Ist der ZVK noch state of the art?

Hallo zusammen!
Na, das ist doch mal wieder eine interessante Diskussion! Da wir bei uns im Moment einen Anästhesistenmangel haben, lernen wir viele Leihärzte kennen! Andere Länder, andere Sitten kann ich nur sagen. Nun laufen bei uns schon mal Katecholamine, Kaliumperfusoren oder Cordarexperfusorn über kleine Flexülen. Das ist doch mal was im Zeitalter der Technik! Einfach nur Haarsträubend!:dudu:Also wir würden uns zur Zeit über jeden noch so kleinen ZVK freuen!
 
Moin,
einen Kaliumperfusor über eine Braunüle zu geben finde ich grob fahrlässig - würde mich da auch weigern. Sollte da etwas passieren, der Patient klagen - dann steht kein Arzt hinter einem!
Im Notfall ist es auch okay Katecholamine über eine Braunüle zu geben, aber auf Dauer habe ich dies noch an keiner Klinik gesehen, wo ich bisher gearbeitet habe - wie schnell kann so eine Braunüle para laufen (im schlimmsten Fall auch ex gehen); dann ist das Geschrei groß, wenn der Druck plötzlich im Keller ist.
Gruß
 
Wenn die Patienten Kathecholamine über Viggos laufen haben - soll dann auch
auf Lagerungsmaßnahmen verzichtet werden?! Je nachdem, wie man den Arm
Lagern kann es doch zu sehr unterschiedlichen Infusionsgeschwindigkeiten
kommen. Außerdem ist man auch schnell man bei der Grundpflege an den
Arm mit der Braunüle gekommen...

Wenn das Lagern Probleme macht, sollte man ernsthaft die Neuanlage eines ZVK überlegen. Besteht Risko für den Patienten bei "versehentlichem" Entfernen der Baraunüle, (Katecholaminverlust, Kreislaufinsuffizenz) gilt das Gleiche.

Viele Grüße, Susanne
 
hallo,

aus erfahrung kann ich berichten, das unsere ärzte lieber direkt einen zvk setzen bevor sie anfangen peripher irgendwas zu suchen und zu stechen. nicht das sie es nicht können, ganz im gegenteil. sie treffen im notfall erstaunlich viel und gut. wenn wir die patienten langsam deintensivieren, dann schlag ich ab und zu mal vor, wenn ein zvk gezogen werden muß wg rötung und und und, das der patient nur einen peripheren zugang bräuchte. da werd ich von den ärzten immer fragen angeschaut und erhalte dann die antwort "wir legen lieber einen 1 oder 2 lumigen zvk". fragt mich nicht warum. ich verstehe es alles nicht. zvd messen wir nur noch selten. da fast alle patienten von uns einen arteriellen zugang haben wird dann der vigileo monitor angeschlossen.

lieben gruß
:nurse:martin
 
1. besser Steuerbar und zweitens weiß ich nicht was das nutzen soll wenn jemand 5mg Arterenol mit na Flußrate von 10ml/h laufen hat und so langsam die Hand an der die Viggo liegt schwarz wird lecker ist das nicht
 
1. besser Steuerbar und zweitens weiß ich nicht was das nutzen soll wenn jemand 5mg Arterenol mit na Flußrate von 10ml/h laufen hat und so langsam die Hand an der die Viggo liegt schwarz wird lecker ist das nicht
Thread alt.
 
Hallo

Ahja, und deswegen darf mans nicht kommentieren?

Zum Thema:
Wir haben Gott sei Dank selten Patienten, bei denen auf einen ZVK verzichtet wird. Mir ist auch nicht wohl bei der Sache, wenn ein Patient nur zwei kleine Braunülen hat. Die Patienten liegen nicht umsonst auf der ITS und für Notfälle ist mir ein zentraler Zugang lieber.
Arterenol läuft nur bei Notfallpatienten über Braunülen, die vorher weder im Schockraum noch im OP waren. Aber spätestens bei uns gibts dann einen zentralen Zugang.
Bei wachen Patienten ist die Gefahr von unbeabsichtigten Bolusgaben viel zu groß, finde ich.
 
Zur Erklärung. Meine Antwort war erst die Frage des Zusammenhangs, wieso "besser steuerbar", hab auch erst den ironischen Ton nicht bemerkt und hab das post nicht kapiert. Habs dann editiert und nur angemerkt, dass das ganze 3 Jahre alt ist.
 
Auch noch 3 Jahre nach Beginn dieses threads sind ZVK`s immernoch state of the art.

