Ich arbeite auf einer Früh-und Neugeborenenstation und da wir einen großen Intensivraum mit 12 Plätzen haben, haben wir leider nicht immer die Möglichkeit ein präfinales Kind zum Abschiednehmen seperat zu legen.
Wir versuchen aber durch Paravents eine einigermaßen ruhige Atmosphäre zu ermöglichen, unsere Stimmung ist ja dann meistens sowieso eher auf dem Tiefpunkt. Wenn es die Stationsbelegung zulässt, quartieren wir benachbarte Patienten, die stabil genug sind und Besuch haben in ein anderes Eck oder Zimmer um oder wir versuchen das betroffene Kind in ein anderes Zimmer zu legen.
Ist das Kind verstorben, haben die Eltern so lange Zeit, wie sie brauchen um in Ruhe und auch mal alleine von ihrem Kind Abschied zu nehmen. Dies ermöglichen wir in einem freien Zimmer, (zur Not im Behandlungszimmer) auf Station.
Im Untergeschoß unseres Kinderkrankenhauses, haben wir unsere "Villa". Das ist unser Raum für die Verstorbenen, der erst vor zwei Jahren im Rahmen eines QM-Projekts sehr liebevoll gestaltet worden ist. Auch hier können die Eltern jederzeit ihr verstorbenes Kind besuchen, bis es vom Bestattungsinstitut abgeholt wird.
Müssen die Kinder obduziert werden oder werden länger als 72 Stunden nicht vom Bestattungsinstitut abgeholt, bringen wir unsere Kleinen ins benachbarte Krankenhaus, mit dem wir über einen Verbindungsgang verbunden sind in die Totenkammer, mit richtigen Kühlkammern.