiß warum man Kalium gibt, wie es zur Hypokaliämie und Hyperkaliämie kommt, ich weiß wie sie sich äußern. Ich weiß wie man Tropfgeschwindigkeiten berechnet, Perfusoren einrichtet etc. Und was passiert wenn man es zu schnell gibt etc. Einzig ich muß wissen in wieviel ml auf wieviel Zeit.

Aber eins habe ich nicht. Ich hab aber überhaupt keine Erfahrungswerte was z.B. eine hohe Dosis ist etc. Ich hab keine Ahnung wie schnell sich Kalium im Körper aufsättigt. Mit mir ist da keine Labore durchgegangen und hat mir da einen wert gezeigt. Und nein ich konnte das alleine nicht nachhalten ohne Zugang zu einem PC. Auf "ist bisher immer gut gegangen" will ich mich auch nicht verlassen. Ich kann mit diesem lass ma langsam laufen: nur wenig anfangen. Meine Frage ist dann immer: "was ist Langsam?" und dann kommt was waages so 80-100. Dann hab ich auf Anweisung gearbeitet, weil bin ja NOCH Azubi. Morgen muss ich das selber entscheiden. Selbstverständlich werde ich weiterhin fragen wenn mir was unklar ist und mich auch genauer aufklären/lassen.

Und deswegen wollte ich eben wissen wie schnell man Kalium entsprechend der Applikation geben soll. Gibt es überhaupt einen Richtwert? Für mich wäre es Logisch wenn das abhängig vom Ausgangswert, Zielwert, Applikation und Zeitpunkt zum erreichen des Ziels ist.

Ich finde es ist etwas anders eine mangelhafte Anordnung entgegen zu nehmen wenn man Jahre schon im Beruf ist und wirklich weiß was man da macht. Auch wenn es vllt. den ein oder anderen jetzt aufregt. Ich mag zwar in ein paar Tagen hoffentlich Examiniert sein, aber weiß ich wirklich immer was ich da tue??? Ich maße mir das nicht an.

Wenn ich bemerke das ein Pat. Flüssigkeit, weiß Gott was immer benötigt lasse ich mir das am Telefon anordnen. Dokumentiere das mit Namen, Uhrzeit etc. und lass das später dann vom Arzt abzeichnen.

Ich will nicht damit sagen das ich absolut keine Ahnung habe von dem was ich da tue. Dann wäre man nicht in der Lage das Examen zu bestehen. Dennoch ich kenn das meiste nur aus der Theorie.

Wie heißt es doch so schön? gelernt wird erst nach dem Examen. Jetzt aktuell kann ich eine theoretische Anforderung, die mit der Praxis wenig zu tuen hat, bestehen.

Ein zwei Gedanken habe ich.
- Ich lehn mich doch nicht aus dem Fenster weil es auf viele Patienten zu wenig Ärzte gibt und man Stundenlang warten muß.
- Ich werde einen Teufel tuen mir zusätzliche Arbeit aufzuhalsen die nicht zu mir gehört. Ich Professionalisiere mich nicht damit das ich jemanden anderem die Verantwortung und Arbeit ohne Rückendeckung abnehmen und das dann auf eigene Faust trage. Selbst wenn es bis zur Rente gut geht. Ich persönlich empfinde das ehrlich gesagt sogar eher als Dumm. (Ich will dich wirklich nicht beleidigen).

Denn wenn ich das richtig sehe bekommst du ja Anordnungen die deinen Rücken decken und du hast es im Zuge der Fachweiterbildung auch noch mal intensiver gelernt. Ziel K>4. Du kennst die Maßnahmen. Warum nicht? Klare Anordnung vom Arzt. Du hast auch keine 20 Patienten und kannst per BGA das gleich auf Station ausmachen. Auf peripher hast du das nicht. Da musst du dich erstmal um den PC schlagen, Labore sichten die evtl. noch nicht fertig sind etc. eine Abweichung würdest du denke ich, eher bemerken und könntest sie kontrollieren.
 
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Moin,Moin,

noch als Ergänzung. Kalium sollte auch als Infusionszusatz mit max 20 mmol/h verabreicht werden. Also auch frei sollte so eine 1000èr mit KCL über 2 Stunden laufen. Wenn frei nehmen wir eher eine 500`er mit 20 mmoll. Falls die mal reinrauscht bleibt man eher im Limit :-)

Ach ja. das hatte mich erst auf die Frage gebracht. Ich hab nämlich schon 80 Kalium in einer 500 Jono gesehen...
Jetzt frag ich mich. War das zuviel? oder geht das noch etc... Wohlgemerkt auf dieser Station immer mit Tropfenzähler.

