In die Ausbildung mit über 40 und GdB ...

the_drifter

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Informatiker
Hallo in die Runde.

Kurz zu mir:
42, bald 43; habe einen eigentlich sehr guten Job als Informatiker im ÖD, materiell alles irgendwie vergoldet. Vor etwas über 20 Jahren hatte ich mal ein Polytrauma, von dem was zurückblieb, primär orthopädisch an der HWS, auch neurologisch, nun MdE/GdB 60.

Vor dem Unfall manchmal und danach irgendwie "immer" wollte ich in die Krankenpflege. Ich wurde aber aufgrund einer wirklich dummen Entscheidung ... Informatiker.

Sagen wir mal, dass ich gerade vielleicht eine Bilanzkrise habe und manche Entscheidungen bereue, einige davon zutiefst(!) .... mit 43 eine Bewerbung abzugeben bei den orthopädischen Umständen kann ich direkt knicken, oder?

Danke für jede Antwort, besonders für die direkten. ;)

Viele Grüße und eine gute Woche! :-)
 
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Gehe auf verschiedene Institutionen zu, auch gerne Pflegeheime und frage nach einem Praktikum. Dann kannst du selbst ausprobieren, ob die Arbeit für dich geeignet ist.
 
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Klingt total platt, aber: Warum kam ich da nicht selbst drauf. ... ernst gemeint. Danke. :)
 
Ich würde den Job als Informatiker nicht gegen die Krankenpflege tauschen.
Vor allem dann nicht, wenn man im ÖD ist.

Solltest du es wirklich tun wollen, dann schau dir die Arbeitsbedingungen mal im Praktikum genau an und überlege noch ein paar mal.
 
Hi Leander,

ich weiß um meine Privilegien, unbefristet Vollzeit, um mein geiles Netzwerk, all das was ich teilweise im Job habe (ich lehre an einer Uni .... da also wenigstens mit Menschen zu tun). Aber der Drops ist halt gelutscht irgendwie, zumindest zum Teil.

Meine MA hab ich vor vielen Jahren über Infusomaten und Perfursoren (und die Software da drin) geschrieben ... und auch da hab ich mich schon geärgert.

Dennoch, ja, Eure Arbeitsbedingungen sind latent fuc_y, ich weiß.

Dankeschön!
 
Hast du in dem Sektor dich mal im ehrenamtlichen Bereich umgeschaut? Bei uns gibt es ua Krankenhausbesuchsdienste, die ein oder mehrmals die Woche auf Stationen zu den Patienten gehen, und denen ein offenes Ohr leihen. Oder auch in Pflegeheimen Rollstuhlspaziergangsbegleitungen, die einfach hin und wieder mit bestimmten Bewohnern nach draußen gehen. Ich bin sicher, dass es noch andere Bereiche gibt, in denen du tätig werden kannst, und dir somit den Horizont erweitest.
 
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Danke Sosylos. Ich bin eine Heißdüse im DRK, jedoch nicht bei den Sanis. Dort könnte ich vielleicht den RS machen ... aber irgendwie hätt ich es gerne krasser und mit vollem Committment. Mir dämmert gerade, dass ich vielleicht mal mit wem anders sprechen sollte. :-)
 
Nachtrag: Da wurde ich auch mal gebeten/dort wurde mir angeboten, ehrenamtlich im Hausnotruf mitzufahren. Aber. Hmmm!
 
Wenn du Action willst, dann Rettungsdienst.

Wenn du Schinderei, Leibeigenschaft und miserable Arbeitsbedingungen haben willst, bei beschissener Bezahlung, absolut nicht existenten Freizeit und Vorgesetzten, die sogar einen Sklaven besser behandeln, dann geh in die Pflege.

Oder du machst erstmal Urlaub, entspannst dich und schaust nochmal in deinen Arbeitsvertrag, um zu sehen, welche fast paradiesischen Vorteile du hast.
 
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Ich werd ab 1.1. erstmal für ein Jahr auf 50% gehen und die Zeit hoffentlich nutzen. Vergiss nicht, dass Du den (so ziemlich) wichtigsten Job der Welt machst, im Gegensatz zu mir.
 
Nachtrag: Da wurde ich auch mal gebeten/dort wurde mir angeboten, ehrenamtlich im Hausnotruf mitzufahren. Aber. Hmmm!

Mache es einfach mal, um zu sehen, wie es ist. Und auch plötzlich mit der Situation konfrontiert zu sein, ungelenkige Personen vom Boden aufheben zu müssen.
Und dann schaue, was deine Wirbelsäule sagt.
 
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Kann ich. Würde ich einen Tag bei Dir mitlaufen, würde Dir nichts auffallen, außer dass ich nicht den Kopf, sondern den OK drehe... die Frage wäre halt, wie das perspektivisch wäre, wenn ich das nicht nur "mal" mache und wenn ich noch älter werde. Aber wie auch immer, Dein erster Beitrag mit dem Praktikum war wirklich sehr gut.
 
