Haben Schüler keine Lust mehr?

  • Ersteller Ersteller sandyrosita
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und im allgemeinen denke ich, dass es wenig damit zu tun hat, dass man kein interesse an dem job an sich hat, sondern dass einfach die differenz zwischen theoretischem unterricht und praxis so groß ist /sein kann, dass man es für lächerlich hält, was einem da beigebracht wird.

Die Lerninhalte der Schule bzw. das "Pflege Heute", nach dem ihr wohl lernt, beruhen auf wissenschaftlichen Grundlagen. Denkst du, als Schülerin mit höchstens drei Jahren "Schülererfahrung" die Fähigkeiten zu besitzen, zu beurteilen, welche von diesen Inhalten lächerlich sind und welche nicht? Wonach selektierst du, was du wie in der Praxis anwendest?

Ich habe eine leichte Aversion gegen derartige Aussagen. Durch sie zeigt sich meines Erachtens wahres Desinteresse am Beruf. Das klingt so, als würde man ausschließlich für das Examen lernen.

Denk bitte darüber nach, was du so aussagst: du selektierst jahrelange pflegewissenschaftliche Arbeit nach "lächerlich" und "anwendbar". Was ist Pflegelehre dann für dich? Dann könnten auch unerfahrene Laien diese Tätigkeit übernehmen. Wozu machen wir die Ausbildung?


wer von euch misst RR nach schule?

Mich interessiert, "nach was" du RR stattdessen misst. Welche Grundlagen ziehst du heran? Oder pflegst du nach Gutdünken?


wer von euch hat nicht schonmal irgendwo ungefähr 90% des im unterricht gelernten einfach mal über bord werfen müssen, weil es heillos veraltet oder sonstwie verpöhnt war auf station?

Das ist mir glücklicherweise noch nie passiert. Ich denke, dass diese Aussage aber auch heillos übertrieben ist:).

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
RR nach Schule messen heißt vermutlich mit Puls ertasten. Kostet etwa zehn Sekunden mehr Zeit, aber ehrlich, wenn mein Hausarzt das Teil bis 200 pumpt, um sicher zu gehen (weil er eben nicht den Puls hernimmt), dann ist das nicht so prickelnd...

Ach ja, die Differenz zwischen Praxis und Schule ist auch deswegen so groß, weil ein Großteil der Schüler sich sofort jeder noch so veralteten/gefährlichen Stationssitte anpaßt und auch nach dem Examen schön so weiter macht wie alle anderen die letzten hundert Jahre.... So ändert sich dann nie was, egal was die Schule zu vermitteln versucht.
 
Ich denke, dass die Demotivation auch von Stationen gefördert wird, die einem vermitteln, dass die theoretischen Inhalte der Schule unbrauchbar wären. Das stellt einen Teil der Ausbildung schon in Frage.

(Ich konnte meinen vorherigen Beitrag nicht ändern; die Funktion hat gehakt. Sorry wegen dem zusätzlichen Posting, daher bitte anfügen!)
 
RR messen nach schule wäre wie julien sagte: puls fühlen, pumpen, bis puls weg und dann hören... und Baumhausprinzessin: ja, wir lernen nach pflege heute, aber: selbst unsere lehrer mögen dieses buch nicht, weil es SEHR theoretisch geschrieben ist und meine mitschriften und kopien aus anderen büchern sind pro lehrer wahrscheinlich dreimal so dick wie das buch, wenn ich es stapeln würde (--> was sagt uns das?) und: NEIN, ich habe nicht gesagt, dass ich irgendetwas, zB unser pflege-buch, als lächerlich oder unnütz empfinde, ich habe angeführt, dass es so SEIN KANN.. --> verurteil mich nicht, für das, was ich versuche zu erklären, sondern für das, was ich wirklich sage! und ich selektiere die pflegelehre nicht: ich lerne nach diesem buch und bin sogar sehr froh, dass sich viele leute für mich gedanken gemacht haben, was man in so einem buch alles schreiben muss und was man vielleicht erstmal weglassen kann, damit es übersichtlich bleibt. aber trotzdem sind diese dinge so theoretisch dargestellt, dass mir manchmal die zusammenhänge zur praxis einfach fehlen: vielleicht ist das bei anderen anders, bei mir ist das eben so. und ein ganz großes STOP möchte ich auch vor die aussage setzen, dass man nur fürs examen lernt und dass ich pflegelehre als lächerlich ansehe: Pflegeforschung bringt uns weiter und macht uns das Leben im Alltag einfacher, auch wenn es manchmal komisch ist. Das EXAMEN ist nur die schwelle zum weiterlernen, schliesslich kann man bei einem einblick in den stationsalltag von zwei bis drei monaten oder manchmal nur ein paar wochen oder tagen nur sehr wenig ändern. Aber ich habe es in meiner bisherigen zeit als schüler oft genug erlebt, dass sie meine klassenkameraden und ich darüber geärgert haben, dass man, wenn man mal verbesserungsvorschläge macht, zurückbekommt: das haben wir schon immer anders gemacht und das bleibt auch so. oder dass man dann erst recht eine mittelmäßige bis schlechte bewertung bekommt mit der aussage: findet sich nicht im team zurecht, nicht teamfähig, kann sich nicht einfügen--> ist für den beruf ungeeignet. für den beruf ungeeignet, nur weil ich mal nen verbesserungsvorschlag gebracht habe? oder dass ich darauf bestanden habe, dass nach den haus- u. stationsstandards eigentlich ein zu hoher blutdruck (ab 140/90) in rot geschrieben werden soll? wo bin ich denn? wenn jemand schon regeln aufstellt, soll er sich bitteschön als erste mal selbst dran halten. oder wenn sich jemand wundert, warum ich eine armbanduhr mit sekundenzeiger dabei habe... warum ich 15 sekunden zähle statt 10... irgendwo hat das alles seinen sinn und seine berechtigung, was ich in der schule lerne, aber das stationspersonal ist verdammt demotivierend, was die ausführung des gelernten angeht.
 
