Ganz wichtig finde ich den Satz, der zu Anfang steht (Zitat):
"Eine kritische Nutzen/Risiko-Analyse und sorgfältige laboranalytische Überwachung des Patienten sind notwendig. Der Begriff "Kontraindikation" ist in diesem Rahmen relativ zu sehen."
Das bedeutet somit, daß keine
absolute Kontraindikation besteht, sondern der jeweilige Nutzen gegen die jeweilige Gefährdung abgewogen werden muß.
Mögliche Gründe für eine (relative) Kontraindikation bei
schwerem Diabetes mellitus könnten sein:
- Die Gewebsdurchblutung ist gestört (Mikroangiopathie) und daher ist die Resorptionsrate des s. c. verabreichten Heparins unklar.
- Die möglichen Injektionsorte für das Insulin werden durch die Heparininjektionen "unbrauchbar" (Hämatombildung).
Das ist, was mir so unmittelbar dazu einfällt. Weiter mögliche Komplikationen oder Kontraindikationen könnten sich aus die durch den Diabetes mellitus entstandenen oder begünstigten Begleiterkrankungen ergeben.
In der Fachinfo für Heparin hab ich noch unter Punkt 6 (Nebenwirkungen) folgendes gefunden:
"In sehr seltenen Fällen kann Heparin einen
Hypoaldosteronismus verbunden mit Hyperkaliämie
und metabolischer Azidose besonders
bei Patienten mit Einschränkung
der Nierenfunktion und Diabetes mellitus induzieren."