Intensivstation - Patientenfrage

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Schönen guten Tag,

ich habe eine recht allgemeine Frage zur Funktionsweise bzw zum Ablauf von der Herz-Überwachung auf Intensivstationen und dachte mir dass dies wohl ein geeigneter Ort ist um nachzufragen. Wenn ich damit gegen eine Regel verstoße, oder ich mich im falschen (Unter-)Forum befinde möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen.

Und zwar finde ich mich wegen einer Epilepsie-Erkrankung immer mal wieder für einen Tag/eine Nacht auf der Intensivstation wieder, wo dann für den Zeitraum meines Aufenthalts wohl routinemäßig auch Herzschlag, Atmung etc überwacht werden.

Meine Frage ist jetzt Folgende: Würden kurz anhaltende Tachykardien zwangsläufig auffallen auch wenn niemand anwesend ist, der sie direkt beobachtet (zB Nachts) ? Beispielsweise durch Piepen (/Alarmsignal) des Geräts, oder werden all diese Parameter aufgezeichnet, sodass es im Nachhinein auffallen müsste?

Der Hintergrund meiner Frage ist Folgender:
Es war nun schon häufiger der Fall, dass mich Ärzte oder Krankenschwestern nebenbei darauf hingewiesen haben, dass mein Herz so rast (unter anderem auch bei den Krankenhausaufenthalten), wovon ich selbst überhaupt nichts mitbekam. Bei einer Untersuchung im Schlaflabor wurde dann auch nebenbei beobachtet, dass meine Herzfrequenz über die Nacht verteilt sehr oft immer wieder auf ~120bpm springt (allerdings nur für kürzeste Zeit). Würden nun solche Ereignisse definitiv auf der Intensivstation auffallen, das in meinem Fall aber nie geschah könnte ich davon ausgehen, dass es sich bei der hohen Herzfrequenz im Schlaflabor um ein Einzelphänomen gehandelt hat und ich müsste der Sache nicht unbedingt weiter nachgehen . Deswegen meine Frage :)
 
Das kommt drauf an in welchem Rahmen die Alarmgrenzen eingestellt sind (bei uns liegt die Obergrenze bei 120 bpm, alles was darüber ist, gibs nen Alarm). Sollte die eingestellte Grenze überschritten werden, würde es definitiv auffallen, weil der Alarm aktiv vom Pflegepersonal bestätigt werden muss. Ist jedenfalls bei uns so. Wir arbeiten mit dem Philips IntelliVue Programm (IntelliVue Informationszentrale - Philips)
 
Hallo,

zur Ergänzung: in den heutigen Intensiv- und Überwachungsstationen gibt es zusätzlich zu den bettseitigen Überwachungsmonitoren auch noch Zentralmonitore an wichtigen Stellen auf der Station, z.B. im Dienstzimmmer, Aufenthaltsraum usw. Dort werden von allen anwesenden Patienten die wichtigsten Parameter und Kurven (EKG, Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz) in einer Übersicht angezeigt. Ebenso sind hier auch relevante Alarme zu erkennen.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Hallo und vielen Dank für eure Antworten!

Ich als Unwissender hatte eben gedacht, dass Tachykardien die nur von sehr kurzer Dauer sind übersehen werden könnten, wenn sie denn keinen Alarm auslösen weil ich ja nicht weiß ob die Zentralmonitore ununterbrochen vom Personal betrachtet werden und jedes kurzes Event somit auffällt. Sollte eine solche Herzfrequenz aber sowieso einen Alarm auslösen wäre aber auch das egal. Zwar kam hier und da mal jemand Nachts und hat ein Piepen am Überwachungsmonitor ausgeschaltet (was ja auch wieder alles mögliche sein kann), aber definitiv keine 20 mal, so wie es wohl hätte geschehen müssen wenn meine Herzfrequenz jede Nacht so wie im Schlaflabor ausschlagen würde.
 
Die Monitorsysteme erkennen solche kurz andauernden Ereignisse in der Regel sofort.
Unser Monitorsystem erkennt auch (supraventrikuläre) Tachykardien mit einer Frequenz von 120,
selbst wenn die obere Alarmgrenze auf 130 eingestellt ist, anhand der sprunghaften Frequenzänderung zu der es
bei diesen Tachykardien in der Regel kommt. Im Gegensatz zur Sinustachykardie, die sich über eine gewisse Zeit erst entwickelt.

Dass da nachts jemand Alarme ausschaltet, hängt wohl in 90% der Fälle mit einem im Schlaf schlecht tolerierten Pulsoxymeter zusammen ;)

Ich würde mir da mal nicht so viele Sorgen machen wenn du sonst asymptomatisch bist.
 
Super, vielen Dank für die Hilfe.

Da sonst keine Probleme bestehen und ich selbst das vermeintliche Problem gar nicht selbst miterlebe denke ich nicht dass es notwendig ist dem weiter nachzugehen.

Alles Gute!
 
Ich denke, wenn es dringend wäre, hätte man dir schon mal ein Langzeit-EKG empfohlen. Dazu muss man nicht stationär sein. Ggf. kannst das ja mal beim nächsten Arztbesuch ansprechen.
 