Daher hätte ich jetzt eine xy mmol Kcl/h als Anordnung vermutet.
Ich erwarte nicht von einem Arzt das er mir die Tropfgeschwindigkeit von Kalium mit Trägerflüssigkeit ausrechnet. Das bekomm ich selber hin. Aber ne genaue Anweisung wieviel Kalium die Stunde einlaufen soll fänd ich toll. Erst recht wenn dann mal n ein 80Kcl ausser der Reihe kommt. Gewöhnlich waren das immer 20-40Kcl

Am Rande. Auf der letzten Station haben viele Patienten am Tropfenzähler rum gespielt. Die Frage "Sag mal hast du das höher gedreht" war da sehr häufig. Das war da richtig auffällig. Und war auch immer so das die Infusionen schneller liefen als von der PK eingestellt. War auch die Station mit den meisten Infusionstherapien die ich bisher erlebt habe. Gab reichlich ungeduldige Patienten.
 
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Weiß nicht ob es was zur Diskussion beiträgt, im "Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege" von Larsen steht dazu folgendes:

"Normalerweise sollten bei Kaliummangel nicht mehr als 20 mval/h infundiert werden. Aus Sicherheitsgründen sollte der Kaliumzusatz zur Infusionslösung 40mval nicht überschreiten. Bei schwerem Kaliummangel müssen gewöhnlich mehrere 100 mval über mehrere Tage hinweg gegeben werden, um das Defizit auszugleichen.

Im Notfall können etwa 0,5mval/kgKG/h über einen zentralen Venenkatheter infundiert werden. Beim raschen Kaliumersatz müssen das EKG und die Urinausscheidung überwacht werden!"
Bei uns im Haus gibt es auch einen Standard für die Intensivstationen. Zielwerte für Kalium werden vorgegeben und je nach Ausgangswert des Kaliums wird mit 10/15 oder 20ml/h Kalium über ZVK begonnen (40mval unverdünnt). Auf Normalstation werden i.d.R. 1000 Jono mit 40KCL angegeben, meist jedoch auch ohne Laufzeit. Und ja, auf der Intensivstation hängen natürlich alle Patienten am Monitor und man würde Veränderungen schnell erkennen, aber meine Kaliumperfusoren sind bisher problemlos "reingerauscht". Wenn man bedenkt dass man 40mval pur in 2 Stunden infundieren kann (ja, unter Überwachung).
 
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Ok zum Verständnis.

Ich rede jetzt von einer peripheren Station.
Die Anordnung 20Kcl kann ich in einer 500 Jono über 1h geben.
Rechnung 500 Jono + 20ml Kcl = 520ml/h = (520ml/60Min/60SekX20Trpf) = 2,88888889 ca. 3 Tropfen die Sekunde. Extradrop würde ich auf 180 stellen.

Bei einer Anordnung von 40 Kcl müsste ich schon auf eine 1000 Jono ausweichen. Die Tropfgeschwindigkeit bleibt die gleich.
Aufsättigung ggf. über Tage per Schwerkraft mit Tropfenzähler möglich und auf Peripher vertretbar?

Faustformel 20Kcl/h. Gibt man Kcl immer 20 auf 500 ml Trägerflüssigkeit? Oder geht auch 40 Kcl und dann eben über 2h laufen lassen. 60 Kcl über 3h? Tropfgeschwindigkeit entsprechend angepasst.
Außer der Arzt ordnet was anderes an? Gehen tut es schon, habs ja schon gesehen. Bloß ist das so "Richtig"? Bzw. das ist das was ich eben so verwirrend finde. Ich hätte eben gerne eine Kcl Menge/h angeordnet und nicht "Heute noch 40 Kcl dringend" Denn was soll ich einen terminal Niereninsuffizienten oder Herzinsuff. bei 60Kcl mit 1500 ml Trägerflüssigkeit zuballern. Und wa sist wenn der Hämatokrit Wert dieser Patienten richtig schön hoch ist? Und da sieht man dann. Die Anordnung menge der Trägerflüssigkeit ist auch nicht gerade unrelevant.