Kurz off-Topic:
Ich habe dich nicht verurteilt, sondern lediglich deine vorherigen Aussagen (siehe Zitate) herangezogen und daraufhin argumentiert.
Mich hat nur interessiert, welche Grundlage du heranziehst, wenn du nicht "nach Schule" misst.

Wieder Topic:
Der Theorie-Praxis-Konflikt wird halt oftmals im praktischen Einsatz von einigen Pflegenden maßlos überzogen dargestellt, was sich bei den Schülern als Demotivation im Schulblock zeigen kann.
Das Gefühl habe ich zumindest bei mir im Kurs: theoretische Themen wie Pflegemodelle, Pflegestandards oder Qualitätsmanagement werden besonders von Schülern boykottiert.
 
Wieso sollten Schüler noch große Lust haben?
Ich hab ja selbst kaum noch welche. :)

Gruß
Dennis
 
Hallo,

ich finde den Unterschied von Station und Theorie auch manchmal sehr groß. Und es lässt sich nicht immer alles so machen wie es im Lehrbuch steht. Aber ich denke mir auch, dass ich sonst nichts ändern kann und in den Trott der letzten jahre reinfalle wenn ich mich nur an der Station orientiere. Dafür wird ja so gelernt von der Schule wie es sein "sollte". Damit sich etwas verändert.

Oder sehe ich das falsch?
 
Natürlich kann man sich nicht stur an ein Lehrbuch halten.
Man sollte sich auch am Patienten orientieren. Es würde zum Beispiel keinen Sinn machen, die Durchführung einer Mobilisation auswendig zu lernen, aber es gibt doch Grundlagen und Prinzipien!

Bei mir im Kurs sind auch genügend Schüler demotiviert. Aber ich finde, dass die Lehrer zuviel durchgehen lassen.
Man kann Arbeitsaufträge abgeben, die auf einem sehr hohem Niveau angefertigt werden und dafür eine "1" bekommen.
Allerdings kann man mit einem erheblich niedrigerem Niveau noch eine "2-" erhalten.
Das empfinde ich auch als sehr demotivierend.
 
Hallo,

gut ist es , einen "Mittelweg" zu finden und kritisch zu prüfen: "Was kann ich in DIESER Situation zun?"
Es geht nicht darum, dass Du ein "Schema F" abspulen sollst.....also "immer nur so oder immer nur so".
Pauschalaussagen der Stationen "Das geht sowieso nicht" sind ebenfalls zu hinterfragen...

In der Schule werden Dir "die idealen 100 %" vermittelt. Zum einen natürlich aus fachlichem Anspruch (denn wenn wir in der Schule "das wahre Statiuonsleben" als Maßstab nehmen, dann könnten wir die Sachen gut auf die Hälfte reduzieren...). Zum anderen geht es darum, dass jeder Pflegeperson selber entscheiden muss, wieviel von dern 100 % sie aus bestimmten Gründen nicht tut...
Nun liegt es natürlich an der Berufsgruppe, wie sie damit umgeht.
Entweder werden Pflegleistungen auf ein "gefährliches Minimum" runtergefahren und über diese Situation gejammert, oder aber Pflege "steht nun endlich mal auf" und macht Politikern und Ökonomen klar, dass es " 5 nach 12" ist!

Meiner Meinung nach ist die erste Variante die schlechtere...
 
hmm ich hoffe nur, dass es in meiner Ausbildung nicht auch so ablaufen wird... aber auch wenn, jeder lernt im Endeffekt für sich und seine Zukunft von daher werde ich mein Ding durchziehen und gut ist!