Kurz zu mir:
42, bald 43; habe einen eigentlich sehr guten Job als Informatiker im ÖD, materiell alles irgendwie vergoldet. Vor etwas über 20 Jahren hatte ich mal ein Polytrauma, von dem was zurückblieb, primär orthopädisch an der HWS, auch neurologisch, nun MdE/GdB 60.
Hallo drifter,

Ich finde deinen Enthusiasmus bewundernswert.
Meine ehrliche Meinung: Trotz der massiver Personalknappheit wird dich realistisch kein Arbeitgeber in der Pflege einstellen. Dein GdB von 60 ist bei einem Wert, den viele Pflegekräfte dann erreichen, wenn sie realistisch nicht mehr voll arbeitsfähig im Beruf sind. Schon in der Ausbildung wird niemand Rücksicht auf deine Einschränkungen nehmen. Daher mein Zweifel.
Auch ich empfehle dir: Suche dir Wege, dich im freiwilligen Bereich zu verwirklichen. Dort kannst du auch mit deinen körperlichen Einschränkungen Menschen helfen und die Hauptamtlichen Kollegen entlasten. Diese werden es dir danken.

LG Einer
 
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Hallo Einer!

Danke für die klaren Worte. Du hast bestimmt Recht mit Deinen Gedanken!

Nur frag ich mich: Was könnte ich denn ehrenamteln im Bereich Pflege/KH? Der Bereich ist mir persönlich halt, ja, historisch sehr nah am Herzen. ....

Ich hab trotz der GdB-Geschichte (die ich mit guter Erfolgswahrscheinlichkeit auf 70% klagen könnte ....) echt ne ganze Menge Bums. Hausnotruf wäre im Zweifel etwas, was vielleicht denkbar wäre, aber .... so extrem wichtig das ist, so ungern möchte ich nur mit alten Menschen zu tun haben. Für den Hausnotruf wurde ich angesprochen, weil jemandem in einer San-Prüfung auffiel, dass ich gut betüddeln kann. Aber ich hab zu viel "Zug" (jaja, bin ein alter Sack und kenne solche Begriffe noch) in mir für einen Betüddeljob. Sozialdienst möcht ich auch nicht.

Ich will nicht nur Action .... aber ich kann gut krass "leisten", auch körperlich trotz allem, zumindest in Sachen Peak-Performance, und das generell verbindlich mit Committment. (Man entwickelt ja einen Werkzeugkoffer voller Strategien um Einschränkungen zu workarounden.)

Ich hätt gern ne geile heftige (Teilzeit-) Aufgabe, und ums Geld geht es mir dabei nicht.

Also, ja, ich sollte den Threadtitel vielleicht ändern auf: Was ist ehrenamtlich möglich?

Ideen?

Ich danke Euch sehr. :daumen:
 
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Da du ja bald etwas mehr freie Zeit zur Verfügung hast: nutze sie für Schnupper Praktika in verschiedenen Bereichen. Ehrenamtlich gibt es zig Möglichkeiten: in der Langzeitpflege, im Palliativ- und Hospizbereich, in den Reha-Einrichtungen und Tages-Kliniken usw. usf. Mach ein paar Hospitationstage in unterschiedlichen Bereichen. Sprich mit den Leuten dort über deinen Wunsch nach einer Tätigkeit, Ehrenamt oder nebenberuflich. Und dann schau, was in deiner Gegend gebraucht wird.
 
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Hallo Claudia,

auch Dir vielen Dank! Ja, so muss es wohl laufen. Ich danke Euch allen!
 
Lass Dich von Deinem Facharzt beraten, ob Du vollschichtig mittelschwere körperliche Arbeit verrichten kannst, bei der Du überwiegend gehst, stehst und Lasten bewegst. Das Ganze im Schichtdienst.
Natürlich kannst Du es probieren, sei Dir aber bewusst, was Du aufgibst (einen nahezu unkündbaren Job im ÖD).
Sollte Dein "Abenteuer Pflege" scheitern, wäre es eben fraglich ob Du einen ähnlichen Job nochmals bekommt.
 
Liebe Lillebrit, dankeschön für Deine Antwort!

Späte Rückmeldung weil am ganzen WE auf einem DRK-Lehrgang gehockt.

Genau den von Dir angesprochenen Vorschlag hab ich dort (DRK) auch schon mehrmals im Lauf des letzten Jahres angesprochen .... "kennt Ihr einen Doc der mir die RD-Eignung geben würde?" - mein Hausarzt hat mal ein vorsichtiges "Keine Ahnung" signalisiert.

Bzgl. der körperlichen Eignung ist das ja vergleichbar, schätze ich.

F_ck.

Ich wünsche Dir und Euch allen eine gute Woche!
 
Mich triggert gerade Deine Signatur total. In wenigen Tagen vor 20 Jahren stand ich vor einer KS, die sich damals sehr in mich verliebt hatte, als der Sommer begann. Und ich mich in sie. So sehr und zum ersten Mal richtig. Wir wussten nichts von der Gegenseitigkeit, sahen uns monatelang nicht und hatten keinen Kontakt. Ich lernte im Verlauf des Herbst eine andere Frau kennen, der ich mich versprach, als der Winter begann. Ohne davon zu wissen, offenbarte sich die KS mir, mit einem Zettelchen im Briefkasten. Dann standen wir voreinander und ich sagte ihr, dass es nicht geht. Um nun Dein Zitat aufzugreifen: Was ich die Jahre über merkte, ist, dass man sich manchmal falsch entscheidet. Leider dauert es immer lange, bis man aus dem, was man liebt, erfährt und empfindet, auch etwas lernt.

Sorry für Offtopic.

Kaffee.
 

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