Ein ZVK wird niemals aus dem Programm genommen, solange es nichts Alternatives geben wird (was ich allerdings zu unseren Lebzeiten nicht mehr wirklich glaube).

Daher ein ZVK ist unbedingt notwendig bei einem richtigen Intensivpatienten. Es wäre verantwortungslos auf Dauer Alles über ein Lumen und vorallem peripher laufen zu lassen, was miteinander kumuliert.

Die Ärzte sollten sich eben einfach mal die Inkompatibilitätslisten der Apotheken anschauen und dann werden sie schnell feststellen, dass sie um einen ZVK nicht herumkommen werden. Zumal z.B. Corotrop seperat laufen muss. Das ist Faktum.

Aber nun ja....meinetwegen können die Ärzte gerne auch alle 2-3 Tage neue Viggos an 5 verschiedenen Stellen legen oder am Besten noch an 10 verschiedenen Stellen gleichzeitig. Oder sie verzichten eben einfach auf Medikamente....das ist der Ärzteschaft vollkommen selbst überlassen. Ich finde es Schwachsinnig...das ist Mehrarbeit und noch mehr Venenentzündung. Was machen diese Ärzte überhaupt bei sehr schlechten Venenverhältnissen und vorallem beim Medikament Cordarex ?

Herzlichen Glückwunsch der Arzt erhält 100 Gummipunkte für solche bescheuerten Überlegungen. Die Gefahr der nosokomialen Infektionen sind schwindend gering, wenn man den ZVK steril legt und am Besten natürlich ist der silber beschichtete (zwar teuer) ZVK !!!
 
Moin pericardinchen

Daher ein ZVK ist unbedingt notwendig bei einem richtigen Intensivpatienten.
:smoking:

Schöne Behauptung :lol:

Bin sicher auch der Meinung, dass bei Einsatz bestimmter Medikamente ein ZVK nötig ist. Jedoch gibt es auch Patienten, die die diese Medikamente nicht benötigen. Unserer Klientel wird zu 99% auf Station mit einem ZVK versorgt.

Ein Lungenödem oder eine infektexerzerbierte COPD profitiert z.B. zunnächst meist wenig vom ZVK. Nach einigen Stunden kann das sicher anders aussehen. Aber in vielen Fällen hat sich dann schon die Situation entspannt. Würde trotzdem nicht behaupten die Patienten wären keine Intensivpatienten :smoking:

Für die ZVK Einlage gibt es Indikationen und der Aufenthalt auf einer Intensivstation ist sicher keine :rofl:

Sorry - konnte nicht anders :lol:

 
Na ja, aber genau mit diesem Satz hast Du ja Recht Dirk, der Aufenthalt auf einer ICU stellt per se keine Indikation für einen ZVK dar.

Und Pericardinchen, nur so nebenbei ... Corotrop ( wenn wir denn Milrinon meinen ) bspw. , muss sicher NICHT immer alleine laufen, wenn es um die Kompatibilität geht und man eben auf diese achtet.

Siehe hier: http://www.spitalpharmazie-basel.ch/pdf/kompatibilitaet.pdf

Wobei ich Dir natürlich vorbehaltlos beipflichten muss, wenn Du sagst, dass es - bei entsprechender Indikation - derzeit und auch mittel-/langfristig keine Alternative zum ZVK gibt und geben wird.

Cys
 
Hab mal eben eine Frage; Muss der ZVD nur gemessen werden
bei Schockgefahr durch Flüssigkeitsmangel, Herzinfarkt/insuffizienz,
Perikardtamponade oder gibt es auch andere Indikationen?
Ich meine wenn jetzt z.B. ein Krebspatient einen ZVK liegen hat
und er bekommt nachweislich ausreichend Flüssigkeit, auch
bestehen die anderen genannten Dinge nicht,muss man
dann gar nicht messen?? Muss man nicht auch messen um
zu sehen ob der ZVK noch richtig liegt?!
 
Durch das Messen des ZVD's kann man nicht überprüfen, ob der ZVK noch richtig liebt. Mit dem ZVD misst man den mittleren Druck der Gefäße von oberer Hohlvene bis zum rechten Vorhof. Er gibt auch Auskunft über Herzleistung und über den Füllungszustand, also das Volumen.
Ein ZVK wird ja nicht nur gelegt, wenn viel Flüssigkeit verabreicht werden soll, sondern bestimmte Medikamente dürfen wegen ihrer hohen Osmolarität nur über einen ZVK verabreicht werden, da sie sonst die Gefäße schädigen würden.
 

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