Wieviel lernt man über Notfälle in der Ausbildung?

Relaxierung, Sedierung und Intubation obliegt des Arztes. Notfall-Kompetenz OK, aber das geht eindeutig zu weit...

(Oder meintest du unter Anordnung, also Doc intubiert und delegiert?)
 
Hallo, während der Ausbildung lernt man die Notfall-Basics, Erste-Hilfe Kurs, Notfall-Tel.Nr. in der Klinik, Umgang mit Defi etc.

Die Realität ist dann völlig anders, mit Notfällen souverän umzugehen erfordert einfach Erfahrung, die kommt mit den Berufsjahren von allein. Trau dich an Notfälle ran, merke dir, wen du informieren musst, wo du professionelle Hilfe bekommst und überschätz dein Wissen nicht.

Versuche die Ruhe zu behalten---ich weiß das das super schwer ist---kann es auch nicht immer! Aber du wirst es auch lernen...

Viel Erfolg noch in der Ausbildung:fidee:
 
Relaxierung, Sedierung und Intubation obliegt des Arztes. Notfall-Kompetenz OK, aber das geht eindeutig zu weit...

(Oder meintest du unter Anordnung, also Doc intubiert und delegiert?)

Ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Ich habe geschrieben das bei Rea auf Normalstation das Pflegepersonal die Basics kennen und durchführen muss. Dazu gehört mit sicherheit nicht die assistenz bei der Intubation. Das gehört in die Hände des Rea-Teams, die aufgrund der Fachweiterbildung o.g. Medis geben dürfen.
 
Achso :)

Die Intubation des Patienten solllte dann doch schon durch das Rea-Team erfolgen.
Hörte sich anders an ^^

Aber OK, ich weiß bescheid *g*
 
Ich habe im Oktober meine Ausbildung angefangen und im 2ten Block hatten wir eine Lerneinheit: "Handeln in Notfallsituationen" ua. mit einem ausführlichen EH-Kurs. Waren ca. 14h + 2 Tage EH-Kurs, war sehr interessant und hat mir viele Ängste genommen. Heute im Spätdienst habe ich das erste mal einen Reanotruf abgesetzt, ich war sehr sehr sehr nervös und aufgewühlt - aber auch nur weil alle anderen auch ganz huschig waren (Ärzte, Schwestern etc.)

Naja, ich selber konnte nich viel machen ausser ein O2 Gerät holen, herzurichten und es anzuschließen. Aber ich habe immerhin etwas dazu beigetragen :) für's Nächstemal kanns dann nur noch besser werden.
 
Man lernt in der Schule viel, und sicherlich auch genug um auf eine Notfallsituation losgelassen zu werden, aber die Erfahrung im eigentlichen Notfallmanagement, der Umgang mit der Situation an sich und die zig Möglichkeiten, wie so etwas ablaufen kann - darauf kann einen niemand wirklich vorbereiten.
Und selbst wenn man meint, theoretisch alles zu wissen, in der Praxis ist man dann doch zu aufgeregt, oder wird durch Weißkittel die ihre eigene Unsicherheit durch Brüllen und Fluchen kompensieren wollen nur noch mehr verunsichert.

Aber wie heißt es so schön: Es kann alles nur noch besser werden, auch daran gewöhnt man sich irgendwann :-)
 
Also bei meiner Ausbildung hatten wir auch nur den erweiterten Erste Hilfe Kurs und sonst nichts! Natürlich im Rahmen der Inneren Medizin oder Chirurgie Krankheitsbilder wie Schockarten oder Herzkreislaufproblematik! Auch in der Anästhesie wurde das Thema Intubation kurz angeschnitten! Doch wirklich gelernt habe ich daraus nichts! Erst als ich nach der Ausbildung in der interdisziplinären Notaufnahme angefangen habe, habe ich sämtlich Dinge verstanden und anwenden können! Aber nur durch die Praxis!
Leider wurde uns in unserer Ausbildung nicht die Möglichkeit gegeben auf einer Intensivstation oder in einer Ambulanz zu arbeiten! Ich kam also völlig ohne Erfahrung in die Notaufnahme!!! Deswegen finde ich es von ungeheurer Wichtigkeit, dass ihr während eurer Ausbildung auf Intensivstation und in der Ambulanz eingesetzt werdet! Wenn sie euch diese Möglichkeit nicht geben, macht es freiwillig in eurer Freizeit!!! Es bringt enorm viel!!!!
 
