Intensiveinsatz

Die Schülerin hatte gestern ihren ersten Tag, unsere gemeinsame Zeit wird im August sein, da ich vorher Nachtdienst und dann frei habe. Das heißt sie hat bis dahin schon was gesehen und gelernt, ich hoffe fast mal, dass so manche Kollegen sie nicht alles mögliche machen lassen und das Mädel dann von mir völlig enttäuscht ist :(
 
Aber Du bist ja für die Patienten "verantwortlich" nicht die Schülerin, bei mir müssen sich die Schüler erneut beweisen, erst wenn ich sicher bin, das die Aufgaben die ich Ihr stelle auch ausführen kann darf sie es!
Faustregel bei uns:
1. als erstes zuschauen
2. unter Aufsicht ausführen
3. dann alleine ausführen wenn sie es sich zutraut, ich es Ihr zutraue und natürlich von Ihrem Ausbildungsstand auch darf

ändert sich die Zuteilung zu einem(r) anderen muss sie sich erneut beweisen!

Gruss manlein
 
So kenne ich das auch von meinem Einsatz in der Ausbildung und ich finde es echt gut.
Meine Mentorin hat mich jeden morgen gefragt, ob ich es mir zutraue und ich konnte wirklich immer kommen und etwas nachfragen oder eben sie bitten nochmal zuzusehen.
 
hi ihr,

ich bin immer ganz erstaunt, wenn ihr von euren mentoren redet!bei uns gibts die zwar, aber im haus ist vielleicht eine, die sich auch wirklich für die schüler interessiert!die andren sin immer genervt u nur zum prüfungen abnehmen da. war 9wochen auf intensiv und bin ins kalte wasser geschmissen worden!klar, wenn ich ne frage hatte hat die schon jmd beantwortet, aber nach ein paar tagen war es ganz normal dass ich voll mitgearbeitet hab u eigentlich wurde vorausgesetzt, dass ich mich auskenne!und ich war grad mal mitte 2.lehrjahr!machen durfte/musste ich alles, bis auf beatmete patienten...da war ich nur dabei u hab unter aufsicht gearbeitet oder zugereicht!meine aufgaben waren die komplette versorgung von grundpflege, infusionen, perfusoren (was nicht so einfach war, da die its schon die space line hatte u die andren stationen nicht), zvd messen, monitoring etc.!außerdem durfte ich den anästhesisten beim zvk legen assistieren und den andren docs bei punktionen u verbänden!

ich kann nur sagen, dass es ne super zeit war, aber ich mir ein bisschen mehr unterstützung von der mentorin gewünscht hätte!bin zum glück ein eher vorsichtiger mensch u frag lieber zehn mal nach wenn ich mir bei was unsicher bin!und das ist glaub wichtig...nicht einfach was machen und sich nicht eingestehen, dass mans eigentlich noch gar nicht kann!
 
Ich durfte auch schon mal Schüler "mitnehmen" und fand das einfach großartig. Wenn kein Praxisanleiter in der Schicht ist, darf der Schüler sich aussuchen, bei wem er mitgeht, also wessen Pat. er am spannensten findet bzw bei welchen Dingen er noch dabei sein möchte (z.B. Brocho, Gastro, Tracheotomie etc.)

War erst mal komisch, denn ich hatte gerade etwas über 1 Jahr mein Examen, und auf einmal war ich diejenige, die etwas beibringt.

Was mich immer schockiert, ist, wie die Schüler von Normalstation "konditioniert" werden. Ohne ein Wort springen sie sofort auf, wenn es klingelt, wenn der Kaffee alle ist, wenn das Lager ausgeräumt werden muss... ich sag dann jedes Mal:"Hör mal, Du bist hier, um etwas zu lernen. Meine Mülleimer kann ich allein leeren und zur Klingel kann ich auch mal gehen. Was möchtest Du noch lernen, ausprobieren, wo hast Du noch Unterstützungsbedarf?"