Edit: Moment ab 40Kcl soll die Trägerflüssigkeiot erhöht werden. bedeutet bis 80Kcl dann auf 1000 und noch mehr Kcl eben in nochmehr Trägerflüssigkeit. Oder bedeutet das ich soll bei zb. 60Kcl 2 500ml Trägerflüssigkeiten nehmen und nacheinander anhängen?


Andere Rechnung. Der Notfall.

Würde ich jetzt nach den o.g. Angaben eine max KCL Dosis berechnen und mich zu Grunde legen, käme ich auf 32,5mval/h
Ich wiege 65kg max Gabe 0,5mval/kg/h
Ich müsste jetzt ans Monitoring. Würde man das noch auf Peripher (Telemetrie) machen oder auf eine IPS oder IMC geben?




Öhm... Auf Station war die Einheit die auf den KCL Ampullen stand ml. Entsprechen 20ml immer 20mmol/mval?
Wenn ich gefragt hatte hieß es immer, ja ml stimmt so. Finde jetzt auch keinen Waschzettel zu diesen Ampullen.

Und was mich irritiert. Ich bin beim Tropfenzähler davon ausgegangen das die Skalierung sich auf Tropfen die Minute bezieht. Letztens sagte mir eine Kollegin das wären ml/h. Und nu steh ich hier und finde zum verrecken keine Angabe zu der Geschwindigkeit vom Extradrop und wie die Einheiten sind.

Und noch etwas weiter vom Rande: Warum sollte ich diese Verantwortung zu meinem Problem machen? Vor allem wenn man mal wieder mit 40 Patienten einem Oberkursschüler und einem Praktikanten allein da steht?
 
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Also bei uns gibts auf den normalen Stationen auch 500 Jono mit 20-40mval KCL oder 1000 Jono mit 20-40 KCL, selten mehr. Meist gibt es keine Angabe der Laufzeit dazu (was es ja theoretisch eigentlich geben muss, aber wird halt leider selten durchgesetzt). Wenns eine Angabe gibt, bewegt sich das meist um die 6h pro Infusion. Also z.B. 1000Jono+40KCL über 6h.

Und ja, 20ml entsprechen 20mmol/mval. Als Vergleich: Eine Kalinor Brausetablette hat 40mmol (ok, die wird natürlich getrunken und nicht i.v. gegeben :D ).

Weiterhin kommt es bei den Tropfenzählern glaube ich auch auf die Firma an. Habe beides gesehen, einmal Tropenzähler mit Tropfen/Min. Aktuell haben wir Tropenzähler mit ml/h.

Dein letzter Satz stimmt zwar und ich denke auch nicht dass das irgendeine Relevanz im Examen für dich haben wird, aber es kann ja nicht schaden es hinterher zu wissen :D
Sollte im Examen irgendeine Angabe fehlen oder für dich unverständlich/unvollständig sein oder du dir einfach unsicher sein halte kurz Rücksprache mit dem anordnenden Arzt. Bei uns auf Station wissen die Ärzte immer bescheid wenn Examenstag ist und sind dann dementsprechend auch "kooperativer". Nicht dass sie sonst nicht kooperativ sind, aber wenn man weiß dass der Schüler gerade Examen hat nimmt man sich extra die Zeit und beantwortet auch alle Fragen direkt.
 
Dein letzter Satz stimmt zwar und ich denke auch nicht dass das irgendeine Relevanz im Examen für dich haben wird, aber es kann ja nicht schaden es hinterher zu wissen :D
Sollte im Examen irgendeine Angabe fehlen oder für dich unverständlich/unvollständig sein oder du dir einfach unsicher sein halte kurz Rücksprache mit dem anordnenden Arzt. Bei uns auf Station wissen die Ärzte immer bescheid wenn Examenstag ist und sind dann dementsprechend auch "kooperativer". Nicht dass sie sonst nicht kooperativ sind, aber wenn man weiß dass der Schüler gerade Examen hat nimmt man sich extra die Zeit und beantwortet auch alle Fragen direkt.

Ich hatte mein praktisches Examen schon und ich vertrag mich mit den Ärzten auch super. Und die sind auch sonst sehr Geduldig gewesen wenn ich Anordnungen nachgefordert hatte. :-)
Zu meinem Examen drückten/ drücken mir gefühlt das ganze Haus die Daumen inkl. der Patienten. :-)

Wie du siehst. Ich brauche die detaillierte Anordnung eben. Die Kollegen greifen da auf Erfahrung zurück, die ich nicht habe. Ich denke bei einem sonst gesunden Menschen tauchen da nicht mal eben so schnell Probleme auf, wie Flora schon schrieb. Dennoch ist es schon kniffelig...

