Hausgemachte Probleme und keiner tut etwas

Registriert
16.09.2023
Beiträge
18
Beruf
Pflegekraft
Hallo Zusammen,
ich bin jetzt schon seit einigen Jahren in der Pflege tätig und ich habe das Gefühl, es werden zwar zig Probleme aufgezeigt, die Hausgemachten aber unter den Teppich gekehrt. Ich meine damit alle Formen von disziplinärer Schikane gegenüber anderen Pflegekräften und Auszubildenden. Teilweise kann man nicht einen Tag lang professionell arbeiten, ohne angegriffen zu werden. Am meisten kann ich nicht verstehen, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind,munter weiter machen und die Guten und Motivierten gehen dürfen bzw. regelmäßig kündigen. Die berühmten Gespräche führen meistens zu nichts und auch wirklich sehr kompetente KollegInnen knicken regelmäßig gegenüber solchen Leuten ein, weil sich jeder wegduckt.
Oftmals sind die VerursacherInnen fachlich äußerst kompetent, so dass man kaum dagegen ankommt. Das ist die perfideste Art von solchen Leuten und macht wirklich fassungslos. Auch Führungskräfte gehen regelmäßig daran kaputt,weil keiner sich positionieren will, aber bei der Übergabe etwas von mehr Personal und Wertschätzung faselt.
Kaum jemand spricht darüber und ignoriert diesen Umstand.
Wie kann sowas überhaupt funktionieren und wie geht ihr mit passiv aggressivem Verhalten um? Warum setzt sich keiner dafür ein, dass solche Leute nicht mehr in der Pflege arbeiten dürfen?
Das negative Image der Pflege resultiert meiner Meinung nach auch aus negativen Verhaltensweisen und Menschen, die dort ungehindert arbeiten dürfen und Schaden sowohl den PatientInnen als auch dem ganzen Berufsbild gegenüber zufügen.
Ich kann es kaum mehr ertragen, die gezeichneten Gesichter von vielen KollegInnen jeden Tag zu sehen, nur weil man es nicht schafft im Kollektiv gegen dieses Problem vorzugehen. Lieber dreht man sich im Kreis und Jammert nur...
 
Hallo Pflegekraft122, wahre Worte die Du sprichst. Diese Personen haben soviel "Macht" zumindest strahlen sie die aus und machen einen Mundtot. Habe auch so ein Problem. Leider bin ich auch am überlegen hinzuschmeissen und dabei liebe ich eigentlich meine Arbeit:-(
Meine Kolleginnen kapitulieren vor dieser Person. Das Problem ist, daß ich das volle Breitseite an Sticheleien abbekommen da es meine direkte Vorgesetzt ist und für meine Kolleginnen bin ich es.
 
liebe Pflegekraft122,

deswegen bin ich weg vom Krankenhaus, weil ich zusehen musste wie die Besten gingen. Und jetzt genaus so
Ich meine damit alle Formen von disziplinärer Schikane gegenüber anderen Pflegekräften und Auszubildenden. Teilweise kann man nicht einen Tag lang professionell arbeiten, ohne angegriffen zu werden. Am meisten kann ich nicht verstehen, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind,munter weiter machen und die Guten und Motivierten gehen dürfen bzw. regelmäßig kündigen. Die berühmten Gespräche führen meistens zu nichts und auch wirklich sehr kompetente KollegInnen knicken regelmäßig gegenüber solchen Leuten ein, weil sich jeder wegduckt.
Unsere PDL geht jetzt und meine Kollgeinnen wetten auf den Neuen und geben ihm drei Monate. Ich denke dann warum geht ihr nicht? die hier allen Leben schwer machen.
Ich bin auch soweit, ich brauche nur ein paar Berufsjahre Praxis und dann gehe ich auch raus.
Das ist doch allles nicht zu ertragen.
 

In diesem Artikel wird dieses Phänomen genannt.

Ich denke es sind 2-3 Faktoren.
- 1. und einfach... es sind wirklich A.lö.... halte ich aber für selten.
- 2. Sie sind Moralisch erschöpft und das kommt von der Arbeit. Hier hat der AG sorge zutragen das die Mitarbeiter davor geschützt sind. Das klappt i.d.R. selten. Somit lässt man die Personen gewähren, man würde sich ja selber ins Knie schießen, da man eine Diskrepanz in der Mitarbeiterführsorge aufdeckt.
- 3. Diese Kollegen Fachlich Kompetent, schon lange da und lange Berufserfahren, halten den Laden am laufen. Meist sind es die, die alle arbeiten zuverlässig und ohne große Katastrophen übernehmen können. Darunter noch andere beaufsichtigen, anleiten und meist überpräsent sind. Wenn man mal die Perspektive wechselt, überlegt mal wie lange die schon vom System durchgenudelt und desillusioniert sind. Burn Out ich hör dir trapsen.

Zusammengefast, will man diese Sanktionieren fällt den Vorgesetzten selber auf die Füße und am ende können sie den Laden zumachen weil keine Kollegen mehr gibt die Autark arbeiten und andere vor großen Unglücken bewahrt.

Es hat das übliche System. Was ich durchaus nachvollziehen kann, dass Stationsleitungen darunter selber kompensieren.


Und ja ich kenne sie auch diese Kollegen. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe und meine Kollegen anschaue, wir sind alle von diesen Copingstrategien betroffen. Alle selbst die liebste und freundlichste Kraft.

Aktuell bin ich selber auf der Suche nach einer Lösung für mich darin zu überleben. Aktuell betreibe ich das Privat in einer Professionellen Einrichtung und bei der Seelsorge. Ich bin selber aktuell Moralisch sehr erschöpft und arbeite gezielt dagegen.
Denn ich möchte nicht so "ein" Kollege werden oder aussteigen.
Warum das so ist seht ihr hier.

Unser Job ist hart. Ich mag ihn gerne. Ich möchte ihn noch lange machen.

Das hier kann helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
InetNinja, wahre Worte die Du schreibst. Der Wahrheit ins Auge sehen, dass kann doch kaum jemand. Man müsste ja Fehler eingestehen. Ich für mich persönlich möchte nicht mehr schweigen und habe meinen Mund beim höchsten Vorgesetzten aufgemacht. Derzeit warte ich noch auf ein persönliches Gespräch. Ich setze für mich persönlich nun alles auf eine Karte, was bedeutet das ich entweder bleiben werde ( was mein großer Wunsch wäre) oder ich gehe und mir was anderes suche.
Danke für deine Links. Die werde ich durchlesen
 
Ich habe mir auch einen neuen Job gesucht und wenn das nicht mehr geht, dann bin ich hoffentlich bald Rentnerin.
 
Ich hatte heute ein Gespräch mit dem Geschäftsführer. Leider mit negativem Erfolg. Augen und Ohren werden verschlossen.Die Wahrheit will keiner sehen. Ich ziehe jetzt Konsequenzen.
 

Ähnliche Themen