Ich weiß, dass zum Anleiten auf Normalstation wenig Zeit ist, aber dass ein Schüler im Oberkurs noch nie ein Vibrax in der Hand hatte oder keine Ahnung hat, wie ein Betablocker wirkt, obwohl er auf Normalstation schon Hunderte Beloc-Tabletten verteilt hat, finde ich schlimm. Das sind unsere Kollegen von morgen. Wenn nicht in der Ausbildung Grundlagen lernen, wann dann?

Was ich aber dafür erwarte, ist Interesse. Öfter was nachlesen, hinterfragen, ausprobieren wollen... erst mal die Grundlagen sicher beherrschen, dann erst kommt der nächste Schritt. Und ich denke, so können die Schüler den ITS Einsatz am besten nutzen!
 
Schön Feli,
aber bedenke das die Schüler auf Station nur funktionieren muss, zumindest ist es das was ich von den Schülern höre, und sie springen immer auf um auf "Glocke" zu gehen, weil die Schwestern auf Station "Ihre" Aufgaben erledigen müssen, und Zeit zum anlernen ist da wohl nicht mehr vorhanden, desweiteren bekommen sie ja auch die Noten von Station dafür das die Examinierte Fachkraft nicht Ihre Arbeit wegen einer "Glocke" unterbrechen muss.
Daher ist für mich die Mentorenausbildung nicht erstrebenswert, denn nur das ich auf dem Papier eine Zusatzbezeichnung führen kann und nicht ausüben kann weil mir die Zeit fehlt, halt ich für nicht erstrebenswert, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden!
Aber Feli, die besten Ausbilder für die Schüler sind meist (nicht immer) die Mitarbeiter die noch nicht zu lange von der Schule weg sind, klar haben sie noch nicht die Routine von "alten Hasen", aber sie sind meist engagierter was anlernen betrifft, da sie sich noch am besten in die Schüler hineinversetzen können.

Gruss manlein
 
@manlein

Hab auch gar nicht das Gefühl, dass es Schülern darum geht, auf alle Fragen die perfekt begründeten Antworten zu bekommen. Ich musste schon desöfteren mal Dinge, die ich gefragt wurde, nachschlagen. Oder ich wollte einen Schüler bei etwas anleiten, und hab dann extra vorher im Buch nachgeschaut, wie das korrekt durchgeführt wird. (wir hatten jetzt kurz vor dem Examen einige Schüler, ich wollte ihnen nicht Dinge, die vielleicht im Examen drankommen, falsch beibringen.)

Ich hoffe, dass mir der Spass daran nicht mit zunehmenden Berufsjahren verloren geht...
 
@ Feli: :cheerlead:
Ich finde deine Einstellung super, genau so jemanden brauchen Schüler.
Ok, dass hört sich echt doof an - bin ich ja selbst noch einer, aber ich denke du verstehst was ich meine.
 
@ Feli: :cheerlead:
Ich finde deine Einstellung super, genau so jemanden brauchen Schüler.
Ok, dass hört sich echt doof an - bin ich ja selbst noch einer, aber ich denke du verstehst was ich meine.

Genau so seh ich des auch!
Stark Feli! Behalte es dir bei :)
 
Danke für die Blumen. :mryellow: Meine beste Freundin und ich haben uns in der Ausbildung oft geärgert über Stationen, wo wir nur für Dinge eingesetzt wurden, auf die die Examinierten keinen Bock hatten (putzen, Lager einräumen, zur Klingel gehen).

Natürlich gehören diese Dinge dazu, aber was bringt es einem Schüler, wenn er hauptsächlich DAS lernt und nicht, wie er seine Arbeitszeit vernünftig strukturiert (Pat. versorgen, bei Visiten mitgehen, und dann eben auf Dinge achtgeben wie: sind die Schränke aufgefüllt, muss etwas bestellt werden...)

Zum Glück gab es da aber auch die "anderen" Stationen, die wirklich Interesse daran hatten, dass man aus seinem Einsatz auch etwas mitnahm.

Wir haben uns jedenfalls geschworen, niemals so zu werden wie die "Ausnutzer." Meine Freundin arbeitet auf Normalstation, und auch da geht es. Können kommt von Wollen.:mryellow: Ich denke, kein cleverer Schüler erwartet, dass er gerade dann angeleitet wird, wenn die Hölle brennt...