Aber ja. Ich weiß sowas sogar sehr gerne.

Kann ich für mich mitnehmen: "im Zweifelsfall langsamer laufen lassen als 20/h?" Reicht das um einen therapeutische Dosis aufzubauen?
Wäre ja auch doof wenn ich das Kcl langsamer dazu gebe als es z.B. Schleifendiuretika raus treiben.
 
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Korrekte Angaben sind ja eigentlich auch richtig, und wichtig. Bei den oben genannten Angaben gings um die unverdünnte Gabe per ZVK (10/15/20ml/h). Ansonsten kenn ichs wie gesagt mit 1000Jono+40KCL über 6h, was dann 166.7ml/h entsprechen würde. Kaliumperfusoren gibts bei uns auf Normalstation eigentlich sogut wie garnicht mehr, früher war das wohl gang und gäbe (noch vor meiner Zeit :D )
 
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Ich kenns halt nur in 500 Jono und auf Schwerkraft Tropfenzähler (ExtraDrop von Braun) 80-100 wovon ich jetzt feststelle ich nicht mal weiß wieviel ml/h das überhaupt waren.

Aber es hat mich jetzt der Sache schon näher gebracht. Jetzt hab ich so eine Vorstellung von den Zahlen. Danke dir.
 
@InetNinja lass Dich nicht kirre machen. Letzendlich landen Grauzonen immer beim Schwächeren...Wer Selbstbestätigung als Mini-Mediziner braucht...soll er doch.
 
@InetNinja ...Wer Selbstbestätigung als Mini-Mediziner braucht...soll er doch.
Ich hoffe, dass du dir diese Antwort wohlüberlegt hast.
Mit dieser Aussage denunzierst du Kollegen von Intensivstationen, welche sich an festgelegte Standards halten.
Auf meiner Station z.B. gibt es Anordnungen, die lauten "Kalium n. Wert".
Nun muss ich entscheiden, ob ich eine Kalinor Brs. oder einen KCL Perfusor dazu verwende. Gerichtet wird sich nach dem Stationsstandard, in welchem die Grenzwerte festgelegt sind.

Mitnichten spiele ich dabei Halbgott in Blau.
 
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da braucht es m.e. jetzt auch nicht ne anordnung wieviel tropfen pro minute da reicht ein gesunder menschenverstand. leute, ihr seid alle vom fach...
Doch. Braucht es. "Gesunder Menschenvestand" ersetzt nicht die rechtliche Sicherheit. Die,Ärzte sind die letzten, die sagen, "hab ich aber so angeordnet", wenn man es nicht nachweisen kann...
Ich hoffe, dass du dir diese Antwort wohlüberlegt hast.
Mit dieser Aussage denunzierst du Kollegen von Intensivstationen, welche sich an festgelegte Standards halten.
Auf meiner Station z.B. gibt es Anordnungen, die lauten "Kalium n. Wert".
Nun muss ich entscheiden, ob ich eine Kalinor Brs. oder einen KCL Perfusor dazu verwende. Gerichtet wird sich nach dem Stationsstandard, in welchem die Grenzwerte festgelegt sind.

Falls die mal reinrauscht bleibt man eher im Limit :-)
Hier geht es ja genau um "Reinrauschen" ohne Standards, Kalium Pi mal Daumen? Viel Glück...

Nebenbei: ein Schwerpunktdialysezentrum IST eine Intensiveinheit mit 56 Betten.
 
Kleines UpDate.

In dem Haus in dem ich jetzt bin werden Anordnungen genau vorgenommen. Welches Medikament, sogar welche Zusammensetzung des Wirkstoffes, in welcher Lösung, Wieviel, Applikation, Zeit und wann.
Meine Stationsleitung hat uns Frischlingen angewiesen ausschließlich auf die Anordnungen zu warten. Nicht um uns zu degradieren, sondern um es für uns sicher zu machen. Manches Med. bekommen wir ohne Anordnung gar nicht aus dem Schrank heraus. Ist alles vernetzt bei uns.