Ich weiss nicht, vielleicht sollte man generell das Alter für GuKP etwas höher stufen, denn ich ahbe auch während meines VGs bemerkt, dass die meisten echt noch "Kinder" sind vom Verhalten her und ich bezweifle ehrlich gesgat, dass diese Jugendlichen schon den Ernst des Berufes und das Verantwortungsgefühl, welches benötigt wird, haben. Es gibt natürlich immer Ausnahmen!
 
naja das kommt drauf an: wenn ich einige 18jährige auszubildende sehe, die sich gedanken machen, dass sie ne ausbildung brauchen um weiterzukommen im leben und sich mühe geben, finde ich das gut. Im krassen gegensatz dazu kann ich den kindergarten auf einigen stationen bei den älteren kollegInnen nicht gu7t ab: auf der einen seite sagen sie einem, dass man nicht schlecht arbeite, und hinter deinem rücken hörst du von anderen schülern auf der selben staion, besagte person habe sich über schlampiges auftreten und solche dinge bei dir beschwert... reife kommt nicht unbedingt mit dem alter, sondern mit dem, was das leben bringt und welche erfahrungen man macht. zu lillebrit: ...Entweder werden Pflegleistungen auf ein "gefährliches Minimum" runtergefahren und über diese Situation gejammert, oder aber Pflege "steht nun endlich mal auf" und macht Politikern und Ökonomen klar, dass es " 5 nach 12" ist!... ich finde, es ist leider auf vielen stationen schon soweit gekommen, dass man auf ein gefährliches minimum zurückgeschraubt hat, vor allem zum schutz der patienten und zur arbeitnehmerpflege: auf der gyn wo ich war, war ein wochenende mit 15 patientinnen gut besetzt, wenn morgens 2 und nachmittags 1 person auf station sind. okay, an manchen tagen hab ich auch zeitschriften und pflegebücher gelesen, um nicht vor langeweile umzukommen, aber an anderen tagen mit der selben besetzung ist man auch abends froh, wenn die nachtwache da ist und man nach hause gehen kann, weil eine naht geplatzt ist --> notop, eine pat. dement ist und die dort irgendwie total überfordert sind mit sowas und du als schüler dann nur versuchst, deine demenz-"erfahrung" irgendwie unterzubringen, auch wenn sie noch so klein ist und dann kommt noch ne EU und der tag ist vollkommen gelaufen... oder auf der inneren: 2 *** am nachmittag für denselben lagerungsaufwand wie am vormittag oder in der nacht, wo nur eine nw da ist: demente pat. mit extension nach osh, vollpflegepat. mit ca 150kg und myokardpat mit verwirrtheit, der sich eigentlich alles 5 minuten die viggo ziehen würde, wenn er könnte... dann noch 2 mrsa-zimmer und du bist einfach heillos überfordert, oder sehe ich das falsch ( dabei war das noch ein ruhiger tag...)
 
@ Donnerhue:

Es ist sehr anstrengend, Deine Beiträge zu lesen. Verwende bitte etwas mehr Absätze und Satzzeichen.

:cry:
 
Mache meine Arbeit so wie ich es für richtig halte, und momentan denke ich, dass alles was mir in der Schule beigebracht wird auch in Ordnung ist und anwendbar sein kann. Natürlich nehme ich auch Vorschläge und Tipps von Examinierten an und das hat bis jetzt immer gut geklappt.

Ich würde niemals einfach so meine Grundsätze hinschmeißen, nur weil jemand anderes meint es wäre arbeitserleichternd oder einfach nicht durchführbar. Dies möchte ich doch schon selber am eigenen Leib erfahren, vielleicht hat dann die PK doch noch einen Tipp für mich wie ich beides kombinieren kann.

Möchte später mal ins Ausland gehen und denke, dass dort die Mühlen auch anders mahlen können, von daher versuch ich alles mitzunehmen was geht.
 
Bin inzwischen im Oberkurs und mache schon jetzt mit den Schülern der unteren Kurse zum Teil erschreckende Erfahrungen. Viele der "jungen" Kollegen zeigen leider ganz deutlich ihr Desinteresse. Ich war gerade im Unterkurs froh wenn ich auf den Stationen von einem Oberkurs-Schüler an die Hand genommen wurde. Das hatvieles vereinfacht und man bekam auch mal Sachen zu sehen die über die Grundpflege hinaus gingen.

Dazu muss ich allerdings sagen: Wir starten in unserer Schule durchschnittlich mit einer Kursstärke von ca 30 Mann. Die Durchfallquote in der Probezeit ist recht hoch, so dass nach dem ersten halben Jahr oft wirklich brauchbare Leute übrigbleiben.