....Meine Frage ist jetzt Folgende: Würden kurz anhaltende Tachykardien zwangsläufig auffallen auch wenn niemand anwesend ist, der sie direkt beobachtet (zB Nachts)......Es war nun schon häufiger der Fall, dass mich Ärzte oder Krankenschwestern nebenbei darauf hingewiesen haben, dass mein Herz so rast...

Fällt Dir auf, dass Du widersprüchliche Angaben machst?
Du willst wissen ob Tachykardien auffallen, bezweifelst dies.
Aber
Du wurdest sowohl ärztlicherseits als auch von Seiten der Pflege mehrfach darauf hingewiesen.
Also: Es wurde bemerkt. Sowohl von Ärzten als auch Pflegekräften. Mehrfach.

Auf der Intensivstation wie auf jeder anderen Station wird pro Schicht ein Pflegebericht erstellt,
auf der Intensiv zusätzlich täglich mehrfach ein ärztlicher Bericht.
Somit: Sollte das immer wieder aufgefallen sein, wird das auch im Entlassbericht vermerkt sein.
Mit entsprechenden Empfehlungen, insofern diese als sinnvoll und nötig erachtet wurden.

Entlassbrief:
Nach jedem Klinikaufenthalt wird ein endgültiger Arztbrief erstellt, er geht an den von Dir angegebenen Arzt.
Ggfs. bekommst Du einen ausführlichen Arztbrief bereits bei Entlassung mit,
ggfs. auch nur einen handschriftlichen Kurzarztbrief.
Häufig, so halten wir es - gibt es den alle Befunde umfassenden "endgültigen" Arztbrief noch nicht gleich mit bei Entlassung,
weil einzelne Befunde in ihrer Langfassung noch nicht vorliegen.
Er wird erst einige Zeit nach der Entlassung erstellt und via Postweg versandt.
Kennst schon, richtig?

Deswegen meine Frage:
Liegt der endgültige Entlassbrief bereits beim Arzt vor und hast Du diesen mit Deinem Arzt bereits besprochen?
Falls 1 oder 2x Nein - ruf bei Deinem Arzt an, um den Brief zu besprechen sobald er vorliegt
- und um in Erfahrung zu bringen, ob und welche Empfehlungen zu weiterer Diagnostik drin stehen,
bzw. wie die Auffälligkeiten durch die behandelnden Ärzte interpretiert wurden.
 
Hallo an alle,

Ich denke, wenn es dringend wäre, hätte man dir schon mal ein Langzeit-EKG empfohlen. Dazu muss man nicht stationär sein. Ggf. kannst das ja mal beim nächsten Arztbesuch ansprechen.

Genau das denke ich auch. Hätte etwas gegeben was hätte auffallen müssen dann wären sicherlich entsprechende Schritte eingeleitet worden.

Fällt Dir auf, dass Du widersprüchliche Angaben machst?
Du willst wissen ob Tachykardien auffallen, bezweifelst dies.
Aber
Du wurdest sowohl ärztlicherseits als auch von Seiten der Pflege mehrfach darauf hingewiesen.
Also: Es wurde bemerkt. Sowohl von Ärzten als auch Pflegekräften. Mehrfach.

Ja, das war meinerseits nicht passend formuliert.
Im Endeffekt entstand der Verdacht wegen einer einzigen auffälligen Nacht (im Schlaflabor) und einigen (3-4) Kommentaren von Ärzten und Schwestern, die unabhängig voneinander immer mal wieder auftraten. Wenn man bedenkt wie selten meine Herzfrequenz überhaupt überwacht wird sind diese wenigen Ereignisse bereits ausreichend um mich stutzig zu machen, aber:
Im Verhältnis dazu wie oft es hätte auffallen müssen, wenn es denn tatsächlich häufig und regelmäßig auftreten würde ist die Zahl dann doch gering.

Wäre meine springende erhöhte nächtliche Herzfrequenz typisch, dann hätte sie auch in anderen Nächten auffallen müssen. Das ist meine Logik dahinter :mrgreen:

Deswegen meine Frage:
Liegt der endgültige Entlassbrief bereits beim Arzt vor und hast Du diesen mit Deinem Arzt bereits besprochen?
Falls 1 oder 2x Nein - ruf bei Deinem Arzt an, um den Brief zu besprechen sobald er vorliegt
- und um in Erfahrung zu bringen, ob und welche Empfehlungen zu weiterer Diagnostik drin stehen,
bzw. wie die Auffälligkeiten durch die behandelnden Ärzte interpretiert wurden.

Der Entlassbrief wird stets an meinen Hausarzt gesendet und ich bekomme gleichzeitig auch sofort eine Kopie die ich micht nach Hause nehmen kann, sobald ich die Intensivstation verlassen darf. Die Tachykardien werden da überhaupt nicht erwähnt, eben weil sie nur nebenbei beobachtet wurden und ihnen dann auch kein Krankheitswert zugemessen wurde. Von den Pflegern wurde ich dann häufig gefragt warum ich denn so nervös oder aufgebracht sei, da mein Herz ja so rase. Wie bereits erwähnt habe ich selbst davon gar nichts gemerkt und hätte auch keinen Anlass dafür gehabt (in den unterschiedlichen Situationen) aufgebracht zu sein.
 
Dann geh doch mal zu deinem Hausarzt, sage ihm, dass es in der Klinik gelegentlich aufgefallen wäre und bitte um ein Langzeit-EKG!
 

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