Ich fühle mich mit diesem Vorgehen wohl. Ich als Anfänger kann ganz genau nachschauen wie ich was zubereite/ aufziehe und in welcher Applikationsart zu verwenden ist. Und alles im PC man kann es also lesen und muß nicht gemeinsam raten was dort steht... :D

Andere Kollegen, mehr Berufserfahrung weichen das schonmal auf. Dann wird das später nachgeordnet. Grundsätzlich kann ich auch ein Med. Dokumentieren welches der Arzt anschließend als angeordnet abhakt. Aber auch da hängt die Stationsleitung hinterher, da diese die Anordnung bestmöglich zwingend haben will. Ein nicht vom Arzt abgehaktes Medikament scheint ein Ärgernis zu sein. ich denke hier geht es um die genauere Abrechnung/ Kostenstelle/ Statistik etc. Klar in einem Notfallsituation wird gemacht, nicht Angeordnet und Dokumentiert.

Es gibt auch einige Med außerhalt des BTMG welche bei uns eingeschlossen sind und der Inventur unterliegen.
 
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Ich arbeite auch auf einer Intensiv Station. Natürlich regelt man das selber bei Kalium Mangel und gibt ohne Probleme über ZVK Kalium über den Perfusor. Man sollte allerdings immer an Absicherung denken und sich das vom Arzt gegen zeichnen lassen. Wenn wirklich was passieren sollte steht nämlich keiner mehr hinter einem, weil alle an ihren eigenen Ar... denken.

Würde niemals mehr als 40mmoL KCL in eine 1000 ml Stero tun.

Und zum Thema Kompetenz und Fachkraft. Einer Arbeitskollegin die 59 Jahre als ist und ewig auf Intensiv arbeitet ( ich damals frisch auf Intensiv) wollte auch den Kalium Wert bei einem Patienten ausgleichen. Allerdings hatte er nur eine grüne Viggo liegen und sie hat aus Gewohnheit einen Kalium PERFUSOR pur!! fertig gemacht und angeschlossen, der lief auf 5ml/h . Gut dass nichts passiert ist !! Wenn sonst alle einen ZVK haben.

Man sollte immer alles 2 mal kontrollieren. Routine kann gefährlich sein.
 
und da sehe ich wieder das dilemma...
alle welt schreit nach mehr professionalisierung, akademisierung, kompetenz, arbeiten auf Augenhöhe, profession, usw....

da gehört es nun mal auch dazu dass man weiß was man tut und verantwortung übernimmt. sonst sind wieder bei den bonobos und ich kann mir das alles auf dauer sparen.

wieviel krankenpflegekräfte sitzen im knast weil sie kalium falsch verabreicht haben bzw. die jono zu schnell eingelaufen ist?? also ich kenn keinen..

entweder ich weiß was ich mache, weil ich dazu ausgebildet bin, dann kann ich auch verantwortung übernehmen oder ich lass die finger davon, dann brauch ich auch keine ausbildung machen. meine meinung.

und dieses: ich brauch für jede jono ne arztanordnung... ähh neeee wieso??? als fachkraft kann ich durchaus den volumenstatus erfassen, einschätzen und ggf. auch optimieren. wer kennt ne pflegekraft die im knast sitzt oder vor dem richter stand wegen ner jono?? ich kenn keine. aber ich kenne jede menge pat. denen es dadurch klinisch deutlich besser ging. ich warte doch nicht auf station ne halbe nacht auf nen doc nur um mir ne jono absegnen zu lassen... diese ständige unbegründete angst gibt es auch nur hier bei uns in deutschland. mich nervt es einfach nur. wir sollten endlich mal anfangen unser hirn einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.

wer kriegt kalium??
der pat. mit einer therapiebedürftigen (!) hypokaliämie. den bring ich mit kalium erst mal nich um, weil er brauchts... vom fachpersonal erwarte ich da ein gewisses grundverständnis was das "krankheitsbild" und die medikamentöse therapie angeht. jede ausgebildete fachkraft weiß dass elektrolyte als zusatz und nicht aus der hand verabreicht werden (ausnahme calcium bei gewissen sonderindikationen). ob das kalium nun über ne stunde, zwei oder drei reinläuft, mal ehrlich hat's ne konsequenz?? nich wirklich..
die therapiesteuerung kann man m.e. erachtens durchaus von ner PK (auch auf Peripherie) erwarten. die indikation stellt der arzt, wir führen aus, wo ist das problem?

