Ich durfte auch schon mal Schüler "mitnehmen" und fand das einfach großartig. Wenn kein Praxisanleiter in der Schicht ist, darf der Schüler sich aussuchen, bei wem er mitgeht, also wessen Pat. er am spannensten findet bzw bei welchen Dingen er noch dabei sein möchte (z.B. Brocho, Gastro, Tracheotomie etc.)
War erst mal komisch, denn ich hatte gerade etwas über 1 Jahr mein Examen, und auf einmal war ich diejenige, die etwas beibringt.
Was mich immer schockiert, ist, wie die Schüler von Normalstation "konditioniert" werden. Ohne ein Wort springen sie sofort auf, wenn es klingelt, wenn der Kaffee alle ist, wenn das Lager ausgeräumt werden muss... ich sag dann jedes Mal:"Hör mal, Du bist hier, um etwas zu lernen. Meine Mülleimer kann ich allein leeren und zur Klingel kann ich auch mal gehen. Was möchtest Du noch lernen, ausprobieren, wo hast Du noch Unterstützungsbedarf?"
Ich weiß, dass zum Anleiten auf Normalstation wenig Zeit ist, aber dass ein Schüler im Oberkurs noch nie ein Vibrax in der Hand hatte oder keine Ahnung hat, wie ein Betablocker wirkt, obwohl er auf Normalstation schon Hunderte Beloc-Tabletten verteilt hat, finde ich schlimm. Das sind unsere Kollegen von morgen. Wenn nicht in der Ausbildung Grundlagen lernen, wann dann?
Was ich aber dafür erwarte, ist Interesse. Öfter was nachlesen, hinterfragen, ausprobieren wollen... erst mal die Grundlagen sicher beherrschen, dann erst kommt der nächste Schritt. Und ich denke, so können die Schüler den ITS Einsatz am besten nutzen!