Herzstillstand aber beatmet

Druckregulierte Geräte- wie vertragen die den massiven Gegendruck?
Wird Druckkontrolliert beatmet, bricht das Gerät ab dem eingestellten Pmax die Inspiration ab.
Bezüglich des Beatmungsbeutels schliesse ich mich Matze an, ansonsten müsstest du auch bei beatmeten Patienten, den du an die "Hand" nimmst, nach jeder Inspiration den Beutel vom Tubus lösen - deutlich erhöhte Extubationsgefahr.

Hier würde ich den Beutel nur deshalb von der TK lösen, damit ich während der Kompression nicht die TK ziehe.

Schönen Tag
Narde
 
Wir hatten die gleiche Fragestellung vor Jahren bei uns in der Rettung, da wir bei einem Team bei dem der Doktor selbst anfährt eine Person weniger haben. Da muss dann bei Reanimationen mit dem Gerät beatmet werden.
Die Antwort des Herstellers der Beatmungsgeräte (Weinmann) war, dass die zwischen den Kompressionen stattfindende Ventilation ausreichen würde (Volumenkontrollierte Beatmung, 100% O2).
Sieht man sich die Praxis an, so kommt es immer wieder auch zu kurzen Verzögerungen (Personalwechsel zur Herzdruckmassage alle 2 Minuten, Lagekontrolle des Tubus, Defibrillation, ...) in denen die Maschine auch Beatmen kann.
Auch wenn die Beatmung natürlich weiterhin elementar ist, ist die Zirkulation doch deutlich in den Vordergrund gekommen. Folglich wird bei uns nach dem Anhängen an die Maschine "durchgedrückt".

Grüße,

Gerrit
 
Kenne ich auch so und wird bei uns im Rettungsdienst und auf der Intensivstation praktiziert:
Volumenkontrollierte Ventilation (hat immer eine eingestellte obere Druckbegrenzung, d.h. Kompression und Beatmung schädigen nicht durch zu hohe Drücke die Lunge), FiO2 = 1,0, dabei permanente Kompression. Eine Koordinierung zwischen Kompression und Beatmungsgerät ist dabei nicht notwendig.
Zu dem Fall "an die Hand nehmen": jeder Beatmungsbeutel hat ein sogenanntes Nichtrückatemventil, d.h.: der Patient kann nicht in den Beutel ausatmen, es gibt keinen CO2-Anstieg. Bei einsetzender spontaner Atmung kann er jedoch durch das Ventil einatmen.
Im Rahmen der immer mehr in den Hintergrund tretenden Ventilation ist die Triggerung eines Beatmungshubes duch die Thoraxkompression sicher eine überlegenswerte Sache, bin gespannt, ob uns 2010 neue Erkenntnisse diesbezüglich geliefert werden.
Fazit für den fragenden Kollegen:
mach Dich schlau, ob die Beatmungskiste eine adäquate Beatmungsoption bietet, falls ja, ist die Reanimation unter Beatmung mit hohem O2-Gehalt sicher die effektivste.

liebe Grüße

Uli
 
Danke für die Antworten- manchmal hat man so eine Denkblockade. *g*

Elisabeth
 

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