:fidee:Hallo alle zusammen,
ich bin der Meinung, das man das richtige Reanimieren erst richtig lernt, wenn man es auch mal richtig gemacht hat. Klar ist der Erste Hilfe Kurs wichtig und darf auf keinen Fall ausfallen, aber das Reanimieren einer Puppe und die Situation dabei ist ja doch eine ganz andere Sache! In meiner Ausbildung at mich der Arzt auch einfach aufs Bett geschickt und ich hatte auch keine Wahl zu wiedersprechen. Er hat nur gesagt: "Du willst es doch lernen, oder? Dann ab aufs Bett!" War hinterher, als die ganze Aufregung vorbei war, auch froh, das er es so gemacht hat, das hat mir einen wesentlichen Teil meiner Angt genommen. Aber es war auch so, das das Rea Team daneben stand und wir bei dem Arzt auch Unterricht in der Schule hatten. Es hätte also jeder Zeit ein anderer übenehmen können, hätte ich fehler gemacht. Jetzt bei uns auf der Intensiv, sehen wir auch immer zu, das die Schüler 1-2 mal zusehen bei Reanimationen und dann auch selbst dürfen. Mit dem richtigen Arzt dabei kann so eine Rea Situation ja auch ganz ruhig ablaufen. Kommt halt immer drauf an!
Aber 100 % sicher ist man sich nie.
 
Ich glaube das ist ein Traum in meinem Lehrkrankenhaus, d.h. ich bin ja in zweien gewesen, aber jedenfalls in dem auf somatik ausgerichteten Lehrkrankenhaus wäre es ein Traum gewesen, aktiv an reanimation Teilnehmen. Also O2 holen sicher, aber aktiv aufs Bett... Eher nicht, kann aber auch daran liegen das in dem KH eher selten Reas waren... weiß nicht warum, glaube zum Ende der Ausbildung hat nur ein sehr kleiner Teil überhaupt eine Rea miterlebt.
Denke auch das man Rea mit der Erfahrung lernt und einen sicherer werden lässt.
Wie ist es den eigentlich wenn man nun frisch exam. ist- wird dann automatisch im neuen KH vorrausgesetzt das du da 100 % fit bist? Wie kann man sich auf solche Situation vorbereiten, außer immer wieder die Theoriebücher zu wälzen?
 
[...]Wie ist es den eigentlich wenn man nun frisch exam. ist- wird dann automatisch im neuen KH vorrausgesetzt das du da 100 % fit bist?
Es ist wie bei allem: Bis zum Examenstag darfst du fast nichts, einen Tag später wird erwartet, dass du alles kannst und alles machst.
Wie damit umgegangen wird (egal ob es sich um Reanimationen oder um den Stationsalltag handelt) ist natürlich vom Team abhängig.
Aber um es einmal deutlich zu sagen: Es wird erwartet, dass du nach 3 Jahren eine Reanimation beginnen und bis zum Eintreffen des Rea-Teams durchführen kannst - auch alleine.
Bedenke, dass du in manchen Krankenhäusern / Stationen auch alleine Nachtdienst machst.

Wie eine Reanimation dann abläuft, hängt vom beteiligten Personal ab. Hast du ein erfahrenes Team (Arzt, Rea-Team...) dabei, läuft es oftmals viel gesitteter ab, als wenn du einen überforderten Assistenten dabei hast, der seine eigene Unsicherheit damit überspielt, dass er die unerfahreneren Mitarbeiter zusammenstaucht.


Wie kann man sich auf solche Situation vorbereiten, außer immer wieder die Theoriebücher zu wälzen?
Indem man regelmäßig an den Reanimations-Fortbildungen teilnimmt.
Theoriebücher bringen dir recht wenig auf Normalstation, aber natürlich ist es gut einen theoretischen Background zu haben.
Was ansonsten noch hilft: Sich mit den Standards im Haus auseinandersetzen (es gibt fast nichts Schlimmeres, als wenn keiner weiß wie man das Rea-Team alarmiert!), regelmäßig die Notfallausrüstung zu überprüfen (leere O2-Flasche und undichter Ambubeutel sind ganz doof) und sich ab und zu mal zu überlegen, wie man selbst handeln würde, wenn...
 
Ich danke, du hast mir gut weiter geholfen und ich werde diese Tipps auf meine "DO-IT Liste" schreiben wenn ich eine neue Stelle beginne. Das mit dem:"was würde ich machen, wenn" mache ich derzeit auch sehr oft. Aber ich denke es ist noch was anderes, wenn der Pat. auf einmal vor einem liegt, nicht mehr ansprechbar und Atmung und HF nicht mehr fühlbar....

Das mit dem alleine Nachtdienst ging mir auch schon durch den Kopf, muss auch sagen wenn ich daran denke, wird mir auch ein bisschen anders... Obwohl ich das in gekürzter Fassung das schon hatte... Aber ist off Topic.

der Esel
 

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