Auf der anderen Seite glaube ich, dasss manche einfach zu jung in einen solchen Job starten. Viele der direkten Schulabgänger können das gar nicht verbergen und benehmen sich tatsächlich wie in der Grundschule. Diesen leuten würde ich wünschen, ein oder zwei oder drei Jahre später diese Ausbildung zu starten. Dann sieht man vieles schon ganz anders. Aber leicht gesagt, was soll man in diesen Jahren dann machen?? Darauf warten, dass man endlich reifer wird???

Großes Problem ist, dass sich viele Leute einfach keine Gedanken machen. ich kriege Krämpfe wenn das Schülerkollegen vor mir stehen die vöölig erschrocken feststellen, dass von nun an jedes zweite Wochenende Dienst geschoben wird. Informiert man sich nicht über die Bedingungen, frag ich mich? Wie schafft man da das Vorstellungsgespräch, frag ich euch?

Ich habe schon zuvor eine Berufsausbildung abgeschlossen und schon während der Schulzeit viele verschiedene Jobs geschoben. Mit 26 bin ich dann im Oktober 2006 in die krankenpflegeausbildung gestartet. Acht Jahre zuvor hatte ich meinen Zivi im selben haus absolviert. Ich glaub das war alles ganz gut so, da ich nun mit vollem Engagement bei der Sache bin. Das war unmittelbar nach der Schulzeit nicht so bei mir. Ich glaub ich war ein grauenhafter Zivi.
 
Hallo.....
also bei uns ist es wie überall.....einige Themen sind interessanter einige weniger, aber alle machen mit............was bei uns einfach nur tierisch nervt ist die miese Organisation und das teilweise herrschende Chaos....Gruß P
 
Hi! Seitdem wir im Mittelkurs den ersten Blockunterricht hatten, fiel in meinem Kurs auf, dass die Motivation am Nullpunkt war. Fast alle sanken mit den Noten, machten bei Veranstaltungen nicht mehr mit, waren öfter krank (meines Wissens wurde auch wirklich geschwänzt) und "maulten" viel mehr.
Klar, die meisten waren froh, erstes Jahr ist herum! Aber in unserer Schule wird auch viel außerschulisches verlangt, wie Sozialprojekte, Informationstage, christliche Veranstaltungen (lerne in einem diakonischen KH), was eben noch zusätzlich zum allgemeinen lernen, Berichte schreiben, praktischen Prüfungen etc. dazu kommt. Und ich denke, bei uns ist das der Grund! Es ist zuviel! Viele Lehrer sprechen ja vom Mittelkurs-Tief, dass sich Anfang des Oberkurses wieder legen soll. Da bin ich gespannt!!
 
Klar gehört einiges an Disziplin und Willen zu lernen der Schüler dazu, aber es werden wirklich teilweise Themen (die zwar nicht unwichtig, aber auch nicht oberste Priorität haben) stunden- bis tagelang durchgekaut, während dann widerum wichtige Informationen zu kurz kommen. Und ich kann mich an unseren Arzneimittellehre-Unterricht erinnern, meiner Meinung nach ein sehr, sehr wichtiges Fach... 3 mal die Woche für 90 Minuten leierte die Dozentin völlig monoton und quasi ohne Punkt und Komma eine Medikamentengruppe nach der anderen runter... viele haben während dieser Zeit Schwätzchen gehalten, gemalt, Briefe geschrieben, oder den Unterricht am Ende sogar geschwänzt.. klar, nicht sehr sinnvoll, aber ich finde, wenn die Dozenten sich manchmal ein wenig mehr "bemühen" würden, würde das auch schon helfen. :gruebel:
kann ich genauso unterschreiben! bin im moment noch im unterkurs, und ich habe auch so das gefühl, dass wirklich wichtige krankheitsbilder in 1 oder 2 h durchgearbeitet werden und dann irgendwelche eher unnötigen themen paar tage lang! oder da bekommen wir z.b. einen riesentext, dazu einen fragebogen und dann dürfen wir praktisch alles aus diesem riesentext abschreiben! wo ist da der sinn?
 
Ich war gerade im Unterkurs froh wenn ich auf den Stationen von einem Oberkurs-Schüler an die Hand genommen wurde. Das hatvieles vereinfacht und man bekam auch mal Sachen zu sehen die über die Grundpflege hinaus gingen.
oh, darüber bin ich auch immer froh! also wenn ein schüler auf station ist, der in einem höheren kurs ist und mir sachen beibringen kann und mir so ein bisschen unter die arme greift. ich frage nämlich- wie wohl die meisten schüler- lieber andere schüler als eine schwester wenn ich ne frage habe!
 

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