auf IPS lief es zum bsp. so:
ziel k > 4, dein job als pflege: kriegs hin.. und hey siehe da, es hat funktioniert...
Seh ich genauso... Ich hab heute bei einer Pat. nen Druck von max. 60/40mmHg gemessen. Dazu miese SpO2-Sättigung. Pat. hatte leider keine Viggo, trübte aber immer weiter ein. Druck irgendwann nicht mehr wirklich messbar. Von den Ärzten war keiner auf Station. So, warum darf ich (bzw. eine Examinierte) dieser Frau keine Viggo legen und ihr eine Jono anhängen, bis ein Arzt da ist? Es wurde mir (bei einem anderen AG) beigebracht und ich kann es.
Bei uns wird dazu immer gesagt: "Nur im Notfall darf eine Pflegekraft einen Zugang legen!" Ja, aber wie soll ich es denn im Notfall (also ggf. unter Hektik) können, wenn ich es nie machen darf? Und ist ein fast nicht mehr messbarer RR und eingetrübte Pat. kein Notfall?

Ich frage mich manchmal, warum ich eigentlich eine medizinische Ausbildung und später hoffentlich Fachweiterbildung mache, wenn ich dann trotzdem nicht handeln darf.
 
Wenn du nichts machst, bist du eher wegen Unterlassung dran. Wenn du ne Maßnahme nachweislich beherrscht, dann ist diese auch durchzuführen. Und wo steht dass du nur im Notfall eine Braunüle legen darfst?? Völliger Blödsinn.. aber dass sich unser Berufsstand selber abschafft, dass hatten wir ja schon oft genug hier.
 
Wenn du nichts machst, bist du eher wegen Unterlassung dran. Wenn du ne Maßnahme nachweislich beherrscht, dann ist diese auch durchzuführen. Und wo steht dass du nur im Notfall eine Braunüle legen darfst?? Völliger Blödsinn.. aber dass sich unser Berufsstand selber abschafft, dass hatten wir ja schon oft genug hier.
Ich bin, wie gesagt, absolut deiner Meinung. Der Famulant sollte dann die Viggo legen. Der darf das ja, obwohl er es noch nicht so gut kann (was ja als Anfänger absolut okay ist). Wir haben es dann gemeinsam gemacht. Also er hat an dem einen, ich an dem anderen Arm probiert.
Vorher hat er aber noch seelenruhig ein paar BE's gemacht, bis ich ihm dann gesagt hab, dass wir jetzt auch gleich das Rea-Team rufen können, wenn wir da keinen Zugang reinkriegen.
Im Endeffekt hätte ich es zur Not auch ohne ihn gemacht. Unsere Ärzte stört das nicht, nur die Pflegekräfte. Wär mir dann aber auch egal gewesen.

Eine andere Sit.: Ich hab gelernt Ports anzustechen (unter Anleitung) und diese auch selbstständig zu benutzen. In einem Einsatz hab ich also eine Infusion vom Port abgemacht und diesen durchgespült. Ich wurde zusammengefaltet, dass Schüler da nicht ran dürften etc. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass ich das nicht machen dürfte. Ich beherrsche es ja. Am Tag danach hat eine neue Exam. angefangen. Die hat mich dann im Pat.zimmer gefragt, ob ich ihr denn mal zeigen könnte, wie man einen Port bedient. Sie hätte das noch nie gemacht. Ich darf es nicht, obwohl ich es kann, weil ich Schülerin bin, sie darf es, obwohl sie es nicht kann, weil sie Exam. ist. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden.

Sowas macht mich echt wütend. Montag darf ich auf einer ITS in einem Maximalversorger hospitieren. Vielleicht gefällt es mir da besser, als in der Peripherie
 
Famulant = Praktikant.. für den ist das Eis aber deutlich dünner... - auf welcher Grundlage darf er das, frag mal nach. Wenn einer nicht eigenständig tätig werden darf, dann der Famulus... Solange du Azubi bist ist es nun mal etwas schwierig mit dem eigenständig arbeiten, aber behalt dir die Einstellung bei, dann wird das später mal was.. IPS wird dir sicherlich gefallen, ist ne andere Welt, das wirst du merken. Viel Spass.
 
Ich hab heute bei einer Pat. nen Druck von max. 60/40mmHg gemessen. Dazu miese SpO2-Sättigung. Pat. hatte leider keine Viggo, trübte aber immer weiter ein.

Die Frage die ich mich in der Situation eher stellen würde ist:" Wieso schlug kein Arzt die Hacken in den Teer, wenn er mit solchen Vitalparametern konfrontiert wird.